Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Niemand hält uns in Ägypten!

Aus dem Artikel „Und es geschah während jener vielen Tage“ („Shamati“ N°159): Es ist so, dass ihnen die Arbeit für Ägypten tatsächlich gut gefiel. Und das ist der Sinn von „Und sie vermischten sich mit den Nationen und lernten von deren Taten.“

Wir wollen Ägypten nicht verlassen. Wir führen den Krieg  mit unserem inneren Pharao.

„Das heißt, wenn also das Volk Israel unter der Herrschaft irgendeines Volkes steht, herrscht dieses Volk über sie und sie sind nicht in der Lage, aus dessen Herrschaft zu entkommen. Dann hätten sie bereits genügend Geschmack an dieser Arbeit gekostet und hätten nicht mehr erlöst werden können.“

Der Egoismus beherrscht das Herz und den Verstand des Menschen. Auch wenn alle Grenzen offen sind, will er sich nicht aus dieser Sklaverei befreien. Er ist dem Pharao treu ergeben, sogar mehr noch als die meisten Ägypter selbst. Unter der Macht der Selbstsucht bindet uns das Verlangen zu geben sogar noch enger an ihn, als das Verlangen zu empfangen.

Wir wollen Ägypten nicht verlassen und arbeiten hingebungsvoll für den Pharao. Der Egoismus hält uns gefangen, denn wir sind hervorragende und loyale Arbeiter. Also, die Kraft, welche für die zukünftige spirituelle Arbeit – für das Verlangen zu geben – benötigt wird, arbeitet jetzt mit Hingabe für die Selbstsucht.

Niemand hält uns in Ägypten fest, wir wollen selbst nicht weg. Wir genießen unser Leben mit  allen spirituellen Ereignissen mehr, als ein normaler Mensch sein irdisches Leben. [133050]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch „Shamati“, 18/04/14



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Lebendige Kopie der Höheren Welt

Der Mensch muss die egoistische Natur unserer Welt verstehen und durch sie die folgende Welt erkennen, weil sich eben eine Sphäre innerhalb der anderen befindet. Wenn ich durch jeden beliebigen Gegenstand unserer Welt seine Wurzel in der Höheren Welt erkenne, dann kann ich auch unsere Welt auf dieselbe Weise (vgl. die Kraft von Bezalel ) aufbauen.

In Zukunft werden wir beide Welten gegenüberstellen müssen. Darin besteht das letzte Stadium unserer Korrekturarbeit, wenn unsere ganze Welt in Ähnlichkeit zur Höheren Welt umgewandelt wird.

Dann werden alle Gegenstände, Eigenschaften der Menschen und alles, was sie umgibt, untereinander gerade in solcher Form, in solcher Art verbunden sein. Und alle Handlungen und Beziehungen zwischen ihnen werden genauso aufgebaut sein, wie die folgende Sphäre –  die Höhere Welt .

Wenn ich etwas gebe, sage oder mit der unbelebten, pflanzlichen, tierischen oder menschlichen Natur in Interaktion trete, dann geschehen in der Außenwelt, in den äußerlichen spirituellen Eigenschaften vergleichbare Handlungen und Veränderungen.

Das heißt, wir müssen uns in völlige Ähnlichkeit mit dem Schöpfer bringen. Die äußere Welt und ihre Handlungen ist der Schöpfer, und wir sollen aus unserer Welt eine lebendige Kopie machen, in der alle unsere Eigenschaften, Verlangen und Handlungen der äußeren Welt entsprechen werden. Und so auch zwischen uns allen. Das ist eben die vollkommene Verschmelzung unserer Welt mit dem Schöpfer mittels der Korrektur der Menschen.

Dies ist ein unvermeidlicher Zustand, den die ganze Welt erlangen wird. Dann wird sich unsere Welt mit der Höheren Welt verbinden, und das gesamte System der Welten wird verschwinden, da es in die Welt der Unendlichkeit übergeht.

Natürlich könnte man argumentieren, dass die Menschen dabei vermeintlich zu Sklaven, Robotern des Schöpfers werden. Jedoch vollzieht sich ihre Korrektur zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer allmählich, je nach der inneren Arbeit, und deshalb gleichen sie sich Ihm infolge der willenstarken Bemühungen, nach dem Begreifen und der Verschmelzung an, weil sie diese höhere, vollkommene Bedingung der Existenz der Natur verstehen. [132875]

Auszug aus dem TV-Programm „Geheimnisse des ewigen Buches“, 13/11/13



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Wir bauen zwischen uns ein spirituelles Parzuf auf

Frage: Was bedeutet es, zwischen uns ein spirituelles Parzuf aufzubauen?

Antwort: Zwischen uns ein spirituelles Parzuf aufzubauen bedeutet, dass wir uns im absoluten, vollständigen Geben verbinden wollen.

Jener Teil aus allen unseren Verlangen, der in der Lage ist, sich zu verbinden, heißt „Toch“ (Oberkörper) des Parzuf.

Die Absichten zum Geben, zur Erschaffung eines Ortes für die Offenbarung des Schöpfers, um Ihm dadurch Genuss zu bereiten innerhalb dieses Parzuf, heißen „Rosh“ (Kopf) des Parzuf.

Wenn ihr ernsthaft beginnt, euch in der richtigen Form zu verbinden, dann werdet ihr das Bedürfnis danach, dem Schöpfer zu geben, empfinden, und es wird auch die Bedingungen dafür geben. [132926]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabash, 16/04/14



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Tägliches Gebet über die Gabe des Lebens

Stellt euch den Zustand der Menschen vor, die durch die Sinaiwüste wandern: die verwüstete, unfruchtbare Erde – vollständige Abhängigkeit vom MaN, tägliche Gebete. Erst wenn du richtig betest, dann wirst du etwas bekommen.

Wenn wir doch in solch einem Zustand wären! Der Zustand in der Wüste bedeutet, dass ich jetzt bei jedem Atemzug vom Sauerstoff, dem Brot und Wasser vom Höheren abhänge. Und nicht nur das Brotstück –, ich werde all das von oben bekommen, worum ich bitte, denn man kann innerhalb des MaN jeden beliebigen Geschmack empfinden. Ich werde ihn meinen Gefäßen entsprechend fühlen und werde darin nichts empfinden, wozu ich kein Verlangen verspüre.

Wir werden alles entsprechend unserem Verlangen erhalten: wünschst du ein Steak – so wirst du es bekommen, wolltest du Schaschlik – so wird dir auch das Schaschlik gewährt, war es ein Salat – so wirst du auch den Salat empfangen. Alles ist genau berechnet, denn entsprechend dem Verlangen wird auch das Licht angezogen.

Aber wenn du kein МaN erhebst, wenn du den Schöpfer nicht bittest, dann kannst du nichts empfangen. Dann wirst du sterben, weil es dir an Luft, an Wasser und an Brot mangeln wird – dann gibt es nichts. Es ist möglich, alles von oben zu bekommen, aber wenn du dein МaN nicht erhebst, „wird diese Infusion von dir abgehängt“, du hörst auf zu existieren – und stirbst.

Dies ist der Zustand in der Wüste – und während wir darin verweilen, lernen wir. Dieser Zustand ist sehr ergiebig und besitzt eine Menge innerer Kostbarkeiten. [132770]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabash, 14/04/14



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Ich bin nicht hier, sondern dort

Frage: Ist das Wehklagen nach der Arbeit in Ägypten nicht meine persönliche Verzweiflung, sondern unser allgemeines Problem?

Antwort: Ich beginne mich selbst, als einen integralen Menschen zu betrachten. Ich bin nicht mehr „ich selbst“, sondern “mein Ich” befindet sich in der Vereinigung mit anderen, in gegenseitigem Einschluss.

Ich treffe die Entscheidung, dass “mein ich” nun durch meine Verbindung mit der Gruppe bestimmt wird. Ich befinde mich nicht hier, innerhalb meines Körpers, sondern dort – innerhalb der Gruppe. [132185]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabash, 02/04/14



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Überschneidende Kreise

Frage: Worauf muss man bei der Wahl nach dem richtigen Partner achten?

Antwort: Man braucht nur dem allgemeinen Naturgesetz folgen, welches nach dem Gleichgewicht strebt. Je mehr  Ähnlichkeiten es zwischen den Partnern gibt, umso besser passen sie zusammen.

Man ist sich ähnlich, wenn man innerlich wie äußerlich, die gleiche Erziehung bekam, gleiche Werte, Lebensansichten und gleiche Reaktionen auf verschiedene  Situationen hat. Je mehr Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten man besitzt, umso größer ist der Erfolg auf eine gute Ehe.

Es ist eine Feststellung, dass der Mensch zuerst erkennen muss, wer der Andere ist, dies kann durch verschiedene Gespräche, gemeinsame Veranstaltungen und Seminare erreicht werden. Zunächst einmal muss man die Natur des Menschen, seine Psychologie studieren, erst dann beginne ich zu verstehen, wer ich bin, was mich motiviert und wie ich reagiere.

Damit wir uns gegenseitig besser verstehen lernen, müssen wir zuerst herausfinden, wie die verschiedenen Menschentypen auf unterschiedliche Probleme und in Standard-Situationen, reagieren. Wir werden dann erkennen, dass wir  sehr ähnlich auf die selben Probleme reagieren. Angenommen ich befinde mich in dem entgegengesetzten  Zustand wie mein Partner und seine Reaktion ist mir verständlich, dann würde ich in einer ähnlichen Situation auf die gleiche Art und Weise reagieren.

Deswegen muss der Mensch lernen sich selbst von der Seite zu betrachten. Man sollte seine Reaktion in unterschiedlichen Situationen überprüfen, dann erkennt man,  aus wie viel unterschiedlichen Verhaltensformen und Reaktionen der Mensch besteht. Folglich kann man verstehen, aus welchen Formen die andere Person besteht.

Diese Methode ist nicht nur auf der Suche nach einem Partner gültig, sondern auch für das allgemeine Verständnis einer Person. Es ist notwendig herauszufinden, in welchem Zustand, weicher Stimmung sich die Person befindet, wie sie reagieren könnte, wie weit ich sie verstehen und mich in ihre Lage versetzen kann. Kann ich mich in ihre Lage versetzen? Wir zeigen einander, dass wir uns verstehen und nehmen es an.

Dieses Studium ist dafür da, um den Menschen und sein Verhalten zu erforschen. Es gibt verschiedene Menschentypen: Choleriker, Sanguiniker, Melancholiker, Phlegmatiker. Die Psychologie hat klare Kriterien für solche Menschentypen und ist daher in der Lage festzustellen, welche besser zusammen passen. So ist es möglich und kein Problem, Menschengruppen zuzuordnen. Als Ergebnis in den Seminaren, bei Besprechungen und während der Spiele, werden sie erkennen, wer besser zu wem passt.

Den Unterricht beginnt man mit Gesprächen und Lektionen, um einsamen Menschen zu erklären, was die menschliche Natur ist, wie stark wir zu egoistischen Tendenzen neigen und wie sehr wir von der Umgebung abhängig sind, somit sind wir gezwungen, unseren inneren Impulsen und dem äußeren Druck zu gehorchen.

Unser Verhalten wird durch Gewohnheiten bestimmt, die durch die Erziehung geprägt wurdet. Wir müssen versuchen zu erkennen, aus welchen Gewohnheiten wir selbst bestehen und dabei verstehen, dass die andere Person, die vor mir steht, eine komplexe Persönlichkeit mit vielen anderen Gewohnheiten ist und ich mit ihr nicht so umgehen kann, wie ich will.

Jeder von uns erwartet von dem Partner, dass er in der gleichen Art und Weise reagiert wie ich und sich in jedem Moment seines Lebens so verhält, wie ich es möchte. Wenn ich die andere Person verstehen möchte, und dabei akzeptiere, dass es in jedem von uns eine ganze Reihe von verschiedenen menschlichen Formen und Modellen gibt, dann werde ich mich anpassen müssen, ansonsten kann ich nicht mit ihr kommunizieren.

So beginne ich flexibel zu werden, damit man aus ihren und meinen inneren Formen und Modellen, etwas, das für uns beide passt und zwar in jedem Augenblick, aufbauen kann. So lernen wir diese einfache Soziologie des menschlichen Verhaltens und der ganzen menschlichen Gesellschaft kennen.

Es ist notwendig genau so zu handeln, denn die ganze Natur strebt nach Balance, nach einer Verbindung, um in jedem Moment die Gleichheit zu erreichen. Im Gesamtsystem hängt alles davon ab, wie die Elemente zusammenpassen und die Verbindung der Elemente zu einem Ganzen wird, bis eine einheitliche Gesellschaft entsteht. Jeder hat seine eigene Freiheit, er weiß, wie er sich der Gesellschafft  anpassen kann, davon hängt der gesellschaftliche Einklang ab.

Man muss jedem beibringen, dass die gleiche Regel auch in der Familie gilt, so wie sie für die ganze Gesellschaft gut ist, so ist sie es auch für die Familien notwendig. Es herrschen überall die gleichen Gesetze.

Um in einer Familie hormonisch zu leben, muss jeder ein Psychologe  werden – wir haben keine andere Wahl! Wir sind sonst nicht in der Lage die Verbindung zwischen uns zu festigen. Diese Verbindung war ursprünglich natürlich, so wie bei den Tieren. Jetzt sind wir aber nicht auf der Tierebene, sondern steigen auf das Niveau des neuen Menschen auf, daher sind  wir verpflichtet zu lernen, wie man zu dieser Verbindung kommt.

Der Mensch  ist kein primitives egoistisches  Tier. Er sollte seinen Egoismus so füllen, dass er sich nicht von den anderen entfremdet, sondern versucht, den Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Um dies zu tun, muss ich die ganze Zeit nach und nach mein Ego annullieren und dem anderen erlauben, in meinen Raum einzudringen. Der  Partner erlaubt es mir und so wird unsere Verbindung aufgebaut.

Ich – das ist ein Kreis, der Partner – ein weiterer Kreis, wir beginnen uns so zu verbinden, dass jeder von uns in das gemeinsame Segment hineingehen kann, auch wenn es noch so klein ist. Wir erkunden dann diesen allgemeinen Bereich, wir kümmern uns darum, erhalten ihn aufrecht. Dies ist nur durch die Selbstannulierung möglich.

Auszug aus dem Gespräch „Neues Leben“, 09/06/13



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Kritischer Moment der Trennung

Wenn wir das Verlangen nach Spiritualität in uns haben, wenn wir das Ziel der Schöpfung erreichen wollen, bedeutet dies, dass der schwarze Punkt, ein Teil der Malchut, in uns erwacht ist. Nun ist dieser schwarze Punkt von allen Seiten mit Verlangen zu empfangen umgeben.

Wenn wir es schaffen, diesen schwarzen Punkt über dem Egoismus zu erheben, sodass der Punkt oben ist  und das Ego unten bleibt, dann geht es um das Streben nach dem Schöpfer, trotz der Tatsache, dass es uns immer wieder in die entgegengesetzte Richtung zieht. Dann entsteht zwischen diesem Punkt und dem Ego eine Trennung. Diese Trennung nennt man Einschränkung.

Wenn wir alle unsere Punkte verbinden, dann entsteht ein großer schwarzer Punkt. Der ist schwarz, weil er sich in der Dunkelheit befindet – er strebt nach dem Schöpfer, weiß  aber nicht, wie man Ihn erreichen kann. Oben befinden sich alle unsere Punkte, die verbunden sind und unten bleibt unser großer Egoismus, der uns nach unten zieht.

Und wenn wir ein bestimmtes Maß unserer Anstrengungen – die dem Egoismus entgegengesetzt sind – erreicht haben, entsteht, unter dem Einfluss des Höheren Lichts eine gewisse Spannung, ein kritischer Moment, und wir trennen uns vom Egoismus und machen die erste Einschränkung (Zimzum Alef). Dies bedeutet “Auszug aus Ägypten” – die Trennung vom egoistischen Verlangen. [132400]

Auszug aus dem Gespräch über die Wichtigkeit der Verbreitung, 10/04/14



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Das Wichtigste ist das Leben nach der Operation

Frage: Wie kann man sich, damit man auf keinen Fall wegläuft, an die Aufstiege und Abstiege, die jedes Mal anders sind, gewöhnen?

Antwort: Wenn der Mensch jeden Tag am Unterricht teilnimmt, sich mit der Verbreitung beschäftigt, dann ist er mit seinen Freunden verbunden, diese Konstanz ist das, was er braucht.

Es gibt solche Zustände, in denen der Mensch vollständig  getrennt ist,  er scheint im Unterricht körperlich anwesend zu sein, und irgendwie trotzdem auch nicht. Er fühlt sich sogar bei der Arbeit verloren.

Die Gewohnheit ist sehr wichtig, man muss solche Verpflichtungen, die dich halten werden auf sich nehmen. Wer ernsthaft wachsen möchte, sollte jemanden heiraten, der die gleichen Interessen hat und weiterhin die Verbindung mit der Gruppe stärken. All dies stärkt und hält den Menschen und verhindert das Weglaufen.

Am Wichtigsten ist, weiter zu machen. Das Höhere Licht beschert uns alle möglichen Zustände, wir müssen geduldig sein und abwarten, bis alle vorbeiziehen. Wir sollten versuchen, sie im Maße des Möglichen zu beschleunigen, denn diese Beschleunigung ändert unsere Einstellung zu diesen Zuständen – Ich sehe schon den gleichen Zustand in einem anderen Licht, gehe damit anders um, das ist wünschenswert.

Es ähnelt dem, als ich einmal in den Operationssaal lief, mich auf den OP-Tisch legte, um mich so schnell wie möglich operieren zu lassen, da es mir nach einem Autounfall sehr schlecht ging.

Normalerweise wird der Patient auf einer Trage- einer Bahre in den Operationssaal auf den Operationstisch gebracht. Ich kam selbst, da ich diese Operation kaum abwarten konnte. Ich hatte wegen Blutungen in der Lunge die Schwierigkeiten zu atmen.

Wir müssen diesen Weg dorthin fühlen – das ist das Verlangen zur Spiritualität. Es spielt keine Rolle, was mit uns geschieht, wichtig ist das Leben danach!

Wir werden dann alle diese Zustände, die wir durchmachen, von außen betrachten. Wir werden zu Beobachtern. Wir verstehen diese Zustände besser, können sie bessser erkennen, untersuchen, erforschen. Langsam beginnen wir unser Verlangen zu empfangen, als einen Ort für die Arbeit zu sehen, um zu entscheiden, was wir damit machen. [132308]

Auszug aus dem Unterricht aus dem Buch „Shamati“ 09.04.2014



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Nur ein Wunder kann helfen

Die Vertreibung kann man nur dann empfinden, wenn der Mensch das Geben erreichen will. Dann unternimmt er große Anstrengungen in allem, was möglich ist, und erkennt schließlich, dass er das Erwünschte aus eigener Kraft nicht erreichen kann.

Folglich kann man sagen, dass er sich entsprechend seinem Kummer und seinem Leid in der Vertreibung fühlt, als ob er an Händen und Beinen festgehalten würde und man ihn nicht zum Geben durchdringen lässt. So versucht er aus eigener Kraft, sich loszureißen, doch etwas hält ihn zurück und lässt nicht zu, dass er sein Ziel erreicht.

Es hat nur den Anschein, dass ihm etwas gelingt, aber am Ende wird deutlich, dass alle Anstrengungen einzig auf sich selbst zielten. Und indem er es von Neuem versucht, deckt er schließlich auf, dass er die Kraft und Energie aus der Selbstsucht gewonnen hatte. So war es nicht beabsichtigt, denn er glaubte, seine Handlungen seien uneigennützig, das reinste Geben, doch mit eine Mal wird offenbar, dass er sie alle nur aus dem einen Verlangen heraus unternommen hat, nämlich um zu genießen; und eben das hat ihn geblendet und betrogen. All dies führt zur Empfindung der Sklaverei, des Unterjocht-Seins in Ägypten.

Aus dem Artikel von Rabasch „Der Segen mit dem Vollzug des Wunders“: Wenn der Mensch sich unter der Macht des egoistischen Verlangens befindet, heißt das die ägyptische Vertreibung. Beim Eintritt in diese Arbeit öffnet sich ihm erst allmählich von oben das ganze Maß des über ihm herrschenden Übels.

Wie gesagt wird: „Und stöhnten die Söhne Israels wegen dieser Arbeit“, das heißt, sie haben gesehen, dass sie nicht fähig sind, die Handlungen des Gebens wegen der Macht der über sie herrschenden Ägypter auszuführen. Folglich mussten sie erkennen, dass sie keine Kraft haben, aus Ägypten auszuziehen und dass nur der Schöpfer sie würde retten können.

Es ist bereits eine große Entdeckung zu erkennen, erstens: Dass ich nicht frei bin. Und zweitens: Dass der böse Geist mich ausfüllt, der mich beherrscht und nur egoistisch, mich einzig für sich zu handeln zwingt. Er ist mir nicht einmal von Nutzen, und doch gibt es mich und den gewissen Geist, der in mir Gestalt angenommen hat und mich im Innern ausfüllt. Dieser böse Geist nagt an mir und fordert die ganze Zeit, ihm zu Diensten zu sein.

Ich trenne mich vom Geist, der in mir lebt und hasse ihn, aber ich kann ihm nichts anhaben. Das ist wie eine Krebsgeschwulst im Innern, von der träume, dass ich ihr entgehen könnte, doch das ist nicht möglich. Nachdem ich mich mit ganzer Kraft abgemüht habe, frei von ihm zu werden, eröffnet sich mir, dass nur die höchste Kraft, die höher ist als ich, dass nur ein Wunder mir helfen kann, diesen falschen Geist zu eliminieren, der mich in jedem Augenblick zwingt, für sich zu handeln, ständig ihn zu suchen und mich mit ihm zu füllen. Und eigentlich nicht mich, sondern ihn.

Das ist die Empfindung der Sklaverei und die Offenbarung der Erkenntnis, dass nur die höchste Kraft mich von ihm befreien kann. Ich bin ganz von dieser Macht gefangen, die mich vollkommen ausfüllt und in ihrem Würgegriff hält. In mir blieb nur ein einziger Punkt des Begreifens, aus dem heraus ich erkennen kann, dass diese fremde Kraft mich treibt und beherrscht. Sie allein regiert mein Herz und meine Vernunft.

Aber über diesen einzig in mir verbleibenden Punkt bin ich eben in der Lage, mich mit dem Schöpfer zu verbinden. Gegen diesen fremden Geist und seine Macht in mir kann ich nichts ausrichten. Und deswegen scheint sich das Verlangen in mir an den Schöpfer und gegen jene böse Macht in meinem Innern zu wenden.

Ich erkenne, dass es andere gute Mächte geben kann und will mich an sie wenden. Das heißt, ich stelle mir den Schöpfer vor. Aber meine anfängliche Vorstellung von der höchsten Kraft hatte doch nichts mit ihr zu tun, denn es war derselbe Pharao. [131532]

Auszug aus der Lektion nach dem Artikel von Rabasch 01/04/14



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Josef wird dich nach Ägypten bringen, und Moses wird dich herausführen

Frage: Wo enden die sieben satten Jahre, und wo fangen die sieben Hungerjahre an?

Antwort: Die sieben satten Jahre beschreiben auch die Spiritualität und haben nichts mit dem Materiellen zu tun. Am Anfang des Studiums freut sich der Mensch, dass er die Freunde, das Studium, den Lehrer und das Ziel gefunden hat. Alles leuchtet ihm entgegen, weshalb er glücklich, kraftstrotzend und zu allen möglichen Heldentaten bereit ist.

Dann muss er aber erst einmal verinnerlichen, dass sein Aufstieg von der Vereinigung mit anderen abhängt. Sieben satte Jahre im Exil beschreiben nicht den einfachen Zustand. Der Mensch ist noch nicht in Ägypten eingetroffen. Die sieben satten Jahre fangen erst damit an, dass der Mensch versteht, er ist verpflichtet, voranzukommen, alle Bedingungen einhaltend, die von den Kabbalisten vorgegeben sind; aber auch damit, dass er ihnen zustimmt.

Er ist bereit, sich mit anderen zu verbinden, zu lernen, zu verbreiten, verstehend, dass er innerhalb der Einheit untereinander die spirituelle Welt findet. Das bedeutet, dass Josef alle Brüder, alle Söhne Jakobs nach Ägypten führt.

Es gibt keinen anderen Weg. Es existieren keine alternativen Wege, da es nur ein Gesetz der Übereinstimmung des Lichts und des Verlangens gibt: Alles klärt sich innerhalb der vier Stadien des direkten Lichts.

Frage: Wenn ich jetzt mit allem zufrieden bin und mich in der Periode der sieben satten Jahre befinde, was muss ich dann tun: Sollte ich danach streben, dass sie schneller zu Ende gehen und dann in die sieben Hungerjahre eintreten?

Antwort: Man muss nur zur Umsetzung des Geschrieben streben, und dass wir uns innerhalb unserer Einheit befinden, die vom Studium und der Verbreitung begleitet wird, sodass wir dem Schöpfer dadurch Freude bereiten.

Denke nur an die Vereinigung, und Josef wird dich nach Ägypten bringen. Josef ist ein Punkt unserer Vereinigung, Sefira Jessod. Wenn du nach allen deinen Versuchen, die Verbindung zu umgehen, schließlich doch einverstanden bist und beginnst, dich zu verbinden – das heißt: die Seele zu korrigieren -, dann wirst du dich in Ägypten wiederfinden.

Die Brüder Josefs kommen erst dann nach Ägypten, als auf dem Boden Khanaans auch der Hunger verspürt wird, das heißt, sie können nicht weiter vorankommen. Jeder von ihnen hat sich bis zu einem bestimmten Grad entwickelt, doch jedes weitere Wachstum ist nur durch die Vereinigung möglich.

Es gleicht unserer Welt, die sich lange in der Selbstbezogenheit entwickelte, was zu einem Zustand satten Überflusses geführt hat, in dem die Menschheit nun aber nicht mehr so recht begreift, wie weiter damit umzugehen ist. Rettung verspricht heutzutage einzig eine allumfassende, länderübergreifende Vereinigung, doch wir sehen, wie schwierig es ist, sie zu erreichen.

Wir werden gezwungen sein, den Zustand des Hungers in der Welt zu erleben: des physischen, materiellen und spirituellen; danach werden wir bereit sein, uns zu vereinigen. Der Abstieg nach Ägypten ist ein Abstieg zur Vereinigung. Dieser Zustand ist den inneren Eigenschaften des Menschen und den Menschen überhaupt unerwünscht. Die Brüder stimmen dem Vorschlag Josefs unter großen Zweifeln zu, denn sie haben jede Menge Befürchtungen.

Sie wollen nicht nach Ägypten, da sie danach verpflichtet sein werden, ein Volk, eine Gruppe, eine Familie zu werden, die einheitlich und verbunden ist, weil sie sich unter den Ägyptern befinden. Das heißt für uns, dass wir bereit sein sollen, so zu arbeiten, dass unsere Vereinigung aus dem Verlangen des Gebens stammt.

Jessod ist ein Punkt, der Malchut beeinflusst, und er kann nur dann geben, wenn sich alle vorhergehenden Eigenschaften – Sefirot – dem anschließen. Lasst uns also fragen, ob wir uns in solch einem Zustand befinden oder nicht? Ob wir uns verbinden wollen, um gebend zu werden – , damit zwischen uns dieser Boden Malchut offenbart wird?

Es handelt sich um die Gruppe, die „Söhne Jakobs“ heißt: Sie kommt beim Geben voran. Aber sie wollen nicht nach Ägypten, und deshalb sind sie gezwungen, in diese Zustände zu geraten. Doch das Ziel soll auch über den ganzen Weg hinweg ständig erhalten bleiben: das Geben, um die gegenseitige Vereinigung zu erreichen, innerhalb welcher wir den Schöpfer offenbaren und fühlen, wie wir Ihm Vergnügen bereiten und die Verschmelzungen mit Ihm erreichen.

Ich kann auf alle Fragen nur das Eine antworten: Strengt euch an, um aus eurem eigenen Ägypten auszuziehen, und ihr werdet sehen, dass alles verwirklicht wird. [132389]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 09/04/14



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