Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Das Gebot Parzufim Aba we Ima zu respektieren

Frage: Was bedeutet konkret jedes einzelne der zehn Gebote aus der kabbalistischen Sichtweise: „du sollst nicht stehlen, nicht töten“ usw.?

Antwort: Die wahre Bedeutung der zehn Gebotet, die uns als einfache moralische Befehle dargestellt werden, verstehen wir nicht.

Das Gebot „achte deinen Vater und deine Mutter“ symbolisiert eigentlich die Verbindung Parzufim SoN (Seir Anpin und Nukwa) und Aba we Ima (Höherer Vater und höhere Mutter).

Das Gebot „du sollst nicht stehlen“ ist das Verbot, die  Verlangen zu genießen eigennützig zu verwenden, was als Diebstahl bezeichnet wird. Wen beraubst du? Das Licht, den Schöpfer.

Alle zehn Gebote betreffen den richtigen Einsatz des Verlangens zu genießen. Es handelt sich um die Beschränkungen, die man in Malchut begehen muss. Diese Beschränkungen heißen: Schirm und das reflektierte Licht. Infolge dieser Beschränkungen von Malchut können sie ein Gewand für die Sefirot werden, weshalb sie auch als zehn Reden bezeichnet werden.

Die Rede ist das, was im Mund von Parzuf (in pe de Rosch) aufkommt. Diese Handlungen werden in der Welt Azilut erzeugt.

Erst wenn wir zu einem Menschen mit einem Herzen werden, bekommen wir diese Gebote. Vorher können wir sie nicht hören. Man muss sich auf der Stufe Bina befinden, um über das Gehör zu verfügen, das fähig ist, zehn Gebote vom Berg Sinai zu empfangen.

Zuerst muss man in der Periode der Vorbereitung die Vereinigung zu einem Menschen mit einem Herz erreichen und dann die Gebote studieren. Ohne dies besitzen wir keine Instrumente, um sie zu verstehen.

Während des Studiums gibt es jeden Tag neue Verwirrung und ein neues Verständnis. Du stellst die Frage und danach wirst du hundert Mal verwirrt, um dich in den Zustand zu bringen, den du befragtst. Alles hängt von den Gefäßen ab.

Frage: Aber diese Gebote gelten doch in der materiellen Welt auch: „du sollst nicht töten, nicht stehlen“?

Antwort: In unserer Welt muss man dasselbe machen, was im spirituellen Sinn geschrieben ist. Aber die Korrektur der Seele erfolgt in der Spiritualität. Jedoch sind wir verpflichtet, die richtige Umgebung in der materiellen Welt zu finden, um darin die spirituelle Korrektur zu erreichen.

Vor allem muss man verstehen, dass „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“  das Hauptgebot der Tora und die Grundlage aller Korrekturen ist. Das heißt alle Korrekturen, alle in der Tora beschriebenen Details sind nur eine Erklärung dessen, wie man den Zustand der Nächstenliebe einhalten kann.

Meine Beziehungen zu den Freunden, zur Außenwelt und allen spirituellen Welten sollten nur die Liebe widerspiegeln – und zwar in dem Maße, in welchem ich mich selbst liebe. Das ist alles! Jede meiner Handlungen soll dieser Gedanke begleiten, dass ich alles für die Nächstenliebe tue. Und diese Liebe ist in Wirklichkeit mein Verlangen, das mich verpflichtet so zu handeln – anderenfalls ist das kein Gebot. [136546]

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 03/06/14



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Summarische Klärung

Frage: Kann man denn sagen, dass ein Seminar eine Diskussion ohne Streit ist?

Antwort: Ein Seminar ist „die summarische Klärung“, bei der jeder seine Meinung ergänzt, damit die Antwort, das Problem, das Ereignis durch die Kraft der Vereinigung gelöst wird.

Es gibt zu jedem beliebigen Problem den Schlüssel, welcher die Weisheit der Mehrheit heißt, das heißt, dass man infolge der Mittelung der großen Anzahl der Antworten die sachgemäße Entscheidung erhält, wobei alle Antworten falsch sein könnten. Lasst uns also unsere Probleme mit Hilfe der Weisheit der Mehrheit, der Weisheit der Gruppe lösen.

Wenn wir nicht miteinander  streiten, sondern unser Wissen, unsere Empfindung, unsere Einheit summieren, dann beginnen wir auf einmal, die besondere Erscheinung innerhalb unserer Vereinigung zu offenbaren. Folglich klären wir die Problemfrage auf.

Die Vereinigung befindet sich über uns und gibt uns deshalb die zusätzliche Weisheit, IQ. Angenommen es hätte jeder einen IQ von 100, in der Summe von fünf Menschen ergäbe dies 500, infolge unserer Vereinigung – 1000. So arbeitet die Vereinigung der Menschen. Es existieren die empirischen Bestätigungen der kollektiven Intelligenz.

Frage: Entsteht die Weisheit der Mehrheit nur bei der guten Verbindung während des Seminars, oder sind Streiterein doch noch zulässig?

Antwort: Die Weisheit der Mehrheit kann bei den Streiterein niemals sichtbar werden, da so die Vereinigungen der Meinungen nicht zustande kommt. Nur wenn sich alle Meinungen verbinden, wird die höhere Meinung erreicht.

Bei den Streiterein wird das Einverständnis zwischen den Menschen nicht erreicht. Es wird jemand aus verschiedenen Gründen gebändigt, aber er ergänzt dich nicht. Bei dem Seminar ergänzen wir einander. [136114]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 28/05/14



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Aber fünf Minuten lebtest du!

Frage: Angenommen, ich habe jetzt entschieden, dass ich für alle verantwortlich sein will.  Was nützt mir das, wenn ich schon nach fünf Minuten aus der Absicht fallen werde?

Antwort: Das ist nicht wichtig. Fünf Minuten sind schon bemerkenswert. Es gibt schon fünf Minuten aus deinem ganzen Leben, die wertvoll sind und in der Ewigkeit bleiben. Das ganze übrige Leben wird im Mülleimer landen. Aber fünf Minuten lebtest du!

Kommentar: Aber ich will doch dem Urvater Mosche nacheifern!

Antwort: Mosche ist eine spirituelle Stufe. Die Tora erzählt uns nichts über die historischen Personen, sondern über die spirituellen Stufen. Du wirst einst auch den Zustand des Urvaters Mosche erreichen und seinen Namen anstelle deines heutigen bekommen. Jeder, der auf eine Stufe hinaufsteigt, bekommt ihren Namen.

Rabbi Jossi, Rabbi Chija, Rabbi Schimon – diese großen Weisen tragen die Namen, die auf die Stufen hinweisen, von deren Höhe sie sprechen. Wenn man sagt, dass der Mensch ein Schüler ist, so bedeutet das, er befindet sich in der benachbarten Stufe mit dem Lehrer.

Schüler eines Kabbalisten zu sein, ist eine große Ehre. Es ist bekannt, dass der Lehrer sich auf einer bestimmten Stufe befindet und der Schüler – eine Stufe niedriger steht und sich vom Lehrer “ernährt”. [136064]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Gabe der Tora“, 27/05/14



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Zehn Gebote der Vereinigung

Frage: Am Feiertag „Schawuot“, der die Gabe der Tora symbolisiert, bitte erklären Sie den Sinn der zehn Gebote – welche am Berg Sinai ausgesprochen wurden und die man jeden Tag wiederholen muss?

Antwort: Für uns bedeuten die zehn Gebote vor allem die Prüfung unserer Verlangen bezüglich der Vereinigung. Es handelt sich nur um die Vereinigung.

Die Gabe der Tora erfolgt nachdem das Volk die Bedingungen der gegenseitigen Bürgschaft, wie ein Mensch mit einem Herzen am Fuß des Berges annimmt. Das heißt, wir verstehen, dass über uns der Berg unserer Selbstsucht erhöht wird, und wir können auf diesen Berg nur mit einem Punkt im Herzen hinaufsteigen. Dieser Punkt heißt Mosche, weil er uns aus unserem Ego herauszieht.

Der Berg Sinai ist riesig, wie der Babylonische Turm und sogar noch größer. Wir haben uns an seinem Fuß versammelt und sind bereit, an diesem Berg unserer Selbstsucht zu stehen. Das heißt, wir sind einverstanden, unsere private Selbstsucht an den Berg abzugeben, um sie nicht zu fürchten, um ungeachtet dieses Berges des Hasses, nach der Einheit zu streben. Obwohl das ganze Ziel unserer Selbstsucht darin besteht, gegen die Vereinigung zu protestieren.

Wenn wir uns so verbinden, dann fordern wir die Offenbarung der Kraft des Gebens innerhalb unserer Einheit. Denn das Streben zur Vereinigung symbolisiert das spirituelle Gefäß, das Verlangen zum gegenseitigen Geben, wie es gesagt wird: „Von der Liebe zu den Geschöpfen – zur Liebe zum Schöpfer“. So nehmen wir die Bedingung der Nächstenliebe, wie zu sich selbst wahr. [136553]

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Shamati“, 03/06/14



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Du bist der einzige Verantwortliche für alles

Frage: Warum heißt es, dass das ganze Volk Israels für einander verantwortlich ist?

Antwort: Wenn ich der einzige Mensch in der Welt bin, der den Zustand unseres allgemeinen Gefäßes bestimmt, dann ist es klar, dass alles nur von mir abhängt.

Frage: Aber ich bin doch nicht alleine in diesem System? Andere beeinflussen es doch auch, wie Beilspielweise die Gesellschaft!

Antwort: Auch die Gesellschaft hängt von mir ab, alles hängt nur von mir ab. Alle sieben Milliarden Menschen befinden sich in einem konstanten Zustand und nur ich ändere mich und bestimme alles. Ich allein trage für sie die Verantwortung und kann freie Handlungen setzen, und sie tun nichts.

Ich spreche mit dem Schöpfer und bin für sie vor Ihm verantwortlich , im Guten, wie im Schlechten! Wenn Er etwas an ihnen zu beanstanden hat, soll Er mit mir sprechen. Das nennt man Bürgschaft.

Bürgschaft bedeutet, dass ich der Garant für alle anderen bin. Sie haben keine Verantwortung – ich „zahle“ für alles.

Beginne, von diesem Gesichtspunkt aus zu denken und halte diese Sichtweise für keine Phantasie. Es funktioniert wirklich so. Du bist tatsächlich für alle verantwortlich.

Wenn du die Nachrichten hörst oder siehst, was sich auf den Straßen alles abspielt, wenn du die Klagen der Freunde hörst, die keine spirituelle Stufe erreichen, um sich korrigieren und sich untereinander  verbinden zu können, dann wisse sofort, dass alles nur in deinen Händen ist. Du bist für alles verantwortlich.

Du erschaffst alles Gute und Böse, sowohl im materiellen, als auch im spirituellen Leben. Die anderen sind nicht verantwortlich dafür, was sie tun. Sie sind passiveTeilnehmer. Sie entscheiden nichts, und nur du kannst bestimmen, wie sich der Schöpfer zu ihnen verhalten wird. Es widerfahren ihnen  Hurrikans, Tsunamis, Kriege, und Elend, und wer ist daran schuld? Du!

Das ganze Volk Israels ist für einander verantwortlich,  jedoch ist  jeder für seine Eigenschaften und das, was dadurch in der Welt  passiert, verantwortlich. Jeder ist für das Wohlergehen der Gesellschaft und der Welt verantwortlich.

Sage nicht, dass du von anderen abhängst. Du  musst den Zustand erlangen, dass sich die ganze Welt im absolut guten Zustand befindet. [136078]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Gabe der Tora“, 27/05/14



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Wie entwickelt man das Organ der Empfindung seines Nächsten?

Frage: Wie wird das Organ der Empfindung seines Nächsten entwickelt?

Antwort: Das Organ zur Empfindung des Nächsten entwickelt sich infolge zahlreicher Versuche, sich vor der richtigen Umgebung zu annullieren, und die äußerliche Umgebung daran anzubinden, bis sie miteinander verschmelzen, und ich ihnen diene. Durch meine gute und liebevolle Beziehung zu den Menschen werde ich den Schöpfer entsprechend der Übereinstimmung in der Form offenbaren.

In dem Maß, in welchem ich mich bemühe, das Wohl der Umgebung anzustreben – werde ich den Schöpfer offenbaren, weil auch Er sich jedem Menschen gegenüber auf gute Weise verhält: den schlechten Menschen gegenüber genauso wie den guten. Deshalb muss ich auch darum bemüht sein, mich in Gegenwart aller liebevoll zu verhalten.

Als schlecht werden jene Menschen betrachtet, die sich bemühen, gut zu sein, obwohl über ihnen noch das Böse herrscht. Indem ich meine Beziehung zu den Menschen in verschiedener Form offenbare, begreife ich den Schöpfer in dem Maß, in welchem es mir gelingt, mich in Übereinstimmung mit Ihm zu bringen.

Die Prüfung und die Klärung sind nur bezüglich der Umgebung möglich. Ich habe keinen anderen Ort, an dem ich dem Schöpfer begegnen kann, an dem ich Ihn empfinden kann, um zu erkennen, worin ich mich von Ihm unterscheide. Seine Form wird innerhalb des breiten Publikums oder der Gruppe, das heißt innerhalb der Umgebung, der Welt offenbart. Deshalb symbolisiert „die Welt“ (Olam) eine „Verhüllung“ (alama) des Schöpfers.

Je mehr ich darum bemüht bin, mich der Welt gegenüber besser zu verhalten und mich dementsprechend zu verändern, desto eher werde ich dort den Schöpfer offenbaren. Es gibt keinen anderen Ort, am dem man Ihn empfinden könnte, weil Er eben keine Form hat. Wenn ich eine persönliche Veränderung erreiche und mich anders, das heißt auf gute Weise der Welt gegenüber zu verhalten beginne, dann offenbare ich folglich, dass die Welt Schechina ist, in der sich Schochen, der Schöpfer aufhält. [136035]

Auszug aus der Vorbereitung zum Unterricht, 26/05/14



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Eins mit dem Schöpfer

Kongress in Frankreich. Lektion 4

Der Mensch und die Gruppe sollten sich so verhalten, als ob sie sich im ständigen Dialog mit dem Schöpfer befinden. So, dass ich kein einzelnes Gespräch mit einem Menschen in der Welt wichtig nehme, da ohnehin alle Menschen von der höchsten Kraft gesteuert werden und selbst nichts entscheiden können.

Ich reinige die Welt allmählich vom ganzen illusorischen Einfluss. Ich befinde mich in der Welt, in der Umgebung der Natur und der Menschen, in einer Vielzahl verschiedener Kräfte und Faktoren, die auf mich einwirken: die Regierung, die Nachbarn, die Familie, Feinde und Freunde. Ich beginne zu denken: Nein, oben gibt es doch den Schöpfer, der das alles hier veranstaltet.

Er bestimmt den ganzen Einfluss der Naturgewalten auf uns, denn ich erkenne, dass die Menschen sie nicht steuern können. Alles liegt in der Macht des Schöpfers: Regen, Sonne, Erdbeben, Tsunamis usw.

Dann beziehe ich den nächsten Kreis auf den Schöpfer: die Regierung. Ich begreife, dass sie eigentlich nichts selbst entscheidet, sondern vom Schöpfer gelenkt wird. Durch die Regierung wirkt der Schöpfer auf uns ein, wie es heißt: „Die Herzen der Minister und der Zaren sind in den Händen des Schöpfers“.

Später beziehe ich den Schöpfer ebenso auf die Mitarbeiter in meiner Firma, auf alle Menschen in meiner Stadt, auf die Familie und darauf, wie sich die Frau und die Kinder mir gegenüber benehmen. Ich kann sagen, dass alles vom Schöpfer kommt.

Und später übertrage ich es auch auf die Gruppe. Ich bewege mich allmählich von oben nach unten und erreiche einen Zustand, in dem die ganze Welt (olam) aufhört, „verlorengehend“ (nehelam) zu sein. Die allseitige Verhüllung (alama) löst sich auf, und in der ganzen Welt erkenne ich den Schöpfer.

Und alle, die zuvor diese Welt ausfüllten: die Natur, die Regierung, bekannte und unbekannte Menschen, die Familie, Freunde, sie verwandeln sich in ein Gefäß, den Ort für die Enthüllung des Schöpfers, der Schechina heißt. Statt dieser Welt erkenne ich bereits das höchste Licht, das die ganze Realität ausfüllt.

Und es gibt niemanden mehr. Ich sehe nur das sich in die Welt einkleidende Licht. Wo sind meine Freunde, wo ist meine Familie, wo ist die Regierung, wo die ganze Natur? Es gibt nichts! Alles verschwindet, und ich bin eins mit dem Schöpfer.

Deswegen gilt als Schlüsselprinzip: in jedem Augenblick die Berechnungen nur mit dem Schöpfer anzustellen und sich bewusst zu machen, dass alles nur von Ihm gekommen ist. Er will, dass ich vor allem eins verstehe, dass nämlich alles, was mir in diesem Moment widerfährt, eine Anrede des Schöpfers an mich darstellt, damit ich jetzt, unter diesen Bedingungen, zur Verschmelzung mit Ihm gelange. Und so ist es in jeder Sekunde: noch eine Verschmelzung und noch eine weitere, bis du den Zustand der Vollkommenheit erreichst. [135565]

Auszug aus der Lektion 4 des Kongresses in Frankreich, 11/05/14



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Alles zu bekommen, was Er geben will

Frage: Wie kann ich mir die Übereinstimmung der Form mit dem Schöpfer vorstellen, um die ich Ihn bitten soll?

Antwort: Das ist gerade die Übereinstimmung der Form. Das heißt, du bist innerlich absolut anders als andere, aber jemanden Drittem gegenüber handelst du ganz identisch. Es bedeutet, dass es zwischen euch die Übereinstimmung der Form bezüglich etwas Drittem, Äußerem oder sogar in der Beziehung zwischen euch gibt.

Das ist nur die Form. Ihr habt verschiedene Verlangen, verschiedene Gedanken, alles ist verschieden. Aber ihr stimmt in der Art und Weise überein, wie ihr die Übereinstimmung erreicht.

Wenn ich dem anderen ähnlich bin, ist das noch keine Übereinstimmung. Wenn ich mich ihm angleiche, dann können wir uns nicht miteinander verbinden: ich mag das Fleisch, und er mag das Fleisch, ich hasse den Fisch, und er hasst den Fisch – wir können einander nichts geben.

Ich soll ihm das geben, was ich habe, und er soll mir das geben, was er hat. Hier kann es eine solche Übereinstimmung geben, wie zwischen einem Mann und einer Frau, die sich einander annähern. Dann wird es zur Übereinstimmung zwischen dem Gebenden und dem Erhaltenden.

Ich erreiche die Übereinstimmung mit dem Schöpfer auf solch eine Weise, dass ich von Ihm genau das bekommen möchte, was Er mir geben will, und dadurch gebe ich Ihm zurück. Wir beide geben einander zurück. Auf diese Weise stelle ich die Verbindung mit Ihm her. Ich bin ihm gegenüber, wie die Frau (Malchut) gegenüber Seir Anpin ist.

Wenn mein Empfangen nur für Ihn ist, dann ist das ein Geben. Wie gesagt, wenn die Braut dem Bräutigam ein wichtiges Geschenk macht, dann heißt das, sie bekommt etwas von ihm.

Das bedeutet, dass die Übereinstimmung der Form ein sehr vielseitiger Begriff ist. Laut meinem Verlangen soll ich vom Schöpfer all das erhalten, was Er mir geben will. Und Er will mir die Welt der Unendlichkeit, das unendliche Licht schenken. Entsprechend meiner Absicht soll ich Ihm gegenüber genauso geben wollen wie Er mir gegenüber.

Unsere Handlungen unterscheiden sich: Ich bekomme, und Er gibt. Bezüglich der Absicht ist das umgekehrt, ich gebe Ihm gerade, und Er genießt. So “rette” ich den Zustand, ich kann doch den Schöpfer auf keine andere Weise befriedigen. Er hat keine Chance zu genießen, wenn Er uns nichts gibt.

Nur unter der Bedingung, dass ich alles empfange, was Er für mich vorbereitet hat (es gleicht  einer Kuh, die ohne gemolken zu werden, von der Menge der eigenen Milch zerrissen wird), kann Er genießen. [135289]

Auszug aus der Lektion nach dem Artikel „Gabe der Tora“, 13.05.2014



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Während der Brautnacht

Vorwort zum Buch „Sohar“, Kapitel “Während der Brautnacht“: “Die Tage des Exils werden „Nacht“ genannt, denn dies ist die Zeit der Verhüllung seines Antlitzes vor den Kindern Israels. Zu dieser Zeit dominieren all die Kräfte der Trennung zwischen den Knechten und dem Schöpfer, und jetzt, genau zu dieser Zeit verbindet sich die Braut mit ihrem Gemahl – durch Tora und Mizwot der Gerechten, die zu dieser Zeit als diejenigen angesehen werden, welche die Tora einhalten.”.

Der Punkt im Herzen, spirituelles Erwachen an den Tagen des „Exils“ bedeutet, dass in 6000 Jahren, nur etwas aus der Dunkelheit, aus dem Gefühl des „Exils“ heraus erwächst. Wir müssen jedes Mal die Dunkelheit ins Licht umwandeln, bis wir nach sechs Arbeitstagen den siebten Tag des siebten Jahrtausends erreichen, an dem alles im Licht ist.

Deshalb besteht unsere ganze Arbeit darin, jeden Zustand als die Dunkelheit der Nacht anzusehen, welches wir in den Tag umwandeln. Wir bestimmen, ob der gleiche Zustand das gleiche Gefühl Tag und nicht Nacht ist.

Bezüglich unseres Egoismus, dem Verlangen zu empfangen erscheint uns dies als Dunkelheit, aber in Bezug auf das Verlangen zu geben als Erfolg, als Licht. [135587]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch „Sohar“, 21/05/14



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Einmal wirst du dich an alles erinnern, was du gehört hast.

Frage: Warum schreibt Rabash an seinen Schüler, der ihn bittet die Reihenfolge der spirituellen Arbeit zu erklären, dass sobald er mit dieser Arbeit beginnt, er sich an alles erinnern wird, was er von ihm gehört hat und das Geschriebene vom Baal HaSulam verstehen wird?

Antwort: Wenn der Mensch sich auf dem richtigen Weg befindet, wird er selbst offenbaren, was in den kabbalistischen Büchern steht. So als bräuchte er diese Bücher  nicht, er erlangt alles selbst.

Die Bücher braucht man dafür, um sich richtig auszurichten und um zu wissen, für wen man das macht, und auf welches Ziel man ausgerichtet ist, man muss sich ständig überprüfen und sich erneuern. In Wirklichkeit ist es so, dass wenn der Mensch in der Gruppe mit der richtigen Methode arbeitet,t er ein wenig die richtige Einstellung braucht, um alles andere selbst zu offenbaren.

Die Vergesslichkeit ist eine besonders hohe Kraft, die uns die Freiheit der Wahl ermöglicht. Wenn alle Informationen und Eindrücke, alles was wir erlebt und gehört haben, sich in uns ansammeln und speichern würde, wie in einem Computer, so würde es uns an der weiteren Entwicklung hindern und wir hätten nichts machen können.

Vergesslichkeit, Verwirrung, Verhüllung, Mehrdeutigkeit, fühlen wir deswegen, damit wir den Raum haben, um uns selbst aufbauen zu können. So steht es geschrieben: „Schreibe auf dein Herz“, denn jeder Mensch ist verpflichtet, ein ganzes Buch der Tora, gemäß seiner Verlangen zu schreiben, das heißt, durch alle diese Zustände zu gehen. [135502]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Brief vom Rabash, 20/05/14



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