Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wie überwindet man den Egoismus

Und sie sagten zueinander: Wir wollen einen neuen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren. Da warfen sich Mose und Aaron vor der ganzen Gemeindeversammlung der Israeliten auf ihr Gesicht nieder. Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, zwei von denen, die das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider und sagten zu der ganzen Gemeinde der Israeliten: Das Land, das wir durchwandert und erkundet haben, dieses Land ist überaus schön. [Das Buch Numeri, Kapitel 14, 14:04 – 14:07]

Die Lauscher, die ins Land Israel gelenkt wurden, sind kreuz und quer durchs Land gegangen. Sie haben das Land auf allen Stufen untersucht, d. h. alle Kelim (Gefäße), alle 5 Stufen NaRaNCHaY und haben entdeckt, dass das gut ist. Wenn der Herr uns wohlgesinnt ist und uns in dieses Land bringt, dann schenkt er uns ein Land, in dem Milch und Honig fließen. Lehnt euch nur nicht gegen den Herrn auf! Habt keine Angst vor den Leuten in jenem Land; sie werden unsere Beute. Ihr schützender Schatten ist von ihnen gewichen, denn der Herr ist mit uns. Habt keine Angst vor ihnen! [Das Buch Numeri, Kapitel 14, 14:08- 14:09]

Die Völker, die im Land Israel leben, symbolisieren unsere riesigen egoistischen Verlangen. Wenn der Mensch versteht, dass er keine Kraft dazu hat, seine Impulse zu überwinden und in sich seinen egoistischen Gegner sieht, kapituliert er einfach… das Ego soll mit ihm machen, was es will, oder er versucht trotzdem, sich irgendwie zu wehren. Er kann den Egoismus aber nicht bewältigen, er hat dafür keine Kraft. Nur wenn er sich an die Gruppe bindet und an die Umgebung, kriegt er von dort die Kräfte und wird im Stande sein, dieses Hindernis zu überwinden.

Deswegen sagen Kaleb und Josua, dass die Zeit der egoistischen Verlangen zu Ende ist und wenn das Volk Israel mit dem Schöpfer kommt, kann es mit Seiner Hilfe das Ego unterwerfen. Und dann werden alle egoistischen Hindernisse richtig arbeiten.

Frage: Was heißt, dass sie „ihre Gewänder zerrissen haben“?

Antwort: Das heißt, dass alle vorherige Schilder, reflektiertes Licht, alle Gewänder, die sie hatten, für die neue Stufe nicht brauchbar sind. Jetzt sollen sie sich in ein völlig anderes reflektierendes Licht kleiden. Das heißt „die Gewänder wechseln“. In unserer Welt existiert ein Brauch, wo die Verwandte des Verstorbenen dessen Kleidung auf der Beerdigung zerreißen. Das heißt, dass sie vor der neuen Stufe stehen. Nicht ein Mensch ist gestorben sondern der Egoismus – und man begräbt ihn. Deswegen trauert man 7 Tage.

Wenn man völlig von der vorherigen Stufe gelöst ist – wechselt man seine Kleidung und beginnt ein neues Leben. Die Allerseelentage – 7 Tage, 30 Tage und 1 Jahr – symbolisieren die Kreisläufe, wenn dieselben Reshimot (spirituelle Gene) zurückkehren. Man erhebt sie nach und nach bis zur vollen Korrektur.

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Zwei Blickwinkel auf das Weltgeschehen

Frage: Früher hat die Menschheit Perioden des kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Booms erlebt wie z. B. während des Zeitalters der Renaissance oder im 20. Jahrhundert. Heutzutage aber bewegt sich die Menschheit zweckgebunden in Richtung Abgrundes. Das Niveau der Bildung sinkt: Die Menschen haben aufgehört, Bücher zu lesen; sie gucken einfältige TV Programme und nehmen an minderwertigen Vergnügen teil. Viele Länder verzweifeln auf ihrem Weg, weiter entwickelte Länder einzuholen, ganz zu Schweigen die Entwicklungsländer. In den glücklichen entwickelten Ländern, solchen wie Schweiz und Norwegen, herrscht Aussichtslosigkeit: Es gibt keine Energie, keine Reflexion, keine Erkenntnis des Geschehens. Das Leben rutscht auf ein niedrigeres Niveau ab. Wer wird die Kommunikation zwischen den Menschen herstellen? Wer wird neue Gesetze und Verbindungen erkennen? Wie kann es geschehen?

Antwort: Ich persönlich sehe das anders. Hier kommt das Gesetz der Ablehnung zur Anwendung. Bevor wir uns auf die nächste Stufe erheben, geschieht das Vereinen auf der vorherigen Stufe. Wir sollten die volle Niedrigkeit der heutigen Stufe erkennen und aufhören, nach deren Idealen und Zielen zu streben. Nur dann begreifen wir die nächste Stufe, die in diesem Fall einer Entwicklung entspricht, weil wir unseren Lebensstil völlig ändern müssen.

Wenn sich früher eine soziale Entwicklung geändert hat – z.B. Sklaverei auf Feudalismus, danach auf Kapitalismus u.s.w., ging alles in eine Richtung. Jetzt erleben wir aber einen völlig anderen Zustand. Wir erheben uns auf eine qualitativ neue Stufe unseres Daseins, auf der unsere Natur in eine ganz andere Richtung arbeiten wird. Wir werden unsere Natur dafür nutzen, uns nicht mehr an besseren Leistungen zu vergnügen, sondern die Werte zu ändern. Der Mensch wird eine Stufe erreichen, wo er sich nicht nur für das Leben im Leben interessiert, sondern für das Leben über dem Leben; das ist das wichtigste.

Daher ist die Entfremdung von jedem und allen vorprogrammiert und keiner hat Einfluss darauf; weder die Banker, noch die Businessleute oder die Regierungen. Das lenkt das Gesetz der Natur allein. Es führt den Menschen zu absoluter Gleichgültigkeit gegenüber den früheren Idealen. Langsam entsteht bei uns der Impuls zu neuen Werten, die nicht durch den linearen Egoismus betreffen werden, sondern auch das Niveau darüber. Dafür benötigen wir eine Verbindung zwischen uns, die höher ist als unsere tierischen Bedürfnisse; dabei versorgen wir uns nur mit dem Nötigsten, um in Würde zu existieren. Und alle unsere Ideale werden eine Stufe höher sein.

Nur eine minimale Sorge um unseren physischen Körper wird uns in dieser Welt halten. Unsere innere, geistige, richtig menschliche Natur wird nicht dazu dienen, jeden körperlichen Wunsch zu realisieren, sondern sie dient dem Begreifen der nächsten Entwicklungsstufe der menschlichen Gesellschaft. Dann entdecken wir eine neue Gesellschaft und ein neues Universum. In diesem Fall ändern wir generell unsere Ansicht über das Leben und die frühere Stufe stirbt ab. Und nicht nur sie,  sondern die ganze Weltgeschichte – von der Entstehung der elementaren Teilchen bis zum heutigen Tag.

Wir werden eine neue Perspektive auf die Welt und das Leben bekommen. Es entwickelt sich in uns eine Erkenntnis über die innere Struktur der Welt, des Geschöpfes, über das Programm der Schöpfung und jener Kraft, die alles erschaffen hat und alles lenkt! (Man kann sie Schöpfer, Natur oder Gott nennen, das spielt keine Rolle)

Dazu kommen wir. Deswegen sind all die Enttäuschungen, Entfremdungen, die Trägheit und der Untergang der Menschheit nötig. Ich sehe darin einen enormen Schritt nach vorne.

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Geheimnisvolles russisches Volk

Frage: Worin besteht die Sonderaufgabe der russischen Zivilisation?

Antwort: Es ist schwer für mich, etwas dazu zu sagen, weil ich bis jetzt noch keine richtige, sehr einfache, offensichtliche, wahre historische Untersuchungen sehe, die uns erklären würde, wieso sich ein Volk mit diesem eigenartigem Charakter, Verhalten, Weltanschauung, Psychologie gebildet hat. Das ist völlig unklar. Das russische Volk fühlt sich nicht zur normalen egoistischen Existenz hingezogen. Die Russen haben keine strenge Entwicklung der Verlangen: Essen, Sex, Familie, Reichtum, Ruhm, Weisheit. Es entflammt in ihnen entweder das Verlangen nach Ruhm und Wissen und im nächsten Augenblick stürzen sie ab, sie machen Selbstlosigkeitsexperimente und ähnliches.

Sehr stark ausgeprägt ist das in der Literatur, woraus folgt, dass das Volk Leid erduldet und als Gegebenheit hinnimmt. Hier kann man keine Parallelen ziehen. Die Leiden, die in Shakespeare, Hugo, Dickens geschildert werden, sind völlig unvergleichlich mit den Werken von Dostojewskij, Tolstoi und späteren Schriftstellern wie Solschenizyn. Wir sehen ein Volk, das keine egoistische Wahrheit als seine Vorbestimmung sieht, auf die man aufbauen könnte. Also sich mit allem zu füllen, was nur möglich ist.

Für dieses Volk ist das amerikanisches Vorbild völlig unbrauchbar, in der ein Mensch alles hat: Geld, Haus, Familie, Wohnung, Auto. Und alle sind darüber glücklich: Wir haben in Amerika den Garten Eden auf der Erde erreicht. Das ist dem russischen Geist zuwider. Was braucht er? Genau diese Suche: „Was brauche ich?“ Das ist zwar egoistisch, aber gleichzeitig eine umgedrehte, fanatische Entwicklung. Das Leiden – wofür? Was ist das Ziel? Es stellt sich heraus, dass das Ziel verschleiert und nicht von egoistischer Natur ist. Das einzige, was für die Russen eine Bedeutung hat, ist der Stolz auf ihren Staat.

Europäer sind bereit dazu, sich für Geld zu verkaufen; die Russen dagegen kann man mit Begeisterung für ihre Stärke und Leidensfähigkeit kaufen. Ihr Egoismus ist höher als der „Geldegoismus“. Wenn man die Europäer für 5 -10 Milliarden in jede beliebige Richtung lenken kann, geschieht jede Veränderung in Russland mit Durchbruch, Weinen und gleichzeitig mit Mitgefühl.

 

Erwiderung: Es wird den Russen immer „Gottessuche“ zugeschrieben.

Antwort: Ich weiß nicht, ob sie nach Gott suchen, weil wir sehen, was mit der Religion passiert. Wenn wir ehrlich sind, gibt es nirgendwo eine „Gottessuche“. Alle Religionen vergehen, auch die orthodoxe Religion, die keine Möglichkeit für progressives Wachstum gibt. Alle orthodoxen Länder sind in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Einst wählten sie eine Religion, weil sie ihrer Weltanschauung gerecht wurde. Mit anderen Worten, hier ist die Religion nicht ausschlaggebend, sondern der Bezug zum Leben und zur inneren Psychologie des Volkes. Daraus folgt, dass sie sich nicht entwickeln können und gezwungen sind, in unserer Welt zu betteln. Und alles hängt von der psychologischen Form und des inneren Verständnis der Welt ab.

Das Volk spürt es, versteht und weiß es. Deswegen kann die Regierung sie ohne auf Widerstand zu stoßen ausrauben; sie werden nie dagegen kämpfen. Diese Länder werden nie eine bourgeoise Revolutionen erleben. Nichtsdestotrotz wird sich die russische Zivilisation noch zeigen, weil ihre Suche die Suche nach Geld außen vor lässt. Die tierischen Verlangen nach Essen, Sex und Familie existieren in Russland üblicherweise auf niedrigem Niveau. Danach kommt der Reichtum, der im Westen so anerkannt ist. Russen aber neigen mehr zum Wissen. Das passt irgendwie nicht in unsere Welt. Somit hat die russische Zivilisation einerseits große Möglichkeiten, auf der anderen Seite aber kann sie sie aber nicht nutzen, weil man für die Realisation von Ruhm und Wissen in unserer Welt Geld braucht.

 

Frage: Das heißt, dass zwischen Israel und Russland eine Verbindung entstehen könnte?

Antwort: Es scheint, als stünden wir uns nahe; wir haben aber unterschiedliche Herangehensweisen, weil bei Israelis alles von den Funken, die zum Schöpfer steuern, kommt. Bei den Russen aber kommt alles von der Natur, in der sie sich entwickelt haben. Von der Kabbalah aus gesehen sind das die Eigenschaften der Seelen. Russland wird in diesen Prozess auf seine Weise eintreten. Jetzt aber hängt alles von uns ab. Wenn wir in der spirituellen Arbeit fortschreiten, fühlen sie sich zu uns hingezogen.

 

[#164404]



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Sich verbinden statt korrigieren!

Frage: Sie haben gesagt, dass wir für die Verbindung niemand korrigieren brauchen. Was heißt das? In letzter Zeit geschehen solch grausame Ereignisse, Mord und Verbrechen. Heißt das, dass wir alle diese Menschen nicht korrigieren sollen?

Antwort: Nein. Wir geben dem Menschen nur das Verständnis, dass er alle Menschen braucht; dass alle so sein sollen, wie sie sind – und man braucht sich nur zu verbinden. Wenn ein Mensch den einen oder anderen hasst, sollte er sich über diesen Hass erheben und nicht versuchen, den Hass zu dämpfen, indem er andere tötet. Denn er befreit sich damit nicht vom Hass, er verstärkt ihn sogar weiter. Es steht geschrieben: „Die Liebe deckt alle Sünden zu.“ Die Verbrechen – also die Unterschiede zwischen uns bleiben, doch wir bedecken sie mit Liebe.

Schaut mal, wie die Natur funktioniert: Minus und Plus vereinen sich und daraus entstehen Moleküle. Die Kombinationen von Molekülen ergeben verschiedene Stoffe, organische Körper u.s.w.  Alle Unterschiede, alle Widersprüche zwischen ihnen bleiben, jedoch können sie sich richtig verbindenund vervollständigen einander. Darin liegt das Geheimnis. Wir sollen das mit unserem Verstand und auf der menschlichen Stufe schaffen. Dann wird das Leben einfach wunderschön. Genau in der Verbindung zwischen gegensätzlichen Individuen offenbaren wir den höheren Zustand. Höher als unser organisches Leben offenbaren wir die andere Welt – das Leben nach dem Seelenprinzip und nicht nach unseren tierischen Körpern.

Gerade aus der Verbindung aller Menschen in ihrer Erkenntnis und trotz all der Unterschiede in ihren Gedanken, Wünschen und Eigenschaften, wird der gemeinsame Körper erschaffen, der sich „Seele“ nennt. Einer für alle. Und dann beginnen alle, den höheren Zustand zu spüren – die Höhere Welt.

[#164188]



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Verbindung jenseits aller Unterschiede

Frage:  Wie können wir uns jenseits aller Unterschiede zwischen uns verbinden? Wir sind doch alle unterschiedlich und es ist schwer für mich, den anderen so anzunehmen, wie er ist.

Antwort: Es ist schwer für einen Menschen, den anderen zu verstehen, weil er nicht das ganze integrale Bild sieht. In diesem Bild hätte er gesehen, wie alle sich gegenseitig ergänzen und jeder seine Mission hat. Einer ist Ingenieur, ein anderer  Arzt, der dritte Arbeiter, die vierte Lehrerin u.s.w. Dazu sieht man jetzt, dass je mehr wir entgegengesetzt sind, desto stärker ist unsere einzigartige Verbindung miteinander. Und zu solcher Verbindung führt uns die Wissenschaft der Kabbalah. Wenn wir uns endlich verbinden werden, entsteht aus unserer Verbindung ein besonderes Puzzlebild, das erstrahlt und aus dem sich das Licht offenbart. Das heißt „das Licht für die Völker der Welt“ zu sein, wenn wir der ganzen Welt ein Beispiel für Verbindung zeigen. Da die Welt sich in so einem grausamen Zustand befindet!

Frage: Auf welcher Basis verbinden wir uns?

Antwort: Auf der Basis unserer inneren Erkenntnis, dass jeder Mensch in diesem Puzzle wichtig und unersetzlich ist und sich auf genau seinem Platz befinden sollte. Dabei korrigieren wir niemanden! Baal Sulam schreibt in der „Freiheit des Willens“, dass keiner sich ändern soll, er soll lediglich die richtige Verbindung mit anderen Menschen aufbauen. Denn alle Eigenschaften, die ein Mensch besitzt, entwickelten sich aufgrund seiner Natur und wegen des Einflusses der anderen auf ihn; alle Eigenschaften entstanden in ihm infolge der allgemeinen höheren Lenkung und alle sind wichtig und nötig. Wenn die Menschen sich miteinander verbinden, schaffen genau diese unterschiedliche Eigenschaften das allgemeine Bild und in der richtigen Verbindung zwischen ihnen können sie erkennen, was „Volk Israel“ heißt, das so vielfältig uns entgegengesetzt zueinander ist, alle aber zu einem  Ganzen werden – zu einem Volk. Genau da, wo sie sich erheben und sich über alle Unterschiede verbinden.

Frage: Aber was ist die Gemeinsamkeit zwischen diesen Menschen?

Antwort: Die Gemeinsamkeit liegt darin, indem sie alle nur durch Gemeinschaft die Vollkommenheit erreichen und zu so einem Zustand kommen, indem sie sich über ihre Natur erheben. Dann fühlen sie, dass sie sich auf der nächsten Stufe der menschlichen Entwicklung befinden. Genau das verlangt die Menschheit vom Volk Israel und deswegen hasst sie es. Die Menschheit glaubt, dass Israel sie um die gute Zukunft betrügt.

Wir sollen diese Zukunft erreichen und der ganzen Menschheit Vorbild sein. Denn außer der Verbindung braucht die Menschheit gar nichts. Und infolge der Abwesenheit der Verbindung leidet sogar die Natur; wir verursachen Naturkatastrophen, wir verletzen das Gleichgewicht unserer Erde. Und das machen WIR! Weil wir uns auf der höchsten Stufe aller unbelebtem, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Stufe befinden und deswegen die ganze Welt und Ökologie beeinflussen.

[#164696]



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Die Methode der „Guten Verbindung“

Wir leben in einer besonderen Zeit, in der sich die Menschen mehr und mehr verbunden und von einander abhängig fühlen. Das Problem liegt nur darin, dass diese Verbindungen nicht gut sind, sondern falsch. Und dabei fühlen wir diese völlige Abhängigkeit voneinander, was uns beunruhigt und uns aufregt.

Wenn diese Abhängigkeit nicht gut ist, bringt eine solche Verbindung nur Probleme mit sich; wie geschrieben steht: „Die Verbindung der Sünder ist für sie selber schlecht und fügt der ganzen Welt Schaden zu“. Wenn die Menschen sich und ihre Beziehungen nicht korrigieren, ist es besser, wenn sie sich voneinander trennen.

Das Ganze hat begann bereits in Babylon, wo der Egoismus so groß war, dass die Menschen anfingen, sich gegenseitig zu hassen. Im Endeffekt entstanden die vielen Sprachen, denn es geschah zum ersten Mal, dass der Egoismus die Menschen so zertrennt hat. Davor waren alle Menschen wie ein Volk, das alles miteinander teilte. Plötzlich fühlten sie, dass sie keine Einheit mehr sind und zu verschiedenen Gemeinden, Familien, Völkern gehörten, und deswegen konnten sie es nicht miteinander aushalten. In dieser Zeit entstand die Wissenschaft der Kabbala.

Einer der Gelehrten, der damals in Babylon lebte (er hieß Abraham), enthüllte, dass wir keinen  Widerstand gegen unsere Verbindung leisten können. Die Menschen sind auf jeden Fall verbunden, sie können sich gar nicht trennen. Man sollte nur wissen, wie man sich richtig verbindet, unabhängig vom Egoismus, der Tag für Tag zwischen uns wächst.

So ist die Wissenschaft der Kabbala entstanden –  die Methode der guten Verbindung zwischen den Menschen. Die Kabbala sagt, dass wir vor allem den Mensch korrigieren sollten und unsere Beziehungen  zueinander. Und dann wird alles, was wir machen, zum Guten führen.

[#163791]



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Die Familie der Zukunft

Die Familie der Zukunft ist eine Verschmelzung zwischen Verstand und Herz..

Frage: Wie sieht eine weltliche Familie aus, wenn sie spirituell korrigiert ist?

Antwort: Es ist schwer zu sagen, weil wir noch keine solchen Beispiele gesehen haben. Wir sind noch immer in einem Zustand des Zerbrechens, im Exil. Und aus der Zeit von Rabbi Akiva, nach der Zerstörung des Tempels, wissen wir nichts über solche Familien, die im Einklang mit dem Schöpfer gelebt hatten. Es steht geschrieben, wie die Kabbalisten der Vergangenheit unter ihren Ehefrauen litten, die oft sehr schwierige Charaktere hatten und viel von ihren Ehemännern verlangen. Die Kabbalisten akzeptierten es wie das Unvermeidliche – als Folge des Zerbrechens und Exils, in dem wir uns befinden.

Das spirituelle Paar muss das Gefühl haben, einander ergänzen zu können als wären sie ein Körper, im gegenseitigen Einverständnis, in der gleichen Absicht, in der Verschmelzung von Verstand und Herz. Alles, was sich in dem anderen befindet, in seinem Verstand und seinem Herz, nehme ich als meine eigenen Gedanken und Gefühle wahr. Das sind nicht nur schöne Worte – man fühlt es auf der weltlichen, physischen Ebene. Wenn dem Partner etwas weh tut, fühle ich seinen Schmerz in meinem Körper, auch wenn er mir nichts erzählt. Das ist die vollständige Verbindung der Körper, entsprechend der Verschmelzung der Seelen.

Wir werden diesen Zustand erreichen, sobald wir beginnen, uns in Bezug auf die Nächstenliebe zu korrigieren.

„New Life“, Folge Nr. 600, 30.07.2015, [#164365]



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Es kommt das Jahrhundert Israels

Meinung (Quelle): Die Steinzeit ging zu Ende – nicht weil die Steine zu Ende gingen, sondern wegen der neuen Erfindungen – der Mensch lernte, Metalle zu verwenden. Das Jahrhundert des Erdöls geht zu Ende -nicht, weil es der Öl Vorrat versiegt, sondern die Revolution des Schiefer-Frackings gekommen ist. Die sinkenden Ölpreise führen zur Krise in Russland und in der arabischen Welt und Schiefergas führt zum Ruin der übrigen arabischen Welt.

Die arabischen Länder gehen unter. Die starken Stämme greifen zu Waffen und werden Städte und Hauptstädte erobern, um zu töten und zu plündern. Die Wirtschaft Dubais wird 2015 zur Grunde gehen. Jordanien wird innerhalb eines Jahres verschwinden. Iran erlebt große Erschütterungen auf ethnischer und politischer Ebene. Hamas und Hisbollah werden ihren Einfluss verlieren. In einer Welt, in der es keinen Mangel an Energiequellen gibt, wird es kein Geld mehr für sie geben. Es kommt das Jahrhundert der Technologien, das Israel große Vorteile bringen wird.

Das Schiefer-Fracking macht die USA zum größten Ölerzeuger der Welt. Und das erlaubt ihr, die Nahostpolitik weiter zu führen. Das ist der Anfang vom Ende der totalitären Fürstentümer der aramäischen Halbinsel: Saudi Arabien, Vereinte Arabische Emirate, Oman, Katar und Kuwait – die Wirtschaft dieser Länder war nur auf Öl gegründet.

Die Bürger dieser Länder arbeiten nicht. Alles erledigen Gastarbeiter. In Zeiten ökonomischer Erschütterungen wird das nicht weiter funktionieren. Die Reichen dieser Länder haben Geld für ein paar Jahre, das aber kaum reichen wird, um die Wirtschaftslage zu ändern. Sobald das Geld zu Ende ist, fangen Aufstände und Unruhen an.

In zwei Jahren werden die USA beginnen, Gas und Öl zu exportieren. Die arabischen Länder werden vom Öl-Lieferanten zur Konkurrenz. Die geopolitischen Prioritäten der USA ändern sich. Die Saudis sind in Panik, denn ihre Politik basierte auf der amerikanischen Abhängigkeit vom Öl. Es wurde geduldet, dass sie den Weltterror finanzieren und keine Demokratie haben.

Russland erlebt auch eine große Krise wegen der Energierevolution. Die Chance, seine Politik umzustellen ist aber besser als jene der arabischen Länder, die einfach vergessen haben, was es heißt, selbst sein Brot zu verdienen. Es kommt das Jahrhundert der Innovationen und Nanotechnologien – es kommt das Jahrhundert Israels, ob es unseren Nachbarn gefällt oder nicht.

Antwort: Israel erzeugt zurzeit in der Welt eine viel größere Destabilisation als alle Völker der Welt zusammen. Wie die Kabbalah erklärt, geschieht das alles nur deswegen, weil die Vorbestimmung Israels nicht im Sieg von Innovationen und Nanotechnologien im Kampf gegen die Konkurrenz liegt, sondern in der Umsetzung der „Verbindung“ und dem Sieg über den weltlichen Egoismus. Es besitzt keiner diese Methode außer Israel – und genau das braucht die Welt und nicht neue Technologien der Bereicherung und des Besitzes. Wenn Israel die „Technologie der Verbindung“ bringen wird, werden beide (Israel und die Völker der Welt) existieren!

[#164116]

 

 

 

 



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Die geistige Eroberung des Landes Israels

Auf dem Weg zum Land Israel muss das jüdische ständig Volk mit seinen egoistischen Verlangen kämpfen. Das erste, was uns erwartet, ist ein lange Periode der „Eroberung des Landes“ – das ist der innere Krieg zwischen uns und in uns selbst. Denn es entstehen in uns jede Menge Unannehmlichkeiten, die gegen unsere Verbindung aufstehen und das Ziel verfolgen, das Licht Chochma  zu bekommen, das im Land Israel erstrahlt. Wenn wir dieses Licht nicht enthüllen können, wirkt es auf uns negativ, was alle Probleme verursacht: Wir fangen an, alle um uns herum zu hassen – sogar unsere Freunde und Brüder, mit denen wir noch gestern eine gute Verbindung hatten.

In der Wüste waren wir alle wie Eins, auf dem Niveau von Bina, und plötzlich fallen wir in einen tiefen schwarzen Abgrund. „Und das heißt das Land Israel?“ Wohin hat man uns geführt? Gestern haben wir uns umarmt, saßen vor dem Feuer, haben Lieder gesungen, alles war gut und friedlich. Und jetzt? Die Frauen streiten sich, hetzen die Männer gegeneinander auf, die Kinder schmollen! Plötzlich beginnt ein Volk mit uns einen Krieg, dann das andere…!“ Es entstehen große innere Probleme!

Wie können wir – aus dem ruhigen Zustand, in dem wir uns in einer winzigen Verbindung mit dem Schöpfer befinden – uns wünschen, diese Widerstände zu überstehen, weil das des Schöpfers Wille ist? Wir sehen, wie man uns von vornherein den Eingang in unseren nächsten Zustand erschwert: Seid bereit für Schwierigkeiten, die euch das Leben nicht mehr wünschenswert erscheinen lassen. Ihr werdet nicht zur Verbindung kommen können. Und ohne die Verbindung verliert ihr die Bindung zum Schöpfer! Ihr kehrt praktisch zur Schlange zurück, vor der ihr aus Ägypten geflohen seid.

Deswegen müssen wir auf den Weg zum Land Israel vorbereitet sein, damit uns keine Störungen abhalten. Wir müssen systematisch mit diesen Störungen kämpfen – in der Gewissheit, dass es keinen Rückweg gibt und immer weiter nach vorne schreiten. Das muss in unserem Bewusstsein fest sitzen und dann können wir wirklich voranschreiten.

[#164509]



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Liebe, die niemals abstumpft

Frage: Warum genügt die Liebe zwischen den Ehepartnern nicht, warum muss man zu der Liebe zum Schöpfer und zu den Geschöpfen gelangen?

Antwort: Es gibt kaum Liebe zwischen Ehepartnern. Die Beziehung zwischen den Partnern befindet sich am Trauertag „9. Av“. Das Zerbrechen fühlen wir in jedem Bereich unseres Lebens: in der Familie, auf dem Arbeitsplatz, in der Politik – nirgendswo gibt es gegenseitiges Verständnis.

Frage: Es gibt viele Arten von Liebe: zu Kindern, zum Vater und zur Mutter, zu den nächsten Angehörigen. Aber warum existiert eine besondere Romantik in der Liebe zwischen Mann und Frau?

Antwort: Liebe bedeutet, wenn man die Verlangen des anderen und nicht die eigenen zuerst erfülle. Um dies zu tun, muss man wissen und fühlen, was der andere will; dessen Verlangen müssen viel wichtiger sein als die eigenen. Das ist die allgemeine Definition von Liebe, aber es passt zu allen Bereichen in unserem Leben. Eheliche Beziehung ist einfach umfangreicher als alle anderen, weil sie gegenseitige Verpflichtungen,   die Erfahrung des Zusammenlebens, die Kenntnisse der Partner, die gemeinsamen Kinder, das Haus und Grundstück, ein Gefühl von Vertrauen und Unterstützung in einer schwierigen Zeit einschließt.

Eine Ehe ist eine Verbindung in dieser Welt mit all den daraus fließenden Folgen. Und in der spirituellen Welt lernest du deinen Partner jeden Moment neu kennen. Es wird gesagt, dass Malchut jeden Tag jungfräulich wird, darum fängt die Beziehung immer aufs Neue an, als würden man sich gar nicht kennen. Offenbar fehlt uns dieses im Alltag in der Familie. Wäre das Paar auf der spirituellen Stufe, könnten sie ihre irdische eheliche Beziehung jeden Tag erneuern.

Vor dreieinhalbtausend Jahren in Israel hatten die Menschen so ein Leben geführt. Wir hoffen, dass wir zu so einer Lebensweise zurückkehren werden, wenn wir jeden Tag in dem Partner neue Eigenschaften offenbaren. Dann entsteht  eine richtige und wahre Liebe, die jeden Augenblick erneuert wird. Um heute etwas Leben in die Beziehung reinzubringen und die Verbindung zu spüren, müssen wir uns streiten. Nach dem Streit, kommt die Versöhnung und der Geschmack der Liebe, der abgestumpft war, wird wieder lebendig.

Aber an die spirituelle Liebe kann man sich nicht gewöhnen. Denn sie ändert sich jeden Tag. Ständig offenbaren sich neue Bedingungen und die Liebe wird laufend erneuert.

„New Life“, Folge Nr. 600, 30.07.2015, [#164261]

Siehe auch Familie, Mann und Frau



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