Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Korrektur kann nicht an einem Tag erledigt werden

Frage: Worin liegt der Unterschied zwischen der Versündigung gegenüber dem Menschen und jener gegenüber dem Schöpfer?

Antwort: Die Versündigung ist die Nutzung des eigenen Egoismus zum Schaden des Nächsten. Und „der Nächste“ – das ist alles, was außerhalb eines selbst existiert. Die Versündigung im Bezug auf den Schöpfer ist ein Verbrechen gegen die allgemeine höhere Kraft, die die ganze Welt erfüllt. Das Verbrechen besteht darin, sich nicht auf die ganze Welt so zu beziehen wie zu seinem eigenen Besitz.

Der Schöpfer will, dass wir Ihm gleich werden. Stell dir vor, dass du der  Besitzer von der ganzen Welt bist. Wie würdest du dich zu dieser Welt beziehen? Du würdest diese Welt lieben, schützen, auf sie aufpassen. Sogar die kleinste Ameise wäre für dich kostbar wie du selber. Wichtig ist aber die Beziehung zu Menschen, weil du mit ihnen eine gegenseitige Bindung aufbauen und dich mit ihnen zu einem Menschen mit einem Herzen verbinden kannst. Das heißt seine Sünde sühnen.

Mit der egoistischen Ausnutzung anderer Menschen begehe ich gegen Ihn ein Verbrechen. Und wenn ich mich zur ganzen Welt nicht wie zu mir selbst verhalte, ist das ein Verbrechen gegen die höhere Kraft. Weil ich die ganze Welt wie einen Teil von mir empfinden soll. Ich befinde mich in dieser Welt wie im Inneren eines Kuchens, wo alles miteinander zu einem Ganzen verbunden ist und ich bin verpflichtet, mich zu allem, was mich umgibt, wie zu mir selbst zu verhalten.

Alles, was wir um uns herum sehen, ist der Schöpfer, die Natur. Wenn ich mich zur ganzen Welt nicht wie zu mir selbst beziehe, kann ich an Jom Kippur nicht mein Verbrechen begreifen, bereuen und Vergebung erhalten. Weil von der nichtlebendigen, pflanzlichen und tierischen Welt keine Reaktion zu erwarten ist.

Mit anderen Menschen muss ich mich auf so eine Art verbinden, dass sie mich lieben und ich sie. Die Liebe deckt alle Sünden zu. Ich muss  die Methode der Verbindung mit meinem Freund realisieren, indem zwischen uns solche Verhältnisse aufgebaut werden, die man die Liebe nennt.

Zu lieben heißt, einander nah zu sein, dass ich alle Verlangen des anderen fühle und versuche, sie zu erfüllen und er seinerseits alle meine Verlangen erfüllt. Wir verschmelzen so, dass es zwischen uns keinen Unterschied mehr gibt. Und so sollen sich alle Bewohner dieser Welt verbinden.

Wenn wir das erreichen, erfüllen wir alles, was die höhere Kraft von uns verlangt – wir realisieren die Vorbestimmung, wofür wir erschaffen wurden.

Jom Kippur ist ein Symbol der Korrektur, die nicht an einem Tag im Jahr erledigt werden kann. Jeder ist verpflichtet, an sich zu arbeiten, bis er die Endkorrektur erreicht: sich mit der ganzen Schöpfung zu einem Herzen, einem Verlangen zu verbinden und auch mit dem Schöpfer zu verschmelzen.

Seine Versündigung zu sühnen heißt, solche Handlungen durchzuführen, die zum Verschwinden der egoistischen Verlangen führen. Sie werden durch das Verlangen zu lieben ersetzt.

Frage: Worüber soll ich am Jom Kippur nachdenken, damit er glimpflich ausgeht?

Antwort: Denke daran, dass du geboren wurdest, damit du die Liebe zu allen erreichst und durch diese allgemeine Liebe die zukünftige Welt und den Schöpfer hier und jetzt offenbarst.

Aus der TV Sendung „Neues Leben“ vom 17 September 2015

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Die richtige Antimaterie befindet sich in der Antiwelt!

Meinung: Materie und Antimaterie sind Spiegelbilder zueinander, wenn wir den Aussagen der Wissenschafter glauben, die sehr genaue Experimente durchgeführt haben. Materie ist aus Protonen, Neutronen oder Elektronen aufgebaut. Diese Teilchen haben Analoga, die als Antiteilchen bekannt sind – Antiprotonen, Antineutronen und Positronen, die die gleiche Masse besitzen aber die gegenteilige elektrische Ladung haben (…)

Das uns bekannte Universum ist aus einfacher Materie aufgebaut. Das tiefste Geheimnis aber ist, wieso besteht das Universum nicht aus den gleichen Teilen von Materie und Antimaterie. Und wenn Materie und Antimaterie Spiegelbilder sind, müsste eigentlich die ganze Materie verschwinden, weil bei dem Zusammenprall der beiden, sich Materie und Antimaterie aufheben.

Die Physiker vermuten, dass der Unterschied zwischen der Menge der Materie und Antimaterie im Universum (Barionisches System) das Ergebnis gewisser Unterschiede in den Eigenschaften der beiden ist. Was das für Unterschied ist, ist den Wissenschaftern noch nicht bekannt.

Erwiderung: Der Materie liegt keine zur Materie gegenteilige Eigenschaft zugrunde, sondern das gegenteilige Verlangen „Egoismus – Altruismus“, anziehen – abstoßen, weil beide aus einem Verlangen entstehen, sich nutzbringend verwirklichen, sich füllen und stabiler sind.

Die echte Antiwelt stellt sich nur in unseren Anti-Eigenschaften dar. Denn wir fühlen unsere Welt auch nur in unseren weltlichen Eigenschaften. Und wenn wir nicht existieren, existiert auch unsere Welt nicht. Und die von Physikern ergründbare Antimaterie ist nur nach ihrer Feststellung als solche zu bezeichnen und nicht als echte Antimaterie an sich.

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Man kann sich nicht vor den anderen verstecken

Die Zeit der „Beichte“ – das ist die Entdeckung jener Eigenschaften in sich selbst, die für den Menschen eine Verbindung mit den anderen unmöglich machen. Dies geschieht vor dem Beginn der Korrektur, mit anderen Worten, vor dem Beginn des jüdischen Neujahres. Vor allem muss man begreifen, was stört. Und es stellt sich heraus, dass es der eigene Egoismus ist – dieser will einfach keine Verbindung.

Frage: Ich will das wirklich nicht! Leben wie im Paradies ist für mich – sitzen am Meer, ohne Menschen um mich herum, außer vielleicht der mir am nächsten stehenden Personen, die ich brauche. Doch Sie sagen, dass wir wie im Garten Eden leben werden, wenn wir uns verbinden. Das ist ein anderes Eden. Wird es nicht zu eng da sein?

Antwort: Es wird uns nicht zu eng sein. Wir werden uns in dieser Verbindung so harmonisch und vollkommen fühlen, dass uns keiner stören wird.

Erwiderung:  Jedes Jahr fahre ich so weit und abgeschottet wie möglich in Urlaub; kein Mensch weit und breit! Das ist für mich der Garten Eden.

Antwort: Das ist die verkehrte Art, das Problem unserer Trennung zu lösen: Vor dem Unangenehmen zu fliehen und sich dort verstecken, wo es keine Menschen gibt. Man kann aber mit allen zusammen bleiben und sich so wohlfühlen, als wäre man allein – sogar noch besser. Alles hängt von meiner Beziehung zu den anderen ab, wie stark sie auf mich wirken und mich zur Abhängigkeit zwingen. Wir sprechen von solchen Beziehungen unter uns, wo wir alle Menschen wie Teile eines einzigen Organismus fühlen. Sie stören uns nicht mehr – im Gegenteil: jeder wird nötig sein, weil er immer bereit dazu ist, mir in allem, was ich mir wünsche, zu helfen. Es wird eine ideale Verbindung sein.

So oder so können wir nicht ohne andere Menschen existieren. Wir haben keine Wahl, wir müssen zusammen sein. Heutzutage leben 7 Mrd. Menschen auf der Erde und in 50 Jahren werden es doppelt so viele sein. Deswegen können wir uns nicht verstecken und wir sind gezwungen, zu begreifen, dass das allgemeine Programm der Natur darauf abzielt, aus uns allen einen Menschen zu formen, mit einem Herz. Und dann wird wirklich kein Einziger überflüssig für mich sein. Ich werde mich nicht wie in einer Menschenmenge fühlen sondern spüren, wie wichtig und nötig jeder Einzelne ist, der mein Verlangen erfüllt.

Die Beichte, zu der ich im Monat Elul kommen soll, ist die Entdeckung jener Verlangen in mir, die mich an der Verbindung hindern. Es ist ausreichend, diese Verlangen aufzudecken – und im selben Augenblick durchlaufen sie eine Korrektur. Sie werden augenblicklich vom Licht, das zur Quelle zurückbringt, korrigiert, sobald ich sie offenbare.

Von uns wird nichts erwartet außer der Enthüllung unserer egoistischen Natur, dem inneren Widerstand gegenüber der Verbindung mit den anderen. Und es ist gut, wenn das Böse enthüllt wird. Das Licht verachtet unsere egoistische Gesellschaft und ist bereit, sie sofort zu korrigieren, sobald wir darum bitten.

Frage: Wieso wird der Wunsch, sich von anderen abtrennen zu wollen, als  böse bezeichnet?

Antwort: Weil es das Ziel der Schöpfung ist, uns zur Einheit zu führen. Und indem man sich abtrennt, ignoriert man das Ziel der Schöpfung. Man leidet nur deswegen, weil man sich in die andere Richtung bewegt. Man könnte seine Verbindung mit den anderen fühlen und sich in einem wunderbaren, idealen und harmonischem Zustand zwischen Millionen von Menschen wiederfinden. Stattdessen „flieht“ man eine Woche lang in den Urlaub, um ein wenig allein zu sein, um dann doch wieder zurückkehren zu müssen. Doch es ist egal, man kann gar nicht fliehen, man braucht „das Service“ der anderen: Ärzte, Köche, Verkäufer, Banken u.s.w. Man ist gezwungen zu arbeiten und andere zu bedienen; Geld zu verdienen, sich um seine Familie zu kümmern.

Deswegen sind wir verpflichtet, eine gute Verbindung zu anderen herzustellen. Schaut, was in der Welt geschieht, weil wir das nicht tun: Massen-Invasion der Migranten, die mit Gewalt nach Europa kommen wollen.  Zu solchen extremen Situationen zwingt uns die Natur, die uns dazu verpflichtet, uns richtig zu verbinden.

Aus dem Programm: Radio 103FM, 30.08.2015

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Wundervolle Welt der Zukunft

Die Wissenschaft der Kabbalah enthüllt sich genau in unserer Zeit, weil wir uns am Ende der 6000-Jährigen Periode der Menschheitsentwicklung befinden. Wir zählen 5775 Jahre seit der ersten Enthüllung des Schöpfers an einen Menschen. Deswegen sollten wir durch das Wissen, das in dieser Wissenschaft steckt, allem Leid entkommen und ein völlig anderes Leben anfangen. Wir sehen, wie die höhere Lenkung auf uns wirkt und uns von Mal zu Mal in schwierigere Zustände führt. Das alles dient dazu, dass wir uns überlegen, wie wir unser Leben erleichtern und verbessern können.

Baal Sulam schreibt im Artikel „Vorwort zum Sohar“, dass „das erwünschte Ziel des Schöpfers im Geben des Genusses an die Geschöpfe liegt, damit sie Seine Erhabenheit und Güte erkennen und von Ihm den ganzen Genuss empfangen, den Er für sie vorbereitet hat. Aber wo ist dieser „Genuss“? Jeder Mensch fragt sich: „Wo ist diese Güte? Eigentlich sollte es mir besser gehen!“ Es kommt daher, weil wir in unseren 5 Sinnen verweilen und durch sie begrenzt sind; wir können nicht begreifen, was der Schöpfer für uns vorgesehen hat. Dieses Leben, in dem wir jetzt existieren, ist mit unserem Körper verbunden – an ihn gebunden. Und das wunderschöne Leben und Wohl, von dem oben die Rede ist, bezieht sich auf unsere Seele.

Frage: Heißt das die „zukünftige Welt“?

Antwort:  Ja. Es wurde aber gesagt: „Deine Welt wirst du noch in diesem Leben sehen“. Wir sollen hier, in diesem Leben, diese Welt begreifen. Die zukünftige Welt gewinnt der Mensch nicht nach seinem Tod, sondern hier, in dieser Welt. Wir befinden uns auch jetzt bereits in der unendlichen Welt – Ein Sof – fühlen das aber nicht, weil unsere 5 Sinne uns in dieser winzigen Schale einschließen, die „diese Welt“ heißt.

Wenn wir unsere Sinnesorgane mithilfe der Wissenschaft der Kabbalah erweitern, treten wir sofort aus den Grenzen dieser Welt aus und fühlen die zukünftige Welt, in der sich alle Genüsse, die der Schöpfer für uns vorgesehen hat, enthüllen. Baal Sulam schreibt im Artikel Nr. 75 „Die kommende Welt und diese Welt“ aus dem Buch Shamati: „Es gibt die kommende Welt und diese Welt. Die kommende Welt heißt „Glauben“, und diese Welt heißt „Erkenntnis“. Von der kommenden Welt wurde gesagt: „Sie werden essen und genießen“, das heißt, in diesem Zustand kann man unbegrenzt genießen, weil es für das Empfangen mit dem Glauben keine Grenzen gibt.

Glauben heißt diese neue Kraft, die wir mithilfe der Kabbalah erlangen. Wir bekommen die Kraft des Glaubens – das spezielle Sinnesorgan, mit dessen Hilfe wir die Grenzen dieser Welt öffnen und nach draußen durchbrechen; wir fangen an zu spüren, was sich hinter den Grenzen befindet. Wir erweitern die Welt – genauso wie ein Kind sein Zimmer verlässt und in die grandiose Welt hinaus geht. Deswegen wurde gesagt: „Deine Welt siehst du in diesem Leben“.  Genau hier und jetzt!

Aber das Erlangen mithilfe des Begreifens hat seine Grenzen, weil es in der Schöpfung selbst passiert, und die Schöpfung begrenzt das, was gegeben wurde. Deswegen ist der Zustand „diese Welt“ begrenzt.

Frage: Von welchen Grenzen spricht hier Baal Sulam?

Antwort: Wenn wir aus unseren 5 Sinnen austreten und das zusätzliche Sinnesorgan erlangen, welcher Sinn des Gebens oder Sinn der Liebe heißt; dadurch erheben wir uns auf die nächste Ebene. Und diese Ebene übersteigt jene, auf der wie unser herkömmliches Leben empfinden. Das nennt man Erlösung – wenn man diese Welt verlässt wie einen Kerker, durch welchen alles begrenzt ist: Zeit und Raum; hier kann man sich nicht vom Leiden trennen, man fühlt sich eingeengt – doch dann tritt man in eine weite und wunderschöne Welt hinaus.

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Verwirklichung des Allgemeinen Naturgesetzes durch die nächste Generation

Frage: Was machen wir mit Schulen, Instituten, Arbeitsplätzen, wenn die Menschen das alles nicht mehr wollen?

Antwort: Zu aller Erst soll der Mensch die Methodik der Verwirklichung des Schöpfungziels erlernen, das im Erreichen der absoluten Liebe, des Zusammenwirkens und des Gebens durch die ganze Menschheit besteht. Und daraus folgend sollen wir alles, was dazu nötig ist, unternehmen: uns um richtige Ausbildung und Erziehung bemühen.

Deswegen müssen wir das allgemeine Naturgesetz verstehen und erkennen, das unsere Jugend uns deswegen gegeben wurden, damit wir uns auf das Leben vorbereiten können, mit anderen Worten zur Verwirklichung dieses Gesetzes gelangen: absolute Harmonie zwischen Mensch und Natur, zwischen Mensch und Mensch, zu Liebe und Kooperation. So erreichen wir die nächste Stufe unserer Entwicklung und steigen auf die nächste Stufe auf. Dafür brauchen wir die richtige Bildung. Und um würdig auf der materiellen Ebene zu existieren, sollten wir uns nur um unsere Grund-Bedürfnisse kümmern: Essen, Unterkunft, Kommunikationsmöglichkeiten und alles andere; Beruf erlernen und Wirtschaft entwickeln, aber nur in dem Ausmaß, das für das Erreichen des Ziels nötig ist. Wenn wir dorthin kommen, werden wir sehen, dass wir in Wirklichkeit sehr wenig brauchen.

Von alldem, was wir zur Zeit produzieren, sind 90% überflüssig. Wir brauchen einfaches gesundes Essen, einfache Kleidung, eine Unterkunft und ein wenig Komfort, der uns aber nicht vom Ziel des Daseins ablenkt und uns erlaubt, unsere innere Entwicklung voranzutreiben. Deswegen könnten 90% der Menschheit ohne Arbeit sein oder nur 2 Stunden in der Woche arbeiten; und das würde genug sein, um uns mit allem Nötigen zu versorgen.

Frage: Wieso kommen wir nicht dazu?

Antwort: Weil unser Egoismus uns weiter treibt: er will immer mehr und mehr. Und irgendjemand macht dadurch großen Profit, denn nicht umsonst wird so viel Geld in Werbung und Medien investiert. Letzter erziehen uns auf so eine Art und Weise, dass wir glauben, all das Überflüssige zu brauchen. Doch am ehesten bräuchten die Menschen nur die Kenntnis über die wahren Kräfte der Natur und deren Ziel. Ich hoffe, dass dies in den kommenden Jahren für alle erkennbar wird.

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Der sechste Sinn

Frage: Gibt es eine Verbindung zwischen der Kabbalah und der Religion? Ist Kabbalah eine Religion?

Antwort: Kabbalah ist keine Religion, sondern Wissenschaft. Kabbalah befasst sich mit dem verborgenem Teil der Realität, mit welchen wir arbeiten können, wie in der Wissenschaft. Deswegen ist Kabbalah Wissenschaft.

Mithilfe spezieller Handlungen, die wir im Bezug auf uns durchführen, können wir unsere Sinnesorgane für die Aufnahme der höheren Stufe öffnen. Wir haben 5 Sinnesorgane – Sehsinn, Hörsinn, Geschmackssinn, Geruchssinn,  Tastsinn – durch die wir diese Welt fühlen – wenn auch begrenzt. Nichtsdestotrotz empfinden wir die Welt auf bestimmte Weise und so leben wir.

Wir können uns gar nicht vorstellen, dass es um uns herum noch andere Dinge gibt, die wir nicht wahrnehmen, weil unsere Sinnesorgane sie nicht erkennen. Genauso wenig wie wir ohne Teleskop erkennen, was auf anderen Planeten geschieht.

Wir haben vielerlei Apparate erfunden, damit wir unseren Sinnes-Umfang erweitern können. Aber eben nur erweitern. Die Wissenschaft Kabbalah erschafft uns ein zusätzliches Sinnesorgan, quasi einen sechsten Sinn, mit dessen Hilfe wir die ganze Realität erfassen können – auch jene, die vor uns verborgen ist. Dann wissen wir, wofür wir leben sollten und wie wir richtig leben können. Genau das soll der Mensch erkennen.

Frage: Was für ein Typ ist dieses Sinnesorgan?

Antwort: Dieses Sinnesorgan funktioniert ähnlich unseren herkömmlichen Sinnesorganen. Doch unsere 5 Sinne funktionieren in Form des Nehmens, der Aufnahme, der Attraktion oder Anziehung der ganzen Information, die außen existiert. Und das Organ, das wir mithilfe der Kabbalah entwickeln, funktioniert im Verlangen zu geben, der Gnade, der Liebe. Wir gehen aus uns heraus, steigen über uns auf und deswegen sind wir nicht mehr durch unseren Körper begrenzt. Unser spirituelles Sinnesorgan befindet sich außerhalb unseres materiellen Körpers. Wir erschließen damit praktisch die gesamte Realität. Und dann können wir alles erkennen. Dieses Organ heißt die Seele.

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Kabbala und Missetaten – zwei Dinge, die nichts gemeinsam haben

Frage: Ist jeder Mensch, der in sich die Güte und Liebe zu den Nächsten fühlt ein Kabbalist?

Antwort: Wenn es die richtige Liebe zum Nächsten und das Geben ist, dann ist er ein Kabbalist. Das Problem ist aber, dass wir uns täuschen.. wir denken, wir würden den Nächsten lieben und uns gegenseitig geben. In unserer Welt gibt es aber keine echte Liebe.

Erwiderung: Viele Menschen glauben, gut und liebend zu sein.

Antwort: Das ist ein Fehler. Ein Kabbalist entwickelt in sich mithilfe der kabbalistischen Methodik die spezielle Eigenschaft des richtigen Gebens und der Liebe, und nicht das maskierte „Geben“, das in Wirklichkeit nur ein Zeichen eines größeren und entwickelteren Egoismus ist. Die Eigenschaft der Liebe und des Gebens wird nur über dem Egoismus aufgebaut, sie liegt über unserer Natur. Dann können wir wirklich das fühlen, was sich außer uns befindet. Und außer uns gibt es nur eine Kraft, die Schöpfer heißt. Die Offenbarung seiner Liebe und Güte wird die Höhere Welt genannt. Ein Kabbalist ist derjenige, der das Prinzip der Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst realisiert; das gibt ihm die Möglichkeit, die Höhere Welt wahrzunehmen.

Frage:  Was ist die Höhere Welt?

Antwort: Die Höhere Welt ist die Gesamtheit der Kräfte, Auswirkungen und Einflüsse der Höheren Kraft auf uns. Der Kabbalist sieht Kräfte, die andere Menschen nicht sehen. Er erreicht eine Wechselbeziehung mit der Höheren Kraft, mit allen Teilen, die diese Kraft beinhaltet und die vom Schöpfer kommt. So reagieren wir auf Seinen Aufruf, Ihm zu antworten. Und so werden wir zu Partnern der Natur. Der Kabbalist kommuniziert mit der Höheren Kraft, weswegen er die Realität auf neue Art wahrnimmt. Wenn er sich stets weiter entwickelt, kann er die Welt und das Leben der Menschen verbessern.

Frage: Kann ein Kabbalist sein Potential nutzen und den Menschen Leiden zufügen?

Antwort: Das ist unmöglich. Weil er von Anfang an die Kraft des Gebens und der Liebe empfängt.

Erwiderung: Jeden Monat aber hört man im Radio, dass ein Mann, der Tora studiert, in unlautere Geschehnisse verwickelt ist.

Antwort: Ein Kabbalist ist nicht im Stande, jemandem Schaden zuzufügen. Die Methodik der Kabbala verändert die Natur des Menschen auf  hin zum Altruismus. Zu aller Erst schränkt er seinen Egoismus ein. Die Tora beinhaltet das Licht, das zur Quelle zurückführt, das unsere bösen egoistischen Triebe in gute verwandeln kann. Ein Kabbalist nutzt dieses Licht und korrigiert seine Natur vom Bösen zum Guten. Das bedeutet: wenn ein Mensch einem anderen Schaden zufügt –  ist er kein Kabbalist.

[#165489]

 

 


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Ein Kabbalist ist ein einzigartiger Wissenschafter

Frage: Wer ist ein Kabbalist? Was sieht er, das wir nicht sehen? Was fühlt er, das wir nicht fühlen? Besitzt er grenzenlose Macht? Wie wird ein Mensch zum Kabbalisten? Lüften Sie doch die Geheimnisse, in die die Kabbalah gehüllt ist.

Antwort: Ein Kabbalist ist ein einzigartiger Wissenschafter. Er erforscht die Welt und will die Wurzel alles Geschehens erkennen, damit er endlich weiß, wieso alles so ist, wie es ist, woher alles kommt und wohin alles geht. Ein Kabbalist ist ein Mensch, der ein inneres Bedürfnis danach hat, die Welt, in der er lebt, zu begreifen. Er will erfahren, was die Welt von ihm erwartet. Es ist ein Mensch, der mit dieser Frage geboren wird, die in ihm brennt und ihm keine Ruhe gibt: „Wofür wurde uns dieses Leben gegeben? Was ist der Sinn des Lebens? Wofür bin ich geboren?“

Heutzutage interessiert diese Frage viele Menschen. Früher aber stellten sich diese Frage nur Auserwählte. Der erste Kabbalist war „der erste Mensch“, Adam, der vor 5775 Jahren lebte. Adam lüftete diese Geheimnis und schrieb ein Buch. Natürlich lebten auch vor ihm Menschen. Er wird aber „der erste Mensch“ genannt, weil er als erster die innere Struktur der Natur und die verborgene Kraft, die hinter allen äußeren Kräften steht, enthüllte.

Wir leben in einer Realität, in der sich ein Teil offenbart und ein anderer verborgen bleibt. Jedes mal enthüllen wir einen weiteren Teil der Realität und so schreiten wir voran. Es gibt aber auch eine Wirklichkeit, die für immer verborgen bleibt, wenn wir uns nicht ändern. Wir können sie mit unseren Sinnen nicht erfassen. Wir sind begrenzt: Sehen, Gehör, Geruchssinn, Geschmacks- und Tastsinn. Die Realität geht aber weit darüber hinaus. Wir wissen nichts über das, was außerhalb der Empfindungen unserer Sinnesorgane existiert. Wir können sie nur behelfsmäßig erweitern: das Sehen mit Mikroskopen und Teleskopen, das Gehör mit Verstärkern und Ortungsgeräten. Wir erfinden dazu alle mögliche Geräte und Sensoren. In Wirklichkeit aber sind sie nur eine kleine Zugabe zu unseren natürlichen Organen, damit unsere Augen weiter sehen und unsere Ohren besser hören.

Wir wissen gar nicht, welche Sinnesorgane uns fehlen. Die Welt ist viel mehr als das von uns Wahrgenommene – aber wir haben darüber keine Erkenntnis. Die Entwicklung der Wissenschaften jedoch bringt den Menschen zu einem Punkt, wo er fühlt, dass es hinter den Grenzen unserer Welt noch etwas geben muss. Wo aber ist aber die Tür, die dorthin führt?

Nehmen wir an, alle Menschen wären blind. Wir würden irgendwie ohne Sehsinn auskommen, ohne etwas zu vermissen. Wir würden dann auch nicht erkennen, dass uns etwas fehlt! Doch tatsächlich fehlt uns ein wichtiger Sinn – das Gefühl einer höheren Kraft, die alles organisiert und alles lenkt. Wir spüren diese Kraft nicht – und unsere Verbindung zu ihr ist verborgen, als existierte sie nicht. In Wirklichkeit aber fehlt uns die Entwicklung, die uns diese Kraft enthüllen und erkennen lässt.

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Liebe – das eigentliche Paradies

Frage: Viele meiner Freunde fühlen sich unglücklich, weil sie keinen passenden Partner finden. Was muss man tun, um die wahre Liebe zu finden?

Antwort: Zunächst einmal sollten wir aufhören, von den anderen irgendwelche außergewöhnlichen Qualitäten zu verlangen, sondern wir sollten versuchen, einen Menschen zu finden, der versteht, wie man eine Beziehung der Liebe aufbaut. Liebe basiert nur auf Zugeständnissen: auf der Tatsache, dass jeder in Bezug auf den Partner nachgibt und die Möglichkeit genießt, dies zu tun. Du verlangst von dem Partner keine besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge, ganz im Gegenteil, dein Genuss besteht darin, dich vor ihm zu annullieren.

Frage: Welcher Genuss besteht in der Tatsache, dass ich Zugeständnisse mache?

Antwort: Genau das wird Liebe genannt. Wenn du deinem Kind etwas gibst, empfindest du große Freude. Und dasselbe kann in Bezug auf den Ehepartner sein. Nur, dein Kind spürst du viel näher, weil es natürlich ist – du empfindest es wie einen Teil von dir. Und obwohl deine Ehefrau zu dir gehört, existiert sie unabhängig von dir, quasi neben dir und hat ihre eigene Meinung. Aber aufgrund der Korrektur der Liebe musst du versuchen, den Unterschied zwischen deinen und ihren Verlangen zu löschen. Jetzt fühlst du nur deine Verlangen und kaum die Verlangen deines Partners. Deine Verlangen sind dir viel wichtiger als seine. Es steht geschrieben: „Mache Seine Verlangen zu deinen und Er macht Seine Verlangen zu deinen“- dies ist die Bedienung von Liebe.

Unsere Verlangen müssen sich zu Eins verschmelzen. Dies nennt man: “Mann und Frau – die Shechina zwischen ihnen“, als wären sie ein Körper. Es ist alles sehr einfach, wir haben nur nicht die richtige Erziehung. Für die Liebe muss man den Menschen erziehen und in Kursen speziell vorbereiten. Eine solche „Menschen-Bildung“ fehlt der ganzen Menschheit. So lange wir nicht lernen, wie man so eine Beziehung aufbaut, werden wir niemals Glück erreichen.

Frage: Jeder ist auf der Suche nach Liebe, aber wie kann man die Menschen davon überzeugen solche Kurse zu besuchen? Ich glaube nämlich nicht, dass diese Bedingung jemandem gefällt..

Antwort: Das ist so, weil wir uns selbst belügen. Wir denken, wir gewinnen nur dann, wenn wir auf unserem Standpunkt bestehen. Aber wer gewinnt von dieser Selbstlüge? Wir wollen lieben aber nur uns selbst erfüllen, in dem wir unseren Nächsten benutzen. Als Ergebnis spüren wir weder Zufriedenheit noch Liebe. Es ist notwendig den Menschen zu zeigen, wie man sich in der richtigen Form füllt: vollkommen und ewig. Diesen Genuss erlangt man nur durch die Liebe zum Nächsten, denn den anderen kann man immer geben und sie unendlich erfüllen; dadurch gelangt man zum ewigen Genuss. Es ist ein Kreislauf, der immer wiederkehrt. Und ich erreiche dadurch das Gefühl der absoluten, ewigen Liebe.. und mehr sogar: das ewige Leben.

Denn ich schade weder meinem Umfeld noch mir; ganz im Gegenteil, mit meiner Liebe mache ich alle lebendig. Und so gelange ich zu einem kontinuierlichen Aufstieg auf eine höheren Ebene: den Garten Eden. Das ewige Leben. Liebe – das ist das Paradies.

Daher ist es nicht nötig, irgendwo nach Liebe zu suchen, man muss sie  einfach aufbauen.

„New Life“ aus der Folge Nr. 601        30.07.2015

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Tag der Trauer – Tag der Freude

Dieser Abend der bitteren Klagen war am 9. des Av. Und der Schöpfer  sprach: „Ihr habt geweint ohne Grund; deswegen gebe ich euch einen Grund für eure Klagen. Der 9. Av wird der Tag der Volkstrauer sein.  An diesem Tag wird der Erste und Zweite Tempel zerstört“. [Kapitel „Shlach“]

Und so war es auch geschehen. Bis zum heutigen Tag sehen wir, wenn wir auf unsere Geschichte zurückblicken, dass am 9. Av immer die schlimmsten Ereignisse geschahen: Die Vertreibung der Juden aus Spanien, die Pläne der Judenvernichtung der Nationalsozialisten u. s. w. Für jede spirituelle Wurzel existiert in unserer Welt ein Zweig. Alles, was in der spirituellen Welt geschieht, ist der materiellen Welt entgegengesetzt. Deswegen gilt in unserer Welt der 9. Av als Tag der Klagen. An diesem Tag liest man nicht einmal aus der Tora, denn es ist in dieser Zeit unmöglich, das umgebende Licht anzuziehen. Der Tag des 9. Av bzw. seine spirituelle Wurzel wird bis zur endgültigen Korrektur existieren und erst dann verwandelt er sich. Die Enthüllung des enormen Egoismus an diesem Tag gibt uns den größten Impuls – die Enthüllung der Welt der Unendlichkeit in unserer Welt. Der tiefste Sturz verwandelt sich in den größten Aufstieg. Zwei Welten –  die niedrigste und die höchste – verbinden sich!

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