Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wie nehmen wir das Bild der Welt wahr?

Was uns glücklich und unglücklich macht, ist nicht das, was die Dinge wirklich sind, sondern das, was wir durch unsere Wahrnehmung aus ihnen machen (Arthur Schopenhauer).

Antwort: Selbstverständlich. Jedes Objekt ist von Anfang an in mir vorhanden, und ich bin es, der es in etwas anderes verwandelt. Sonst gibt es nichts darüber zu sagen.

Wenn ich über etwas oder jemanden spreche, dann bringe ich meine Wahrnehmung zum Ausdruck, und deshalb existiert dieses Ding bereits in mir. In welcher Form es existiert, das ist es, worüber ich spreche. Wie denn sonst? Worüber kann ich sprechen, wenn ich nicht wahrnehme?

Frage: Aber, wie man sagt, tausend Menschen, tausend Meinungen. Wie finden sie eine gemeinsame Sprache? Warum nimmt jeder etwas gleich und etwas anders wahr?

Antwort: Jeder ist in sich selbst, je nach seinen Eigenschaften.

Anmerkung: Angenommen, jeder nimmt einen Tisch, einen Stuhl, eine Umgebung auf die gleiche Weise wahr…

Antwort: Es ist auch nicht dasselbe, weil wir nicht vergleichen können. Wir sind uns nur einig, dass es dasselbe ist.

Nehmen wir an, wir sagen: „Stuhl, Tisch“, dann stimme ich zu, dass dies in mir und in dir die gleiche Wahrnehmung hervorruft, aber es sagt in keinem Fall aus, um welche Art von Objekt es sich handelt, sondern nur, wie es in uns wahrgenommen wird.

Anmerkung: Im Prinzip nimmt jeder auf seine eigene Weise wahr, und außerdem können wir solche Nuancen nicht vergleichen, wie sauer es für mich und für ihn ist. Es stellt sich heraus, dass sich die Menschen in der Tat auf das Bild der Welt „geeinigt“ haben: So nehmen wir sie wahr.

Meine Antwort: Ja, weil sie ursprünglich auf der Grundlage einer gemeinsamen Ähnlichkeit existierten. Es gibt eine bestimmte Reihe von Eigenschaften in der menschlichen Wahrnehmung, und deshalb können sie übereinstimmen.

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Aus der Sendung „Kabbalah Express“ von 29.04.2022



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Wie legen wir Belohnung und Bestrafung fest?

Frage: Es gibt ein gängiges Sprichwort, dass ein Mensch für gute Taten, die er in dieser Welt vollbringt, in der nächsten Welt belohnt wird, und umgekehrt, dass er, wenn er Unrecht tut, für diese Taten bestraft wird. Was denken Sie darüber?

Antwort: Das sind alles Schlussfolgerungen der Menschen, und natürlich gibt es dafür eine gewisse Grundlage. Aber im Prinzip ist es notwendig, darüber nur in folgendem Zusammenhang zu sprechen: Wenn der Schöpfer eine ewige höhere Macht ist, die uns vollständig kontrolliert, über welche Art von Belohnung und Bestrafung können wir dann sprechen?

Es geht nur darum, den Menschen zu befähigen, sich mit Hilfe von Korrekturen auf die Ebene des Schöpfers zu erheben. Nur so kann er belohnt oder bestraft werden. Aber nicht, weil er einen Fehler macht, nicht genug Kraft aufwendet oder ähnliches, denn schließlich ist es der Schöpfer, der ihn so geschaffen hat.

Wie kann man überhaupt sagen, dass etwas von einem Menschen abhängen kann? Denn bei allen Unternehmungen, die sich in einem Menschen manifestieren, ist der Schöpfer der Erste.

Kommentar: Aber wir sind so geschaffen, dass wir keine übergeordnete Macht spüren, und deshalb haben wir die Freiheit der Wahl.

Meine Antwort: Angeblich haben wir das.

Kommentar: Auch wenn ich es „angeblich“ so fühle. Es stellt sich heraus, dass sowohl die Bestrafung als auch die Belohnung relativ zu mir bestimmt sind.

Antwort: Nur relativ zu uns. Und nur darüber, wie wir es akzeptieren. Es ist, als ob wir selbst ein solches Umfeld, solche Bedingungen schaffen, in denen wir diskutieren: „Ja, hier gibt es angeblich Wahlfreiheit und wir sind in dieser Willensfreiheit.“

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Aus der Sendung „Spirituelle Zustände“ vom 31.05.2022



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Egoismus ist Hilfe gegen dich

Frage: Unterdrückt das Ego die Sensibilität des Punktes in meinem Herzen? Kann ich die Kraft meines Egos verringern und dem Punkt in meinem Herz mehr Stärke verleihen?

Antwort: Versuche es. Es ist unerlässlich, dies zu tun und zu verstehen, dass Egoismus „Hilfe gegen dich“ bedeutet. Wenn du richtig auf ihn eingestimmt bist wirst du sehen, dass er dir hilft. Es ist wie die Haut, die man von der Frucht abziehen muss, um an den süßen Kern zu kommen.

Frage: Wenn ich mich mit meinem Egoismus verbinde, dann verstehe ich, dass der Schöpfer meinen Egoismus mit verschiedenen Schlägen angreift. Wenn ich meinen Egoismus selbst schlage, wird der Schöpfer diese Schläge aufhalten?

Antwort: Du brauchst nicht auf dein Ego einschlagen, denn es ist deine Hilfe. Der Schöpfer greift es auch nicht an. Er stellt diese Eigenschaft absichtlich negativ dar, damit du erkennst, dass etwas Positives darin steckt – die Eigenschaft des Gebens.

Man muss den Egoismus nicht hassen. Konzentriere dich nicht auf den Hass. Konzentriere dich auf die Liebe, auf das Geben, auf die Verbindung. Das ist das Beste daran. Dann stellst du fest, dass der Egoismus dich nur in diese eine Richtung drängt. Daran ist nichts auszusetzen. Deshalb heißt es ja auch „Hilfe gegen dich“. 

Auf diese Weise wirst du das Übel deiner falschen Einstellung zu allem erkennen, einschließlich des Egoismus. Der Engel des Todes wird also zum Engel des Lebens“.

Frage: Angenommen, jemand möchte nicht zu einem Kongress, rappelt sich aber auf und geht gegen seinen Willen. Ist das nicht ein bewusster Schlag gegen den Egoismus?

Antwort: Warum ist es ein Schlag? Der Egoismus erlaubt ihm das. Wenn der Egoismus es nicht zuließe, würde er nicht gehen.

Aus dem Unterricht, 03.06.2018

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Eine einzige Autorität

Frage: In den Quellen heißt es: „Es gibt niemanden außer Ihm“. Ist dies ein Gesetz?

Antwort: Sicherlich. Es gibt keinen anderen Willen und keine andere Kraft, die etwas verändern oder tun könnte, keine andere, an die wir uns wenden können oder von der etwas ausstrahlen kann. Es ist alles eine einzige Kraft.

Frage: Sollte der Mensch daran glauben?

Antwort: Ja: Man muss es offenbaren.

Kommentar: Aber wir sehen ein anderes Bild. Wir können nicht sagen, dass es außer dem Schöpfer keinen anderen gibt.

Antwort: Für uns zerfällt die gesamte Natur in Milliarden von verschiedenen Quellen und beeinflusst uns. Wir müssen offenbaren, dass alles eine einzige ganze Kraft, Autorität und Absicht ist, und uns ihr auf diese Weise nähern.

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Aus der Sendung “ Spirituelle Zustände“ 07.06.2022



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Jeder hat seinen eigenen Schöpfer

Kommentar: Sie sagen, dass es keinen Schöpfer außerhalb der Schöpfung gibt und jeder seinen eigenen Schöpfer hat.

Meine Antwort: Ja, natürlich. Schließlich können wir nicht einmal vergleichen, wie Er jedem von uns erscheinen oder offenbart werden mag.

Frage: Aber jeder kann die Forschung in dieser Welt sehen, sagen wir die Gesetze der Schwerkraft. Jeder spürt sie, aber jeder auf seine Art und Weise. Ich weiß nicht, wie Sie das Gesetz der Schwerkraft empfinden, aber wir meinen das Gleiche mit diesem Begriff. Was ist mit dem Schöpfer? Was meinen Sie damit: Ich habe meinen eigenen, während Sie Ihren eigenen haben?

Antwort: Das ist eine ganz persönliche Untersuchung eines jeden Einzelnen. Wir können einige Handlungen und Eindrücke austauschen, aber wir werden nie wissen, wie ähnlich einige Überlegungen oder Konsequenzen unseres Studiums des Schöpfers für jeden von uns sind.

Dies ist eine voreingenommene Studie. Der Schöpfer ist unerreichbar. Nur in dem Maße, in dem wir begrenzt sind, beginnen wir Ihn zu verstehen und unsere Grenzen zu erkennen. Aber durch die Entwicklung der Eigenschaften des Schöpfers in uns beginnen wir, Ihn in diesen Eigenschaften zu erreichen. Dann können wir darüber sprechen, wie wir Ihn in den objektiven Eigenschaften, die wir in uns entwickelt haben, wahrnehmen. Dann kann der Schöpfer von uns bereits als etwas Objektives definiert werden.

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Aus der Sendung “ Spirituelle Zustände “ vom 07.06.2022



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Hilfe gegen dich

Um eine Bewegung im Spirituellen, eine spirituelle Handlung zu vollziehen, brauchen wir Hilfe von einer unreinen, egoistischen Kraft, einem bösen Anfang.

Wenn sich die böse Kraft nicht offenbart, dann bleibt der Mensch an Ort und Stelle stehen, als ob es nichts weiter zu tun gäbe.

Rechte und linke Linien stehen sich gegenüber und können nichts ausrichten.

Es braucht eine Art äußeres Erwachen, ein Eingreifen des bösen Anfangs, das die Geburt eines neuen Lebens vorantreiben wird.

So funktioniert die „Hilfe gegen dich“ – die böse Kraft verrichtet treu ihr Werk, und ein Zustand nach dem anderen wird im Menschen geweckt.

Und ohne das kann es keinen Sprung auf eine neue Stufe, keinen Übergang auf eine höhere Ebene geben.

Es ist so, als wäre alles bereit, und Malchut könnte Seelen gebären, ist aber nicht in der Lage, dies zu tun.

Dazu muss das Böse in Malchut aufsteigen und ihr ein zusätzliches egoistisches Verlangen geben – dann ist sie in der Lage, zu gebären, sich mit dem Licht auf einer neuen Ebene zu vereinen.

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Aus einer Lektion über das Buch Zohar



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Erste Schritte auf dem spirituellen Weg

Kommentar: Der Zehner ist ein spirituelles Kli. Indem sich jeder, zumindest in gewisser Weise, vor dem anderen annulliert, um eine gemeinsame Verbindung zu erreichen, werden unsere Eigenschaften in der Übereinstimmung des Schöpfers ähnlich. Der Schöpfer annulliert sich vollständig und wenn wir uns durch gegenseitige Annullierung verbinden, bauen wir ein spirituelles Modell auf das dem Schöpfer ähnlich ist.

Im Ausmaß dieser Ähnlichkeit der Form werden wir spüren, dass ein Licht, eine Macht, eine Höhere Kraft zwischen uns ist. Wir werden dann erleben, dass wir uns dem Schöpfer nähern und Er sich uns nähert.

Nach solchen Übungen stellen wir fest, dass unter diesen Bedingungen unsere Verbindung, uns dem Schöpfer näher bringt. Es ist wie bei einem Kind, das gerade laufen lernt und seine ersten unsicheren Schritte macht. Genauso sind wir auf dem Weg zu Ihm und setzen einen Schritt, einen Fuß vor den anderen.

Wir werden spüren, dass es der Schöpfer ist, der unsere Füße bewegt, so wie eine Mutter die Füße ihres Babys vorsichtig bewegt, damit es laufen lernt. Wir beginnen die Handlungen des Schöpfers zu erkennen. Er ist es der unsere Füße mal nach rechts, mal nach links bewegt und uns lehrt voranzukommen. Wir spüren, dass der Schöpfer in unserem Handeln ist. In jeder Handlung wollen wir Ihn offenbaren und wir werden Ihn genau durch diese Art von Arbeit offenbaren.

Wir werden erkennen, dass man nicht auf eigenen Füßen geht oder die Freunde umarmt, sondern dass der Schöpfer alles für einen tut. Man versucht dasselbe zu tun, dabei beginnt man ihn zu offenbaren und erkennt, dass Er es ist, der die Arme und Beine bewegt und den Raum zwischen uns ausfüllt.

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Aus einem Unterricht vom 09.06.2022



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Brot und Land

Frage: Jede Mahlzeit, auch eine mit Fleisch, gilt nicht als Mahlzeit ohne Brot. Warum ist Brot so wichtig?

Antwort: Das Brot ist die Grundlage der Nahrung, die Grundlage des Menschen. Der Mensch wurde zum Menschen als er begann das Land zu bebauen und sich die Natur untertan zu machen.

Er hörte auf, in den Wald zu gehen, um Wurzeln oder Früchte zu sammeln oder ein Tier für das Abendessen zu jagen. Er begann, sich auf dem Land niederzulassen. Das war nicht zufällig. Er hatte einen Überschuss an Arbeit. Er begann es gegen etwas anderes einzutauschen und so entstand die Fähigkeit zur Spezialisierung.

Brot ist die Grundlage der Ernährung. Zum ersten Mal wurde in Israel Weizen gezüchtet und angebaut.

In Babylon aßen die Menschen hauptsächlich Gerstenbrot, Zwiebeln, Knoblauch, getrockneten Fisch und tranken Wasser. Doch als sie sich in Israel niederließen, begannen sie Vieh zu züchten, Kühe, Schafe, Hühner zu halten und Pferde, Hunde und Esel zu zähmen.

Vor der Zerstörung des Tempels gab es viele Wälder und sehr fruchtbares Land. Es ist auch jetzt noch fruchtbar; man muss ihm nur Wasser geben und alles wächst. Wir sehen, wie alles wächst, und wissen nicht, was wir mit dem Überschuss anfangen sollen.

Seitdem ist Brot die Grundlage der Ernährung in der Welt. Der Mensch ist so veranlagt, dass Brot für ihn das befriedigendste, akzeptabelste und vor allem bequemste Nahrungsmittel ist. Es ist nicht so verderblich wie Fleisch. Getreide und Mehl lassen sich lange lagern und das ist sehr praktisch und wichtig.

Frage: Warum segnen wir das Brot?

Antwort: Aus dem genannten Grund.

Aus der Sicht der Kabbala repräsentiert das Brot die Eigenschaft von Bina, sie ist die Hingabe und der Glaube. Die Eigenschaft von Bina ist das, was das Land gibt. Das Tier gibt Milch, die Bäume geben Früchte, und das Land gibt Brot. Für all das gibt es einen besonderen Segen.

Land ist eine empfangende Eigenschaft. Es zieht alles an, nimmt es auf und verdaut es in sich. Wenn es mit Wasser verbunden ist und du einen Teil des Lebens hineinlegst, den Keim des Lebens, ein Korn, dann ist es in der Lage, es so zu beeinflussen, dass alles aus ihm herauswächst, das heißt, die Eigenschaft von Bina entsteht.

Aus der Sendung,  Brot und Gesundheit“ 24.4.14

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Was ist, einfach gesagt, Einheit?

Frage: Igor schreibt: “ Können Sie mir auf einfache Art und Weise erklären, was Einheit ist? Die Einheit, die Sie ständig fordern, von der Sie in jedem Clip, jedem Artikel, jeder Sendung und überall sprechen. Bitte verwenden Sie keine Phrasen wie „gute Verbindungen“, denn wir sehen, dass dies aus dem Bereich der Fiktion stammt. Einheit als Ziel – was ist das?“

Antwort: Um den Schöpfer zu offenbaren, den Schöpfer zu spüren, ihn zu begreifen, muss man sich gegenseitig begreifen. So unmöglich, fantastisch und abstoßend es auch sein mag, muss man dafür sorgen, dass einem jeder Mensch auf der Welt als eine Manifestation des Schöpfers erscheint.

Man muss einen Zustand erreichen, in dem man jeden liebt, mit jedem in Verbindung sein möchte. Mit dieser Einstellung ihnen gegenüber wird man den Schöpfer spüren.

Frage: Deshalb sagen Sie immer wieder: „Gute Verbindungen, Suche nach Liebe“. Muss man wirklich die ganze Zeit nach dem Schöpfer suchen?

Antwort: Ja: Der Schöpfer lebt im Menschen. Willst du den Schöpfer enthüllen? Du musst jemand anderen lieben, dann wirst du spüren, wie der Schöpfer in dir erwacht.

Frage: Die Formel klingt sehr einfach, aber sie ist so komplex. Gibt es kein Entrinnen von ihr?

Antwort: Es ist nicht nötig, von irgendetwas wegzukommen. Die Formel ist absolut, sie ist wahr, sie ist einfach, aber schwierig in der Umsetzung.

Frage: Wissen Sie, wie schwierig es ist?

Antwort: Es ist unmöglich.

Frage: Wann wird es dann möglich?

Antwort: Wenn die Hilfe des Schöpfers in Anspruch genommen wird. Mehr braucht es nicht.

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Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“, 12.05.22



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Wie man nicht in stürmischer See ertrinkt

Kommentar: Bürgschaft bedeutet, dass wir völlig voneinander abhängig sind. Es ist wie in einem Boot mitten auf dem Meer zu sitzen und zu riskieren, dass wir in unserem Egoismus versinken und unser Leben auf diese Weise beenden. Wenn wir das Ufer erreichen wollen, müssen wir zusammenhalten, indem jeder dem anderen hilft.

Wenn wir uns nicht helfen, wird uns niemand von außen helfen. Wir müssen spüren, dass wir im selben Boot sitzen und Gefahr laufen unterzugehen.  Nur wenn wir uns gegenseitig helfen, aus dem Meer des Egoismus, dass uns von allen Seiten umgibt, herauszukommen, können wir gerettet werden.

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Boot inmitten einer tobenden, egoistischen See. Wenn wir uns gegenseitig unterstützen, wird uns das Meer durch seine innere Kraft (der Kraft des Schöpfers) mit dem Boot ans Ufer bringen.

Das Volk Israel wurde von den siebzig Nationen der Welt erwählt, um vor allen anderen als Beispiel für die Bürgschaft zu dienen. Diese Gruppe war innerhalb der gesamten Menschheit ein kleiner Kern der Einheit. Die Geschichte der Menschen zwingt das Volk Israel, sich über die ganze Welt zu verteilen, um den Menschen diese Botschaft durch Philosophie, Wissenschaft und vor allem durch die Religion zu vermitteln.

Wir müssen noch entdecken, dass nur diese Kraft in der Welt wirkt und sie vom Zentrum der gesamten Realität aus regiert.  Nun nähern wir uns dem Ende dieser Entwicklung und es liegt allein an uns, ob wir das Ziel auf leichten Weg oder durch großes Leid, Probleme und Kriege erreichen.

Die Menschheit ist an einem Punkt angelangt, an dem sie bereit ist, sich mit der Frage der Bürgschaft auseinanderzusetzen.

Wir fühlen uns mehr und mehr miteinander verbunden, so dass es unmöglich wird, sich zu trennen. Alle Nationen, Staaten und Regierungen versuchen, sich abzugrenzen, zu isolieren, aber es funktioniert nicht. Wir machen uns nur unglücklich und wir werden uns immer bewusster, dass wir fest miteinander verbunden sind und nur durch gegenseitiges Vertrauen Erfolg haben können.

Die Welt wird andernfalls nicht zur Ruhe kommen. Sie wird durch Kriege und schwierige Klärungen gehen. Eines Tages, nach Jahren des Leidens und der Probleme, werden wir erkennen, dass wir alle voneinander abhängig sind und das es keine andere Kraft gibt die uns kontrollieren kann, außer der Kraft der Bürgerschaft.

Die Menschheit befindet sich in einem kleinen Boot, inmitten eines riesigen, stürmischen Ozeans. Wenn wir uns unserer gegenseitigen Verantwortung nicht bewusst werden, werden wir uns in großes Elend stürzen. Letztendlich werden wir uns entscheiden müssen, dass wir verpflichtet sind, eine Bürgschaft einzugehen.

Heute kann kein Land ohne eine Verbindung zu anderen Ländern existieren. Es ist wünschenswert, dass diese Bindungen gut sind. Schlechte Beziehungen bringen Leid über andere und kehren als Bumerang zu einem selbst zurück. Nur durch menschliche Einigung ist es möglich, den Frieden zu erhalten.

So lernen wir, dass uns nur gegenseitige Fürsorge und Bürgschaft zu einem guten Leben führt. Wir werden entdecken, dass es noch ein weiteres Ziel gibt, die globale Kraft, die in der Welt wirkt, zu erkennen, nämlich das Grundgesetz der Nächstenliebe. Ohne diesem Gesetz ist es nicht möglich die Welt zu beherrschen.

Es geht nicht um eine gegenseitige Rücksichtnahme, sondern um eine völlige Ablehnung des Egoismus. Anstelle von Außenministern, die jedem Land helfen, sich um sich selbst zu kümmern, wird es Minister geben, die sich um die Verbindung zwischen uns allen sorgen. Wir werden sonst nicht existieren können.

Wir werden zu der Notwendigkeit gelangen, die Gesetze der Bürgschaft zu lernen, d.h. die Gesetze des wahren Friedens. Wir leben in einer Zeit, in der die Welt zum ersten Mal ihre ganzheitliche Abhängigkeit, ihre Verflechtung und damit ihre Verantwortung füreinander spürt. Niemand hat das Recht, ohne Rücksicht auf andere, zu tun was er will. Wir sehen, wohin das führt. Jeder ist verpflichtet, Rücksicht auf den Rest der Welt zu nehmen.

Nur so kommen wir der Wahrheit näher. Sie liegt nicht an einem Staat, einer Regierung oder einer Person. Die Wahrheit steht über uns und befindet sich in einer guten Beziehung zwischen allen Menschen.

Aus der Lektion „Bürgschaft“ vom 26.05.2022

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