Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Was muss sich ändern, damit es keine Kriege gibt?

Wie müssen sich die Menschen verändern, damit es keine Kriege mehr gibt?

Zunächst einmal müssen sie erkennen, dass es keine Lösungen durch Kriege geben kann. Man muss erklären, dass das Programm, das Ziel der Schöpfung, die Struktur der Welt und die in ihr herrschende Naturkraft, gegen alle Kriege sind.

Obwohl der Schöpfer diese Welt aus gegensätzlichen Kräften geschaffen hat, ist es gerade deshalb so, dass sich diese entgegengesetzten Kräfte gegenseitig ergänzen. Es gibt zwar zwei Kräfte: Verbindung -Trennung, Minus -Plus, aber wenn sie gemeinsam an der Differenz der Potenziale arbeiten, können sie die ganze Höhere Kraft empfangen, die sich offen in ihnen manifestiert.

Es ist, als ob sich die gesamte Energie der verfügbaren Atombomben, aller Sterne, des gesamten Universums addiert und zum Wohle der Menschheit eingesetzt werden kann. Dies eröffnet ungeheure Möglichkeiten- wenn sich alle guten und bösen Kräfte durch den Widerstand gegen den egoistischen Verlangen zu empfangen- durch die Verbindung im Wunsch um zu geben, miteinander verbunden werden.

Das ist das wahre „Plus“ und „Minus“, welches wir in der Verbindung zwischen uns schaffen können, dadurch erheben wir uns auf die Höhe des Endes der Korrektur. Es ist unmöglich, sich eine solche Macht vorzustellen, wenn alle Sterne, alle Welten, alle Kräfte, die in der Höheren Dimension zur Verfügung stehen, in eine einzige Richtung wirken, um uns die Kraft und Energie zu geben, das enorme Verlangen zu verstehen, zu verwirklichen zu beherrschen und zu empfangen.

Alle Wünsche des Menschen bleiben, die Positiven wie auch die Negativen. Sie werden alle eine positive Form annehmen, wenn man sein Verlangen zu genießen so weit beherrscht, dass man seinem Nächten dienen will. Genau das wird jeder tun. Dann werden sich alle in das System einfügen, jeder auf seine Art und Weise in seine Richtung, als wären sie Elemente eines Radios, aber alle machen zusammen die Arbeit, die das Radio zum Klingen bringt.

Wir müssen Formen der Verbindung finden, damit jeder dem anderen geben kann. Obwohl jeder einen anderen Charakter hat und anders arbeitet- wie ein Kondensator, ein Transistor, einen anderen Widerstand hat, werden alle in einem Stromkreis verbunden. So organisieren wir die zusammenarbeitenden Systeme in der Gesellschaft.

Die Gesellschaft muss so strukturiert sein, dass jeder trotz seiner Andersartigkeit seinen Platz im Gesamtsystem findet und mit allen daran teilhaben kann. So wird es am Ende auch sein. Der letzte Krieg hat gezeigt, wie wenig die Menschen miteinander verbunden sind und wie sehr sie versuchen dies zu kompensieren. Es werden große Unterschiede zwischen zwei eng verwandten Völkern deutlich, die uns zeigen, wo wir stehen und woran wir arbeiten müssen.

Aus einer Lektion zum Thema „Die Vereinigung der Welt in der letzten Generation“

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Der Sohar ist das Allheilmittel für alle Krankheiten

Kommentar: Im Sohar, genau wie in der Tora, muss man nicht unbedingt in der richtigen Reihenfolge lesen – man kann das Buch aufschlagen, wo man will!

Es ist wie bei den Psalmen – man schlägt sie irgendwo auf und liest sie, sogar von der Mitte an.

Die Hauptsache beim Lesen heiliger Bücher (geschrieben von denen, die den Schöpfer erlangt haben, aus der Eigenschaft der Heiligkeit – dem Geben, der Eigenschaft Bina), ist nicht, was man liest, worüber man liest – die Hauptsache ist die Absicht: was man durch das Lesen erreichen will.

Denn man liest immer noch von einer Höheren Welt, die man weder fühlt noch versteht.

Der Sohar ist die höchste Quelle aller heiligen Bücher. Es ist die stärkste Quelle des höchsten Lichts, des Lichts der Korrektur – es ist wie eine Infusion für eine kranke Person, es ist die Medizin, die man nimmt.

Was will man also mit der Einnahme dieses Arzneimittels erreichen? Was bedeutet es für einen Menschen, gesund zu sein? Je nachdem kann die Kraft des Buches Sohar zu einem lebenspendenden Lebenselixier oder zum tödlichen Gift werden – eines von beiden!

Deshalb sollte man, bevor man das Buch aufschlägt, nachdenken und fühlen, sich darauf einstellen, sich vorbereiten und herausfinden: was hat man jetzt davon!

Man bekommt eine Medizin, deren Symbol eine Schlange ist. Ihr Gift kann Gift sein, oder es kann das Heilmittel für alle Krankheiten sein.

So müssen wir uns, bevor wir das Buch Sohar aufschlagen, mit der richtigen Absicht eindecken – um nicht das tödliche Gift, sondern das rettende Lebenselixier zu nehmen.

Wenn Menschen die Tora ohne die richtige Absicht studieren, ist sie trocken und leblos. Dies ist besonders gefährlich, wenn wir uns vor einer so großen Kraftquelle wie dem Buch des Sohar befinden.

Es ist kein Zufall, dass es so lange vor den Menschen verborgen blieb und lediglich den Kabbalisten offenbart wurde.

Ein Kabbalist (d.h. eine Person, die das richtige Verlangen erlangt hat) war irgendwie gezwungen, dieses Buch zu finden – von jemandem, durch jemanden, auf irgendeine Weise wurde es ihm von oben geschickt, brachte ihn an einen Ort, an dem er es finden konnte…

Dem Rest des Volkes wurde es nicht offenbart, da sie noch nicht in der Lage waren, sich mit der richtigen Absicht zu wappnen. Der Sohar hätte so nur Schaden gebracht.

Heute schlagen wir das Buch Sohar mit der Absicht auf, dass es uns Gutes bringt, eine Quelle des Lebens wird und sich, Gott bewahre, nicht in ein tödliches Gift verwandelt.

Der Sohar enthält eine so mächtige Kraft, dass wir darauf achten müssen, ihn nur gemeinsam, nur mit der richtigen Einstellung zu öffnen.

So hat es sich in unserer Zeit offenbart und uns wunderbare Möglichkeiten gegeben. Wir wollen es allen Menschen anbieten.

Jeder sollte wissen, dass nur die richtige Absicht beim Studium des Sohar ihn zum Lebenselixier macht.

Aus einer Lektion über das Buch Sohar.

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Wie kann man die Güte des Schöpfers spüren?

Kommentar: Es steht geschrieben, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut. Das ist es, was die Kabbalisten offenbart haben. Das heißt, sie wissen nicht, wer Er im Verhältnis zu anderen Schöpfungen ist. Nur sein Handeln ist in Bezug auf uns so definiert.

Antwort: Die Kabbalisten, die den Schöpfer bereits offenbart haben, beschreiben ihn als gut, der Gutes tut. Das sind die Kabbalisten. Menschen, die das zu erforschen beginnen, fühlen natürlich noch nichts und kommen allmählich in diesen Zustand auf der entgegengesetzten Seite.

Kommentar: Wir können also sagen, dass Er das Endziel, die Schöpfung auf die Stufe des Schöpfers zu bringen, gut und Gutes tuend ist. Es gibt verschiedene Situationen auf dem Weg dorthin.

Antwort: Ja, es gibt verschiedene Zustände auf dem Weg, die entgegengesetzt und manchmal unangenehm sind. Die Schöpfung muss sich zum Einen verändern, um in ihren Veränderungen zu spüren wer der Schöpfer ist. Zum Anderen, Ihn in all seinen Veränderungen und Metamorphosen zu spüren. All dies wird in der Kabbala erforscht und macht einen großen Teil der Kabbala aus.

Frage: Können wir sagen, dass der Schöpfer verborgen ist und wir ihn deshalb nicht als gut und Gutes tuend erleben können?

Antwort: Ja. Wenn wir Ihn wahrnehmen wollen – bitte – korrigiere dich von einem bösen Wesen zu einem guten Wesen. In dem Maß, wie man dem Schöpfer ähnelt, wenn man so gut wird wie Er, wird man Ihn wahrnehmen. Die Ähnlichkeit der Eigenschaften ist das Grundgesetz der Kabbala.

Kommentar: Natürlich ist es schwer, all das zu rechtfertigen, wenn man sich die Welt ansieht.

Antwort: Unmöglich! Man kann das nur in dem Maße rechtfertigen, wie man die Eigenschaft des Gebens erwirbt. Dann wird man in dieser Eigenschaft allmählich erkennen, dass der Schöpfer gut ist.

Aus einer Fernsehsendung „Die Lehren der Zehn Sefirot (TES)“

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Energie des Höheren Lichts

Wisse, dass, bevor die ausgeströmten Wesen ausgeströmt und die Geschöpfe erschaffen wurden, ein einfaches Höheres Licht die ganze Wirklichkeit erfüllte. Es ist das Licht, welches sich aus der Essenz (Azmut) des Schöpfers ausdehnt. Wisse, dass alle Namen und Bezeichnungen, die in der Weisheit der Kabbala auftauchen, sich nicht im Geringsten auf das Wesen des Schöpfers beziehen, sondern nur auf das Licht, das aus Seinem Wesen austritt.  (Baal HaSulam, Talmud Esser HaSfirot, Band. 1, Teil 1, Kapitel 1, „Einschränkung und Linie“).

Der Schöpfer ist die Quelle aller Dinge. Was von Ihm ausgeht, wird als Licht bezeichnet.

Es geht nicht um unser physisches Licht, sondern um die Emanation, die vom Schöpfer ausgeht. Wenn ein Mensch beginnt, den Einfluss des Lichts an sich zu spüren, wird er durch das auf ihn wirkende Licht nach und nach dem Schöpfer angeglichen. Das heißt, das Licht trägt eine besondere Energie, eine besondere Eigenschaft in sich und denjenigen, den es beeinflusst, verwandelt sich in eine Art Abbild des Schöpfers.

Das drückt sich in den Eigenschaften aus, die ein Mensch plötzlich zu erleben beginnt: wie er sich verändert, wie er sich seine Umgebung, unsere Welt, die Höhere Welt usw. vorstellt.

Dies sind die Eigenschaften des Gebens und der Liebe, die er durch den Einfluss des Höheren Lichts erhält.

Frage: Bedeutet das, dass er langsam beginnt, alle zu lieben?

Antwort: Ja. Er beginnt das ganze Universum um sich herum im vollen Umfang wahrzunehmen und fühlt, dass er dazugehört, da all dies von einem Licht geschaffen wurde. Ein Mensch, der das Höhere Licht erlangt, offenbart alles als ein einziges Werk des Lichts.

Seine Liebe richtet sich in erster Linie auf die Quelle des Lichts, den Schöpfer.

Frage: Wird sich in einem Mensch die Eigenschaft der Liebe zum Schöpfer offenbaren wenn er TES studiert?

Antwort: Möglicherweise. So sollte es sein, aber nicht sofort.

Aus der Fernsehsendung  „Das Studium der Zehn Sefirot“ (TES), 14.08.2022

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Sich helfen um spirituell geboren zu werden

Frage: Wenn man den Vorhang öffnet und den ganzen Glitzer auf dem die Menschen stehen wegnimmt, was bleibt dann in ihrem Leben übrig? Wenn man all die Dinge entfernt, denen wir unser ganzes Leben lang hinterherjagen? Man muss doch den Menschen ein Ziel geben.

Antwort: Dann müsste man die ganze Welt aufräumen. Man belässt nur die unbelebte, pflanzliche, tierische Natur und die Menschen. Man gibt den Menschen die Möglichkeit in Frieden zu leben, eine Existenz in ihrem Körper aufrechtzuerhalten und alles andere auf die Verbindung zwischen den Menschen zu richten, damit man beginnt, die Höhere Welt wahrzunehmen – die wahre Natur, die wahren Kräfte.

Nachdem man die Wahrnehmung der Höheren Welt erlangt hat, verliert man die Wahrnehmung der niederen Stufen: unbelebt, pflanzlich und tierisch. Diese Welt, dieser Kosmos wird verschwinden, denn all das ist nur in dem noch unreifen Bewusstsein.

Der Mensch wird sich auf die Stufe der Kraft erheben – das Einzige was existiert, nicht das, was ihm in Form von Bildern gezeigt wird: hier ist eine Wand, hier ist ein Tisch und so weiter. Er wird sehen, dass all dies nicht existiert, da es in der Welt der Kräfte nicht existiert.

Es ist alles ein Zusammenspiel von Kräften im Verhältnis zu unseren tierischen Sinnen. Wenn man sich auf die Stufe anderer, mächtiger Sinnesorgane erhebt, verschwindet das alles. Deshalb kommt „olam“ (Welt) von dem Wort „neelam“ (verschwinden).

Warum sollten wir auf dieser Stufe stagnieren, wenn wir bereits auf die nächste Stufe aufsteigen können? Es gibt schließlich keine schlechtere Welt als diese! Warum bleiben?

Wenn man über die Zeit hinaus bleibt, die man braucht um zu reifen und aufzusteigen, wird man eine schreckliche Zeit haben. Die Frucht wird überreif, wie bei einem Baby das über seinen Geburtstermin hinaus im Mutterleib bleibt. Das ist sehr gefährlich für alle.

Wir werden uns festhalten müssen, denn schon jetzt beginnen wir solche Kräfte zu erleben. Der Druck auf uns wird so groß sein, dass er uns hinausdrängt, um uns auf der nächsten  Stufe zu gebären. Wir müssen den Kräften unserseits nachhelfen!

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Aus einem Vortrag „Mein Telefon klingelte“



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Stille bei kabbalistischen Mahlzeiten

Frage: Bei kabbalistischen Mahlzeiten wird oft geschwiegen. Wie unterscheidet sie sich von der üblichen Meditation, die heute überall auf der Welt beliebt ist?

Antwort: Wir sprechen immer noch, aber wir sprechen nonverbal, ohne den Mund zu öffnen. Es ist, als würden wir miteinander reden, Einwände erheben, zustimmen, streiten oder diskutieren. Das alles geschieht, ohne dass wir etwas von uns preisgeben.

Das bedeutet nicht, dass man sich einfach ein weißes Licht vorstellt, seine Weltsicht einschränkt oder sich auf einen Punkt konzentriert, sondern man führt ein normales Gespräch, nur innerlich. Es hat einen Einfluss. Dieser Einfluss des einen auf den anderen manifestiert sich allmählich irgendwo.

Frage: Was ist der Nutzen davon?

Antwort: Dies ist eine Methode, bei der man niemanden stört, und andere stören einen scheinbar auch nicht. Man kann mit beliebiger Geschwindigkeit sprechen und sagen, was man will, und später beginnt man, die Ergebnisse solcher Gespräche zu verstehen. Ich unterstütze diese Art der Interaktion zwischen Menschen.

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Aus der Sendung “ Spirituelle Zustände“ von 23.10.22



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Schweigen bevorzugt

Kommentar: Es gibt viele Zitate über die Vorteile des Schweigens. Zum Beispiel: „Schweigen ist der Zaun um die Weisheit“.

Meine Antwort: Ja, wenn ein Mensch schweigt, bewahrt er seine Weisheit, versprüht sie nicht. Und wenn er redet, dann fließt all seine Weisheit allmählich aus ihm heraus in die Luft, zu allen anderen.

Es muss verstanden werden, dass Schweigen immer vorzuziehen ist. Es gibt nichts auf der Welt, worüber es sich zu reden lohnt. Im Gegenteil, es ist immer besser zu schweigen.

Frage: Warum ist dem Menschen dann die Sprache gegeben?

Antwort: Damit er den Mund hält und nur das Nötigste sagt.

Frage: Das heißt, hier wird dem Menschen sozusagen die Wahlfreiheit gegeben: Er kann sagen, was notwendig ist, oder er kann andere Dinge sagen?

Antwort: Ja. Es ist besser, über verschiedene Dinge zu schweigen.

Frage: Es gibt ein Zitat von Menachem Mendel von Kotzk: „Es gibt keinen größeren Schrei als das Schweigen“ Was bedeutet das?

Antwort: Wenn es uns scheint, dass ein Mensch etwas sagen sollte, aber er schweigt, dann empfinden wir sein Schweigen als eine sehr ernste Aussage.

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Aus der Sendung “ Spirituelle Zustände“ vom 23.10.2022



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Das Gemeinsame spüren

Kommentar: Wenn ich eine Melodie höre, die von Freunden gemeinsam gesungen wird, nehme ich eine Art Schwingung auf. Wenn ich mit meiner minimalen Schwingung eintrete, entsteht ein Gefühl für eine gewisse Lautstärke, eine Art von Stereo.

Antwort: Dank der eigenen Stimme fängt man an, alle anderen zu hören und durch die Stimme nimmt man die ganze Palette der Klänge wahr. Wenn man von außen zuhört, dann nimmt man den anderen nicht durch seine Stimme, nicht durch seine Teilnahme, sondern einseitig wahr, nicht innerlich.

Wenn man an einer gemeinsamen Handlung teilnimmt, ist man mit allen anderen verbunden und durch diese Verbindung spürt man die innere Kraft, den inneren Sinn der „singenden Stimme“ des Chors oder einer gemeinsamen Handlung.

Das ist der Unterschied zwischen dem Versuch, den Individualismus in unserer Welt zu überwinden, d.h. sich vermeintlich zu verbinden, von außen zu beobachten und dem was die Kabbala bietet, nämlich nach innen zu gehen, sich zu befreien und das Gemeinsame und nicht sich selbst zu spüren. Hier ist man verpflichtet, sich vom ”Ich” zu lösen, sich einzuschränken (Zim-Zum alef).

Kommentar: Man spürt es in sich. Man kann es sehr gut hören, wenn alle singen.

Antwort: Es geht darum, dass man plötzlich solche Bereiche, solche Empfindungen, solche Möglichkeiten der subtilen Wahrnehmung und alle Arten von innerem Umschalten hat, als ob man durch eine kleine Tür in eine riesige Halle eintritt und dort gibt es eine göttliche Musik, eine Vollkommenheit und man versucht, sich darin nach und nach, durch Start-Stopp-Versuche zu finden. Es ist eine erste Begegnung. Natürlich zieht es einen Menschen, treibt ihn an – wie ein Kind.

Kommentar: Gleichzeitig kann jede einzelne Stimme absolut schrecklich und unvollkommen sein.

Antwort: Natürlich! Das ist es in der Tat.

Frage: Wenn man eine Aufnahme von diesem Gesang macht, bleibt dann noch Energie übrig oder ist sie nur im Moment des Singens zu spüren?

Antwort: Es bleibt, nichts geht verloren. Man kann nie zum Alten zurückkehren und ist immer nur auf die neue Erkenntnis ausgerichtet. Es ist nicht wie bei Baron Münchhausen – die Töne sind eingefroren und werden dann aufgetaut. Man muss versuchen, neue Dinge zu tun und weniger an die alten Sachen zu denken.

Frage: Wenn jemand anderes diesen Gesang hört, wird er dann von dort, von innen, Energie bekommen?

Antwort: Wie wird er es hören? Von der Tatsache her das wir zusammen singen? Durch physisches Singen? Wir können zusammen sitzen und nicht singen, wir können in diesen Zustand eintreten, wenn wir uns gegenseitig spüren.

Der Mensch muss bereit sein zu hören. Ohne Vorbereitung wird nichts funktionieren.

Aus dem Vortrag „Mein Telefon klingelte“

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Wie können wir aus diesem Albtraum erwachen?

Frage: Wie kommt man aus der zerstrittenen, krisengeschüttelten Realität zu einer guten und geeinten Realität?

Antwort: Es ist, als ob man aus einem Traum erwacht, die schlechte Welt vor sich sieht, dann wieder die Augen schließt, um in einer guten, realen Welt aufzuwachen.

Die böse Welt, die man zuerst gesehen hat, war nur ein Traum, den man nicht wahrhaben will.

Wenn man das zweite Mal aufwacht, dann wird man die wirkliche Welt sehen, nicht die, die man sich vorher vorgestellt hat. Über die spirituelle Offenbarung steht geschrieben: „Wir waren wie im Traum“.

Wie kann man aus diesem schrecklichen Traum aufwachen und in einer guten Welt erwachen? Dagegen gibt es ein Mittel: Man muss seine kranke Wahrnehmung heilen. Schließlich befindet man sich immer noch in einer wunderbaren Welt, im Paradies indem es kein Leid, keinen Schmerz und nichts Böses gibt – nur absolute Güte. Das Einzige, was man braucht, ist eine Änderung der Wahrnehmung.

Wir befinden uns in einer Sphäre, in der alles Gute eine vollständige Umkehrung erfährt und zum Bösen wird. Deshalb sehen wir alles Gute als Böses an. Die schöne Welt der Unendlichkeit gibt es nur außerhalb von uns, wir nehmen sie entsprechend unserer schlechten Eigenschaften wahr. Wenn wir unsere Eigenschaften ändern, werden wir die gute Welt sehen.

Wir werden uns inmitten von Engeln wiederfinden, die einander nur mit Liebe behandeln. Es gibt nicht den geringsten bösen Gedanken in irgendeinem von ihnen – es wird eine Welt absoluter Güte sein. Wir dürfen es uns nur nicht selbst verderben und es falsch auffassen.

Wenn man sich schlecht fühlt, dann braucht man nur auf sich schauen. Wir haben großes Verständnis für das eigene Leiden, es gibt ein Medikament, das einen wieder gesund macht. Dieses Medikament ist weder ein Trick noch ein Schmerzmittel. Im Gegenteil wenn man mit seiner Einnahme beginnt, seine Wahrnehmung, seine Vision verändert, dann wird man sehen, dass man vorher wie in einem Traum war.

Die ganze Welt wird sich verändern, nicht nur Teile von ihr: erst 10 % besser, dann 20 %, dann 30 % und so weiter bis zu   100 %. Die Welt wird sich in dem Maß verbessern, wie man seine Eigenschaften verändert: um 10 %, um 20 %.

In dem Maß, in dem man es schafft, sich über seinen Hass auf andere zu erheben, wird man sehen, wie sich deren Einstellung einem gegenüber ändert. Man braucht nicht die Welt zu verbessern und auch niemanden in der Welt zu ändern. Man muss nur sich selbst in Ordnung bringen.

Aus Begegnung der Welten, Teil 2, 16.06.2014

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Jom Kippur – Bewusstsein des Egoismus

Frage: Während Rosh HaShana beschließt ein Mensch, ein neues Leben zu beginnen, und obwohl er sich über seine Natur erheben muss, möchte er dennoch innerhalb von zehn Tagen vor Jom Kippur alle seine Eigenschaften überprüfen.

Wenn er sie mit den Eigenschaften des Schöpfers vergleicht, sieht er, dass er in keiner von ihnen sich dem Schöpfer angleichen kann, und beschließt am Jom Kippur, sie unter Einschränkung zu setzen, die sich in unserer Welt durch fünf Einschränkungen äußern.

Danach, fünf Tage später, die die fünf Sefirot symbolisieren, beginnt das Sukkot-Fest. Was ist der Sinn dieser Feiertage?

Antwort: Vor dem Neuen Jahr (Rosh HaShana) gibt es eine ganze Reihe von Tagen, an denen die Menschen um Vergebung bitten. Sie bewerten sozusagen ihre Taten, was sie Gutes und Schlechtes getan haben, und im Allgemeinen erkennen sie, dass sie nicht wirklich etwas Gutes vollbracht haben.

So prüft der Mensch seine Handlungen und kommt zum Schluss, dass er dem oberen Willen des Schöpfers zu gehorchen hat, weil „es nichts außer Ihm gibt.“ Er akzeptiert den höheren Willen als die einzige Kraft, die in der Welt herrscht. Aus diesem Zustand heraus beginnt er, sich selbst zu bewerten. Er unterzieht seine Handlungen und Taten einer sehr ernsten Analyse, die bis Jom Kippur andauert.

Jom Kippur ist der innere Zustand eines Menschen, wenn er erkennt, dass die handelnde Kraft in ihm ausschließlich der große Egoismus ist und er sich über sich selbst erheben muss. Schließlich lautet das Hauptgebot der Tora „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, und davon ist er Lichtjahre entfernt und befindet sich sogar im Gegenteil davon. Deshalb bittet er um Vergebung.

Das ist das Prinzip von Jom Kippur, wenn er bereit ist, auf sein egoistisches Verlangen zu verzichten. Es gibt insgesamt fünf von ihnen im Menschen. Deshalb werden sie durch fünf Einschränkungen in unserer Welt repräsentiert: ein Verbot zu essen, zu trinken und so weiter.

Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände, Rosh HaShana und Jom Kippur“

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