Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Komm und besitze das Land

Tora, Deuteronium 1,7: Nun wendet euch dem Bergland der Amoriter zu, brecht auf und zieht hinauf! Zieht aus gegen alle seine Bewohner in der Araba, auf dem Gebirge, in der Schefela, im Negeb und an der Meeresküste! Zieht in das Land der Kanaaniter und in das Gebiet des Libanon, bis an den großen Strom, den Eufrat! Dtn 1,8: Hiermit liefere ich euch das Land aus. Zieht hinein und nehmt es in Besitz, das Land, von dem ihr wisst: Der Herr hat euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen, es ihnen und später ihren Nachkommen zu geben.

Die Stufe Moses, die einen Menschen darauf vorbereitet, die Höhere Welt zu betreten, hat sich selbst aufgebraucht. Deshalb sagt der Schöpfer: „Jetzt ist vor dir ein Wunsch, den du heiligen musst, um zur Liebe und gegenseitigen Verbindung zwischen allen aufzusteigen“. Das schließt das Land Israel selbst ein, das Land hinter dem Jordan, Libanon, Syrien, hinauf nach Babylon und zu dem Fluss Euphrat.

Diese sogenannten „Länder“ haben keinen Bezug zu unserer Welt. In der spirituellen Welt sind damit Wünsche gemeint, die notwendig für die Korrektur sind und um auf die Stufe der vollkommenen Einheit zu gelangen. Aus diesem Grund gehören sie alle dem Land Israel an, was bedeutet, dass sie direkt zum Schöpfer gerichtet sind. Das hat für die Länder der Welt keine Gültigkeit. Deshalb bewegen sich alle anderen menschlichen Wünsche noch nicht zur Korrektur hin.

Aus KabTV’ “Geheimnisse des Ewigen Buches” 12/30/15

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Der unglückliche Weise

Frage: Das Wissen ist die höchste Stufe, die die ganze Realität erfassen lässt. Gerade so dachte Ecclesiastes im gleichnamigen Buch des Königs Salomo. Er kam jedoch zum Schluss, dass „ein Mensch, der sein Wissen multipliziert, auch seine Trauer vertieft“, und „der Weise stirbt genauso wie der Dumme“. Warum haben ihm die Weisheit und das Wissen nicht das erwünschte Glück gebracht?

Meine Antwort: Die Weisheit und das Wissen sind nur Mittel für das Glück. Unser ganzes Leben besteht einzig aus dem Verlangen, glücklich zu sein. Man will schließlich sein Leben genießen. Ich kann das auf allerlei Dinge, Ereignisse, Erscheinung beziehen, letztendlich will ich genießen. Unter dem Genuss verstehe ich die Erfüllung des Lebens, weil ich nichts anderes besitze. Deshalb will ich mein Leben als angenehm empfinden. Was bedeutet, dass ein Mensch lebt? Er verfügt über einen bestimmten Geist, der ihn entweder erdrückt oder erfreut. Er will, dass dieser Geist mit Lebenskraft erfüllt ist. Dafür muss der Mensch sich immer wieder erneuern. Wenn er deshalb Reichtum, Macht, Wissen oder Familie, Sex und Essen verlangt, tut er das nur mit dem Ziel, den Zustand zu genießen.

Gäbe es keinen Genuss am Essen, würde der Mensch notgedrungen essen, nur um seinen Körper am Leben zu erhalten – wie ein Kranker die Medizin nimmt. Fände der Mensch kein Vergnügen an Sex, wäre das Fortleben der Menschheit bedroht; der Mensch wäre unglücklich und ließe sich medizinisch behandeln. Gäbe es keine Freude in der Familie, würde man aufhören zusammen zu leben. Das Gleiche betrifft den Reichtum. Wir streben danach, weil wir hoffen, dadurch Unabhängigkeit und Sicherheit zu erlangen. Wir sehen aber auch, dass alles plötzlich verschwinden kann. Auch die Macht ist heute nicht so beständig und absolut, wie es früher zur Zeit der Monarchen war.

Du erlangst die Weisheit und siehst, was passiert. Was erkennst du? Wenn du alle Quellen des Genusses analysierst, erkennst du, dass es darin keinen echten Genuss gibt, nicht einmal in der Weisheit selbst. Was hast du nach der Erkenntnis der ganzen Schöpfung erreicht? Alles funktioniert und alles ist doch leer. Du fühlst dich in einer Sackgasse und stehst mit dem Rücken zur Wand, kannst dich nicht mehr bewegen. Wenn du ein Weiser geworden bist und die Folgen deiner Handlung erkennst, dann begehst du sie nicht mehr. Du hast nichts mehr zu tun.

Heute sprechen wir von der Wissenschaft als Offenbarung der ganzen Welt. Das bedeutet, dass du nicht nur ein Gelehrter bist, der sich mit Mücken oder elektronischen Teilen beschäftigt, sondern du wirst zum großen Philosophen – zu einem Weisen. Und das ist eine ganz andere Weisheit.

Auszug aus dem 187. Gespräch über das neue Leben, 23.05.2013



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Die Zeit zwischen Leben und Tod

Frage: Wie soll man richtig mit dem Tod eines nahstehenden Menschen umgehen? Er war unter uns, und plötzlich ist er weg.

Meine Antwort: Nichts verschwindet aus dieser Welt; wir nehmen den Menschen nur einfach nicht mehr wahr. Doch die Kräfte bleiben.

Frage: Können wir uns mit diesen Kräften verbinden?

Meine Antwort: Es ist uns Menschen nicht gegeben. Nur in dem Maße, wie wir unsere Handlungen verbessern, helfen wir den fortgegangenen Seelen, sich richtig auf die neue Bestimmung vorzubereiten. Bei der nächsten Reinkarnation in materielle Körper werden sie sich richtig verhalten und somit der Korrektur viel näher sein.

Alle Seelen müssen die  Korrektur im Laufe des Lebens erreichen. Und wenn ein Mensch stirbt, dann wird ihm im nächsten Leben diese Möglichkeit gegeben. Die Seelen durchlaufen ihre Zyklen sowohl in einem Körper, als auch außerhalb.

Frage: Wenn ich einen nahstehenden Menschen verloren habe und weiter lebe, wie kann ich am besten mit dem Verlust und dem Schmerz umgehen?

Meine Antwort: Es ist notwendig, alle Anstrengungen zu unternehmen, die Welt zu korrigieren und die Nächstenliebe zu erreichen, wie es die Tora von uns verlangt. Dann wird die Liebe alle Sünden bedecken. Und damit  können wir allen Menschen helfen, die uns nahstanden. Auf die gleiche Weise wie wir einander in diesem Leben helfen, genauso helfen unsere Seelen einander. Wir sind alle mit einander verbunden.

Frage: Aber er ist doch gestorben?

Meine Antwort: Gestorben ist nur sein Körper. Was hat der Körper damit zu tun? Unsere Seelen sind verbunden, und wir gehören alle zur Seele von Adam Harishon. Sobald wir es schaffen, einander wirklich zu fühlen, werden wir auch die verstorbenen Seelen fühlen.

Frage: Und werden wir sie erkennen können?

Meine Antwort: Ja, aber nicht so, wir wie uns es vorstellen.

Frage: Was mache ich denn mit dem Schmerz?

Meine Antwort: Am besten für das Andenken an die Verstorbenen ist es, sich zu korrigieren und zur Nächstenliebe zu gelangen. Nichts anderes wird helfen, weder Geld noch andere Kräfte oder Handlungen; nur die Güte gegenüber unseren Mitmenschen und die Absicht, sie alle zu verbinden und sogar lieben zu lernen, zählen. Man korrigiert sich selbst, um gut zu anderen sein zu können, andernfalls ist diese Hilfe egoistisch. Und dies ist nur durch das Studium der Weisheit der Kabbala möglich. Dann nehmen wir die Verstorbenen wie Kräfte wahr. Denn wir alle sind Kräfte.

Alles hängt von der Wahrnehmung der Wirklichkeit ab und wie wir einander sehen. Jetzt denken wir nur, dass wir das wahre Bild erkennen. Wir könnten die Seelen tatsächlich sehen, aber momentan leben wir im Körperlichen und darum nehmen wir den Verstorbenen nicht mehr wahr. Der Körper verschwindet, weil wir nichts anderes als Körper wahrnehmen. Die Seele ist die Kraft des Gebens und der Liebe, die im Menschen verhüllt und kaum wirksam ist, weil man sie weder realisiert hat noch sie wachsen ließ. Entwickelt man die Fähigkeit, die Seelen wahrzunehmen, wird man es erkennen!

Frage: Was muss ich tun, um mich zu entwickeln?

Meine Antwort: Entwickle deinen Wunsch zu geben und die Menschen um dich herum zu lieben. Und dann wirst du alles sehen können, was dir jetzt noch verborgen ist.

Frage: Können uns die Verstorbenen uns sehen?

Meine Antwort: Das kann man nicht erklären. Die Wahrnehmung durch die Eigenschaft des Gebens unterscheidet sich grundlegend von der Wahrnehmung durch die Eigenschaft des Empfangens. Die Tora lehrt uns den Nächsten zu lieben, denn das ist die einzige Möglichkeit für ein gutes Leben. Probiere es aus und du wirst allmählich verstehen, was zwischen Leben und Tod passiert. Es steht geschrieben: „Die Liebe bedeckt alle Sünden“. Das bedeutet, dass wir jenseits aller verdorbenen Beziehungen zu einander eine Brücke aus Liebe erbauen müssen. Dann erst werden wir zur vollkommen Wahrnehmung der Realität gelangen.

Unser Schmerz um die Verstorbenen wird verschwinden und wir werden unser Leben aus einer reiferen Perspektive betrachten. Wir werden das Leben nicht mehr nur als eine kurze Periode von 70 Jahren sehen, sondern als ewig und vollkommen. Das Beste, das man in Gedenken an die Verstorbenen machen kann, ist die Weisheit der Kabbala zu studieren. Damit können wir das Prinzip von Körper und Seele wirklich verstehen.

„Neues Leben“, Folge Nr. 726

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Wie lange braucht es, bis man ein Kabbalist wird?

Frage: Es dauert ziemlich lange, bis man ein bestimmtes Wissenschaftsgebiet versteht. Da die Weisheit der Kabbala auch eine Wissenschaft ist, wie lange dauert es, um die richtige Wahrnehmung der Realität zu erreichen?

Meine Antwort: Man muss etwa zwanzig Jahre ernsthaft studieren, um ein echter Wissenschafter der Kabbala zu werden. Vielleicht dauert es auch nicht so lange, aber ich möchte den Menschen keine falschen Hoffnungen oder Illusionen machen. Wenn jemand wirklich studieren möchte, dann muss er sich der Weisheit der Kabbala wie ein Wissenschafter annähern. Schließlich studiert man sie nicht, um eine Dissertation zu schreiben, eine Medaille zu bekommen oder um mit seinem Doktortitel anzugeben.

Frage: Für einen akademischen Grad dauert das Studium fünf Jahre, weitere fünf Jahre, um eine Dissertation zu schreiben, und weitere fünf Jahre für den Doktortitel. Dann besteht eventuell die Chance, dass der Mensch einen Nobelpreis bekommt.

Meine Antwort: Gewöhnliche Wissenschafter lassen sich von der Gesellschaft animieren, aber das Studium der Weisheit der Kabbala ist etwas anderes. Ein Mensch, der zwanzig Jahre oder sogar sein ganzes Leben dem Studium der Weisheit der Kabbala widmet, weiß schließlich, wofür er lebt.

Aus der russischen Kabbalalektion 2/28/16

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Kampf der Geschlechter – Teil 4

Spirituelles Nest

Frage: Heute bekommen  Mann und Frau einen Genuss, wenn sie über einander herrschen und sich gegenseitig dominieren. Wie können wir denn unsere Gleichheit genießen und uns gegenseitig ergänzen?

Meine Antwort: Nur dann, wenn wir einander ergänzen, kommen wir auch zum wahrhaftigen sexuellen Genuss. Wenn sich die Partner über die tierischen, sexuellen Genüsse stellen und sich auf der korrigierten spirituellen Stufe verbinden, dann verwandeln sie sich in einen spirituellen Mann und eine spirituelle Frau, die einander ergänzen, um die Höhere Kraft zwischen sich zu offenbaren und ein ewiges Leben zu erlangen.

Diese Lebenskraft offenbart sich zwischen den Zweien in dem Maße, in dem sie bereit sind, die Korrektur vorzunehmen: „Mann und Frau, die Shechina zwischen ihnen“. So bauen sie die höhere Welt auf und existieren darin, und sie existiert in ihnen.

Frage: Was müsste eine Frau machen, damit sie sich dem Mann gleichgestellt fühlt und es möglich wird, einander zu ergänzen?

Meine Antwort: Die Frau sollte dem Mann helfen, und der Mann sollte der Frau helfen, sich tatsächlich gleich zu fühlen: Gleich in Bezug auf die Korrektur und die Verschmelzung mit der Höheren Kraft. Wir werden nie in einem anderen Sinne gleich sein. Nur durch die Offenbarung des Schöpfer zwischen ihnen, wenn sich alle Verlangen von Mann und Frau gegenseitig ergänzen, erlangen sie den vollkommenen Zustand, den “Garten Eden“.

Um dies zu erreichen, muss man an einander denken und einander helfen, das richtige spirituelle Verhalten zu erreichen. Wobei eine Frau hierbei eine viel wichtigere Mission als ein Mann hat. Schließlich soll sie ihm zeigen, was sie von ihm erwartet, und zwar, dass die Offenbarung des Schöpfers für ihn viel wichtiger sein muss als über seine Frau zu herrschen, sei es im Spirituellen, Materiellen oder Sexuellen.

Eine Frau möchte sich an den spirituellen Mann anhaften. Und ein Mann sollte eine entsprechende Erziehung bekommen, in der er die Wichtigkeit des Schöpfers erkennt. Und weil er nicht im Stande ist, das Ziel ohne die Frau zu erreichen, braucht er sie, ihre innere Kraft und ihre Unterstützung.

Er braucht eine Frau, die ihn unterstützt und gemeinsam mit ihm ein spirituelles Nest aufbaut – nicht für die körperliche Verschmelzung, sondern für die spirituelle. Die spirituelle Verbindung zwischen Mann und Frau nennt man Verschmelzung, wo jeder sich einbringt, um das Ziel zu erreichen.

Es geht nicht um die Macht des einen über den anderen, sondern um eine besondere gegenseitige Ergänzung jenseits des eigenen und des gemeinsamen Egoismus. Der gemeinsame Egoismus bringt eine körperliche Verschmelzung, als würde man zu einem Körper werden. Aber das ist nur die physische Verbindung. Sie wollen sich jedoch spirituell verbinden. Wenn ein Mann und eine Frau so einen Zustand erreichen, gelangen sie tatsächlich zu einem vollkommenen Leben.

„Neues Leben“, Folge Nr. 708

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Man muss Altruist werden

Kommentar: Nur Wenigen in dieser Welt gelingt es, gemäß dem alten Prinzip der Nächstenliebe „Füge deinem Nächsten nicht das zu, was dir selbst verhasst ist“ (Shabbat 31a) zu leben. Leonardo Christov-Moore und Marco Lacoboni, Wissenschafter der Universität von Kalifornien, kamen zu dem Ergebnis, dass es eine Methode gibt, welche die Menschen weniger egoistisch sein lässt und ihnen die Erfahrung ‚uneigennütziger zu werden’ vermittelt. Dieses Ergebnis wurde nach vielen Studien herausgefunden, deren Ergebnisse zeigten, das es möglich wäre, einem Menschen einen Impfstoff zu injizieren, um ihn zu sozialerem Verhalten anzuregen.

Meine Antwort: Ich würde es anders sagen. Ein Mensch ist in erster Linie ein hoch entwickeltes Tier. Es ist möglich, ihm besondere Handlungen beizubringen, damit er sein Haus „nicht verschmutzt“. Für diesen Zweck ist es wichtig, ihn richtig auszubilden und ihm das Konzept genau zu vermitteln. Dadurch versteht er, dass er für manche Handlungen bestraft und für andere belohnt wird. Wir erfahren Schmerz als Strafe und Freude als Belohnung. Dies erzeugt elektrische Impulse, die uns durchströmen und verschiedene Aminosäuren bilden.

So wird es möglich, ein Gerät zu erfinden, das ein Signal mit einer besonderen Frequenz sendet. Der Mensch, der diesen Sensor bekommt, wird entsprechend seiner guten oder schlechten Handlungen Freude oder Schmerz empfinden. Auf diese Weise wäre es möglich, einen Menschen in einen „Pavlov’schen Hund“ zu verwandeln.

Wenn wir mit der Ausbildung gemäß der Weisheit der Kabbala begännen, käme jedoch ein anderer Blickwinkel ins Spiel. Die Kabbala schlägt vor, dass ein Mensch die Stufe des „Geräts“ erreicht, welches ihn belohnt oder bestraft. Zugleich muss er begreifen, woraus er besteht und wie er sich zum höchsten Zustand, in dem er keine Bestrafung sondern nur immense Belohnung erhält, entwickeln kann.

Der Mensch wird dann verstehen, dass dieser erhabene Zustand nur möglich wird, wenn er mit anderen stark verbunden ist und eine organische Einheit mit ihnen bildet. In anderen Worten müssen wir uns zu einem Zustand verhelfen, bei dem die positiven Impulse, die in der Natur vorkommen, uns immer ausfüllen. Die negativen Impulse haben die Aufgabe, von uns schrittweise den „Abfall“ zu entfernen. Es ist der übrig gebliebene Müll von unseren „guten“ Anstrengungen. Zurück bleibt ein Zustand, welcher mit allem Wundervollem und Ewigen erfüllt werden könnte.

Es liegt an uns, mit der höheren Natur verbunden zu sein – aber weder mit Hilfe von Sensoren, noch mit Menschen, die diese Sensoren steuern.

Von Kab TV „Neues  von Michael Laitman 28/3/16

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Fehler vermeiden

Frage: Macht ein Mensch, der sich in der Spiritualität engagiert, keine Fehler? Ist er vernünftiger und ist das, was er tut, weiser und bewusster?

Meine Antwort: Ein spiritueller Mensch ist jemand, der die spirituellen Eigenschaften in sich entwickelt und daher voran schreitet. Es gibt keine Fehler in der Bewegung eines spirituellen Menschen, da er konstant Lenkung, Instruktionen und Hilfe erhält. Die Geschwindigkeit seines Fortschritts hängt von ihm ab.

Wenn ein Mensch sich ernsthaft ausrichtet, um seinen spirituellen Fortschritt zu beschleunigen, wird sein Weg einfacher, angenehmer und kürzer. Wenn er es nicht schafft, wird er umherirren, viele Schwierigkeiten durchmachen und nur langsam vorankommen.

Selbst gewöhnliche Menschen schreiten in unserer Welt „richtig“ voran; obwohl sie sich nicht dessen bewusst sind, stehen sie unter dem Einfluss der Schläge, die uns die Natur gibt. Genau das macht den Unterschied zum selbständigem Fortschritt aus.

Aus dem russischen Kabbala-Unterricht, 2/21/16

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Die Absicht und ihr Einfluss auf die Wirklichkeit

Frage: Viele Menschen, die ihr Leben und sich selbst verwirklichen wollen, wissen, dass es wichtig ist, vor der Umsetzung einer Handlung eine Minute innezuhalten und nachzudenken: „Was möchte ich tatsächlich mit meiner Handlung erreichen?“

Ist es wahr, dass die Beschäftigung mit etwas, das ich erreichen will – also die Absicht zur Handlung – die Realität beeinflussen und mir bei der Erfüllung meines Wunsches helfen kann? Kann das Nachdenken über meine Absicht vor der Handlung wirklich die Kraft haben, die Situation, die ich erreichen möchte, positiv zu beeinflussen?

Meine Antwort: Das, was ich am Ende erreichen möchte, wird Ziel genannt. Alle meine Handlungen auf diesem Weg sind auf den Zustand, den ich erreichen möchte, gerichtet. Ich spreche nicht über irdische Ziele. Die Kabbalisten arbeiten mit der höheren Kraft, mit der sie ständig in Verbindung sind und die die gesamte Realität lenkt. Sie überblicken die Wirklichkeit, die von dieser Kraft ausströmt, innerlich über das Gefühl und äußerlich über die Wahrnehmung mittels der fünf Sinne.

Ich betrachte nur diese Kraft, da sie es ist, die die Realität bildet. Meine Absicht ist nur auf diese Kraft gerichtet. Wie schließe ich mich in ihr ein, wie komme ich ihr in jeder Situation meines Lebens näher? Ob mit guten oder schlechten Menschen, mit meinen inneren Zuständen, mit Tieren, Pflanzen, dem Unbelebten – alles, was ich wahrnehme, ordne ich der höheren Kraft zu, die meine Wirklichkeit speziell für mich erschafft.

Es ist, als lebte ich in einem Film, den diese Kraft für mich erzeugt. Ein Teil dieses Films fühlt sich so an, als würde alles um mich herum ablaufen und ein anderer Teil in mir reagiert darauf. Die höhere Kraft bewirkt alles, was sich innerhalb und außerhalb von mir abspielt. Meine Absicht ist es, jede Minute meines Lebens das maximale Ausmaß an Verständnis zu erreichen, um mich an die höhere Kraft anzuheften, die meine Realität um mich und in mir formt.

Ich lerne, dass diese höhere Kraft zielgerichtet ist, wenn sie mich durch alle möglichen Zustände führt. Auf der Grundlage jedes innerlichen und äußerlichen Zustandes muss ich begreifen, dass es nichts außerhalb dieser Kraft gibt, die gut und gutes tuend ist. Sie bewirkt alles, auch die erschreckendsten und unangenehmsten Dinge, nur damit ich mich an sie wende. Sie steuert alles, was in der Vergangenheit, Gegenwart oder in der Zukunft stattfindet.

Ich versuche einen Zustand zu erreichen, in dem ich innerhalb dieser Absicht leben kann. Mein Ziel ist es, darin verhaftet zu sein. Wenn ich verschiedene Handlungen durchführe, wird sowohl die spirituelle als auch die körperliche Welt in mir geformt.

Das ist im wesentlichem mein Leben. Ich nutze innerhalb der gleichen Kraft die Erkenntnis, was sie von mir möchte, wie sie mich formt, wie sie die höhere Welt erschafft, wie ich sie erreiche, etc.. Ich schreite in zwei Schritten voran: Ich betrachte diese Welt, als käme sie von oben – und von der höheren Welt aus gesehen als Austritt von unten. Ich lebe immer in dieser Weise. So wird meine Einstellung gegenüber meiner Realität als Absicht bezeichnet. Über die Absicht wird in den Büchern der Kabbala viel geschrieben: Wie muss ich mich zu jedem Schritt auf meinem Weg und in meinem Leben beziehen? Durch die Absicht forme ich meine Realität.

Wenn ich alles körperliche und spirituelle mit der höheren Kraft, die mein ganzes Leben bestimmt, verbinden kann, dann lebe ich bereits in einer Welt und nicht in zwei. Denn alles rührt von dieser höheren Kraft her, es gibt nichts außerhalb davon.

So beeinflusse ich meine Wirklichkeit auf gute Weise. Die Wirklichkeit existiert eigentlich nicht. Ich erschaffe sie – und daher hängt es nur von mir ab, wie ich das tue.

Von Kab TV „Neues Leben“ 18/2/16

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Krieg der Geschlechter, Teil 3

Küchenschlacht

Frage: Warum streiten Männer und Frauen immer miteinander?

Meine Antwort: Weil wir nicht verstehen, dass wir genau aus dem Grund unterschiedlich erschaffen wurden, um uns gegenseitig zu vervollständigen. Anstatt den Ursprung dieses Problems zu erkennen, laufen wir vor ihm davon wie die Kinder. Als Folge davon wächst es weiter und belastet uns so sehr, dass Familien auseinander fallen.

Wir bewegen uns voneinander weg und wollen weder heiraten noch Kinder haben. Wir verstecken uns vor dieser Herausforderung, weil wir die wahre Lösung nicht kennen; wir realisieren nicht, dass diese Erkenntnis das wichtigste ist. Kämen wir zur Lösung der gegenseitigen Vervollständigung, würden wir ein ewiges und perfektes Leben erreichen. Das sind nicht nur schöne Worte. Unsere irdische Existenz würde sich drastisch verbessern und wir würden den Himmel hier und jetzt spüren.

Aber momentan befinden wir uns eher in einer Art Kriegszustand, anstatt uns gegenseitig zu vervollständigen. Wir möchten das andere Geschlecht kontrollieren. Etwas anderes erlaubt uns unser Egoismus nicht – auch dann nicht, wenn wir unseren Partner lieben. Vielleicht ist man dazu bereit, sich zu beugen und die Autorität des Partners zu akzeptieren, aber nur unter der Bedingung, dass letzterer versteht, in welcher Weise er seine Verantwortung wahrnehmen soll. Darin läge eine besondere Freude, ähnlich der eines Kindes, das sich in den Armen seiner Mutter wärmt.

Frage: Was will Mann und Frau in diesem Geschlechterkampf gewinnen?

Meine Antwort: Sie sind beide Egoisten und wollen mit allen Mitteln das andere Geschlecht dominieren. Eine Frau will, dass der Mann ihr dient und umgekehrt. Beide drücken das lediglich in einer anderen Form aus. Ein Mann fordert alle notwendigen Dinge für Zuhause ein, weil die Frau das Zuhause ist. Und eine Frau fordert von dem Mann, dass er immerzu an sie denkt und ihr vollkommen ergeben ist, als wäre sie die Königin der Welt.

Das ist einfache, irdische, egoistische Psychologie, der jedes Paar folgt, vom liebenswertesten bis zum erfolglosesten. Beide sind Egoisten, die sich auf demselben Territorium befinden, und um dieses wird gestritten. Ein Paar ist durch gemeinsame Kinder, Eigentum und sozialen Status miteinander verbunden. Deshalb kämpfen beide auf unterschiedliche Art und Weise um ihre Unabhängigkeit in der Familie. Eine Frau ist es noch eher gewohnt, vom Mann abhängig zu sein, aber sie erwartet auch Zuwendung und Anerkennung von ihm.

Dem Mann jedoch ist es unmöglich, diesen Wunsch zu erfüllen. Sein ganzes Leben lang soll er sich der Sorge um die Familie widmen. Er ist zu einem gewissen Maß an Fürsorglichkeit bereit, aber gleichzeitig möchte er sich unabhängig und ungebunden fühlen. Und hier taucht naturgemäß der Konflikt auf.

Der Mann erwartet von der Frau, dass sie sich um die Kinder, das Haus und ihn widmet, ohne seine Freiheit einzuschränken.

Aus KabTV “Neues Leben” 3/31/16

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Krieg der Geschlechter, Teil 2

Mann und Frau kehren in den Garten Eden zurück

Frage: Geht der Krieg der Geschlechter weiter, um uns schließlich zur vollständigen gegenseitigen Ergänzung zu bringen?

Meine Antwort: Einer kann nicht ohne den Anderen existieren. Am Anfang schuf der Schöpfer Mann und Frau, zwei Kräfte, plus und minus, damit sie einander ergänzen. Wir können ohne einander nicht existieren. Wir müssen selbst diese gegenseitige Ergänzung anstreben und uns das ganze Leben darauf konzentrieren.

Wäre Verbindung kein Grundelement unseres Lebens, gäbe es kein Leben auf diesem Planeten und jeder würde für sich alleine leben.

Der Sinn des Lebens besteht darin, zu lernen, wie man sich in perfekter, idealer Weise mit anderen verbindet; wenn wir uns einander angleichen, erreichen wir einen perfekten Zustand, wie geschrieben steht: „Mann und Frau und die Shechina zwischen ihnen“. Das bedeutet, dass die Höhere Kraft zwischen Mann und Frau unter der Bedingung enthüllt wird, dass die beiden sich korrekt miteinander vereinen.

Es geht nicht um einen speziellen Mann oder eine spezielle Frau, sondern um die Vorstellung eines zusammengesetzten Bildes, das männliche und weibliche Eigenschaften einschließt. Wenn sie korrekt miteinander verbunden sind, enthüllen sie genau in dieser Form die Höhere Kraft, das vollkommene und ewige Leben.

Dadurch wird offensichtlich, dass wir einem gewaltigen Problem gegenüberstehen, für dessen Lösung die ganze Welt erschaffen wurde.

Aber meistens versuchen wir, vor diesem Spiel wegzulaufen, weil wir nicht verstehen, was wir damit anfangen sollen. Jeder versucht in seinem Privatleben, diesen Konflikt zu verschleiern uns so zu tun, als wäre alles in Ordnung; in Wirklichkeit verbergen sich in vielen Familien aber tatsächlich menschliche Abgründe.

Wir wissen noch nicht einmal, was die ideale Beziehung zwischen Mann und Frau ist. Wir sind so gegensätzlich zueinander, dass eine Lebenszeit nicht reicht, um alle Wünsche des anderen Geschlechts zu erfüllen. Ein Mann hat im Allgemeinen wenig Verständnis für die Belange einer Frau und kann ihr deshalb auch nicht auf halbem Weg entgegenkommen.

Und hier sollte die Korrektur ansetzen.

Auch eine Frau kann mit ihren Erwartungen an einen Mann sehr anspruchsvoll sein, weil sie ihre Abhängigkeit von ihm spürt. Das erfordert ebenfalls eine Korrektur. Nicht unter der Bedingung, dass sie sich von ihm distanziert, sondern indem sie ihre Forderung in einer anderen Form vorbringt. Sie hat dabei das Ziel im Blick, das zu erreichen ist.

Frage: Durch die ganze Menschheitsgeschichte hindurch versuchen die Frauen eine Art Gleichgewicht in der Beziehung zu Männern zu erreichen. Deshalb kämpfen sie für Unabhängigkeit und Gleichheit. Müssen beide Seiten Unabhängigkeit erreichen, um sich nachher miteinander zu verbinden?

Meine Antwort: Auf diese Weise entwickeln wir uns auseinander und rennen vor dem Problem davon. „Unisex“ zu sein und die Familie zu vernachlässigen sind mittlerweile modern. Wir wollen nicht verstehen, dass wir durch die richtige Beziehung zwischen uns ein ewiges, wunderbares Leben erreichen können. Stattdessen nehmen wir Beziehungen als Probleme wahr, vor welchen wir mit allen Mitteln davonlaufen.

Das Ergebnis ist eine enorme Anzahl von alleinlebenden Menschen – Singles. Wir treffen uns, wenn uns danach ist, egal wann, wie und mit wem. Wir reduzieren die Wichtigkeit der Verbindung von Mann und Frau auf die alleinige Befriedigung sexueller Bedürfnisse. Aber das ist falsch.

Es muss ein System von sinnlichen, gefühlvollen Beziehungen geben, durch welche wir mithilfe der gegenseitigen Ergänzung zu einer Seele werden. Wir müssen uns auf ein ganz anderes Niveau begeben und das tierische, das sich ganz auf die Befriedigung körperlicher Bedürfnisse beschränkt, verlassen.

Ich bestreite nicht die Notwendigkeit der sexuellen Beziehung – ein normaler Mensch kann ohne sie nicht sein. Aber wir müssen die Verbindung zwischen Mann und Frau auf die Stufe der Seelen erheben, damit die Shechina, die Höhere Kraft, unter ihnen weilen kann. Wir müssen uns für dieses Ziel vereinen, weil wir nur durch die korrekte Verbindung zwischen uns das ewige Leben erlangen können.

Zu Anfang im Garten Eden waren Mann und Frau wie ein Mensch, so wie sie der Schöpfer erschuf. Aber dann verbannte Er sie aus dem Garten Eden, indem Er sie voneinander entfernte. Deshalb stiegen sie voneinander getrennt vom Garten Eden in unsere Welt hinunter. Wenn wir uns wieder korrekt miteinander wie ein Mensch mit einem Herzen verbinden, werden wir erneut zum Garten Eden aufsteigen und zu einem Zustand gelangen, wo wir unser Leben als ewig und vollkommen empfinden werden!

Genau das ist der Weg zum Himmel. Ich verstehe nicht, warum die Leute glauben, dass es verschiedene Methoden gibt, um dorthin zu kommen. Die Menschen irren sich gewaltig, wenn sie denken, dass sie den Himmel erlangen können, indem sie religiöse Rituale ausführen. Wir müssen korrekte Beziehungen jetzt und hier auf diesem Planeten aufbauen, und genau dadurch, so steht es in der Tora geschrieben, werden wir in den Himmel zurückkehren.

Was ist der Garten Eden? Er ist ein Mann und eine Frau, die wieder zu einem Menschen geworden sind. Sie leben in einem gemeinsamen Wunsch. Darin verweilt die Höhere Kraft – der Schöpfer.

Aus KabTV “Neues Leben” 3/31/16

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