Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Formel der menschlichen Entwicklung

Frage: Nach der anerkannten Definition von Wissenschaft ist die Weisheit der Kabbala ein Mittel, um die Welt um uns herum zu beschreiben und zu verstehen. Was möchte man erreichen, wenn man nicht die Wissenschaft fördert, sondern lediglich eine Perspektive auf die Struktur der Welt?

Meine Antwort: Jede materielle Wissenschaft ist eine mögliche Perspektive der Struktur der Welt, während nach der Weisheit der Kabbala der gesamten Natur und allen Geschöpfen der Wunsch, Genuss zu empfangen, gemeinsam ist. Dabei ist es egal, ob wir das mit materiellen oder psychologischen Parametern ausdrücken. Es stellt sich heraus, dass wir durch das System unserer herkömmlichen Wissenschaften sehr begrenzt sind.

Schaut, was mit uns passiert. Wir wissen nicht, woher wir kommen, und wir können nicht voraussagen, was am nächsten Tag passieren wird, in der nächsten Minute oder in ein paar Jahren. Welchen Nutzen hat die Wissenschaft, wenn sie den Menschen kein Verständnis für den Umgang mit der Welt übermittelt?

Das Allerwichtigste ist die Kenntnis der Formel unserer Entwicklung und was mit uns geschieht. Wir wissen noch nicht einmal, wie die Maschine arbeitet, die uns vorwärts bewegt. Wie Einstein sagte, sind wir wie Kinder, die am Strand mit Kieselsteinen spielen, während das Meer selbst für uns unerreichbar ist. Und deshalb gleicht unser Anspruch, dass wir scheinbar bestimmen, was Wissenschaft ist, einem Spiel von Kindern.

Im Großen und Ganzen gründet sich die Wissenschaft auf unsere menschliche Wahrnehmung, weil hinter jeder Herangehensweise ein menschliches Wesen steht, das alles durch seinen Verstand und sein Herz fühlt und versteht. Wenn wir das als Variablen unserer Bewertungen in Betracht ziehen, dann sehen wir die Welt als ein sich ständig veränderndes System, das wir „beherrschen“. Wir können es messen, fühlen und mit ihm arbeiten. Wir können verschiedene Parameter in das System einfügen und schauen, was passiert. Dies ist bereits eine systematische, kybernetische Herangehensweise. Der Mensch kann die Natur nicht beeinflussen ohne seine Parameter zu ändern, weil er nicht weiß, wie er sich anpassen soll und wie er das Ergebnis sehen kann.

Aus der russischen Kabbalalektion 2/28/16

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Nicht unglücklich über Herabwürdigung

Frage: Woher kommt Ihre Zufriedenheit darüber, dass man Sie verunglimpft?

Meine Antwort: Es stimmt. Ich bin nicht unglücklich über diverse Herabwürdigungen meiner Person, und dafür gibt es eine Reihe von Gründen.

Zum einen wurde mir in den Jahren 1972 bis 1974 die Erlaubnis verweigert, nach Israel zu immigrieren. Ich erinnere mich an eine Vielzahl von Informationen über Israel, die aus antizionistischen und antisemitischen Veröffentlichungen in der Sowjetunion stammten.

Seitdem wir in einer egoistischen Welt existieren, wird der Mensch vom Bösen angezogen, von Falschheit, Verleumdung und so weiter. Deshalb ist es für mich sehr wichtig, das Wissen der Weisheit der Kabbala zu verbreiten, welches notwendig für das Überleben der Juden ist. Ich bin froh, diese Möglichkeit zu haben, auch wenn ich dafür belächelt werde. Denn dadurch kann ich natürlich auch ein wenig von der Weisheit der Kabbala enthüllen.

Zum anderen nimmt der Mensch, solange er noch nicht die Obere Welt enthüllt hat, alles durch die Konzepte unserer Welt wahr, die der Oberen Welt absolut entgegengesetzt sind. Das bedeutet, dass er noch nicht bereit ist, die Methoden zur Enthüllung der Oberen Welt oder deren Details auf irgendeine Weise zu beurteilen.

Deshalb ist es kein Wunder, dass die Kabbalisten über 2000 Jahre geschwiegen haben. Heute ist die Welt global, und das erfordert eine Kenntnis über die Organisation des gesamten Systems. Diese Kenntnis kann nur durch die Enthüllung der Höheren Ordnung erreicht werden, und dies ist das Hauptthema der Weisheit der Kabbala.

Daher ist es absolut notwendig, jedem die Weisheit der Kabbala als einziges Mittel für die Rettung der Menschheit zu erklären, ohne auf mögliche Verunglimpfungen und Verleumdungen zu achten.

Bis vor einigen Jahren würdigte und schätzte kaum jemand auf der Welt die großen Kabbalisten des 20. Jahrhunderts, Baal HaSulam und Rabash. Allerdings hat ein Dr. Laitman, der in allen Kommunikationsmedien zu finden ist, eine Werbekampagne für sie arrangiert. Jetzt sagen diejenigen, die gegen diesen Dr. Laitman sind, dass Baal HaSulam und Rabash die wahren Kabbalisten sind, während Dr. Laitman keiner ist.

Aber ich bin hier nicht wichtig. Trotzdem sie mich verleumden und verfluchen, sind sie mit meinen großen Lehrern einverstanden, schätzen sie und geben ihnen Recht. Was mich und meine Schriften betrifft…, das werde ich meinen Studenten und den zukünftigen Generationen hinterlassen.

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Neues Leben – Ewige Schönheit

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Zusammenfassung

Unser Wunsch nach Unsterblichkeit ist natürlich. Das Streben nach Schönheit, Macht und Anerkennung motiviert uns, da wir soziale Wesen sind. Das Ego entwickelt sich ständig. Heute wird uns durch die Altersvorsorge und Schönheitspflege anhaltendes Glück vorgegaukelt. Die Investition in Anti-Aging Produkte bringt uns jedoch keine ewige und vollkommene Zufriedenheit.

Letztendlich erkennen wir, dass wir unsere Seele entwickeln müssen, um ewig jung zu bleiben. Es ist sehr wichtig, um unsere körperliche Gesundheit besorgt zu sein, aber Interesse an Schönheit ist etwas anderes. Es gibt eine innere und eine äußere Schönheit. Die spirituelle Quelle der weiblichen Sorge um Schönheit und Aussehen entspricht einer Ausstrahlung von Licht, eine gute Haltung anderen gegenüber. Anstatt Schönheitsoperationen hinterher zu laufen, ist es lohnender in eine „innere Operation“ zu investieren, die eigene Einstellung zu anderen zu verbessern.

Wenn Sie eine innere Haltung von Wärme und Liebe ausstrahlen, wird sich auch Ihr äußerer Ausdruck verbessern. Grundsätzlich sollte ein Mensch sich selbst so annehmen, wie die Natur ihn geschaffen hat. Das Erscheinungsbild spiegelt seine inneren Kräfte. In dem Maß, wie ein Mensch gut und selbstlos mit anderen umgeht, wird er von den anderen als schön angesehen, ähnlich wie in der Beziehung des Kindes zu seiner Mutter. Ein Mensch, der seine innere Haltung gegenüber anderen zur Liebe korrigiert, wird sich jünger fühlen.

Versuchen Sie, sich auf andere so zu beziehen, als wären Sie deren Mutter, strahlen Sie Liebe und Vertrauen aus. Die anderen werden Sie sofort als viel schöner ansehen.

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Von Kab TV „Neues Leben 581- Ewige Schönheit“, 2/6/15



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Wie können wir die Angst bewältigen?

Frage: Was ist die Angst und wie können wir damit umgehen?

Meine Antwort: Angst ist auf einem bestimmten Niveau ein unerfüllter Wunsch. Es gibt einem Menschen das Gefühl von Mangel an Füllung. Angst kann durch Medikamente, Drogen, Alkohol und so weiter gedämpft werden.

Für Kabbalisten ist das Gefühl der Angst unterstützend und förderlich, da es ihm ermöglicht, mit der Angst zu arbeiten und sich darüber zu erheben.

Wir durchlaufen alles gemäß der Lenkung des Schöpfers. Es bedeutet, dass man das Gefühl spüren und erleben muss, ohne darin zu verbleiben. Ein Moment ist genug. Um alle meine negativen Gefühle zu beseitigen, muss ich auf  solche Weise arbeiten. Ich kehre sie in positive Gefühle um. Ich kann diese Gefühle nicht ignorieren!

Aus dem Russischen Kabbala Unterricht, 13/3/16

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Die Muse des Kabbalisten – ist das „Licht“

Wir müssen die Rabash Texte teilen und erforschen. Jeder Artikel ist nach einem bestimmten Schema aufgebaut – wie ein Film oder ein Roman. Es gibt eine Einleitung mit Problemstellung, die Entwicklung des Geschehens, die Aufklärung verschiedener Konflikte und Unstimmigkeiten und am Ende die Lösung.

Im Rahmen des Studiums treffen wir grundsätzlich auf einige Hindernisse, die uns dabei helfen, die am Anfang gestellte Frage besser zu klären und zu Ergebnissen zu kommen. Der gesamte Verlauf des Artikels entspricht dem inneren (psychischen und spirituellen) Aufbau des Menschen, damit er den Inhalt aufnehmen und verstehen kann.

Jeden Tag sollte man zumindest einen Artikel lesen. Es ist nicht wichtig, dass man alles versteht. Aber es ist essentiell, sich ständig gedanklich in diesem Material zu befinden. Die Anstrengung selbst zieht das korrigierende, zur Quelle führende Licht an. Dieses Licht klärt alle Fragen: Das Einhalten des richtigen Ablaufs, das korrekte System und die Etappen, die man durchlaufen muss.

All das wird verständlich. Und sollte es unverständlich bleiben, versteht man zumindest, warum es unverständlich ist. Aber alle Klärungen müssen mit Hilfe des Lichtes geschehen.

Ich mache keine theoretische Untersuchung. Ich warte auf das Licht, das für mich den Verstand des Autors erleuchtet.

Was will er uns sagen, was ist seine Idee? Nur ein einziger Gedanke! Woran hat Rabash beim Verfassen gedacht? Der gesamte Artikel beschreibt seinen Gedanken, und ich will ihn verstehen. Das ist nur möglich mithilfe der Höheren Kraft, wenn mich die „Muse küsst“. Bei den Kabbalisten heißt die Muse „Licht“.

(Aus dem Gespräch „Wie arbeitet man mit den Texten von Rabash“, 15 Juni 2010)

 



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Wenn die Wissenschaft schweigt, spricht die Kabbala

Aus den News: „Wieso existiert das Weltall? Unser Erscheinen im Weltall ist ein kurioses Ereignis. Das Gehetze in unserem Alltag zwingt uns, unsere Existenz als etwas Selbstverständliches anzunehmen. Die Philosophen sind zu dem Anthropischen Prinzip (AP) gekommen. Dementsprechend erscheint unser Universum in dieser Form, weil wir als Beobachter in ihm existieren.“

Antwort: Die Ursache der ganzen Existenz ist der Gedanke. Der ist primär und erschafft die Materie bzw. das Verlangen, sich zu füllen. Der Gedanke übergibt diesem Verlangen (der Materie) seine Eigenschaften. Infolgedessen strebt die Materie (das Verlangen) danach, dem Gedanken und damit seinem Schöpfer gleich zu sein.

Frage: Ist unser Universum real? Woher sollen wir wissen, dass wir um uns herum die Realität sehen und nicht die größte Illusion, die eine unsichtbare Kraft erschuf? Könnte es sein, dass wir ein Produkt der absichtlichen Simulation sind und unsere Zivilisation eine Illusion ist? Was nehmen wir als „Realität“ an?

Antwort: Was wahrgenommen wird, manifestiert sich in unseren Empfindungen und es gibt keine andere Möglichkeit, etwas außer uns aufzudecken. Die Kabbala entwickelt in einem Menschen die Möglichkeit, etwas außerhalb von sich zu fühlen – „Glaube über dem Verstand“. Damit gibt sie die Möglichkeit, auf diese Fragen zu antworten.

Frage: Haben wir einen freien Willen? Werden unsere Handlungen gelenkt oder realisieren wir die Lösungen selber? Forschungen in der Neurobiologie zeigen uns, dass das Gehirn schon Lösungen vornimmt bevor sie überhaupt in unser Bewusstsein gelangen. Die Quantenmechanik nimmt an, dass wir in dem Wahrscheinlichkeits-Weltall existieren und jeglicher Determinismus von Vornherein unmöglich ist.

Antwort: Es gibt den freien Willen, unseren Weg der Entwicklung zu erforschen und ihm zu folgen. Entweder erzwungenermaßen durch Leiden oder bewusst mit Freude.

Frage: Existiert Gott?

Antwort: Wir können nicht erfahren, ob Gott existiert oder nicht. Wir kennen die innere Arbeit des Universums nicht. Deswegen können wir keine grandiosen Vorträge über die Natur der Realität halten, ob sich eine höhere Kraft hinter den Kulissen verbirgt oder nicht. Man muss den Schöpfer offenbaren. Nur so löst sich das Problem! Die Methode der Offenbarung des Schöpfers heißt Kabbala.

Frage: Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Antwort: Wir können die Verstorbenen nicht befragen, uns bleibt nur die Spekulation. Die Materialisten vermuten, dass es kein Leben nach dem Tod gibt, aber auf wissenschaftlicher Basis kann man das nicht bestätigen. Das biologische Leben wird geboren, lebt und stirbt. Das „Ewige“ ist das „Verlangen“, das während es mit dem „biologischem Körper“ verbunden ist, die Etappen des Wachstums durchlaufen muss. Das Wachstum des Verlangens erfolgt durch die Einbeziehung der es erschaffenden Kraft des Schöpfers. Das Leben ist uns gegeben, um den höheren Zustand in uns zu offenbaren. Das ist die Erlangung der „Stufe des Schöpfers“.

Frage: Kann man irgendetwas objektiv annehmen?

Antwort: Die Umgebung kann nur durch den Filter unserer Gefühle und Überlegungen in unserem Verstand beobachtet werden. Alles, was wir empfinden, gelangt durch einen mehrschichtigen Filter  der physiologischen und kognitiven Prozesse. Die Auffassung der Welt ist subjektiv. Die einzige Möglichkeit das zu überprüfen ist, die Welt durch das Bewusstsein eines anderen Menschen zu betrachten. Das Weltall kann man nur mit dem Gehirn beobachten und nur subjektiv interpretieren. Die Kabbala entwickelt in uns außerkörperliche Empfindungsorgane, mit deren Hilfe wir die wirklich existierende Realität erfassen können: Die Höhere Welt und ihre Ursache – den Schöpfer. Die Anstrengungen in der Verbindung mit einer Gruppe zieht das Licht der Korrektur an (Or Makif). Es entwickelt im Menschen ein Sinnesorgan außerhalb seiner egoistischen, subjektiven Filter. Das heißt die „Offenbarung des Schöpfers und der höheren Welt im Menschen“.

Frage: Welches Wertesystem ist das beste?

Antwort: Wir schaffen es nie, die richtige Grenze zwischen „guten“ und „schlechten“ Taten zu ziehen. Das Leben ist komplizierter als es sich das universelle System der moralischen und absoluten Werte vorstellen könnte. Unsere Betrachtung des Schlechten und des Guten wechseln sich ab. Wir haben keine wahre Normen, sondern nur die Offenbarung der Wahrheit außerhalb von uns in der Eigenschaft des Gebens und der Liebe, wird uns die Möglichkeit gegeben, uns bezüglich der Wahrheit zu messen und uns zu korrigieren. Unseren Egoismus in die Liebe zu den Geschöpfen zu verändern.

Frage: Warum gibt es die Ziffern? Sind die Ziffern reale Objekte oder beschreiben sie lediglich die Beziehungen, die alle Strukturen vereinen?

Antwort: Die Ziffern helfen uns, das Universum zu erklären. Die Ziffern sind die Sprache der Beziehungen zwischen zwei Eigenschaften: Die Eigenschaft des Gebens (Schöpfer) und die des Nehmens (Geschöpf). Sie entstehen aus der Verbindung und werden durch deren Beziehung gemessen. Sie beschreiben die Beziehung zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen.

[#188162]

interessiert an der „Wissenschaft der Kabbala“  >  Kabbala Akademie



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Gibt es eine Verbindung zwischen Spiritualität und Materie?

Frage: Gibt es eine Verbindung zwischen Spiritualität und Materie, zwischen Körper und Seele?

Meine Antwort: Es gibt keine Verbindung, es sei denn, wenn wir etwa besorgt sind oder uns verfolgt fühlen. Dann finden unter Druck und Spannung gewisse Veränderungen statt, aber nicht mehr als das. Unser Körper ist ein Tier, da gibt es nichts Spirituelles. Wir sind heute in der Lage, alle Organe zu ersetzen. Und was die Seele betrifft, sofern es eine Seele gibt, bleibt sie bestehen, und wenn es keine Seele gibt, ändert sich nichts.

Frage: Was ist die Funktion des Verstandes? Gehört er uns oder gehören wir ihm?

Meine Antwort: Der Verstand ist wie ein Modem, das uns mit dem Oberen Verstand auf der ersten Stufe verbindet, was bedeutet, mit einer minimalen Verbindung. Tatsächlich besteht das Gehirn nur aus grauer Masse.

Frage: Aber wir sagen doch, ein weiser Mensch, die Krone der Schöpfung…

Meine Antwort: Für gewöhnlich wurde das in der Vergangenheit gesagt, aber heute glauben wir nicht mehr daran. Wir schämen uns über uns selber. Vor 50 Jahren glaubten wir noch, dass wir weise werden würden und große Erfolge erreichten, aber jetzt scheint alles zusammengebrochen.
Aus der russischen Kabbalalektion 2/21/16

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Die Macht eines netten Wortes

Neues Leben 577

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Zusammenfassung

Wir wissen alle, dass Worte Macht haben, darum sollten wir eine ausgewogene, mittlere Linie zwischen kritischen und freundlichen Worten in unserer Alltagssprache wählen.

Die Kompliment-Aufgabe: Ein Mensch, der gelobt wird, spürt enorme Zufriedenheit, seine Seele wird direkt gefüllt. Er fühlt sich wie ein Baby, das von seiner Mutter in den Arm genommen wird und dabei alle Kommunikationskanäle öffnet. Wenn ein Mensch eine Anstrengung unternimmt,jemandem ein Kompliment zu machen oder etwas Nettes zu sagen, auch wenn es gekünstelt ist, baut eine Wertschätzung für den anderen auf. Die Person, der ein Kompliment gemacht wird, auch wenn es nicht wahr und unecht ist, wird durch das Kompliment emotionell berührt sein.

Heute beklagen viele den Verfall der Sprache. Man macht sich über die anderen lustig und bringt sich gegenseitig in Verlegenheit. Das Phänomen der Beleidigungen im Internet wächst und wächst. Um dies zu ändern, benötigen wir eine Revolution in der Wahrnehmung. Wir müssen lernen, was unsere Welt vorantreibt. Die Weisheit der Kabbala lehrt uns, dass wir mit einer egoistischen Natur geschaffen wurden. Wir müssen daher eine gute und liebevolle Natur in uns selbst entwickeln. Wenn wir ein gutes Leben haben möchten, müssen wir gute Verbindungen und Beziehungen zwischen uns aufbauen. Wir müssen den ersten Schritt machen.

Bei der Entwicklung guter Beziehungen mit anderen gibt es drei Stufen: Denken, Sprechen und Handeln. Selbst wenn Sie nicht gut über mich denken, aber versuchen, Gutes über mich zu sagen, wird sich Ihre Haltung zu mir verändern.

Eine Arbeit/Übung für zu Hause oder wo auch immer: Wählen Sie jemanden aus, und schmeicheln Sie ihm. Er wird Ihnen sympathischer. Selbst wenn Sie jemanden hassen, wird sich ihre Haltung ihm gegenüber ändern, wenn Sie freundlich zu ihm sprechen. Durch Ihre Haltung beeinflussen Sie die Haltung des anderen Menschen Ihnen gegenüber und sie wird sich zum Besseren verändern. Stärker als die Kraft der Worte ist die Kraft der Gedanken. Gute Gedanken sind die stärkste Kraft in der Welt. Versuchen Sie, über die Menschen positiv zu denken. Was Ihnen als schlecht erscheint, kommt aus Ihrem eigenen Ego. Ein Gedanke wie dieser verursacht eine Verbesserung für beide, für den anderen und für Sie, da wir alle in einem inneren Netzwerk verbunden sind.

(160381)



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Das Tor der Tränen

Das Tor der Tränen ist das Tor, das zum Schöpfer führt. Es gibt viele Tore zum Schöpfer, aber nur eines davon öffnet sich.

Der Sohar erklärt das sehr einfach: es gibt nur einen Eingang zum Schöpfer und man sollte nicht herumirren und aus der Bahn ausbrechen. Der Mensch kommt in Kontakt mit der höheren Kraft erst dann, wenn er wirklich vor Kraftlosigkeit weint, weil er so nicht mehr weiter leben kann und er wirklich alles gegeben hat, was er konnte. Erst dann bricht er in Tränen aus und der Schöpfer offenbart sich ihm.

Einst habe ich von ganzem Herzen versucht, vor dem Rabash in Tränen auszubrechen. Er hat mir ins Gesicht gelacht. Ich war damals sehr wütend. Aber was kann man hier machen? So war es auf der früheren Etappe der Lehre.

Alle Tore außer dem Tor der Tränen sind verschlossen. Nach der Offenbarung seines ganzen Egos, seines gesamten Verlangens, und nachdem er alles dem Schöpfer zugerechnet hat, erreicht der Mensch seinen letzten Zustand: „Schluss! Mehr kann ich nicht machen!“

Erhält er aber keine Antwort, bedeutet das, dass er Krokodilstränen vergossen hat, wie ein Kind, das bei jeder Gelegenheit weint. Dann muss er weiter arbeiten und irgendwann wird ihm alles offenbart.

Das richtige Verlangen äußert sich nicht darin, dass ein Mensch in Tränen ausbricht. Eher darin, dass sich ein Mensch einerseits im Zustand der Kraftlosigkeit befindet, andererseits aber einen enormen Wunsch danach hat, dem Schöpfer das zu geben, was er für Ihn vorbereitet hat; der Schöpfer aber will es nicht annehmen.

In solch einem Zustand beginnt der Mensch plötzlich zu offenbaren, dass er ein materielles egoistische Verlangen besitzt, welches tief in ihm verborgen ist, in seinen „sauberen“ seelischen  Bestreben. Doch dann beginnt er damit, es aus sich herauszuholen; er reinigt sich davon.

16.06.2016 Kongress in Moskau, Unterricht 3

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Die Welt ist das, was wir erreichen

Ein Standard zur Beurteilung einer Weisheit

Der Wert jeder Weisheit dieser Welt entspricht der Absicht, die sie verfolgt. Dies ist das Ziel all unserer Überprüfungen. Eine Weisheit ohne eine Absicht ist unvorstellbar. Ausgenommen sind spielende Kinder, da sie damit ihre Zeit verbringen; das ist auch der Zweck. Aus diesem Grund wird eine Weisheit nicht nach ihrer Beflissenheit und Leistung, sondern nach dem zu verdienenden Ziel, das sich daraus ergibt, beurteilt.

Man sieht daher, dass jede weltliche Weisheit lediglich dem körperlichen Nutzen dient, der schnell verfliegt. Auf diese Weise reicht es für das Subjekt aus, wie die Eigenschaft zu sein. Und obwohl die Weisheit gegenüber diesen Subjekten viele Vorteile hat, ist sie dennoch ein spirituelles Element. Doch wir sagten bereits, dass sie entsprechend der Absicht beurteilt wurde, die für die Ewigkeit besteht. Und wenn der Zweck vergänglich und flüchtig ist, geht damit auch die Weisheit verloren. (Baal HaSulam, „Die Weisheit von Israel im Gegensatz zu den Weltlichen Weisheiten“)

Das Universum und seine Gesetze, die für uns unerschütterlich wirken, haben ihren Anfang und ihr Ende. Es gibt in jedem dynamischen System Anfang, Mitte und Höhepunkt und dann Rückgang, Abbau und Vergehen. Heute sehen wir daher die Gesetze, die wir studieren und die wir als absolut annehmen, nur im Rahmenwerk unserer fünf Sinne und in Bezug auf uns selbst. Hätten wir andere „Sinne“, würden wir andere Gesetze und Verbindungen wahrnehmen.

Frage: Ist damit gemeint, dass man sich innerlich ändern muss, um ein Physiker zu werden? Ich studiere und untersuche, wie sich die Welt um mich herum verändert und dafür die notwendigen Instrumente erzeugt.

Meine Antwort: Wenn ich einen bestimmten Bereich studiere, kann ich einen gewissen Faktor „einfrieren“ und ihn dann mit einem festgelegten Parameter studieren. Das Gleiche trifft auf uns zu, wenn wir unbewusst in unseren egoistischen Sinnen erstarrt sind und sie dazu nutzen, die Welt zu untersuchen. Es erscheint uns daher so, als gäbe es nichts außer der Welt, die wir sehen. Wir vergessen dabei aber, dass wir alles durch unsere Sinne wahrnehmen, die von Anfang an von der Natur festgelegt sind.

Könnten wir sie ändern, würde basierend auf unseren „neuen“ Sinnen eine völlig andere Wissenschaft auftauchen. Diese Variable verändert auf dramatische Weise alle Gesetze, die dann von „absoluten“ zu „relativen“ werden. Das Ergebnis wäre, dass auf jeder Stufe und bei jeder inneren Veränderung eine gänzlich neue Wissenschaft entstünde – ein anderer Zustand, eine andere Welt. Das erlangt ein Mensch.

Gemäß der Wissenschaft der Kabbala entstehen in einem Menschen, der sich auf den Weg macht, 125 fixe Arten der Veränderung und damit einher 125 Welten bzw. 125 Stufen der Erkenntnis, was letztendlich 125 Arten von Wissenschaften bedeutet. Wenn man aber die höchste Stufe erreicht, vereinigen sich alle bisherigen Errungenschaften zu einem einzigen Ganzen, das die Welt von Ejn Sof (Unendlichkeit) genannt wird.

Jetzt können wir das noch nicht verstehen, da wir dafür wahrscheinlich einen speziellen Übergang benötigen, welcher für uns noch unerreichbar ist.

Aus dem russischen Kabbalaunterricht 28/2/16

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