Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die spirituellen Wurzeln der menschlichen Eigenschaften

Frage: Es gibt offene, extrovertierte Menschen auf der Welt und verschlossene, unsoziale und introvertierte Menschen. Wie erklärt das die Kabbala? Aus welchen spirituellen Wurzeln stammt das?

Meine Antwort: Jeder ist anders. Es hängt ab von den Sefirot im allgemeinen Körper des Individuums. Wenn die Sefirot von Chessed und Nezach im Menschen vorherrschen und ihn kontrollieren, dann sind die Sefirot verantwortlich für die Verbreitung und Ausdehnung. Andererseits sind die Sefirot Gwura und Hod Eigenschaften der Introvertiertheit, Wachsamkeit und Verteidigung.

Die Sefira Jessod ist die allgemeine Einheit aller Sefirot. Diese Sefira führt zum korrekten Gebrauch aller Eigenschaften, von beiden, den „Negativen“ und „Positiven“, weil man nicht eine ohne die andere haben kann. Durch ihre gegenseitige Ergänzung wird die Perfektion, die wir erreichen müssen, geboren.

Frage: Befähigt uns ein Aufstieg auf eine höhere Stufe dazu, alle zwischenmenschlichen Beziehungen zu regeln oder nur bis zu einem bestimmten Ausmaß?

Meine Antwort: Ein Aufstieg auf eine höhere Stufe befähigt dich, alle zwischenmenschlichen Beziehungen und alle Beziehungen zum Schöpfer zu regeln.

Aus der russischen Kabbalalektion vom 5/1/16

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Wie wird man gegenüber äußeren Einflüssen unverwundbar?

Frage: Man findet keine Ruhe mehr, nicht mal in der eigenen Wohnung. In der Nachbarschaft wird renoviert, man hört und sieht Geschrei und Streitereien, Trinkerei. Auf der Straße, in Geschäften, an Urlaubsorten überall ist es dasselbe. Wie können wir Kraft, Güte, Freude und Glück empfinden? Wie kann man gegen die äußeren Einflüsse unverwundbar werden? Wie sollen wir weiterleben?!

Meine Antwort: Diese Fragen beantwortet die Wissenschaft der Kabbala: Wir brauchen eine Gesellschaft und eine Atmosphäre, in der man das Herz öffnen kann und man versucht, den anderen zu fühlen und mit ihm zusammenzuarbeiten. Es gibt nichts Schöneres, als wenn Menschen miteinander kommunizieren und sich in Gedanken und Gefühlen verbinden.  Aber wer träumt heute noch davon oder strebt danach?

Nur wenn wir zu dem Punkt gelangen, wo es gar nicht mehr geht, werden wir verstehen, dass es doch anders gehen muss! Und wir werden so eine Umgebung finden, wo wir alle unsere Enttäuschungen realisieren können. Das Ziel dieser Umgebung: Freundschaft, Verständnis, Liebe, gegenseitige Zugeständnisse, innige Verbindung zu einander. Kurz gesagt, all das, was viele Menschen zu Eins macht.

Damit beschäftigt sich die Wissenschaft der Kabbala, denn in der Verbindung zwischen den Menschen offenbart sich der Schöpfer; das ist die Höhere Kraft, die zwischen uns entsteht.

Frage: Wie kann die Kabbala helfen, wenn in der Verbindung zwischen den Menschen negative Gefühle wie Reizbarkeit und Hass entstehen? Kann man dann trotzdem Gefühle, wie Liebe und Freundschaft entwickeln?

Meine Antwort: Man muss trainieren, sich über seine Gefühle zu erheben und Konflikte für den eigenen spirituellen Aufstieg zu nutzen. Dann wird man in der Lage sein, aus allen möglichen positiven oder negativen Gefühlen, die in einem entstehen, eine besondere Verbindung zwischen einem selbst und der Höheren Lenkung aufzubauen.

Es kommt nicht darauf an, über unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu sprechen – obwohl das auch wichtig ist. Aber wir sollten uns nicht nur mit Problemen beschäftigen, denn dann schaffen wir es nicht, uns zu verbinden.

Wir müssen verstehen, dass alles, was in dieser Welt erschaffen wurde, in uns, zwischen uns, außerhalb von uns, nur dazu dient, damit wir auf die höhere Entwicklungsstufe aufsteigen können. Auf die Stufe der Höheren Welt, von welcher aus unsere Welt gelenkt wird.

Unsere Welt befindet sich auf einer niedrigen Ebene und wird von der Höheren Stufe gelenkt.  Wie wir diese Stufe der Höheren Lenkung offenbaren können, das System der Handlungen und wie wir von unserer Stufe aus darauf Einfluss nehmen können – damit beschäftigt sich die Wissenschaft der Kabbala. Und das ist das Wichtigste.

Solange wir das nicht tun, solange wir keinen richtigen Kontakt mit der Höheren Welt haben, wird sie ständig Druck auf uns ausüben: durch Reiz, Ärger und alle möglichen negativen Gefühle. Und wir werden gar nichts dagegen machen können. Kein Coaching, keine Psychoanalyse werden helfen, weil wir alle der Höheren Lenkung unterliegen. Sie lenkt uns und zwingt uns zu Handlungen, damit wir mit ihr in Kontakt treten. Die Verbindung zwischen uns ist nur ein Mittel, um auf die Höhere Stufe aufzusteigen und von dort aus unsere Welt zu korrigieren.

Auf unserer Ebene können wir die Welt nicht ändern! Die Menschheit versucht das bereits seit Jahrtausenden ohne Erfolg.

Aus dem russ. Unterricht

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Wie man Kinder richtig liebt

Neues Leben #758 – Wie man Kinder richtig liebt. Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Tal Mandelbaum ben Moshe.

Zusammenfassung

Es gibt zwei entgegengesetzte Kräfte im Plan der Natur, die Kraft der Anziehung und die Kraft der Abstoßung, Liebe und Hass. Demnach sind Hass und Liebe die Hauptkräfte, auf die unser Leben aufgebaut ist. Nur im Menschen hat die Natur keine klaren Grenzen von Anziehung und Abstoßung oder Liebe und Hass geschaffen.

Damit diese beiden Kräfte für uns und unsere Kinder im Gleichgewicht sind, müssen wir uns an der „mittleren Linie“ orientieren. Absolute Liebe erweckt im Kind Abstoßung und Hass, weil es nicht weiß, wie es damit umgehen soll. Deshalb ist ein ständiger Druck vollkommen nutzlos und bringt die Kinder in verwirrende Situationen. Als Menschen sind wir nicht darauf vorbereitet, etwas Unendliches zu fühlen. Wenn die Liebe unendlich ist, können wir sie unmöglich fühlen.

Um zu wissen wie man sich korrekt verhält, muss man die menschliche Natur studieren. Das lehrt uns die Weisheit der Kabbala. Die richtige Verbindung schließt drei Eigenschaften ein: Ich bin größer als der andere, kleiner als der andere und dem anderen gleich.

Eltern und Kinder sollten sich zusammen in einen Kreis setzen und als Gleichberechtigte miteinander sprechen. Durch solche Gespräche erlangen die Kinder ein Gefühl der Wichtigkeit und Verantwortung. Wenn die Eltern einen Geist von Gegenseitigkeit, Gleichheit und Respekt ausstrahlen, dann überträgt sich dieser auf die Kinder. Die Kinder werden verstehen, dass sogar dann, wenn die Eltern ihnen Grenzen aufzeigen, es liebevoll gemeint ist. Zusätzlich zu Gefühlen und Verstand müssen wir bei den Kindern die „Mittlere Linie“ entwickeln.

Aus KabTV “Neues Leben #758 – Wie man Kinder richtig liebt” 8/11/16

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ZWISCHEN DEN ATOMEN

Das österreichische Magazin NZZ veröffentlichte mein Interview mit dem Titel „Zwischen den Atomen“ mit Michael Fleischhacker, Journalist, Moderator, Chefredakteur von NZZ und früherer Chefredakteur von „Die Presse“.

Mein GottSie ist eine der ganz alten Weisheitslehren der Menschheit und immer noch voll im Trend: die Kabbala. Einer der prominentesten Vertreter der Kabbala erklärt im Gespräch, warum wir uns ein Instrument bauen müssen, um Gott zu entdecken.

Interview Michael Fleischhacker und Michael Laitman

Michael Fleischhacker Wir haben für dieses Magazin einige österreichische Künstler gebeten, uns ein Bild zu zeichnen. Das Bild sollte zeigen, was auch der Titel des Magazins ist: Mein Gott. Auch Zenita Komad hat ein Bild für uns gezeichnet. Aus diesem Bild lese ich heraus, dass in ihrem Verständnis Gott eigentlich Kommunikation ist, dass Gott nicht dadurch entsteht, dass vereinzelte Atome herumirren – sondern dadurch, dass zwischen diesen Atomen Kommunikation aufgebaut wird, und erst, wenn die hergestellt ist, klärt sich Gott auf oder wird Gott sichtbar, wenn man so will. Teilen Sie diese Sicht?

Michael Laitman Das ist absolut richtig. Ich stimme Zenita zu. Gott ist keine Persönlichkeit, sondern eine Kraft; die allgemeine Kraft, die alle Naturkräfte in sich vereint. Diese Kraft verbindet und beinhaltet die gesamte Schöpfung. Leitet alles, lenkt alles, organisiert alles, ordnet alles. Alles in allem ist sie Energie. Um diese Kraft zu entdecken, müssen wir einen Detektor bauen, wie in unserer Welt, wo man ein Instrument braucht, um etwa eine magnetische oder radioaktive Kraft zu messen. Zum Beispiel spüren wir an uns selbst die Schwerkraft. Eine magnetische Kraft spüren wir nicht, dazu brauchen wir ein Instrument. Genauso ein Instrument müssen wir in uns herstellen, um Gott, diese allgemeine Kraft, zu fühlen und zu entdecken.

Ich stelle mir das gerade sehr technisch-praktisch vor. Wie in einer „Universum“-Sendung, wo der Mensch beginnt, sich so einen Gottesdetektor zu bauen, der etwa aussieht wie die Roboter aus Star Wars?

Ja, genauso ist es, aber im Unterschied dazu muss das im Innersten des Menschen gebaut werden.

Gibt es irgendwo Bauanleitungen dafür, oder muss man das selbst erfinden? Kann man sich das aus dem Internet herunterladen? Anleitungen für das Star-Wars-Lego meines Kindes zum Beispiel kann ich aus dem Internet laden …

Natürlich gibt es die. Darum geht es ja in der Weisheit der Kabbala. 6000 Jahre fast schon spricht sie darüber, wie wir unsere Verbindungen bauen, um die Göttlichkeit zu entdecken. Rest des Beitrags lesen →



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Rosh HaShana

Der spirituelle Aufstieg vollzieht sich von dem Empfangen für sich hin zum Geben an die anderen, was als „Glaube über dem Verstand” bezeichnet wird. Es bedeutet, wenn man das „Geben dem Empfangen vorzieht” und Genuss vom Geben empfängt.

Man muss Begeisterung und Freude verspüren, weil man sich über seinen Egoismus erheben kann und nicht mehr darauf achten wird, was man durch ihn bekommen kann. Doch man braucht dazu das Licht und die Kraft, um in sich eine solche Veränderung zu vollziehen!

Das bedeutet: „Ich zu meinem Geliebten und der Geliebte zu mir”, wenn der Schöpfer und ich miteinander zu reden und einander zu verstehen beginnen. Ich verstehe, warum der Schöpfer mein Leben leer erscheinen lässt und mir die Möglichkeit gegeben hat, mich der Gruppe anzuschließen, um zu das Thema Geben klären.

Er leuchtet mir ein wenig, als würde Er sagen: „Nimm das!”, damit ich den ersten Schritt machen kann. Doch die Umsetzung liegt bei mir. Malchut des Höheren (die Eigenschaft des Gebens) wird von meinem Egoismus Keter (Rosh, Kopf) als dunkel und leer gesehen. Doch wenn ich beschließe, dass mein Keter (Bestreben) danach strebt, mich an die Gruppe durch mein Verlangen zu geben anzuheften, dann erscheint mir Malchut des Höheren nicht mehr leer – und dann hefte ich mich an sie als an eine höhere Stufe an.

Genau dies bedeutet auch den Beginn eines neuen Weges. Der Anfang heißt Neujahr (Rosh HaShana – Haupt des Jahres), das dem Monat Elul folgt – Akronym von „Ich zu meinem Geliebten und der Geliebte zu mir”.

 interessiert an der „Wissenschaft der Kabbala“  >    Kabbala Akademie



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Wurzel und Zweig

Es gibt das Gesetz der Wurzel und Zweig

Geschichtlich betrachtet kamen wir einst aus Ägypten, durch die Wüste, in das Land Israel. Wir bauten den ersten Tempel, dann den Zweiten usw. All dies ist bereits passiert.

Aber wir sprechen nicht über geschichtliche Abläufe. Schließlich mussten sie genau so ablaufen. Wir sprechen über das Gesetz, als die spirituelle Wurzel notwendigerweise ihre irdische „Antwort“, oder den irdischen Zweig, berühren musste. Wurzeln und Zweige müssen sich miteinander verbinden, aber nur einmal!

Für die Wurzel reicht es aus, wenn sie den Zweig leicht berührt. Damit verrichtet sie bereits die Arbeit in ihm und schafft eine Verbindung. Deshalb müssen wir nicht nach Ägypten zurückkehren. Wir müssen kein Flugticket kaufen, um unseren Pharao, der über uns regiert, dort zu treffen. Das ist nicht mehr notwendig.

Es bleibt für uns nur noch das zu tun, was wir tun müssen, d.h. uns zu korrigieren. All dies existiert bereits in den Wurzeln und wir müssen es jetzt in den Zweigen verwirklichen. Deshalb sind wir im Land Israel, im Egoismus, und jetzt müssen wir das alles selbst durchleben, um es zu korrigieren.

Frage: Was bedeutet es dann, dass ein Mensch sich so fühlen sollte, als lebte er jeden Tag in Ägypten?

Antwort: Der Exodus aus Ägypten ist ein Aufstieg über unseren Egoismus. Es gibt 613 egoistische Wünsche (Taryag) im Egoismus, die zu altruistischen Wünschen korrigiert werden müssen. D.h., die Wünsche von Hass, Wettstreit und Feindseligkeit werden zu Wünschen von Verbindung und Liebe. Das bedeutet, die Gebote der Korrektur der Wünsche zu beachten.

Und das müssen wir täglich tun, weil der Mensch immer wieder auf eine neue Ebene aufsteigt. Jede dieser Ebenen kennt dieselben 613 Wünsche, allerdings in einer anderen und stärkeren Ausprägung. Deshalb muss sich der Mensch jeden Tag vorstellen, dass er Ägypten verlässt und das Recht hat, diese Wünsche zu korrigieren.

Aus KabTV “Geheimnisse des Ewigen Buches” 5/11/16

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Such die Frau!

Frage: In alten Zeiten sagte man: „Such die Frau!“. Warum waren „freie“ Frauen so oft im Laufe der Geschichte eine Quelle der Zwietracht, Kriege, Konflikte und Probleme?

Meine Antwort: Das hängt von den Männern und nicht von den Frauen ab. Eine Frau hat natürlich ihren eigenen Charakter; sie ist listig und will einen Mann besitzen, um ihn zu benutzen. Dies ist ein rein egoistisches Verlangen der Frauen, das in jedem von uns vorhanden ist, auch in den Männern.

Daher liegt die Korrektur, auch in unserer Welt, mehr auf dem männlichen Teil. Bei den Menschen gibt es sowohl einen weiblichen Teil (Egoismus) wie auch einen männlichen Teil (die Möglichkeit, diesen Egoismus zu korrigieren). Und bei den Frauen unterscheidet sich die Ausrichtung der Kräfte zwischen der rechten und der linken Linie, zwischen dem Verlangen zu empfangen und der Absicht zu geben.

Sie sind mehr auf die Natur bezogen und von ihr anhängig. Männer sind in ihrer spirituellen Arbeit mehr abgelenkt, wenn sie sich mit Frauen abgeben. Wie man weiss, ist das größte Verlangen des Mannes sein sexuelles Verlangen nach einer Frau. Speziell nach der Zerstörung des Tempels. Bei den Frauen rührt die Ablenkung wiederum von ihrer Abhängigkeit nach dem Mann her. Also sind die Gründe der Ablenkungen unterschiedlich. Sie sind vermischt, voneinander abhängig, aber unterschiedlich.

Frage: Was bedeutet es,  dass die Frauen an die  Männer gebunden sind?

Meine Antwort: Eine Frau braucht einen Mann, sie sucht ihn, möchte sich an ihn anhaften, möchte mit ihm verbunden  sein. Schließlich sie hat einen Wunsch nach einer Familie und einem Heim.

Frage: Das gilt für Single Frauen.. Und wenn sie schon verheiratet ist, welche Hindernisse hat sie dann?

Meine Antwort: Wenn sie nur an die Familie und ihre Kinder denkt, keine. Sie ist beschäftigt. Aber heutzutage gibt es so viele andere Probleme. Es gibt viele andere Arten von Hindernissen, weil wir uns dem Ende der Korrektur nähern. Aber im Allgemeinen sind die Hindernisse auf dem spirituellen Weg unterschiedlich und wirken sich daher auch unterschiedlich bei Männern und Frauen aus.

Von der russischen Kabbalalektion, 24.4.2016

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YNET: Was ist uns betreffend Schulbildung unserer Kinder wichtig? (Teil 2)

Eine Lektion in Verbindung

Wenn wir nicht eines Morgens aufwachen wollen, um festzustellen, dass wir eine ganze Generation verloren haben, schlage ich vor, einen Schultag so zu beginnen, wie es Baal HaSulam in seinem Artikel beschreibt: Nämlich mindestens eine Stunde täglich mit gemeinsamen Verbindungsaktivitäten zu verbringen. Wir sollten den Moment, wieder auf der Schulbank zu sitzen, nicht verpassen. „Wir, das Volk, müssen dafür sorgen, dass sich unter den Studenten eine „Kleingemeinschaft“ bildet, in der sich wie in einer kleinen Familie jeder um alle anderen kümmert. Das bereitet die Kinder auf eine warme, freundliche Verbindung vor. Diese wird über ihren Spannungen und natürlichen Konflikten stehen und all ihre verborgene Kreativität und Potentialem hervorbringen. („Bildung erschafft nichts Neues, bringt jedoch das hervor, was schon in einem Menschen steckt“, Rav Kook).

Während der „Verbindungsstunde“ halten die Lehrer die grundlegenden Werkzeuge, die für eine starke und gesunde Verbindung zwischen den Studenten wichtig sind, bereit. Die Lehrer bringen positive Beispiele für Vertrauen und Rücksichtnahme. Sie leiten die Schüler im Umgang mit einer globalen Welt an, die jeden Aspekt unseres Lebens beeinflusst.

Die Kinder werde in einem Kreis sitzen, in dem alle gleich sind, und wo sie sich gegenseitig zuhören und sehen können. Sie sitzen nicht hinter herkömmlichen Schulbank-Reihen. Sie lernen einander zuzuhören, ohne dabei gleich jedem ihre eigene Meinung aufzwingen zu wollen, bevor sie nicht ein allgemeines Verständnis erreicht haben. Allmählich lernen sie, ihre egoistische Natur zu überwinden und schließlich werden sie Partnerschaft, Verbindung und Liebe fühlen, wie geschrieben steht, „Liebe überdeckt alle unsere Sünden“.

Ein Lehrer fürs Leben

Der Lehrer wird selbst ein Teil des Kreises sein, mit den Kindern zusammensitzen und mit ihnen auf gleichem Niveau sprechen. Er wird seine Autorität und Überlegenheit kunstvoll durch wichtige Fragen ersetzen, die den Kindern helfen, mehr über ihre Kommunikation untereinander zu entdecken und darüber sprechen zu lernen.

Ein Kind, das in einer Umgebung aufwächst, die Erfolg entsprechend dem Maß an Rücksichtnahme gegenüber anderen und Teilnahme an der Vergrößerung gesellschaftlichen Miteinanders misst, wird sehr gut gedeihen und gebildet sein. Als Erwachsener wird es zweifellos eine erweiterte Perspektive der Welt haben und Verantwortung und Fürsorge in Bezug auf den Aufbau einer freundlichen, gleichberechtigten Gesellschaft übernehmen.

„Es ist eine Schande, zuzugeben“, sagt Baal HaSulam im selben Artikel, dass „eine der wertvollsten und wichtigsten Eigenschaften, die wir während unserer Zeit im Exil verloren haben, unser nationales Bewusstsein ist. Damit ist ein natürliches Gefühl gemeint, dass jede Nation verbindet und aufrechterhält. Es geschah dadurch, dass der Faden der Liebe, die Verbindung des israelischen Volkes, aus den Herzen geschnitten wurde und verloren ging“. Unser Volk besitzt eine große Weisheit der Verbindung, eine Ideologie, die seit Generationen aufgebaut wurde. Alles was wir tun müssen, ist die Methode der Verbindung umzusetzen. Sie ist mit der barmherzigen Liebe Abrahams und zwischen unseren geliebten Kindern verwurzelt. Dies ist kein Traum, es ist genau hier, in den Beziehungen zwischen uns.

Vom Ynet-Artikel 31/8/16

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YNET: Was ist uns betreffend Schulbildung unserer Kinder wichtig? (Teil 1)

Aus meiner Kolumne auf Ynet: „Was ist uns betreffend Schulbildung unserer Kinder wichtig?“ Wenn wir nicht eines Morgens aufwachen und entdecken wollen, dass wir eine ganze Generation verloren haben, dann müssen wir das Bildungssystem ändern, damit es unsere Kinder so schnell wie möglich auf das Leben vorbereitet. Während alle Umfragen den Bedarf zur Veränderung zeigen, konzentriert sich das Bildungsministerium nur auf die Steigerung der Wissensvermittlung. Was ist die Lösung?

Wenn Sie einer der Entscheidungsträger aus dem öffentlichen Dienst wären, was würden Sie zuerst verbessern? Die medizinische Betreuung, die nationale Sicherheit, die Gerichte oder das Bildungssystem? In einer Umfrage beantworteten hunderte von Israelis die Fragen des zentralen Statistikbüros. Die Ergebnisse wurden diese Woche veröffentlicht.

Wenn Sie zu den aufgeregten Eltern von Kindern gehören, die diese Woche ein neues Schuljahr begonnen haben, wissen Sie wahrscheinlich die Antwort auf diese Frage. Mehr als 30% der Bevölkerung sind der Meinung, dass sich das israelische Bildungssystem verbessern sollte; 48% der israelischen Eltern sind von der Tätigkeit dieses Systems enttäuscht; 60% suchen nach Alternativen; 81% der Eltern beschweren sich darüber, dass das Bildungssystem die Kinder nicht auf das Leben im 21. Jahrhundert vorbereitet. Der Kunde hat immer Recht und in diesem Fall sind es die Eltern. Mit welchen Werkzeugen werden unsere Kinder nach 12 Jahren Schule unsere Gesellschaft regeln? Welche Werte werden sie in der Schule lernen? Der Rassismus wächst, die Trennung im Land erweitert sich und der Diskurs in den sozialen Netzwerken wird immer heftiger. Wer bereitet unsere Kinder auf diese realistischen Probleme und vieles mehr vor?

Eltern, interessiert es Euch?

In dieser Woche wird die Schule wieder einmal zur zentralen Einrichtung, die das Leben und die Zukunft Ihres Kindes beeinflusst. Das öffentliche Bildungssystem wurde im 19. Jahrhundert während der Industriellen Revolution mit der Absicht eingeführt, möglichst viele Arbeiter auf die Fließbandarbeit vorzubereiten.

Seitdem hat sich nicht viel verändert… Der Schwerpunkt wurde auf das Unterrichten von professionellen Fertigkeiten, die das Wirtschaftssystem besser bedient und es unterstützt, gesetzt. So lange die Schulen damit fortfahren eine Fabrik zu sein, um gute und wettbewerbsfähige Bürger zu produzieren und Leistungstests das einzige Kriterium sind, um Erfolg zu messen, gibt es keinen Grund unsere Kinder in die Schule zu schicken.

Das Schulsystem sollte zuerst den Schwerpunkt auf das Übermitteln von Werten und nicht von Informationen legen. Die Verbesserung der Kernthemen und die steigende Zahl von Studenten, die das höchsteNiveau für Englisch und Mathematik als Abschlussprüfung wählen und Formulierungen von sozialen Studien umarbeiten, ist wichtig. Dies ist jedoch die Rolle des Informationsministeriums und nicht des Bildungsministeriums.

Vertiefte Umerziehung

Mittlerweile gibt es einen starken Rückgang bei den Jugendlichen, die in der Armee dienen möchten. Viele junge Menschen denken darüber nach, das Land zu verlassen. Wir werden täglich immer gleichgültiger gegenüber anderen. Um mit einem nationalen Problem fertig zu werden, das unbegründeter Hass genannt wird und dessen Samen bei der Zerstörung des Tempels gepflanzt wurde, müssen wir Maßnahmen ergreifen und den Grundsatz-Wert „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ lehren.

„Derjenige, der sich um die Tage sorgt, pflanzt Weizen; derjenige, der sich um die Jahre sorgt, pflanzt Bäume und derjenige, der sich um die Generationen sorgt, erzieht Menschen.“ (Janusz Korczak)

Alle Eltern machen sich Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder und tun ihr Bestes, um die Verbindung innerhalb der Familie zu festigen. So sollten wir uns auch über die Zukunft der nächsten Generation sorgen.

Wir sollten die Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen fördern, um darin die Kraft der Einheit, Wohlstand und Sicherheit zu finden. Und das nicht erst aus einem falsch verstandenen Gemeinschaftsgefühl heraus, das oft in Krisenzeiten entsteht.

„Unsere einzige Hoffnung ist eine tiefgreifende Umgestaltung der Erziehung unserer Kinder, die natürliche Liebe zu erkennen und neu zu entfachen. Sie flackert in uns, wir sollten den nationalen Muskel wiederbeleben, der vor zweitausend Jahren inaktiv wurde“ (Die Schriften von Baal HaSulam)

Fortsetzung folgt..

Vom Ynet-Artikel 31/8/16

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Zwischen Hass und Liebe

Frage: Sie sagten, unser Leben verläuft zwischen Liebe und Hass. Doch inwiefern ist Liebe mit Hass verbunden und andersrum genauso?

Meine Antwort: Wenn es keinen Hass gäbe, würde es auch keine Liebe geben. Wenn ich keine Verlangen und keine Erfüllung hätte, woher wüsste ich, dass ich es liebe? Das Maß der Liebe, ihr Charakter und ihre Kraft hängen von Maß, Charakter und der Kraft des Hasses ab. Wenn ich etwas hasse, möchte ich mich davon distanzieren, oder wenn ich leide, hasse ich das Leid, denn ich will es nicht. Hass und Liebe beschreiben das ganze Spektrum der Beziehungen. Und es gibt nichts anderes, als das, was ich hasse und was ich liebe.

Wir wurden aus dem Wunsch zu genießen erschaffen, und darum gibt es Dinge, die ich hasse und von denen ich mich entfernen möchte, weil sie mein Verlangen zu genießen negativ beeinflussen. Umgekehrt ist es genau so, es gibt Dinge, die ich liebe und denen ich mich hingeben möchte, weil sie auf mich positiv wirken. Und zwischen den beiden befindet sich mein ganzes Leben: Es zieht mich etwas an oder stößt mich ab; ich pendle zwischen dem Hass für das Schlechte und der Liebe für das Gute hin und her.

Womöglich sollten wir uns selbst erziehen, und die Vorstellungen von dem, was schlecht und was gut ist, wovon wir genießen und wovon nicht überdenken. Und darum brauchen wir eine spezielle Bildung und damit einhergehend eine Veränderung in der Beziehung des Menschen zu dem, was ihm als gut und angenehm scheint und was er als schlecht und unangenehm empfindet.

Wir können unsere Einstellung dazu ändern und Wahrheit und Lüge, süß und bitter in unsere Betrachtungsweise einbeziehen. Immerhin gibt es Dinge, die man liebt, obwohl man weiß, dass sie schädlich sind. Und es gibt Dinge, die man hasst und verachtet, aber nichtsdestotrotz richtig sind. Und mit deren Hilfe man tatsächlich zum Guten kommen kann.

Das heißt, man sollte sein Leben nicht nach dem instinktiven oder erworbenen gesellschaftlichen Vorstellungen und Gefühlen von Gut und Böse betrachten, sondern eine Klärung im Verstand durchführen: was wirklich gut oder schlecht ist, und nicht was mir angenehm oder unangenehm erscheint oder was ich selbst als richtig oder falsch empfinde.

Dies ist möglich, weil der Mensch ein soziales Wesen ist und deshalb bestimmen kann, was gut und schlecht in Bezug auf die Gesellschafft ist. Die Gesellschaft respektiert mich oder verachtet mich. Und da ich sehr unter dem Einfluss der Gesellschaft stehe, kann ich meine Werte  ändern und etwas hassen, was ich früher geliebt habe und umgekehrt.

Früher verhielt ich mich zum Beispiel, wie es mir in den Sinn kam, und plötzlich in der neuen Umgebung merke ich, dass es gar nicht gut ankommt, ich werde missachtet, nicht respektiert. Weil ich mich vielleicht falsch benehme oder ungepflegt bin..

Ich sehe, dass ich gar keine Wahl habe und mein Verhalten korrigieren muss; ich erkenne den Einfluss der Umgebung, in der man klar nach gut und schlecht beurteilt wird. Ich fange an, die Missachtung der Umgebung als etwas Schlechtes zu sehen, das mir schadet und ich strenge mich an, mein Verhalten und meine Einstellung zu korrigieren. Meine Werte ändern sich.

So sind wir in der Lage, die Dinge zu ändern, die wir lieben und die wir hassen.

„Neues Leben“. Folge Nr. 692

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