Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der neue Präsident, eine neue Welt und neue Werte

Frage: Wie sehen Sie als Kabbalist die aktuelle Situation in der Welt? Sie sprechen schon die ganze Zeit über große Veränderungen, die auf uns zukommen. Was sind diese Veränderungen?

Meine Antwort: Die Welt befindet sich wirklich in einem ganz besonderen Zustand. Es ist klar, dass sich eine Revolution zusammenbraut. Es ist klar, dass es nicht mit Herrn Trump zu tun hat, er ist nur eine Marionette, die für diese Rolle ausgewählt wurde. Das System bekommt ein leistungsstarkes und sehr wichtiges „Upgrade“.

In der Tat kann man sagen, dass die Welt neue Werte annimmt. Obwohl es allmählich geschieht und noch nicht von den Menschen wahrgenommen wird. Von der Macht des Geldes, das die tragende Säule des Kapitalismus ist, bewegt sich die Welt zu „spirituellen“ Werten. Dies wird auch aufgrund des ideologischen Einfluss auf die Welt, der Expansion des Islam unterstützt. Denn die Moslems kämpfen nicht um Geld, sondern für ihre Ideologie.

Auf die Welt warten große Veränderungen und der gesamte Prozess wird den sogenannten „Neo-Liberalismus“ begraben. Schließlich hat er keine realistische Grundlage und kein Existenzrecht; er wird völlig künstlich aufrechterhalten. Der Liberalismus brachte uns zu einem Zustand, den die Menschen nicht mehr ertragen können. Einige besitzen irrsinnige Reichtümer, die nicht auf realen Geschäften, sondern auf Betrug an der Börse basieren. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die nichts zum Beißen haben.

Es ist verständlich, dass es unmöglich ist, Fabriken zurück nach Amerika zubringen. In allen entwickelten Ländern gibt es viele Fabrikationsstätten, die nach China und anderen Orten mit billigen Arbeitskräfte transferiert wurden. Dies kann man nicht mehr rückgängig machen, und dazu besteht auch keine Notwendigkeit. Wir können dem amerikanischen Arbeiter nicht den Niedriglohn wie dem Arbeiter in China zahlen.

Man muss auf eine neue spirituelle, menschliche Ebene wechseln. Wir sollten keine Gegenstände, sondern Menschlichkeit produzieren! Schließlich haben wir keinen Mangel an Nahrung oder Bekleidung. Es gäbe genug, um alle Menschen mit dem Notwendigsten zu versorgen. In der Welt besteht eine Überproduktion von Konsumgütern, die eigentlich nahezu wertlos sind.

Wir müssen erkennen, dass für den Wohlstand der Welt nur eine höhere Kraft erforderlich ist. Die Kraft der Verbindung bringt uns zur Ähnlichkeit mit der Natur. Deshalb werden die Menschen, die durch ihre Vereinigung in der Lage sein werden, der Menschheit zu helfen, ähnlich wie Natur zu sein, die Gefragtesten sein. Dies wird der Beruf der Zukunft sein, den die Menschen erlernen müssen. Diese Phase dauert noch Jahre und alle müssen es lernen, Millionen und Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt.

Das ist eine neue Aufgabe für diejenigen, die den Menschen die Kunst der Verbindung beibringen können. Es sollten alle Medien einbezogen werden, weil es ein ganzes System ist. Die Menschen werden es erlernen, und diese Ausbildung wird eine eine Arbeit für den Schöpfer sein, für die wir alle bezahlt mit dem, was wir brauchen, bezahlt werden. Es ist etwa 90% der Weltbevölkerung, die keine Arbeit in der Produktion von Gütern finden werden. Die übrigen 10% der mechanischen Arbeit wird in der Welt irgendwie verteilt.

Trump stellt das Symbol der Veränderung dar, wenn es ihm erlaubt wird. Aber das ist schon eine Charakteristik. Schließlich will er dem Finanz- und Bankensystem die Macht entreissen und sie der Industrie zurückgeben.

Aber die Industrie wird nicht die gleiche bleiben, wie er glaubt: Dass wir wieder anfangen, in Amerika Autos zu bauen und die Schwerindustrie zu fördern. Das wird nicht funktionieren. Sondern es wird eine neue Industrie entstehen: Die Produktion von „Menschen“. Dies ist die aktuelle Tendenz der Entwicklung der Menschheit. Die bestimmt auch die Situation in Europa. Die Europäische Union bricht auseinander. Alle schreien, dass Europa die integrale Verbindung vermittelt.

Aber die Europäische Union war nie eine Vereinigung, geschweige denn integral. Es war ein Zusammenschluss von Banken mit dem Ziel, möglichst hohen Profit einzufahren und über alles zu herrschen. Es gab niemals eine Einheit oder ein vereinigtes Europa. Verbunden sind nur diejenigen, die mit dem Geld spielen. Und so ist es nur zum Besseren, wenn dieses Bündnis auseinanderfallen wird. Europa war nie verbunden, also müssen wir nichts bereuen.

Und nachdem die Europäische Union auseinander gefallen sein wird, woran keinerlei Zweifel mehr besteht, kann man über die echte Verbindung sprechen. Es ist offensichtlich, dass danach dringender Bedarf besteht.

Irgendwann wird es möglich sein, über die Einheit Europas und Vereinigung in einer anderen Form zu sprechen. Aber das erfordert schon eine Ausbildung in Integraler Bildung.

Aus dem Gespräch über die aktuelle Weltlage , 18/11/2016

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Die Jugend in Europa will nicht arbeiten

Kommentar: Immer mehr europäische Jugendliche arbeiten nicht, sie leben lieber von Sozialleistungen. Dies ist vor allem in Italien, Spanien, Zypern und Irland, verbreitet. Man dachte, dass die Wirtschaftskrise ineffiziente Menschen verdrängen würde und dabei die Jungen vorwärts kommen könnten. Sie würden studieren, Karriere machen und ihren Platz einnehmen. Tatsächlich ruht sich die Jugend lieber auf dem Gemeinwohl aus.

Mein Kommentar: Der Grund dafür ist nicht Faulheit an sich. Sie werden faul, da sie keinen Anreiz haben. Alles hängt davon ab, ob es etwas gibt, was ihren Egoismus erhellt. Geld und Karriere bieten einem Mensch keinen Anreiz mehr. Es ist nicht mehr das Bonbon, auf das er wie ein Kind zuläuft.

Frage: Was macht also ein Mensch, der dasitzt und von der Fürsorge lebt?

Antwort: Nichts, er sitzt sein Leben lang von morgens bis abends vor Facebook. Wir sehen, was dort passiert. Was geschieht, wenn das vorüber ist?! Es ist erschreckend, darüber nachzudenken! Wir können uns nur vorstellen, welch tiefer Schrei von Milliarden von Menschen aus der totalen Dunkelheit hervorbrechen wird. Nichts wird sie mehr füllen können.

Ich möchte nicht in dieser Zeit leben. Ein Mensch bewegt sich durch einen Zustand, in dem er nichts hören kann; er muss erkennen, dass er nichts mehr begreift. Er ist in sich selbst gefangen. Er verspürt keinerlei Wünsche. Er ist so ausgelöscht, dass er nicht einmal mehr Geräusche von außen aufnimmt. Unsere Zukunft könnte so dunkel werden.

Bevor dies geschieht, hoffe ich, dass die Menschen damit anfangen, die Weisheit der Kabbala zu studieren und dabei verstehen, dass sie darin den  Sinn des Lebens entdecken. Ich hoffe, dass ich den Nährboden dafür vorbereite, da dies das Heilmittel ist. Es ist wichtig, dass sich die Menschheit auf uns zubewegt. Sie darf sich nicht umdrehen. Sie wird zu uns kommen, am Tor stehen und schreien: „Gib“!

Von KabTV „Nachrichten mit Michael Laitman 5/9/16

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Wie machen wir den Schöpfer glücklich?

Frage: Wie können wir den Schöpfer glücklich machen, wenn der Schöpfer ein System ist? Es ist wie der Versuch, das Gesetz der Schwerkraft glücklich zu machen.

Antwort: Alles hängt von unserer Einstellung gegenüber dem Schöpfer ab, da wir unsere Gefühle in dieses System einbringen. Wenn wir an einem Computer arbeiten, werden wir manchmal wütend, fluchen und wollen aufhören. Warum? Dies geschieht, da wir unsere Emotionen auf jene Objekte übertragen, die mit diesen Kräften umgehen, mit denen wir interagieren. Das gleiche geschieht mit dem Schöpfer. Der Schöpfer ist vollkommen. Das Vollkommene ändert sich nicht. Er wird nicht von unseren Wünschen beeinflusst und er kann nicht mit uns interagieren, da er vollkommen ist.

Frage: Heißt das, dass wir nur das Gefühl haben, ihn glücklich zu machen?

Antwort: Ja. In unseren korrigierten Gefühlen ist der Schöpfer etwas, das auf mich zutrifft. Wir können behaupten, dass etwas außerhalb von uns existiert und wir für den Schöpfer arbeiten müssen, da wir so die Gesamtheit spüren. Wenn wir ihn erreichen, werden wir verstehen, was in diesen Worten verborgen liegt, was es bedeutet, den Schöpfer Zufriedenheit zu geben und ob dies möglich ist. Das ist es, was uns in der Zukunft erwartet.

Frage: Wenn der Schöpfer die Verbindung zu jedem ist, wie kann dann diese Verbindung glücklich sein?

Antwort: Wenn wir miteinander verbunden sind, entsteht eine Verbindung über und zwischen uns, obwohl sie aus unseren Gefühlen, Gedanken, Absichten und Beziehungen gewebt ist. Diese Verbindung liegt nicht im Individuum. Sie wird durch den Abstand zwischen uns geschaffen, durch dieVerbindung zwischen zwei Menschen. Sie ist nicht in einer bestimmten Person oder in mir, sondern zwischen uns. Die Leere, die in den wechselseitigen Beziehungen offenbart wird, zeigt uns das Bild des Schöpfers.

Aus der russischen Kabbalalektion 19/6/16

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Der Unterschied zwischen Abstieg und Depression

Frage: Warum werden beim Studium der Kabbala Abstiege als Egoismus bezeichnet, ist das nicht eine gewöhnliche Depression?

Antwort: Es erscheint ihnen so, als wären es Depressionen. Sie erleben ein unbekanntes Gefühl, d.h. sie sind nicht daran interessiert, es zieht sie nicht an, trotzdem ist es keine übliche Depression durch den Mangel am Geschmack für die Welt, sondern ein echtes Eintauchen in die Dunkelheit. Dies ist eine undurchdringliche Dunkelheit, das Gefühl der Abwesenheit von jeglichem Verlangen. In anderen Worten, es wurde Egoismus hinzugefügt.

Der Mensch beginnt sein Leben in der Kabbala mit dem Zustand „Null“, mit dem normalen tierischen Egoismus in dieser Welt. Mit Wünschen nach Nahrung, Sex, Unterhaltung, Geld, Kontrolle und Wissen. Dies ist seine Ausgangsposition (DR). Dann erreicht der Mensch die Weisheit der Kabbala. Er erlebt dabei einen gewissen Aufstieg, er ist in einer Gruppe eingebunden, bereit für alles, das Leben ist wunderbar und alles ist gut. Er hat sich selbst gefunden. Bis dahin war er ein wenig traurig, es fehlte etwas, der Sinn des Lebens usw.. Und hier ist der erste Aufstieg, „Ich habe es gefunden!“

Aber dann fällt er in den entgegengesetzten Zustand, der ihn in einen dunklen Abgrund zieht. Es ist ein Vakuum, das seine Kräfte aussaugt; der Mensch kann kaum seinen Kopf drehen, er kann nicht leben. Es ist so, als hätte man ihm mit einem Staubsack auf den Kopf geschlagen; er fühlt Staub in seinem Kopf und in seinem Herz. Er beginnt Höhen und Tiefen, Höhen und Tiefen zu erleben.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Erreichung der höheren Welt auf dem Fehlen des egoistischen Verlangens basiert. Darum wird die Weisheit der Kabbala auch „die Weisheit des Empfangens“ genannt. Wie kann ich ohne Egoismus etwas empfangen? Wie kann ich ohne Verlangen, ohne einer brennenden Sehnsucht, ein wahrer und gesunder Egoist sein, der die höhere Welt begreifen und erfassen kann?

Ein normaler Mensch möchte essen, sich mit seinem Handy beschäftigen oder sich unterhalten. Es ist nicht möglich, die spirituelle Welt auf diese Weise zu erobern. Dafür braucht man eine andere Waffe, ein riesiges Verlangen. Wenn ich brenne, bin ich zu allem bereit, ich möchte die höhere Welt gewinnen.

So wird der Egoismus dem Zustand des Egoismus 2 hinzugefügt. Dank diesem steige ich auf die 3. Stufe runter. Wegen der 3. Stufe steige ich tiefer zur 4. Stufe, weiter hinunter zur 5. Stufe und wieder weiter hinunter. Nach einer großen Anzahl von Auf- und Abstiegen erreiche ich beispielsweise die 9. Stufe. 

Und wenn ich mich im niedrigsten und unangenehmsten Zustand befinde, erlebe ich Angst, Niedergeschlagenheit und ein Gefühl, dass „der Tod besser ist als dieses Leben.“ Dies ist der Abschied von unserem körperlichen Egoismus, während wir noch am Leben sind.

Wenn ein Mensch eine gewisse Anzahl von Auf- und Abstiegen hinter sich hat, erreicht er den 10. Punkt. Vergleicht man Punkt 9 mit Punkt 10, sehe ich, dass wirklich alles vom Schöpfer kommt. „Es gibt nichts außer Ihm“ und „Er ist gut und Gutes tuend.“ Das wird Glaube über dem Verstand genannt, da Verstand (Wissen) sich innerhalb des Egoismus befindet und Glaube die Eigenschaft des Gebens ist. Das ist das erste Mal, dass ich einen spirituellen Parzuf baue, einen Samentropfen, den Embryo der Seele. Damit beginnt die Geburt der Seele. Wer diese Stufe erreicht, ist schon unterwegs!

Wer sie nicht erreicht hat, kann sagen was er will. Interessanterweise verlassen Menschen, die sich mitten auf dem Weg befinden, aber noch nicht den 10. Punkt erreicht haben, häufig das Studium der Kabbala. Sie verfluchen die Weisheit der Kabbala, mich und unser System. Wir müssen verstehen, dass die spirituelle Welt nicht so ist, wie es uns erscheint; sie wird als Methode, welche in den kabbalistischen Quellen beschrieben wird, wahrgenommen.

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Aus der russischen Kabbalalektion vom 15/5/16



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Zum Glauben über dem Verstand

Frage: Ist es möglich, die Frequenz von Aufstiegen und Abstiegen zu erhöhen, um sie zur Lichtgeschwindigkeit und sogar noch darüber hinaus zu beschleunigen?

Meine Antwort: Es gibt keine Grenzen bei Auf- und Abstiegen. Sie sollten eine besondere Intensität in der Frequenz und Größe erreichen. Die Intensität der Auf- und Abstiege hängt von der Größe ab, multipliziert mit der Frequenz. Beide, die Größe und die Frequenz sind wichtig.

Die Größe und die Intensität bewirken beim Menschen die Wahrnehmung, dass alles, was ihm passiert, sogar die niedrigsten Zuständen, tatsächlich vom Schöpfer kommen. 

In diesem Zustand schließt sich der Mensch an den Schöpfer an, und steigt zum ersten Mal auf die Stufe „Glaube über dem Verstand“ auf.

Keter ist der Glaube, und mein Zustand in Malchut ist Wissen.

Aus der russischen Kabbalalektion

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Das Jahr der Veränderung

Einer meiner Beiträge aus huffingtonpost.de:

Jahr um Jahr versammelt sich der (für gewöhnlich erweiterte) Familienkreis am Rosh-HaShanah-Tisch, und ein lebendiges Geschwätz erfüllt die Luft. Doch oft rückt ein sehr jüdisches Narrativ in den Vordergrund, und das friedliche Geplauder wird zur Neckerei, die sich wiederum in den jüdischen Dauerfavoriten verwandelt: gegenseitige Schuldzuweisungen. Auch dieses Jahr war es nicht anders. Aber wie wäre es mit dem folgenden Vorsatz für das neue jüdische Jahr: Wenn wir uns schon streiten, dann doch wenigstens über ein wirklich heikles Thema: Einheit, und zwar die Einheit des jüdischen Volkes.

Was ist Einheit überhaupt und wer braucht sie? Einheit ist ein Gefühl der Zugehörigkeit und der gegenseitigen Fürsorge und Verantwortung. Es ist eine so innige Sorge für eine andere Person, dass ihre Verlangen zu den eigenen werden. Einheit ist, wie sich eine echte Familie anfühlt. Wer würde das nicht wollen?

Andererseits: warum sollten wir uns mit Menschen vereinen, die wir nicht mögen? Können wir nicht alles haben, was wir begehren, ohne uns mit Fremden zu vereinen? Materialistisch gesehen könnten wir vermutlich fast alles haben, was wir uns wünschen. Wenn uns allerdings materielle Güter glücklich machen würden, dann würde unsere wohlhabende westliche Gesellschaft nicht an Depression, Aggression, Realitätsflucht und Narzissmus leiden. Die fehlende Zutat zum Glück in unserem Leben ist die positive Vernetzung. Wenn wir Misstrauen, Entfremdung und Hass aus unserem Leben werfen und stattdessen Vertrauen, Nähe und Zusammenarbeit darin unterbringen würden, wären wir dann jemals unglücklich?

Wenn man tatsächlich zur Wurzel all unserer Probleme vordringt, erkennt man klar, dass die eigentliche Ursache des ganzen menschlichen Leids die menschliche Natur selbst ist. Heilen wir sie, werden wir alles geheilt haben.

Die (Ur)-Väter und Mütter wussten es als erstes

Abraham war der Erste, der erkannte, dass das Ego die Ursache all unserer Probleme ist. Der Midrash (Bereshit Rabba) erzählt uns, dass als Abraham erkannte, dass seine Landsleute egozentrisch wurden und sich voneinander entfremdeten, Sarah und er ihr Zelt für alle öffneten und Barmherzigkeit und Kameradschaft lehrten.

Nachdem Nimrod Abraham für die Verbreitung von dessen Ideen der Einheit aus Babylon vertrieben hatte, zog dieser mit seiner Gefolgschaft nach Kanaan, und auf dem Weg sammelte er diejenigen auf, die sich ebenfalls für diese Idee begeisterten. Dies war der Kern des Volkes Israel. Offenbar waren unsere Vorfahren ein einzigartiges Phänomen. Sie gründeten ein Volk, welches nicht auf einer gemeinsamen Kultur, Sprache oder biologischen Verwandtschaft, sondern auf dem gemeinsamen Grundgedanke beruhte, dass Einheit der Schlüssel zum Glück ist.

Nachdem wir aus Ägypten auszogen, brachte Moses unsere Einheit ein Stück weiter, und zwar als wir uns dazu verpflichteten, wie „ein Mensch mit einem Herzen“ zu sein. Erst als wir uns diesem Grundsatz verpflichteten, wurden wir „offiziell“ zu einem Volk.

Wie Abraham vor ihm, beabsichtigte Moses nicht, die Einheit ausschließlich für Juden zu wahren. RaMCHal schreibt (RaMCHALs Kommentar zur Tora), dass „Moses sich wünschte, die Korrektur der Welt zu jener Zeit zu vervollständigen, sein Ziel aber wegen der Verfehlungen, zu denen es auf dem Weg kam, nicht erreichte“.

Anstelle einer vollkommenen Korrektur hinterließ uns Moses daher die Aufgabe, wie „ein Licht für die Völker“ zu sein, indem wir die Einheit an alle Menschen übermitteln, die sie nicht durch Abraham oder Moses empfangen konnten.

Für Liebe Kämpfen

Es war nicht einfach, aber unsere Vorfahren gaben sich größte Mühe, um ihre Einheit aufrechtzuerhalten. Auch sie erfuhren Ausbrüche des Egoismus, aber sie lernten, ihre Bindung zu stärken, indem sie ihr Ego mit der Liebe für andere im Gleichgewicht hielten.

Das Buch Sohar (Achare Mot) beschreibt den intensiven Hass, welchen die alten Juden erlebten, und wie sie das Endziel, Einheit und Liebe für andere an die ganze Welt zu übermitteln, im Herzen behielten. „Siehe wie gut und angenehm, wenn Brüder geeint zusammensitzen.“ „Diese sind Freunde, wenn sie unzertrennbar zusammensitzen. Zuerst scheinen sie wie Krieger, die sich gegenseitig umbringen möchten. Dann kehren sie zu einem Zustand der brüderlichen Liebe zurück. …Und ihr, Freunde, die ihr hier seid, so wie ihr zuvor in Zuneigung und Liebe ward, so werdet ihr euch auch fortan nicht trennen … Und wegen eurem Verdienst wird es Frieden in der Welt geben.“

Judenhass beginnt

Vor ungefähr zwei Jahrtausenden misslang uns der Übergang vom Verlangen, einander zu töten, wie der Sohar es ausdrückt, zum Verlangen, einander wie Brüder zu lieben. Erbitterter Hass brach zwischen uns aus und verursachte unser Exil. Schlimmer noch, ohne einander zu lieben und ohne Einheit waren wir nicht in der Lage dazu, ein Licht für die Völker zu sein. Durch unseren Hass haben wir das Tor zum Glück der Welt verschlossen.

Die heutige westliche Gesellschaft besteht weitgehend aus den Nachkommen der Babylonier, die Abraham und Moses miteinander verbinden wollten. Wer wird ihnen ohne unsere Einheit den Weg zeigen?

Als wir, die als Wegführer auf dem Weg zur Verbindung angedacht waren, in unbegründeten Hass verfielen, begannen die Völker unbewusst damit, uns für ihre Schwierigkeiten zu beschuldigen. Da sie das Wesen unserer Verfehlungen nicht deutlich aussprechen können, bezichtigen sie uns aller Schwierigkeiten, denen sie gegenüberstanden. Zur gleichen Zeit haben wir, ein Volk, welches einst die Nächstenliebe als Inbegriff unseres Rechtssystems verstand, unsere Einheit nicht weiterverfolgt und unsere Aufgabe vergessen. So konnten wir auch die Wut der Völker nicht verstehen. Dadurch entstand das, was wir als Antisemitismus bezeichnen.

Je Größer das Ego, desto Größer der Hass

Mit jeder neuen Generation verstärkt sich der menschliche Egoismus und veranlasst uns dazu, eifriger und bösartiger die Vernichtung der anderen zu suchen. Ohne ein Gegenmittel gegen unsere eigene wachsende Bösartigkeit werden wir uns selbst und unseren Planeten zerstören.

Das Ego verstärkt sich wellenförmig. Diese Wellen überschwemmen die Welt und lassen dann nach, um der Menschheit Ruhe für Selbstüberprüfung und Korrektur zu geben. Die jüngste Welle trat in Form des 2. Weltkrieges auf. Nun stehen wir einer weiteren Welle gegenüber, und wie immer wird sich die Wut zuerst gegen die Juden entladen. Da unsere Egos ruchloser denn je sind – wie wir leicht erkennen können, wenn wir auf die Welt um uns herum schauen – sollten wir erwarten, dass die nächste Runde des Judenhasses verhältnismäßig schlimmer wird.

Zurück zu den Wurzeln

Trotz alldem können wir den verhängnisvollen Trend noch umkehren, wenn wir zu den Wurzeln unseres Stammes zurückkehren. Es spielt keine Rolle, dass die Völker nicht wissen, dass das, was sie von uns brauchen, die Einheit ist, oder dass wir deren Vorzüge vergessen haben. Alles was wir machen müssen, ist es, uns daran zu erinnern, dass „Hass Hader erregt, und Liebe alle Übertretungen bedeckt“ (Sprichwörter 10:12).

Die brüderliche Liebe zwischen uns wird erwachen, sobald wir sie durch unsere Anstrengungen in Bewegung setzen. Unmittelbar danach können wir abermals „ein Licht für die Völker“ sein, und dann wird die Welt ihre Einstellung uns gegenüber verändern. Aus diesem Grund steht geschrieben: „Die beste Waffe gegen Unheil ist Liebe und Einheit. Wenn es Liebe, Einheit und Freundschaft in Israel gibt, kann kein Unheil über sie kommen“ (Maor Washemesh).

In der Hoffnung, seine Brüder in Polen vor dem Holocaust zu retten, schrieb Rabbi Yehuda Ashlag: „Das israelische Volk wurde als eine Bindeglied errichtet, durch welches Funken der Reinigung an die gesamte Menschheit in der ganzen Welt weiterfließen werden.“ Damals fand sein Appell keine Beachtung. Wir dürfen so etwas aber nicht noch einmal geschehen lassen.

Mit gegenseitigen Schuldzuweisungen aufhören

Lasst uns in diesem Jahr die gegenseitigen Schuldzuweisungen endgültig ad acta legen. Rosh HaShanah ist nicht nur der Anfang eines neuen Jahres; es ist auch Rosh Hashinui (der Anfang der Veränderung). Der Hass der Welt uns gegenüber veranlasst die Welt dazu, jede einzelne unserer Bewegungen zu beobachten. Lasst uns dies zu unserem Vorteil nutzen und nicht zum Vorteil der Welt. Lasst uns miteinander verbinden und zeigen, dass wir „unsere Übertretungen mit Liebe bedecken“ können. Lasst uns den Weg zum Frieden ebnen, indem wir den Frieden zwischen uns selbst herstellen. Lasst uns in diesem Jahr „ein Licht für die Völker“ sein, zum ersten Mal in der neueren Geschichte, und lasst uns dieses Jahr zum Jahr der Veränderung machen.

Chag Sameach

Frohes Neues Jahr



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Frühregen und Spätregen

Tora, Deuteronomium 11:13 – 11:15: Werdet ihr nun meine Gebote hören, die ich euch gebiete, dass ihr den Herrn, euren Gott, liebet und ihm dienet von ganzem Herzen und von ganzer Seele, so will ich eurem Land Regen geben zu seiner Zeit, Frühregen und Spätregen, dass du einsammelst dein Getreide, deinen Wein und dein Öl, und will deinem Vieh Gras geben auf deinem Felde, dass ihr esset und satt werdet.

Es gibt den Tag und es gibt die Nacht, und alles beginnt mit der Nacht, wenn neue Möglichkeiten und neue, unkorrigierte, starke Wünsche auftauchen, und wenn die Sonne, das Lebenslicht, verschwindet und der Mensch sich schlafen legt, als wenn er sterben würde, anders gesagt, wenn er sich von der Realität trennt. Dieses allegorische Bild zeigt uns dieselben Dinge, die in den Jahreszeiten der Natur geschehen, und in unserer Lebenszeit: Geburt, starke Entwicklungsjahre und dann der graduelle Abstieg. Dasselbe passiert auch auf unseren spirituellen Stufen.

Deshalb steigen wir zu ihnen auf, nehmen uns selbst darin wahr, und steigen wieder ab, um zur nächsten Stufe aufzusteigen. Wir sehen  die Kontinuität nicht in unserem Leben, außer dem Wechsel der vier Jahreszeiten, aber wir sehen diese Stufen im spirituellen Leben.

Alles kommt von den fünf Stufen der Emanation des Oberen Lichtes. Die erste Stufe ist die Krone oder Wurzelphase, gefolgt von den vier weiteren Phasen. Im materiellen Leben gibt es den Wechsel der vier Jahreszeiten gemäß den oberen Wurzeln, einem höheren Niveau. Dasselbe passiert mit dem spirituellen Leben; es gibt vier Phasen der Umsetzung auf jeder spirituellen Stufe. „Frühregen und Spätregen“ (hebräisch: yore ve malchosh) bezeichnen den Anfang und das Ende.

Yore ist der Frühregen, malchosh ist der Spätregen, alle Regen dazwischen regnen zu ihrer Zeit. Dann kommt der heiße Sommer und alles trocknet aus. So muss es in der Natur sein. Schließlich ist diese Periode notwendig für eine Erneuerung.

Wenn jedoch ein Mensch in diesen Phasen korrekt lebt, fühlt er keine besondere Abhängigkeit von Winter, Frühling, Herbst oder Sommer. Er fühlt sich in allen Phasen gut und er hat immer von allem genug. Er versteht, dass dieser Zyklus notwendig ist, damit wir uns durch Wechsel und progressive Bewegungen weiter entwickeln. So wie sich die Planeten um die Sonne drehen, so müssen wir um die Realisierung unserer Reshimot kreisen, und so steigen wir auf.

Deshalb brauchen wir den Frühregen, den Spätregen und die Verbindung zwischen ihnen während des Winters oder Sommers, um das Licht von Chassadim (unsere Verlangen) auf unserer Erde anzuziehen und zu korrigieren und um das Licht von Chochma anzuziehen.

Aus KabTV’s “Geheimnisse des Ewigen Buches” 6/15/16

[194749]

 



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Was uns Jona über den Antisemitismus lehrt

18.10.2016, huffingtonpost.de

Genauso wie die Spaltung unter uns der Menschheit Spaltung bringt, so wird die Einheit unter uns den Rest der Welt zur Verbindung inspirieren.

Vor ziemlich genau zwei Jahren veröffentliche ich in der Druckausgabe der New York Times einen Artikel mit dem Titel „Was wir Juden der Welt schulden.“ In diesem Jahr, kurz nach Jom Kippur (Tag der Sühne), möchte ich diesen Artikel gerne mit den Lesern der Huffington Post teilen, da ich denke, dass dessen Botschaft eine größere Wirkung auf die Zukunft unseres Volkes haben wird.

Unseren Weg zum Himmel erkaufen

Der heiligste Tag des Jahres für Juden ist Jom Kippur, an dem wir fasten und beten. Ein Kernstück des Gebets ist das Lesen des Buches über den Propheten Jona. Interessanterweise glauben viele praktizierende Juden, dass der Kauf des Privilegs, das Buch in der Synagoge zu lesen, sie für den Rest des Jahres erfolgreich machen wird.

Selbstverständlich können es sich nur die Vermögendsten in der Gemeinde leisten, darum zu konkurrieren. Die Summen variieren entsprechend dem Wohlstand in der Gemeinde, und in manchen Fällen wird das Privileg für gut mehr als eine halbe Million US-Dollar verkauft.

Den Code knacken

Der wahre Grund dafür, warum das Buch Jona so wichtig ist, ist den Menschen allerdings nicht bewusst. Kabbalisten haben bestimmt, dass diese Lektüre die Wichtigste im Jahr ist, da dieses Buch den Code für die Rettung der Menschheit detailliert beschreibt. Rest des Beitrags lesen →



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Depression bei Jugendlichen

Heute führte ich Gespräche mit Eltern, die sich bei mir über die Depressionen ihrer Kinder beschwerten. Sie sind verwirrt, wissen nicht, was zu tun ist. Depression treibt junge Menschen zu dummen Taten, nur um die Melancholie zu beschönigen. Übrigens war ich nicht sofort bereit, meine Meinung zu äußern und ihnen Ratschläge zu geben.
Depression bei Jugendlichen ist ein internationales Problem. Man sagt, dass sich bis zu 15% der Jugendlichen in solchen Zuständen befinden, und in einigen Ländern ist diese Zahl sogar höher als 15%. Es ist sehr schmerzhaft, unsere Kinder oder Enkelin einem solchen Zustand zu sehen. Deshalb müssen wir versuchen, ihnen die Bedeutung der Existenz zu vermitteln. Schließlich ist das Leben so vielseitig, so kompliziert und tief!
Wenn wir „oben“ schweben, sind wir Verschmutzungen ähnlich, die aus dem Strudel des Lebens hochkommen. Und wenn wir uns im Wirbel befinden und erst den Boden erreichen, finden wir dort den Sinn des Daseins und das Programm der Erschaffung der Schöpfung, und wir werden feststellen, dass wir tatsächlich besondere Kreaturen im gesamten Universum sind. In unserem Leben steckt große Bedeutung! Wir können uns über die Sterne erheben, über Zeit und Raum steigen und einen unbegrenzten Zustand  erreichen!
Wir haben dieses Wissen zu offenbaren und zu verbreiten, nicht für uns selbst, sondern zum Wohle unserer Kinder und Enkelkinder. Wir wollen es zu Wege bringen, dass sie glücklich werden. Lassen Sie uns darüber heute nachdenken!

TV Programm „Weisheit des Tages“, 17.07. 2016.

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Die Balance zwischen der inneren Arbeit und der integralen Methodik

Frage: Helfen Sie uns, das Gleichgewicht, die Balance zwischen der inneren Arbeit und der integralen Methodik zu finden, weil oft die Frage aufkommt: „Was ist wichtiger? Womit sollen wir uns beschäftigen?“

Meine Antwort: Das Wichtigste ist, uns mit uns selbst zu beschäftigen. Wenn ihr euch nicht mit euch selbst beschäftigt und all das, was ihr erlebt, nicht wie eine Walze über euch rollen lasst, werdet ihr nichts an die anderen weitergeben können. Die integrale Methodik basiert auf Gefühlen. Mensch bedeutet Verlangen, und Verlangen ist das, was du fühlst.

Deswegen ist es unausweichlich. Ihr müsst in erster Linie daran denken, inwieweit wir vorankommen, inwieweit wir uns verbinden. Vorankommen bedeutet Verbindung. Und das darf auf keinen Fall aus den Augen verloren werden.

Und erst wenn ihr einen bestimmten Abschnitt erreicht habt und Zeit habt, geht ihr an die Öffentlichkeit. Anderenfalls werdet ihr dort nichts erreichen.

Wenn ihr in die Öffentlichkeit geht, ohne euch vorher untereinander verbunden zu haben und ohne zu spüren, dass ihr buchstäblich nicht nur ein Teil sondern eine riesige Gemeinschaft seid, wird es nichts bringen.

Wenn ich vor einem öffentlichen Publikum stehe und spüre, dass ich im Namen der Gruppe spreche, dass in mir ein Gefühl der Gemeinschaftlichkeit, der Abhängigkeit, der Unterstützung entsteht, dass wir alle wie ein Mensch vereint sind, dann nehmen die Menschen plötzlich wahr, dass meine Worte in sie eindringen, und sie verstehen sie mit dem sechsten Sinn.

Deshalb muss es eine eben solche Vorbereitung geben. Wenn du zu einem Vortrag oder einer Veranstaltung gehst, musst du in deinem Inneren eine sehr ernsthafte Vorbereitung durchmachen – nicht allein, sondern mit mehreren Freunden.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 21.10.2012



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