Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

„Stein“ ist ein unbelebter Zustand

Und du sollst ihn steinigen, dass er sterbe, weil er dich von Gott, deinem  Allmächtigen wegstoßen wollte, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus dem Hause der Knechtschaft. (Tora, „Dvarim“Ree„, 13:11)

Frage: Was heißt „sollst ihn steinigen“?

Antwort: „Stein“ bedeutet, dass Sie auf nichts Rücksicht nehmen außer auf Ihren unbelebten Zustand. Dabei nehmen Sie auch keine Rücksicht auf jegliche Überzeugung des Egoismus, keine Eigenschaften, keine Tricks – und handeln deutlich gemäß der kabbalistischen Methode.

Sie müssen allen Anweisungen genau folgen, weder Ihren Augen noch Ohren, noch dem Verstand trauen. Dieses Leistungsniveau nennt man „domem“, was „Stein“, unbelebtes Niveau, bedeutet.

„Lev a-Even“ (Herz aus Stein) ist eine echte Hinrichtung, da als Stein bezeichnet wird, was nicht zu ändern ist. Sie nehmen Ihre Eigenschaften, die Sie nicht ändern können und verwenden sie, um in sich den bösen Trieb zu töten.

TV Programm „Geheimnisse des ewigen Buches“, 13.07.2016.

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Der Klang der Buchstaben

Frage: Die Buchstaben haben geometrische Formen und spezifische Klänge. Was bedeutet der Klang?

Antwort: Gemäß des fünfteiligen spirituellen Kli (Gefäß) – Keter, Chochma, Bina, Seir Anpin und Malchut – sind fünf Gruppen von Klängen zu unterscheiden, die aufgrund folgender Hilfsmittel entstehen: Stimmbänder, Gaumen, Zunge, Zähne, Lippen

Somit ist es möglich, Buchstaben nicht nur aufzuzeichnen, sondern auch sie auszudrücken. Das gleiche gilt für Noten, musikalische Klänge, die Farben des Regenbogens und für alles, was existiert, weil alles in den fünf Teilen des spirituellen Kli seine Wurzel hat.

All das, was in unserer Welt existiert und womit der Mensch arbeitet, ist in diesem System enthalten; auch unsere fünf Sinne: Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Schmecken.

Aus dem Unterricht in Russisch, 17.07.2016

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Das Wunder von Chanukka

Ein Wunder ist eine Verbindung zwischen einer Handlung und einem Ergebnis, das ich nicht verstehe, wenn mein Handeln plötzlich Ursache eines ganz unwahrscheinlichen, aber großartigen Ergebnisses wird. Dies ist der Sinn des Verses: „Ich habe mit angestrengt und ich habe gefunden“. Wir müssen die Anstrengungen während des Studiums machen, also versuchen, alles was dort diskutiert wird, in uns selbst zu finden. Aber was wir finden werden, wird völlig unerwartet sein, auch wenn wir zuvor darüber reden und warten bis es passiert. Wenn wir es dann erhalten, werden wir darüber erschrocken sein, wie unfähig wir zuvor waren, uns korrekt vorzustellen was wir gefunden haben. Dies bezeichnen wir als Wunder.

Was ist das Gefäß mit Öl welches ich anzünden muss? Dies bezieht sich auf die Eigenschaften, die ich in mir selbst finden muss. Das Öl ist mein Wille zu Empfangen. Ich muss verstehen, wie ich dieses Entzünden kann, wie ich darin einen neuen Docht erschaffe, dieser sich dann durch meine Anstrengungen nach außen richten kann. Der Docht ist mein Gegensatz dazu, mein Verlangen direkt zu benutzen, nur für mich selbst zu empfangen. Ich will dieses Verlangen aber in gleichwertiger Weise wie das Licht benutzen. Darum bringe ich einen Docht aus dem Verlangen heraus, das ein kleines Stück meines Verlangens zu Empfangen enthält, aber nur so viel, wie ich fähig bin mich dem Licht anzugleichen und meinen Egoismus zu annullieren. Ich bin bereit diesen für den Nächsten zu nutzen.

Vorerst bin ich nur bereit, einem kleinen Docht zu geben. Und ich muss mich kontinuierlich überprüfen, um sicher zu sein, dass sich dies nicht doch aus Eigeninteresse tue.

Ich denke ständig, dass ich dies erreicht habe, doch es stellt sich heraus, dass dem nicht so ist. Dies geschieht immer und immer wieder, da ich ständig in mir neues egoistisches Verlangen enthülle. So erkenne ich sie nach und nach alle, bis ich schließlich einen kleinen Docht in mir erschaffe, eine dünne Linie (Kav Dak) meiner Verlangen, welche sich von mir bis zum Schöpfer zieht.

Der höchste Punkt oder die Eigenschaft dieses Dochtes ist dem Licht gleich und das ist es, was es zum Erleuchten bringt. Dann scheint die Dunkelheit als Licht.

Wenn ich mir diesen Zustand in mit vorstellen kann, innerhalb meiner Verlangen und Eigenschaften, so bedeutet dies, dass ich mich bereits darin befinde. Dies kennzeichnet die Ankunft von Chanukka, dem Lichterfest. Eine kleine entzündete Kerze in mir, innerhalb meines riesigen egoistischen Verlangens, ist ein kleiner Teil, wo das Geben aufleuchtet.

Dieser Teil des Verlangens sehnt sich danach, gemeinsam mit dem Licht zu genießen, das fähig ist, darin zu scheinen und dies wird meine Seele genannt.

Vorläufig ist sie sehr klein, doch während ich mit der Korrektur meines riesigen Verlangens weitermache, verwandle ich allmählich das gesamte Verlangen in Licht.
Die ganze spirituelle Arbeit liegt darin, all diese Eigenschaften in uns selbst zu finden.

 



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Makkabäer gegen Griechen, Runde II

Chanukka eignet sich hervorragend, um über Hedonismus zu sprechen: Gemeint ist die Jagd nach dem schnellen Vergnügen –  ein gesellschaftlicher Wert, den die Griechen (Hellenisten) so emsig verfolgten. Ich würde gerne einen Denkanstoß dazu vorbringen, der manchen Lesern neu erscheinen mag, der aber eigentlich die Basis des jüdischen Gedankengutes ist.

Es ist ja im Prinzip nichts Schlimmes an der Absicht, Freude zu empfinden. Tatsächlich liegt es in unserer Natur, Freude zu empfangen. Die Griechen wussten sehr gut, wie man Unglaubliches aus dem Menschen herausholen konnte. Sie waren Meister darin, sich in Kultur, Sport, Wissenschaft und Architektur zu üben – alles zu unserem Vergnügen.

Ihnen gegenüber standen die Makkabäer. Sie verfolgten einen anderen Ansatz – sie behaupteten nämlich, dass die Natur des Menschen bis zu ihrem Kern hinein verdorben ist, wie geschrieben steht: „Die Neigung im Herz des Menschen ist übel von Anfang an“, und „Die Sünde lauert vor der Tür (der Gebärmutter)“.

Die Makkabäer (oder auch Juden, die sich nicht dem Hellenismus verschrieben haben) hatten an sich keinerlei Einwände gegen Kultur, Wissenschaft oder Technologie als solche. Sie hatten vielmehr etwas gegen den eigennützigen Gebrauch unserer Fähigkeiten und Talente, die eher in der Glorifizierung des eigenen Selbst ihren Höhepunkt findet als in der des gemeinsamen Wohles. Das ist auch der Grund, warum sich die Griechen für Siegertypen begeistern konnten und den Wettbewerb liebten.

Die Juden andererseits übten sich in „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, was ihrem Ideal entsprach. Natürlich gelang die Umsetzung dieses Ideals nicht so umfassend, aber immerhin war es das Ziel, das sie anstrebten.

Nicht, dass die Makkabäer Asketen waren. Auch sie sehnten sich nach dem ultimativen Glückszustand. Doch im Unterschied zu den Griechen wussten sie, dass das tatsächliche Glück in gegenseitiger Kameradschaft und sozialem Zusammenhalt liegt. Wenn man sich als Teil eines größeren Ganzen sieht, erweitert man seine Wahrnehmung proportional zur Größe der Gesellschaft. Das Selbst kann nur ein gewisses Maß an Freude empfinden. Aber ein Selbst, das sich als Teil eines größeren Ganzen wahrnimmt, erlebt Freude sowohl an den eigenen Fähigkeiten, die zugunsten der Gesellschaft genutzt werden als auch an den Beiträgen der anderen Mitglieder der Gesellschaft.

Und wie die Zellen in einem Körper sich selbst erhalten, aber auch zugunsten des ganzen Körpers arbeiten (als würden sie den ganzen Körper wahrnehmen – und vielleicht tun sie das auch), wollten die Makkabäer diese erweiterte Wahrnehmung allen zukommen lassen. Natürlich stand der eigennützige, hedonistische Ansatz dem entgegen. Also konnten diese beiden Anschauungen nicht nebeneinander existieren.

Wenn man sich die heutige Gesellschaft ansieht, scheinen die Griechen klar gewonnen zu haben. Überall hat die Genusssucht Oberhand gewonnen. Der Wettbewerb boomt und die Menschen scheinen mit einer Welt ohne Wettbewerb gar nichts mehr anfangen zu können. Doch möglicherweise gleicht der Sieg der Griechen einem Pyrrhus Sieg: In den meisten Wettbewerbsorientierten Gesellschaften sind Depressionen, alle denkbaren Extremismen und unglaubliche Dekadenz mittlerweile auf dem Vormarsch. Der Wettbewerb führte weitreichend zu Isolation, Entfremdung, Einsamkeit, Melancholie oder radikalen Ansichten.

Wir sollten nun zu den Idealen der Makkabäer zurückkehren: Zur Kameradschaft, und noch wichtiger: Zu sozialem Zusammenhalt. Einfacher ausgedrückt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Wieder blicken alle Augen auf die Juden. Und wieder wendet sich die in der Zwischenzeit dem Hedonismus frönende, vor allem Westliche Welt, gegen uns. Antisemiten spüren, dass irgendetwas an uns Juden „schädlich“ ist, doch sie können es nicht auf den Punkt bringen. Also schieben sie die Schuld auf die Existenz des Staates Israels oder gleich auf die Existenz der Juden. Doch unbewusst spüren sie nur, dass wir unseren Job nicht richtig machen.

Und sie haben Recht. Wir schieben unsere Verantwortung – ein „Licht für die Völker“ zu sein, vor uns her. Dieses Licht ist das Licht der Einheit; es ist die einzige Medizin für die aktuellen, facettenreichen globalen Krisen.

Eine Krise in der menschlichen Natur äußert sich in allem. Da die menschliche Natur buchstäblich alles in unserem Leben beeinflusst, versinkt mittlerweile nahezu jeder Bereich, in welchem der Mensch „mitmischt“, im Chaos oder ist auf dem besten Weg dorthin. Es ist längst Zeit, auf die Bremse zu treten! Versuchen wir doch einmal etwas ganz anderes! Versuchen wir doch einmal Liebe und Zusammenarbeit! Und Gemeinschaft!

Wir müssen nicht verbergen, wer wir sind und was wir auf dem Gebiet der Wissenschaft, Technik oder Kultur erreicht haben. Wir müssen all dieses Wissen nur anders anwenden. Wir müssen eine Umgebung des Gebens erschaffen. Selbst der Reichste auf der Welt kann sich in der heutigen Welt nicht sicher fühlen. Doch in einer Gesellschaft der gegenseitigen Fürsorge kann sich sogar der Ärmste oder Schwächste sicher und glücklich fühlen.

Nur wir Juden haben den Schlüssel für eine solche Verbindung, denn nur wir haben sie jemals erfahren. Damals in den Zeiten der Makkabäer und vor der Zerstörung des Tempels lebten wir nach dem Prinzip der Nächstenliebe! Wir waren eine Gesellschaft der gegenseitigen Fürsorge, die sich einst am Fuß des Berges Sinai gegründet hatte und die sich nach jeder Fehde erneuern konnte. Nun ist es Zeit, diese Verbindung wiederzubeleben und sie mit der Welt zu teilen. Die Welt braucht genau das! Die Welt wird diese Verbindung von niemandem anderen bekommen als von uns! Wir müssen endlich erwachen und sie weitergeben. Denn das ist es, was mit „ein Licht für die Völker“ zu sein, gemeint ist. Und es gibt keinen günstigeren Zeitpunkt dafür als das Fest des Lichtes – Chanukka.

Ein frohes Fest des Lichtes an Sie alle!



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Kehr nicht um!

Und allen ihren Raub sollst du sammeln mitten auf die Gasse und mit Feuer verbrennen, die Stadt und allen ihren Raub miteinander, dem HERRN, deinem Gott, daß sie auf einem Haufen liege ewiglich und nie wieder gebaut werde. [Tora, „Deuteronomium“, „Ree“, 13.17] Der Mensch wird nie in der Lage sein, egoistische Absichten wieder zu verwenden. Er muss alles tun, um nicht zu ihnen zurückzukehren.

Frage: Was bedeutet es: „Und allen ihren Raub sollst du sammeln mitten auf die Gasse und mit Feuer verbrennen“?

Antwort: Die Tatsache ist, dass sich in der Gruppe, die sich mit der spirituellen Arbeit beschäftigt, immer deutlicher die Analyse zwischen Egoismus und Altruismus enthüllt. Die Menschen sehen, dass alle bisherigen Absichten, die ihnen zuvor als gute, richtige, und dem Ziel der Vereinigung dienlich erschienen waren, in der Tat egoistisch sind. Als Stadt ist unser gemeinsames Verlangen gemeint.

Und „…daß sie auf einem Haufen liege ewiglich und nie wieder gebaut werde“ bedeutet, nie in den vorherigen Zustand zurückzukehren. So gehen wir in Richtung endgültiger Korrektur.

Aus der TV Sendung „Geheimnisse des ewigen Buches“, 20.07.2016.

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Chanuka – das Fest des Lichtes in mir!

Wenn ein Mensch in seinem Inneren richtig die 3 Eigenschaften „Kerze“, „Öl“ und „Docht “ organisiert, kommt er zu einem Zustand, das Chanukka heißt (abgeleitet von „chanu ko“ – hier stehen geblieben.) Also kleine Verschnaufpause in der Mitte des Weges. Das „Öl“ ist unser Material, das Verlangen zu empfangen, das Innere vom Kli. Das Öl ist nicht fähig, sich selbst zu entzünden. Das geht nur mithilfe des Dochtes.

Der Docht soll ins Öl eingetaucht werden und gleichzeitig aus dem Öl herausragen– der Docht symbolisiert den Schirm (Masach), den wir getrennt von egoistischen Verlangen aufbauen (abgetrennt vom Öl). Der Teil des egoistischen Verlangens, den wir in den Massach eintauchen können – d. h. Öl, das den Docht durchtränkt,– nur dieser kann brennen, und das heißt mit dem höheren Licht in Kontakt zu treten.

Das funktioniert aber nur unter der Bedingung, dass das Öl nicht nur in den Docht eindringt, sondern höher steigt als der Pegel des Öls (Egoismus) – entgegen der Bina, entgegen dem Licht, dem Geben! Nur dann kann es leuchten! Das Licht kommt vom oberen Teil des Dochtes, der nach außen herausragt und verliert die Verbindung mit dem Öl (Egoismus).

Das reflektierte Licht, die Flamme, die von unten nach oben steigt, erreicht Keter der 10 Sefirot des reflektierten Lichtes und dadurch wird die Verbindung zwischen dem reflektierten Lichts und der Kraft des Verlangens zu empfangen, dem Egoismus, von welchem die Kraft des Brennens ausgeht, fast getrennt. Das Öl steigt nach oben durch den Docht und nur da wird der Kontakt hergestellt, die Ähnlichkeit  der Eigenschaften zwischen dem Öl im Docht und dem Licht. Nur zusammen können sie brennen. Das Licht kann nicht leuchten, bevor es sich nicht mit dem Docht und dem Öl im Docht verbindet.

Wenn man sich die brennende Kerze vorstellt, kann man die innere Arbeit des Menschen verstehen: was sollen wir mit uns machen, damit unsere Seele die Gleichheit mit dem Licht erreicht, mit dem Schöpfer. Das Verlangen verschwindet nicht, aber es soll komplett an den Massach angedockt sein, an den Docht. Daraus bilden wir unsere mittlere Linie, so wie wir unser Verlangen (das Öl) ins Innere des Dochtes einschließen können.

In den Massach kann nur der kleine Teil des Verlangens eingeschlossen werden. Der Docht symbolisiert die Achse, den dünnen Faden, der die Übereinstimmung zwischen dem Verlangen und dem Licht misst. Der Massach, die mittlere Linie, wird aus 2 Kräften aufgebaut: dem Öl und dem Docht, linke und rechte. Die rechte Linie – ist das Geben, das Licht, und die linke – das Empfangen, das Öl. Die mittlere Linie, die wir aus 2 höheren Eigenschaften (Nehmen und Geben) erschaffen, heißt die Seele.



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Wohin führt uns das Programm der Entwicklung?

Teil 3

 Frage: Wie wird die Verbindung  im Kreis die Gefühle der Menschen beeinflussen ihnen Glück und Zufriedenheit bringen?

Antwort: In ihrer Verbindung werden die Menschen das Leben auf der ganzen Welt auf einer höheren Stufe spüren, wie geschrieben steht: „Du wirst deine Welt in diesem Leben sehen“

Noch während wir in dieser Welt in einem physischen Körper leben, gelangen wir zu einer Empfindung, zu einer neuen Realität in der wir sofort anfangen, eine neue Stufe, über unseren Körper hinaus zu empfinden. So gehen wir von den Empfindungen dieser Welt zu den Empfindungen der höheren Welt über. Irgendwann hat unser Körper wie bei jedem Tier, seinen Zweck erfüllt und stirbt, doch der Mensch in uns erreicht das spirituelle Leben. Das ist das Ziel der Weisheit der Kabbala, das ein Mensch nicht selbst erreichen kann. Wir müssen diese Methode von Oben, von der nächsten Stufe erhalten.

Frage: Warum müssen wir, um ein spirituelles Leben zu erreichen, in dieser Welt, in unseren physischen Körpern, einen so langen Entwicklungsprozess durchmachen?

Antwort: Wir müssen eine spirituelle Stufe für uns selbst erreichen. Wenn wir uns natürlich, intuitiv, wie das Pflanzliche aus dem Unbelebten, oder das Tierische aus dem Pflanzlichen entwickeln würden, wären wir innerhalb der Natur geblieben. Der Mensch hat die Möglichkeit, gegen seine Natur zu gehen und etwas zu konstruieren, was ihr entgegengesetzt ist. Die ganze Natur ist egoistisch, in ihr existiert alles nur für ihre oder seine Sache. Wir wollen eine neue Existenzform enthüllen. Dies ist die spirituelle Form des Menschen. Adam, ähnlich (Domeh) zu der höheren Kraft der Natur, die das reine Geben und Liebe ist.

Frage: Was ist die Beziehung zwischen der Wirklichkeit, die wir jetzt empfinden und dem spirituellen Zustand, in den wir uns einkleiden sollen? Werden wir weiterhin ein normales Leben in dieser Welt führen?

Antwort: Das ist eine absolut andere Form der Existenz, in einer anderen Dimension. Es ist ewig und vollkommen, jenseits aller Einschränkungen und Grenzen. Diese Form wird in der Kosmologie und Einsteins Relativitätstheorie erwähnt. Die Wissenschaften berühren ganz entfernt die Begriffe, die sich jenseits von Zeit, Bewegung und Raum befinden. Die menschliche Psychologie ist von allen diesen Einschränkungen befreit. Wir wechseln zu einer neuen Psychologie: vom Introvertierten zum Extrovertiertem, zu den Empfindungen außerhalb von uns.

Frage: Wie werden sich die Menschen untereinander verhalten, wenn sie über den künftigen Zustand der Menschheit sprechen?

Antwort: Jeder wird den anderen so behandeln wie sich selbst. Es wird eine Art Kreis sein, in dem alle gleichberechtigt sind.

Frage: Wenn wir nicht gleich sind, wie ist es dann möglich, dass jeder Mensch verbunden ist?

Antwort: Jeder ist von Natur aus einzigartig. Wir erreichen eine universelle Gleichheit, da wir einander lieben. Jeder entsprechend seiner Fähigkeiten.

Frage: Seit tausenden von Jahren spricht die Menschheit über die Nächstenliebe, aber sie hat sich nicht durchgesetzt. Wie kann das die Kabbala schaffen?

Antwort: Es stimmt, die Idee der Nächstenliebe gibt es schon lange. Wir haben in unserer Zeit den völligen Verdruss mit unserer Entwicklung und unserem Leben auf dieser Erde erreicht. Jetzt fragen sich die Menschen, „wofür leben wir und warum?“ Wenn früher ein Mensch mit dem beschäftigt war, was er kaufen und erwerben sollte, so fragt er heutzutage, was die Bedeutung seines Lebens ist. Angesichts des materiellen Reichtums fühlen die Menschen Verdruss und Leere, was sie noch weiter in sich selbst einschließt und noch mehr Trennung herbeiführt. Die zukünftige Form der Menschheit ist verbunden und integral, was genau das Gegenteil von unserem aktuellen Zustand ist. Deshalb ist dies die Methode, die eine besondere äußere Kraft anzieht, das Licht, das erneuert, die Macht des Lichts, welches auf uns wirkt und uns zusammenschweißt.

Ein Mensch muss nur wissen, wie sich alle miteinander verbinden können, um die höhere Dimension zu enthüllen.

Die Menschheit muss darin eintreten und in einer neuen Welt geboren werden. Deshalb wird das Wort „Krise“ als „Geburt“ übersetzt.

Aus dem Fernsehprogramm „Ein neues Leben“ 6/9/2016

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Der Glaube in Kabbala und der Glaube in der Religion

Frage: Was ist der Unterschied zwischen dem Glauben in Kabbala (Glaube über Verstand) und dem Glauben in Religion?

Antwort: In der Kabbala bedeutet Glaube die Macht über den eigenen Egoismus. Sie entsteht bei einem Menschen aufgrund der Einwirkung des Or Makif, des umgebenden Lichtes.

In der Religion ist Glaube eine psychologische Gewissheit bezüglich etwas, das nicht bestätigt ist.

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Du lernst das ganze Leben

Frage: Warum  lernt die Gesellschaft nichts aus der Geschichte? Warum sind die Menschen nicht in der Lage, klare und selbstverständliche Tatsachen zu verstehen, zu akzeptieren und daraus Rückschlüsse für die Gegenwart und die Zukunft zu ziehen?

Meine Antwort: Die Menschheit lernt schrittweise und nur aus ihren Fehlern. Das Leiden treibt die Menschen voran. Nachdem was in den Büchern der Weisheit der Kabbala beschrieben wird, musste es bis zur heutigen Zeit so sein. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Menschheit durch „Schläge“. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts begann sich die Welt zu verändern. Der Erste Weltkrieg  war der Beginn der Manifestation globaler Prozesse in der Welt. Dieser Trend entwickelte sich allmählich weiter und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg deutlicher. Heute leben wir bereits in einer globalen Welt mit unterschiedlichen integralen Verbindungen.

In unserer Zeit, in der die Menschheit ein solches, ganzheitliches Ego erreicht hat, sind wir vollkommen in gegenseitige Beziehungen eingetreten. Die Menschen können über die Meere und Kontinente Kontakt miteinander haben. Es ist bereits möglich, den Menschen zu erklären, dass sie nicht nur integral verbunden sind, sondern dass die aufgebauten Verbindungen schlecht sind. Schlecht gebaute globale Verbindungen sind voller Gefahren.

Die Weisheit der Kabbala offenbart und erklärt uns, dass wir uns auf unsere nächste Entwicklungsstufe erheben müssen. Wir müssen begreifen, dass wir die Welt zu einer gemeinsamen und gegenseitigen Verbindung zwischen uns bringen müssen, nicht nur persönlich durch unsere eigenen Sinne. Wenn dies geschieht, werden wir die Welt in einer völlig anderen Weise, auf einer anderen Ebene, in einer anderen Dimension wahrnehmen. Wir werden das als ein vollständig vernetztes System betrachten.

Es ist ein System, in dem eine einzige Kraft wirkt und die alles verwaltet. Ähnlich wie bei einem Schwarm Vögel. Es können Tausende sein und doch gehorchen alle einem einzigen Wunsch, einer Absicht und einer Bewegung. Zwischen ihnen gibt es eine kollektive Verbindung, eine kollektive Intelligenz, ein kollektives Gefühl, ein kollektives Ziel. Keiner von ihnen hat persönliche Ziele. Sie alle zielen instinktiv nur auf eine Zusammenarbeit, auf die Verwirklichung eines kollektiven Programms und auf das Erreichen eines gemeinsamen Ziels ab. Würden wir dieses gemeinsame System der gegenseitigen Verbindung zwischen uns trotz unseres Egoismus fühlen, dann würden wir die sogenannte „höhere Welt“ wahrnehmen. Wir würden das Gefühl einer gemeinsamen Natur, einen Zustand der Ewigkeit und Ganzheit erreichen.

Wir müssen diesen Zustand unabhängig, nicht wie Vögel, Fische, Bienen und dergleichen, instinktiv auf einer tierischen Stufe erreichen. Wir müssen das trotz unseres Egoismus erreichen, indem wir uns über ihn erheben und uns miteinander verbinden. Schließlich werden wir dann die Kraft bemerken, die alles leitet. Wenn sich die unterschiedlichen Arten wie Ameisen, Vögel oder Fische verbinden, werden sie von der allgemeinen, kollektiven Kraft geleitet. Das ist genauso eine höhere Kraft, die sich in solchen Momenten unter den Vögeln manifestiert.

Sie bewegen sich ohne sich zu unterhalten, genau innerhalb dieser allgemeinen, kollektiven Kraft. Genau das geschieht mit uns durch die richtige Verbindung. Das wird die Offenbarung des Schöpfers zwischen den Menschen genannt.

Wenn wir schon in solch einem Zustand wären, dann könnten wir die nächste Stufe unserer Entwicklung, eine Existenz, die nicht in unserem Körper, sondern außerhalb davon liegt, in unserer gemeinsamen, kollektiven Intelligenz und unserem Verlangen besprechen. Wir würden unsere gegenwärtige, egoistische Wahrnehmung der Wirklichkeit durchlaufen und dadurch zu einem einzigen Wesen in der höheren Welt, werden. Wir können das in unserer Welt und in unserer Zeit entweder gegen unseren Willen oder aber ganz bewusst umsetzen.

Nun taucht die Weisheit der Kabbala auf, die uns erklärt, dass wir diesen Zustand bewusst erreichen müssen, da wir sonst große Unruhen ertragen werden.

Aus einer Kabbala-Lektion am 10/7/16

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Wie viele Menschen sind nötig, um die Welt zu korrigieren?

Frage: Der Schöpfer erschuf einen großen Wunsch zu empfangen, der sich in annähernd sieben Milliarden Menschen, die heute auf der Welt leben, kleidet. Kann es sein, dass er sich nur in ein paar tausend oder sogar noch weniger Menschen einkleidet, wie Baal HaSulam in seinem Artikel „Die letzte Generation“ schreibt? Macht es irgendeinen Unterschied, wie viele biologische Körper die Korrektur des Wunsches zu empfangen herbeiführen werden? Oder sind zehn Menschen genug?

Antwort: Ja. Das allerwichtigste ist, dass die zehn Leute der Inbegriff des universellen Egoismus sein sollten. Mit anderen Worten, der Egoismus der ganzen Menschheit wäre auf diese zehn konzentriert, die sich zusammenfinden, um den Egoismus zu neutralisieren und sich zu einem zusammenhängenden Ganzen zu verbinden. Diesen Zustand nennt man Adam, die eine gemeinsame Seele.

Verständlicherweise wäre es komplizierter und schwieriger, den Egoismus anstatt durch 7 Milliarden durch zehn Personen zu korrigieren. Deshalb ruft uns speziell heute die Weisheit der Kabbala dazu auf, zur Korrektur zu kommen.

Nach einem Dritten Weltkrieg wäre alles viel schlimmer. Auch wenn ein Krieg Leiden mit sich bringt, zwingt er die Menschen letztendlich doch auch dazu, sich zu vereinigen; die Freiheit der Wahl würde dennoch gegeben sein. Wir hätten das Problem, jedermann davon zu überzeugen, sich für die Vereinigung zu entscheiden. Aus diesem Grund müssen wir uns heute mit der Korrektur beschäftigen.
Aus der russischen Kabbalalektion 7/10/16

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