Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Was bedeutet Glaube über dem Verstand?

Was bedeutet Glaube über dem Verstand? Warum müssen wir unseren Verstand und unsere Gefühle abschaffen, um in die spirituelle Welt zu gelangen, was bekommen wir stattdessen? Das ist eine berechtigte Frage, denn der Mensch beginnt zu spüren, dass er sich verändern und in etwas anderes verwandeln muss.

Wenn wir unseren irdischen Verstand und erst recht unser egoistisches Herz in der spirituellen Welt nicht verwenden können, was bleibt uns dann noch? Wie können wir ein Kli aufbauen, um die höhere Welt, den Schöpfer zu fühlen; wie können wir einen neuen Verstand und neue Gefühle auf einer höheren Stufe entwickeln?

Wir sehen, wie sehr sich die menschlichen, tierischen, pflanzlichen und unbelebten Stufen auch in dieser Welt voneinander unterscheiden. Jede Entwicklungsstufe ist durch ihren eigenen Verstand, Gefühle, Form, Verhalten und Bewegungsfreiheit gekennzeichnet. Je entwickelter ein Lebewesen ist, desto größer sind sein Verstand, seine Gefühle und seine Fähigkeit, sich mit seiner Umgebung zu verbinden. Wenn wir in die Spiritualität eintreten, betreten wir eine neue Umgebung, ein Kraftfeld des Gebens und nicht des Empfangens.

Es gibt vier Arten von empfangenden Kräften, die sich in unserer Welt offenbaren. Es sind drei Stufen: die unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe sowie der Mensch. Er ist die Übergangsstufe zur nächsten Stufe der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe der spirituellen Welt. Adam, der Mensch der höheren Welt, befindet sich bereits in einem Zustand der Verschmelzung mit dem Schöpfer.

Es stellt sich heraus, dass wir uns von einer Welt in eine andere bewegen. Um das zu erreichen müssen wir unseren bisherigen Verstand und unsere Gefühle verlassen. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir ohne Verstand und Herz dastehen werden – wir erhalten einen neuen Verstand, neue Gefühle- spirituelle, die auf den Kräften des Gebens, Bina, aufgebaut sind. Bina ist eine Kombination aus dem Wunsch zu empfangen, der von unten kommt und dem höheren Licht, das von oben kommt. Zusammen bilden sie eine neue Form namens Bina, die auf dem halben Weg zwischen Keter und Malchut liegt.

Auf diese Weise bilden wir eine neue Wahrnehmung, die als Glaube (die Stufe von Bina) bezeichnet wird und über dem Wissen, d.h. über unserem Egoismus und dem Willen zu empfangen steht. Wir bauen diesen neuen Verstand und dieses neue Gefühl durch alle möglichen Formen der Verbindung zwischen uns auf. Darin besteht „Der Mensch helfe seinem Nächsten“. Wenn wir unseren Egoismus gegenüber dem anderen aufheben, offenbaren wir diese Stufe des Glaubens, d.h. das Geben an den anderen über dem Wissen, über der egoistischen Wahrnehmung unseres „Ich“.

In diesem Bestreben muss ich letzten Endes jeden außer mir spüren. Es ist, als ob mein „Ich“ nicht existieren würde; vielmehr existieren alle anderen außer mir. Dann werde ich in diesen anderen die Höhere Kraft, den Schöpfer spüren.

Die höhere Kraft offenbart sich ausschließlich in der Verbindung, in einem Kli. Diese Arbeit beginnt mit scheinbar einfachen, mechanischen Handlungen, mit virtueller Kommunikation. Dadurch drücken wir unseren Wunsch aus, uns über unseren gegenwärtigen Verstand und unsere Gefühle zu erheben und einen gemeinsamen Verstand und gemeinsame Gefühle zu entwickeln, damit sich der Schöpfer in uns offenbart, wie es heißt: „Der Schöpfer wohnt in seinem Volk“, in all jenen, die sich in einem Bestreben nach Ihm verbinden.

Aus dem Unterricht zum Thema „Glaube über dem Verstand“

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Der Sinn von Konflikten

Frage: Wie sollen Konflikte zwischen Frau und Mann gelöst werden?

Michael Laitman: Wann immer sich Konflikte zeigen, muss jeder darüber nachdenken, wie man selbst ein wenig mehr nachgeben könnte. Nicht dass der andere nachgeben sollte, sondern ich muss nachgeben. Man muss den Fokus auf das “Sich Zurücknehmen“ legen und nicht auf das eigene „Überlegen sein“. Dann wird man sehen, wie das eigene Leben einfacher und leichter wird. Und so gibt man dem Gegenüber immer ein gutes Beispiel.

Frage: Wäre es nicht besser, die eigenen Fehler einzugestehen und sich gegenseitig um Vergebung zu bitten?

Michael Laitman: Die Gegenüber müssen vorher miteinander vereinbaren, dass sie im Falle eines Streits am nächsten Morgen aufstehen und einander gegenseitig eine völlig neue Einstellung zeigen werden, so als ob nichts geschehen wäre.

Dafür ist meine Frau z.B. die ideale Lehrerin. Wir gehen jeden Tag zusammen spazieren. Wir sind beide sehr temperamentvoll, aber unabhängig davon, was am Vortag passiert ist – und sie hat ein großartiges Gedächtnis – begrüßt sie mich, als wäre nichts geschehen. Sie löscht es einfach aus ihrem Gedächtnis. Und das ist wunderbar für unsere Beziehung. Ich bin dankbar, dass ich eine solche Frau habe. Das ist es, was alle Menschen lernen müssen.

Frage: Und was kann man davon profitieren?

Michael Laitman: Auf diese Weise kann man sich selbst korrigieren.

Aus dem Russischunterricht, 29.04.2018

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Frauen müssen sich von der Macht der Männer befreien

Kommentar: „Ich sehe, dass 80% der wichtigsten Fragen zum Thema Glück- wie macht man sich keine Sorgen und wie organisiert man sein Leben, von Frauen gestellt werden. Werden Frauen in dieser Welt jemals wirklich glücklich sein?

Antwort: Das glaube ich nicht. Frauen haben ein besonderes Gespür dafür, was Glück bedeutet. Die Welt glücklich zu machen, bedeutet, sie perfekt zu machen.

Frauen müssen sich von der Macht der Männer befreien. Sie dürfen sich nicht der Intelligenz, der Macht, dem Geist der Männer unterwerfen. Wenn sie anfangen, auf sich zu hören, werden sie die richtige Lösung finden.

Die Frau ist eine Welt. Eine Frau ist diejenige, die gebiert, entwickelt, erzieht und alles tut, um unsere Welt zu verbessern.

Frage: Sie sagten, dass sich eine Frau nicht glücklich fühlt bis alles perfekt ist. Muss also doch alles ideal werden?

Antwort: Heute spielt sie das, was ihr ein Mann beigebracht hat: die Rolle einer Unhöflichen, die anscheinend nach Schönheit, Reichtum oder nach etwas anderem strebt. In Wirklichkeit geht es in der Tiefe der Natur einer Frau um Sicherheit und Entwicklung.

Frage: Für andere oder für sich selbst?

Antwort: Für alle. Sie wird das nicht für sich tun.

Frage: Denkt sie in solchen Begriffen – „für alle“?

Antwort: Ja. Auch wenn heute eine Frau sehr egoistisch sein mag, wird ihr die richtige Erziehung  helfen, die Wahrheit zu erkennen. Ihre wahre Erfüllung wird nur in Verbindung, in Übereinstimmung und in Annäherung an die anderen stattfinden. Dann wird es Frieden geben.

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 13.10.2022

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Der Schlüssel zur Korrektur der Welt

Kommentar: Das Leben in der materiellen Welt stellt uns ständig vor schwierige Probleme, die uns vom Spirituellen ablenken und die Wichtigkeit der Verbindung mit unseren Freunden mindert. Eines Tages werden wir herausfinden, wie viel diese Trennung zur Korrektur beiträgt.

Alle Zustände, die sich uns offenbaren, sind nur um der Handlungen willen gegeben, die geordnet, verbunden und korrigiert werden müssen. Auf diese Weise stellen wir uns selbst in den Mittelpunkt der Schöpfung als die Kraft, die das Gebet erhebt das zur Korrektur führt.

Je höher das Kli vor dem Zerbrechen war, desto tiefer fiel es danach. Wenn wir die Kelim korrigieren- vom Einfachsten bis zum Schwersten- bringen wir, indem wir uns in die entgegengesetzte Richtung bewegen, die gesamte Schöpfung zurück: Was gefallen ist, steigt wieder auf. Wenn wir uns auf diese Weise korrigieren, korrigieren wir die gesamte Schöpfung.

Auf diese Weise schließen wir die gesamte unbelebte Natur, Pflanzen und Tiere, die in der Schöpfung existieren, sowie alle menschlichen Wesen ein. Wenn wir, die größten Egoisten, uns korrigieren, dann werden sich auch alle anderen Menschen ändern.

Die Menschen, die das Bestreben erhalten haben, das egoistische Verlangen zu korrigieren, sind für die Korrektur der ganzen Welt verantwortlich.  Wenn wir uns selbst verbessern, wird dieser Wunsch nach Besserung auf alle anderen übertragen. Wir haben den Schlüssel zur Korrektur der Welt in der Hand.

Indem wir eine Bürgschaft zwischen uns schaffen, werden wir zum Aufbau des Friedens in der Welt beitragen. Unser Verlangen, uns in unserem Zustand, in dem Stadium der letzten Generation miteinander zu verbinden, betrifft die gesamte Realität, die Menschheit, das gesamte Universum, alle Galaxien. Dies bringt die Kräfte der Natur auf allen Stufen und Ebenen ins Gleichgewicht und natürlich müssen wir die Folgen dieses Gleichgewichts der Natur sehen.

Wenn wir uns auf unserer Stufe verbinden, dann werden sich, wie bei uns, alle Stufen unter uns durch dieselben Kräfte und dieselben Beziehungen verbinden.

Aus der Lektion, „Bürgschaft auf dem Weg zu Lishma“.

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Alles vergeht

Frage: Es gibt ein jüdisches Gleichnis über einen Mann, der eines Tages einen Weisen besuchte und anfing zu klagen: „Alles ist schlecht für mich: Ich habe meine Arbeit verloren, meine Frau ist krank, meine Tochter kann immer noch nicht heiraten, und mein Sohn will nicht studieren. Was soll ich tun?“ Der Weise sagte: „Es gibt ein altes Heilmittel. Du musst viele Zettel nehmen, darauf schreiben: ‚All dies wird vorübergehen‘, und die Zettel in jedes Zimmer legen. Der Besucher verstand nicht, was gesagt wurde, und ging. Aber da der Weise es sagte, tat er, was ihm gesagt wurde. Nach ein paar Jahren kehrte dieser Besucher glücklich zu dem Weisen zurück. „Wie dankbar ich dir bin! Ich habe eine großartige Arbeit gefunden, meine Frau hat sich erholt, meine Tochter hat geheiratet, mein Sohn hat sein Studium beendet und ist vollkommen zufrieden. Alles ist gut! Ich danke dir sehr! Dann fügte er hinzu: „Ich wollte nur fragen: Diese Zettel, die ich im Haus in den Zimmern angebracht habe, können die schon entfernt werden?“ „Warum willst du sie entfernen? „, sagte der Weise, „lass sie erst einmal ruhen.“ Das heißt, auch dies wird vorübergehen.

So stand es auch auf König Salomons Ring geschrieben: „Alles geht vorüber.“ Was für eine Weisheit ist das? Was sind das für Worte, die alles verwandeln, all den Kummer verschwinden lassen? Was sind sie?

Antwort: Es ist eine andere Art, die Welt zu betrachten. Nicht mehr als das. Nichts ändert sich. Nur die Sichtweise einer Person ändert sich.

Kommentar: Trotzdem sagte er, dass mit ihm alles in Ordnung sei und sich alles geklärt habe.

Antwort: Ja, seine Einstellung zum Leben, zur Welt und seine Sichtweise haben sich geändert, und deshalb hat sich alles beruhigt.

Frage: Welchen Rat kann man der Menschheit und dem Menschen geben, wenn es ihm hier und heute nicht gut geht?

Antwort: Es gibt nichts, was heute nicht in Ordnung ist. Heute ist bereits alles in Ordnung.

Frage: Ist es das, was man „alles geht vorbei“ nennt?

Antwort: Ja. Auf jeden Fall ist alles in einem guten Zustand, und man sollte nicht selbst schlechte Zustände erfinden.

Frage: Und wenn ich mich dennoch schlecht fühle?

Antwort: So etwas wie schlecht gibt es nicht. Es ist das, was man für sich selbst zeichnet.

Frage: Glauben Sie nicht, dass es so schreckliche Zustände gibt, wenn sich ein Mensch schlecht fühlt? Wirklich schlecht!

Antwort: Eigentlich ist es keine schlechte Sache. Es ist alles in Ordnung.

Kommentar: Es ist nicht leicht für eine Person, sich selbst davon zu überzeugen.

Antwort: Es ist nicht nötig, überzeugt zu werden. Man muss es einfach akzeptieren und das war’s.

Frage: Was bedeutet es, Zettel in alle Räume zu legen und dass alles vorübergehen wird?

Antwort: Es bedeutet, sich daran zu erinnern, dass man jede Minute in einen Zustand zurückkehren muss, in dem alles vergeht.

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Aus der Sendung „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“ 



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Notwendige Eigenschaften in der spirituellen Arbeit

Kommentar: Geduld und Ausdauer sind die zwei wichtigsten Eigenschaften, die man bei der spirituellen Arbeit braucht. Der Schöpfer prüft unsere Hingabe, wie sehr wir an Ihm hängen und in der Lage sind, alles andere Ihm zu opfern, so als gäbe es niemanden außer dem Schöpfer.

Es liegt an uns, uns zu prüfen, ob wir all den Einflüssen des Schöpfers widerstehen können, durch die Er uns erkennen lässt, dass „es nichts anderes als eine höhere Macht gibt“.

Der Mensch muss hartnäckig in der Arbeit des Schöpfers sein, damit er trotz aller Hindernisse nicht vergisst, dass alles vom Schöpfer kommt. Er muss unter allen Umständen den Weg in diese Richtung fortsetzen. In allen Situationen die sich im Leben ergeben muss er nur immer fester an „Es gibt keinen außer Ihm“ festhalten, damit der Schöpfer sein einziges Ziel ist.

Je weiter man vorankommt, desto mehr Hindernisse tauchen vor einem auf, um das Durchhaltevermögen, die Hingabe an das Ziel und die Beständigkeit zu stärken. Jedes Mal, wenn er vom Ziel weggezogen wird, werden ihm Hindernisse in den Weg gelegt, er wird verwirrt und in die Irre geführt, aber er versucht, nicht zu vergessen, dass all dies dazu dient, dass er auf seinem Weg gestärkt wird und wächst.

Es ist notwendig, alle Abstiege und Hindernisse zu überwinden, bevor man die Tore der spirituellen Welt betritt. Das Wichtigste: Habt keine Angst vor irgendetwas, egal was passiert, gebt nicht auf, sondern haltet an eurem Ziel fest. So wie ein Baby an seine Mutter geheftet ist, so dass es unmöglich ist, es von ihr zu trennen, so müssen wir uns an den Schöpfer klammern, damit wir uns immer mehr mit dem Ziel verbinden und in dieser Form spirituell wachsen können.

Aus dem Unterricht über „Geduld und Ausdauer“.

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Worum sollten wir den Schöpfer bitten?

Die Weisen sagen, wenn ein Mensch den Schöpfer bittet, seine Seele mit Glauben zu beleben, wird seine Bitte sofort angenommen. Außer dem Glauben haben wir nichts, worum wir bitten können, wir bekommen nichts anderes.

Es hat keinen Sinn, dem Schöpfer weitere Fragen zu stellen, denn es wird keine Antwort geben. Das heißt, wir werden indirekte Antworten erhalten, die uns nach und nach in die Richtung des richtigen Gebets lenken werden. Das ist es, was uns bisher zuteilgeworden ist.

Wir sollten deshalb herausfinden, was wir wirklich wollen, nicht Geld, Ruhm oder kleine, momentane Vergnügungen. Um was sollten wir den Schöpfer in diesem kurzen Leben bitten? Das heißt, das Hauptproblem ist nicht, wie man sich an den Schöpfer wendet, sondern womit man sich an Ihn wendet: Man muss herausfinden was wirklich wichtig im Leben ist und es egal mit welchen Worten ansprechen.

Wir sehen Milliarden von Menschen, die nichts anderes tun, als den Schöpfer zu fragen. In jeder Sekunde gibt es im Herzen eines jeden Menschen eine Bitte an den Schöpfer, die Er vielleicht gar nicht wahrnimmt. All diese Anfragen sind nicht unbegründet. Man kann nicht sagen, dass der Schöpfer ihnen überhaupt nicht antwortet – Er antwortet, aber nur wenig. Auf diese Weise haben wir uns seit Tausenden von Jahren um eine Korrektur bemüht.

Deshalb lehrt uns die Kabbala, wie man richtig bittet, um den Prozess der Korrektur zu beschleunigen: um die Kraft des Glaubens zu bitten, um die Fähigkeit, zur Kraft des Gebens zu erlangen, anstatt der Kraft des egoistischen Empfangens ausgeliefert zu sein.  Auf eine solche Bitte werden wir garantiert eine Antwort erhalten, denn das ist der Zweck der Schöpfung. Alles, was der Mensch in dieser Welt hat, ist nur gegeben, damit er um die Kraft des Gebens und der Verbindung mit dem Schöpfer bitten kann.

Aus einer Lektion zu Rabashs Artikel

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Verwirklichung durch Liebe

Thema der Liebe scheint das einfachste und verständlichste zu sein. Aber in Wirklichkeit ist es das schwierigste, denn es ist das zentrale Thema, wenn es darum geht, den Schöpfer zu erkennen, ihm näher zu kommen und die Wurzel der Welt zu verstehen.

Wir verwechseln das Konzept der spirituellen Liebe mit der vertrauten egoistischen Liebe in dieser Welt, die wir intuitiv zu nutzen wissen. Es ist wie bei einem Baby, das die ganze Zeit schreit und vom ersten Tag seiner Geburt an Liebe fordert. So verhält sich der Mensch bis zum letzten Tag seines Lebens.

Wir behandeln die Liebe nicht in ihrer wahren, richtigen Form. Wir denken, dass Liebe etwas Einfaches und Selbstverständliches ist. Das erklärt, warum so wenige Menschen die spirituelle Verwirklichung erreichen, d.h. die altruistische Liebe um der Selbsthingabe willen, die universelle Liebe und die Liebe zu Freunden, durch die wir die spirituelle Liebe erreichen.

Das Problem ist, dass wir nicht verstehen, dass unser ganzes Leben und der Weg der spirituellen Entwicklung darauf abzielt, Liebe für den anderen zu finden. Das ist eine große Schwierigkeit, denn natürlich verstehen wir die Liebe in einer egoistischen Form und nehmen alles durch die Selbstliebe wahr. Aber wir wissen nicht, was die Liebe zur Welt ist oder was die Liebe zum Schöpfer ist, die der einzige Weg ist, Ihm näher zu kommen und Ihn zu spüren.

Jeder kann in seinem Herzen spüren, wie sehr er die Liebe vernachlässigt, wenn es sich nicht um eine egoistische Liebe handelt, sondern um die Liebe für die Welt.

Die Weisheit der Kabbala lehrt uns eine andere Haltung gegenüber dem Schöpfer und der Wahrheit. Wir denken, dass das Hauptziel darin besteht, herauszufinden, wie die Welten kaskadenartig nach unten fielen und wie die Sefirot und spirituellen Partzufim geboren wurden, und dass wir umso mehr Fortschritte machen, je besser wir die Technik der spirituellen Welt studieren. Aber das ist völlig falsch.

Tatsächlich hängt alles davon ab, wie wir in unserem Herzen ein Gefühl der Liebe für den anderen entwickeln, um alle Bewohner dieser Welt mit Liebe zu behandeln – alle Menschen, Tiere, Pflanzen und die unbelebte Natur, alle Ebenen von oben bis unten. Schließlich können wir diese Liebe dem Schöpfer zuschreiben, der diese Welt geschaffen und sie uns gegeben hat, damit wir uns selbst korrigieren können, indem wir die richtige Einstellung in uns selbst auf allen vier Stufen unseres Empfangswillens aufbauen.

Zuerst müssen wir unseren Willen zur Erfüllung einschränken und ihn in universelle Liebe verwandeln, in Liebe zu allem, was außerhalb von uns ist. All dies wurde vom Schöpfer erschaffen, und deshalb bin ich verpflichtet, seine gesamte Schöpfung zu lieben, um ihm näher zu kommen.

Wir haben in unserem Leben nichts anderes zu tun, als den Hass oder die Gleichgültigkeit gegenüber der ganzen Welt in ein Gefühl der Nähe und Liebe zu verwandeln, das man universelle Liebe nennt.

Nur in dem Maße, in dem wir eine solche universelle Liebe für den anderen empfinden, beginnen wir zu spüren, was es bedeutet, den Schöpfer zu lieben und ihm nahe zu sein. Indem wir Egoismus in Liebe verwandeln, erlangen wir die gesamte wahre spirituelle Realität.

Deshalb ist das Thema der Liebe das wichtigste, zentrale und tiefste Thema, in dem wir dem Schöpfer begegnen werden. Versuchen wir, uns von der Eigenliebe zu befreien und unsere Freunde zu schätzen. Es spielt keine Rolle, ob sie nah oder fern sind oder ob sie gut oder schlecht sind, aber sie sind auf dem gleichen Weg mit uns und haben einen besonderen Wunsch, die wahre Liebe zu erreichen.

Der Schöpfer hat uns diese innere, verborgene Sehnsucht gegeben. Fangen wir an zu arbeiten und die in uns verborgene Liebe auszugraben, bis wir die universelle Liebe erreichen; kommen wir näher und vereinigen wir uns mit der gesamten Schöpfung und ihrer inneren Kraft, die der Schöpfer ist.

Das ist das zentrale Korn aller spirituellen Arbeit. Man kann die Namen der Partzufim AB-SAG vergessen und nicht wissen, wie die oberen Welten heißen, aber wir werden dies durch die Liebe fühlen. Es wird nicht nur ein Auswendiglernen sein, sondern eine wahre Errungenschaft.

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Aus der täglichen Kabbala-Lektion 02.01.2023 Liebe – Ausgewählte Auszüge aus dem „Sohar für alle“



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Nicht um die Welt neu zu erschaffen, sondern um zu verstehen, wie sie aufgebaut ist

Durch all die Ereignisse in der Welt macht uns der Schöpfer allmählich bewusst, dass wir uns in die falsche Richtung entwickeln, von Schlag zu Schlag und jeder persönlich und alle im Allgemeinen. Wir müssen endlich die Gesetze des Systems verstehen, in dem wir uns befinden.

Es ist naiv zu glauben, dass wir diese Systeme selbst aufbauen. Wir sehen, dass unser Universum und die gesamte Realität nach bestimmten Gesetzen existieren, die Physik, Chemie, Biologie und Astronomie offenbaren. Alles funktioniert nach Gesetzen, und auch wir Menschen sind ihnen unterworfen. Warum glauben wir, dass wir nach Belieben neue Gesetze erfinden können?

Wenn jeder seine eigenen Gesetze machen will, um die Welt so zu gestalten, wie es ihm gefällt, dann führt das zu Kriegen und Konflikten zwischen den Menschen. Niemand versteht was ein richtiges System zur Lenkung der Welt ist. Bei Wahlen schreien sich alle gegenseitig zu, dass sie besser wissen, wie man die Welt gestaltet. Die Welt muss nicht aufgebaut werden, man muss verstehen, wie sie bereits aufgebaut ist und wie man sie besser in das bestehende System einbinden kann.

Es heißt: „Die Welt funktioniert so wie sie ist“ und es gibt keinen Grund etwas an ihr zu ändern. Man muss nur sich selbst ändern, um es mit dem in der Realität angelegten System in Einklang zu bringen. Die Aufgabe besteht darin, den Einzelnen, nicht die Welt zu verändern.

Das ist es, was die Kabbala uns zu verstehen gibt. Wenn wir anfangen zu begreifen, wie sehr wir den Gesetzen der gesamten Realität widersprechen und die Ursache dieses Widerspruchs in uns finden – unseren Egoismus – können wir ihn korrigieren, indem wir uns dem System der Schöpfung anschließen, indem wir uns über die gesamte Schöpfung erheben, so als wären wir selbst der Schöpfer. So heißt es: “ Ihr werdet wie Götter werden und das Gesetz von Gut und Böse kennen“.

Dann haben wir unbegrenzte Möglichkeiten in der gesamten Schöpfung. Nicht nur in unserer materiellen Welt, die wir mit unseren fünf physischen Sinnen wahrnehmen und in der wir uns frei von einem Ende zum anderen Ende der Realität bewegen können sondern auch in der spirituellen Realität.

All dies kann erreicht werden, aber es ist ein langer Prozess, in dem wir uns und unsere Kinder erziehen müssen. Es kann sich über mehrere Generationen erstrecken, bis die gesamte menschliche Gesellschaft im Einklang mit der Natur ist.

Die unbelebte Natur, Pflanzen und Tiere brauchen keine Korrekturen, da sie nach ihren natürlichen Instinkten handeln. Nur wir Menschen sind die Umkehrung der Natur und schaden uns daher selbst und der gesamten Natur. Deshalb ist es unsere Pflicht, die Naturgesetze zu lernen und uns nach diesen Gesetzen, die wir entdeckt haben, zu verändern.

Es gibt viele Fragen, die Verwirrung und Schmerz verursachen: Warum gibt es Kriege und Leiden in der Welt?

Jetzt studieren wir nur die Naturgesetze und dann beginnen wir sie nach und nach umzusetzen, d.h. der Verbindung und sogar der Liebe zwischen allen Menschen, der höchsten Stufe der Verbindung, immer näher zu kommen.  Wir werden dann verstehen, wie wir uns selbst verändern können. Im Einklang mit unseren Veränderungen wird sich die Natur ändern, sie wird sich uns zuzuwenden, freundlich und wohlwollend werden.

Die Kabbala lehrt uns, wie wir uns verändern müssen, um die wahren Gesetze der Natur zu erkennen.

Aus einem Unterricht, „Frieden in der Welt“, 02.11.22

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Lo Lishma: etwas zu korrigieren haben

Frage: Ist die Absicht Lo Lishma zu erreichen eine obligatorische Stufe der spirituellen Entwicklung?

Antwort: Ja, natürlich. Jedes Mal, wenn uns offenbart wird, dass wir mit der Absicht von Lo Lishma, d.h. zum eigenen Vorteil, handeln. Dann verlangen wir, dass das Licht zur Quelle zurückkehrt, die Absicht von Lo Lishma mit der altruistischen Absicht von Lishma korrigiert wird.

Es gibt 613 Verlangen, wenn man bei einem von ihnen zum eigenen Wohl handelt nennt man es Lo Lishma. Wenn man aufgrund dieses Wunsches handelt, um etwas zu geben, ist das Lishma. Es handelt sich um zwei obligatorische Zustände, von denen einer aus dem anderen hervorgeht. Zuerst wird der böse Trieb offenbart, dann wird es durch das Heilmittel der Tora zum Guten korrigiert und die egoistische Absicht wird altruistisch.

Es heißt: „Es gibt keinen Gerechten auf Erden, der Gutes getan und nicht gesündigt hat“. Wir sind verpflichtet, von Lo Lishma zu Lishma zu kommen. Und so verhält es sich auch mit der Korrektur unserer 613 Verlangen.

Nun, wenn ein Mensch seinen bösen Trieb nicht korrigiert, das zur Quelle zurückführende Licht nicht gemäß der kabbalistischen Methode nutzt, wird ihm nicht einmal sein eigenes Böse offenbart. Das Böse, das man in unserer Welt macht, ist nicht das Böse, um das es geht. Man erkennt keine Absicht für sich zu empfangen und man hat keine Verbindung mit dem Material des Verlangens, korrigiert zu werden. Nun, so bleibt man erst einmal „engelhaft“.

Aus dem Unterricht zum Artikel „Die Gabe der Tora“, 01.11.22 

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