Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Es gibt kein Heimatland

 

Frage: Die Regierung von Katalonien will die Unabhängigkeit von Spanien erreichen. Was veranlasst sie, sich zu trennen und sich in kleine Königreiche aufzuteilen?

Antwort: Das ist natürlich! Sagen wir, heute gibt es 200 Nationen in der Welt. Wenn das so weitergeht, wird diese Zahl in ein paar Jahrzehnten 250 oder sogar 300 erreichen. Daran habe ich keinen Zweifel.

Kommentar: Im Gegenteil dazu sagen die Futuristen, dass sich die Menschen in größeren Städten zusammentun werden.

Antwort: Nein, es wird dort keinerlei Vereinigung geben! Wie in der Vergangenheit wird es Festungen geben, Stadtstaaten, die von geschlossenen  Befestigungen umgeben sind. Diese Gegensätze zur Einheit wird es in jedem Land geben: der Norden gegen den Süden, der Westen gegen den Osten. Sie werden sich in Sippen oder irgendwelche anderen Unterteilungen aufspalten. Warum geschieht dies? Der Egoismus wächst und fordert für sich einen getrennten Bereich ein. Aus diesem Grund werden wir zur Einheit in der Familie zurückkehren. Darüber hinaus wird jeder seine eigene Wohnung haben, eine Festung mit kugelsicheren Scheiben. Ich werde in meinem Zuhause sitzen, ein Fenster öffnen, und eine Drohne wird hereinfliegen und mir eine Pizza mit Coca-Cola liefern und dann wegfliegen.

In der Zwischenzeit werde ich an meinem Computer sitzen und von nichts irgendetwas wissen wollen. Lass mich in Ruhe, das ist mein Revier, das ist mein Königreich. Ich stelle das allervollkommenste Bild dar, das es geben kann, wo ich das Parlament bin, ich der Regierungschef bin, ich bin alles.

Frage:  Also alles hat seinen Wert verloren? Es gibt nur mich und meinen Egoismus, das wars? Ich glaube niemandem, ich möchte nicht in ihrer Umgebung sein, ich hasse sie.

Antwort: Das ist die beste Regierungsform!

Frage: Ist das ein reales Bild?

Antwort: Im Prinzip ja. Aber wir möchten es nicht erreichen, die Natur wird es uns nicht erlauben; sie hat ihre eigenen Pläne.

Frage: Mit anderen Worten, die Menschen werden sich trennen, aber was wird als nächstes passieren?

Antwort: Bevor dies geschieht, wird es einen Kollaps geben. Wenn die Menschheit aus ihren Fehlern gelernt hätte, würde dies für immer so weitergehen. Aber die Natur hat einen Plan, den sie uns immer vor Augen führt  und der uns von ihrem Ende her unter Druck setzt. Deshalb werden wir uns nicht gegenseitig vernichten können.

Frage: Was wird dann geschehen?

Antwort: Wir werden gezwungen uns zu vereinigen! Zum Glück gezwungen mit einem Stock!

Wenn es kein Schöpfungsziel gäbe, in dem wir praktisch bereits existieren, und wenn die Rückführungsprozesse nicht von dem, was wir als Leiden wahrnehmen, zu uns kommen würden, dann gäbe es Chaos. Die Dinge, die sich Wissenschaftler, Philosophen und Psychologen heute vorstellen, sind alles Produkte ihres Mangels am Verständnis des Zieles und dem Programm, das die Natur festgesetzt hat.

Somit würde Katalonien, auch wenn es sich jetzt trennen würde, überhaupt nichts Gutes tun. Später werden alle Grenzen sowieso aufgehoben. Die Regierung von Katalonien wird niemanden zu beherrschen haben, weil die Menschen von Katalonien der Regierung und allem anderen gegenüber vollkommen gleichgültig sein werden.

Auf der anderen Seite sehen wir den Prozess, der sich enthüllt; die Menschen kümmern sich nicht darum wo sie leben.

Frage: Also verschwindet das Konzept des Heimatlandes, es wird ausradiert?

Antwort: Welches Heimatland? Wer oder was kann als Zuhause angesehen werden? Das Land? Aber es gibt überall anderes Land. Die Menschen? Das Gleiche. Die Kultur? Sie ist allen gemein.

Frage: Ist es vom Standpunkt der höheren Vorsehung aus korrekt, sich von diesen Vorstellungen wie mein Platz, meine Heimat, ich werde hier leben, ich werde hier sterben usw. zu lösen?

Antwort: Alle Nationalitäten, Nationen und Regierungen werden ausgeglichen sein; alles wird sich auflösen.

Frage: Was werde ich Heimat nennen?

Antwort: Eine gute Umgebung und das ist alles.

 

Aus KabTV’s “Neues von Michael Laitman” 9/7/17

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Was ist eine Seele und wie entwickelt man sie?

Frage: Was ist die Seele und wie entwickelt man sie?

Meine Antwort: Die Seele ist das Verlangen zu geben, der Körper das Verlangen zu empfangen. Hier gibt es viele Feinheiten, in denen ein Mensch, der dies nicht an sich spürt, sich oft verwirrt.Tatsache ist, dass der Schöpfer das Verlangen geschaffen hat, Genuss zu empfangen, was der Stoff der ganzen Natur ist. Und die Natur des Schöpfers ist das Verlangen zu geben, das hat nur Er.

Deswegen, wenn wir sagen, dass ein Mensch  sich von dem Verlangen zu empfangen zum Verlangen zu geben ändern kann, meinen wir nicht den Wunsch selbst, sondern die Absicht. Wie ist dieser gegebene Wunsch mit der Absicht für das Geben zu nutzen? Denn wir wollen immer nur empfangen.

Wir sagen oft, dass ein Mensch einem anderen etwas gibt, aber tatsächlich gibt niemand niemandem etwas – ein solcher Zustand existiert nicht in unserer Natur.

Wenn ich dir etwas gebe, bedeutet das, dass ich etwas zurückbekomme. Das heißt, es kann keinen Zustand geben, indem ein Mensch etwas von sich gibt. Weil er keine Quelle ist. Daher ist jedes Geben auf der materiellen Ebene ein versteckter Gewinn. Aber wie kann man dennoch eine Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erreichen bzw. die eigene Seele erwerben? Wie kann das Verlangen Ihm ähnlich werden, wenn es ein Verlangen zu empfangen ist?

Nur wenn man eine Absicht zu empfangen hat, aber nur um zu geben, d.h. das Empfangen muss identisch mit dem Geben sein.
Wie kann man das machen? Wenn jemand mich liebt und mir etwas geben will, dann kann ich es wirklich von ihm bekommen, mit der Absicht, ihm ein Vergnügen zu bereiten. Indem ich etwas von ihm erhalte, tue ich ihm einen Gefallen, und dies wird dem Geben gleichwertig sein.

Es gibt viele solche Fälle in unserem Leben. Wir sprechen über das Verhältnis zwischen dem großen, von allen verehrten Menschen und dem gewöhnlichen Mann. Wenn er dem Großen irgendein Geschenk gibt, und dieser zustimmt, es anzunehmen, schenkt er damit dem gewöhnlichen Menschen eine Freude.

Dabei soll es beiden absolut klar sein, was dabei geschieht: der Große empfängt, um dem kleinen Mann eine Freude zu geben, und der andere gibt, weil selbst diese Handlung ein Vergnügen für ihn ist, da er einem großen Menschen gibt.

Wir sehen, dass hier die Handlung der Absicht entgegengesetzt wird, aber dies stört nicht, weil das Wichtigste die Absicht ist. Sie bestimmt den Wert einer Handlung, ihr Wesen.

Der Wunsch des Schöpfers zu geben, zum Genuss zu führen ist unveränderlich. Der Wunsch der Schöpfung auf allen Ebenen, der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen, ist es, nur zu bekommen!
Unbelebtes, pflanzliches und tierisches Verlangen wird „Natur“ genannt und existiert in allen Menschen.
Der Wunsch, auf Kosten der anderen zu genießen, wird Egoismus genannt. Und dabei genießen wir nicht, weil es für unser Überleben auf der tierischen Ebene notwendig ist, sondern weil der „böse Mensch“ in jedem von uns genießt, indem er den anderen demütigt.

Als Egoismus wird also nicht etwas bezeichnet, was wir tun müssen, weil die Natur uns dazu zwingt, sondern der Wille, andere zu unterdrücken, sich über sie zu erheben. Dies ist die böse Natur, die nur für den Menschen charakteristisch ist.

Wenn ich mich über den Wunsch zu dominieren und andere auszunutzen erhebe und ihn in das Geben an andere verwandele – sie nicht für meine Eitelkeit ausnutze, sondern mich ihnen gegenüber zwinge, ihnen wirklich zu geben, zurück zu geben, Genuss zu schenken, zu füllen – dann werden diese Wünsche, korrigiert vom Bösen zum Guten, Seele heißen.

 

Aus der Lektion in russischer Sprache, 21.05.2017
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Und sie werden lernen, den Herrn zu fürchten

Tora, Deuteronomium, 5.Mose, 31,12 – 31,13: Versammle das Volk, die Männer und die Frauen und die Kinder und deinen Fremden, der in deinen Toren wohnt, damit sie hören und damit sie lernen und den HERRN, euren Gott, fürchten und darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun! Und ihre Kinder, die es nicht wissen, sollen zuhören, damit sie den HERRN, euren Gott, fürchten lernen alle Tage, die ihr in dem Land lebt, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen.

Furcht vor dem Schöpfer trägt den Menschen, besonders während der vierzigjährigen Wanderung durch die Wüste. Und im Land Israel erreicht die Qualität der Furcht eine andere Stufe. In der Wüste gab es die Furcht, ob es möglich wäre, den Egoismus für seinen eigenen Nutzen zu unterlassen, aber im Land Israel gibt es eine gänzlich andere Qualität: ob es möglich wäre, den Egoismus für das Geben zu nutzen und die Liebe zu anderen. Hier geschieht die Umkehrung im Nutzen des Egoismus.

Deshalb warnt Moses das Volk: es ist nicht nur sehr schwer zu tun, es ist auch schwer vorstellbar, wie es zu tun ist. Ich kann mir selbst nicht verbieten zu genießen. Wird es mir möglich sein, dem Schöpfer zuliebe zu genießen? Es ist viel einfacher, es zu verbieten.

Frage: Es steht geschrieben: “Versammlung des Volks: die Männer, die Frauen und die Kinder und deinen Fremden, der in deinen Toren wohnt“. Was bedeutet das?

Antwort: Das sind alles innere Qualitäten des Menschen. Lass sie auf Moses` Warnungen hören, weil  jede ihre eigene Korrektur durchmachen muss. Nur danach kannst du das Land Israel betreten und anfangen, mit deinem Verlangen „um des Gebens willen“ zu arbeiten.

 

aus: KabTV „Geheimnisse des Ewigen Buches“, 23.1.2017

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Die kommende Formation  – die Vereinigung der Menschheit

Frage: Die materielle Arbeit, die uns ernährt, wurde vom Schöpfer erschaffen. Hat dies Geltung, um den Egoismus des Menschen, den bösen Trieb, zu korrigieren?

Meine Antwort: Natürlich, materielle Arbeit wurde vom Schöpfer erschaffen und im Laufe der Evolution weiterentwickelt, um uns der Korrektur näher zu bringen. Die Korrektur besteht jedoch nicht in der physischen Arbeit. Im Laufe der Evolution ist die Menschheit durch verschiedene soziale, politische und staatliche Entwicklungen gegangen, um zum jetzigen Zustand zu gelangen, wo die Welt zum ersten Mal seit tausenden Jahren ihre egoistische Entwicklung erlebt.

Aber heute geht es zu Ende. Geld wird allmählich seine Macht verlieren. Arbeit verliert ihren Wert, und es wird immer weniger Arbeit geben. Dementsprechend wird die Grenze zwischen Reichen und Armen, Starken und Schwachen verschwinden und  Hierarchien nehmen ab. Alle möglichen Ausschreitungen, die der Egoismus in der menschlichen Gesellschaft erschaffen hat, werden verwischen und an Wert verlieren. Darum wird die gewichtige Bedeutung von „Arbeit“, die auf Selbstsucht aufgebaut war, verschwinden.

Frage: Wird es weiter Arme und Reiche geben?

Meine Antwort: Nein. Jetzt gibt es noch diese Unterteilung der Bevölkerung, dass  aus der ganzen Menschheit vielleicht nur mehrere Tausende Menschen reich sind, und alle anderen arm. Das heißt, eine kleine Gruppe von Menschen wird an der Spitze sitzen und die restlichen Milliarden ganz unten. Aber die Menschheit wird  so nicht leben können.

Wir sprechen nicht über Sozialismus, Kommunismus, Gegensätze und dergleichen, denn die Natur wird uns selbst zur Verbindung treiben. Deshalb durchleben wir die Zustände der unterteilten Menschheit, damit wir verstehen, dass es so nicht weiter gehen kann.

Gemäß der Wissenschaft der Kabbala wird uns die Natur zur Erkenntnis bringen, dass die nächste Formation, die nächste Entwicklungsstufe, die Vereinigung der Menschheit ist, zu gleichen Bedingungen, weil Vermögen, Ego, Gehalt, nicht als Maß für den Erfolg stehen werden.

Für den Erfolg werden andere Rahmenbedingungen gelten. Er fließt aus der Hierarchie heraus nicht von unten nach oben, sondern von außen nach innen. Derjenige, der mehr für die Verbindung arbeitet, wird eine höhere Energie aus der Natur empfangen, einen besonderen Zustand, Harmonie, die Ähnlichkeit mit der Höheren Natur.

Diese Menschen werden wirklich groß, mächtig und reich werden. Aber das geschieht nur dann, wenn sie verstehen, dass der Reichtum die  Verbindung zwischen ihnen bedeutet. Die Aufmerksamkeit des Menschen wird sich auf die Arbeit für die Verbindung fokussieren. Und das wird eine echte Arbeit sein.

Frage: Aber der Wert, ob man glücklich ist oder nicht, bleibt?

Meine Antwort: Auf jeden Fall! Darüber hinaus bleiben die Höheren und die Niederen. Aber sie werden nach anderen Kriterien bewertet, danach, wie viel man in die Verbindung investiert.

Frage: Und dann werden sie glücklicher sein?

Meine Antwort: Sie werden nicht nur glücklicher sein, sondern auch respektiert und verehrt. Und dies wird zur Konkurrenz antreiben.

Frage: Was ist mit der Filmbranche, Theater, bleibt das?

Meine Antwort: Selbstverständlich. Alles bleibt, was in sich ein spirituelles Potenzial tragen kann, einschließlich der Kunst, die die inneren Impulse des Menschen zum Ausdruck bringt.

Und alles andere wird nur in dem Maße existieren, dass wir genug zum Anziehen haben, unseren Körper gut versorgen und ihm Schutz geben können.

 

Aus der Lektion auf Russisch, 18.12.2016

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Das Gesetz vom Management der Welt, Teil 1

Unsere ganze Wirklichkeit ist vollkommen dem Gesetz unterworfen und wird, gemäß der Weisheit der Kabbala, durch das alleinige Gesetz der Höheren Kraft, die Natur genannt wird, kontrolliert. Wir nennen diese Höhere Kraft auch der Schöpfer, weil er tatsächlich das gesamte Universum erschaffen hat.

Die Natur dieser Kraft arbeitet allein zum Wohle ihrer Geschöpfe; das heißt, sie ist absolut gut. Aber wenn wir das nicht sehen, liegt hierin der einzige Grund, warum wir den Schöpfer nicht verstehen können.

Kabbalisten sind Menschen, die diese Höhere Kraft erforschen und ihre vollkommene Güte offenbaren. Und selbst gewöhnliche Naturforscher sehen, dass, obwohl jeder den anderen in der Natur verschlingt, alles besonderen Gesetzen unterliegt und letztendlich der allgemeinen Entwicklung aller erschaffenen Wesen zugute kommt.

Die moderne Wissenschaft zeigt, dass die Natur allumfassend und ganzheitlich und alles darin  vollkommen miteinander verbunden ist. Nichts kann aus diesem Rahmen  herauskommen. Alle Zellen und Systeme arbeiten in Harmonie zusammen, wie in einem gesunden Körper, und bereiten alles auf ein höheres Ziel vor, das über unserer gewöhnlichen, körperlichen Existenz liegt. Wir finden dieses Gesetz in allen Formen der Natur und auf allen Ebenen.

Das Wissen dieser Gesetze ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Existenz. Die unbelebte Materie, Pflanzen und Tiere handeln nach ihren Instinkten, sie spüren die Ordnungen der Natur und führen sie unbewusst aus, beim Menschen hingegen ist es viel komplizierter.

Wir wissen nicht, wie wir uns verhalten sollen. Unsere Instinkte sind nicht stark genug, um unser richtiges Verhalten zu garantieren, obwohl wir uns nur von ihnen leiten lassen. Und das alles, weil der Mensch ein soziales Wesen ist und daraus rühren alle Schwierigkeiten.

Bei allem also, was mit der sozialen Ordnung zu tun hat, funktionieren Instinkte nicht mehr. Sie werden nicht länger durch die Natur reguliert.

Wünsche nach Nahrung, Sex und Familie sind mehr oder weniger verständlich und bereiten uns keine Probleme. Aber in allem, was die Gesellschaft betrifft, wie das Verlangen nach Reichtum, Macht und Wissen, sind wir sehr verwirrt. Unsere inneren Instinkte sagen uns nicht, wie wir uns hier verhalten sollen.

Wünsche nach Nahrung, Sex und Familie gehören zur tierischen Stufe, und deshalb können wir uns in diesem Bereich auf unsere Instinkte verlassen, sie sind wie bei allen anderen Tieren inhärent.

Aber in Bezug auf die rein menschlichen Wünsche müssen wir die richtige Richtung für unsere Entwicklung finden. Ansonsten erweisen sich sowohl Geld und Macht als auch Wissen als Ursache für all unsere Probleme. Durch die tiefgreifende Entwicklung unseres Verstandes erfinden wird die Waffen für unsere eigene Zerstörung.

In den früheren Jahrhunderten alter Geschichte entwickelte sich der Mensch instinktiv wie ein Tier. Unser Egoismus trieb uns stets voran und alles war sehr einfach. Die Entwicklung ging ihren natürlichen Weg, Schritt für Schritt, von einer Manifestation zur nächsten: Sklaverei, Feudalismus, Kapitalismus, und auch der Egoismus wuchs.

Aber heute ist die Zeit gekommen, in der unser Ego seine Entwicklung beendet hat und aufhörte, der Motor für die Evolution zu sein. Er scheint seinen Höhepunkt erreicht zu haben und es gibt nirgendwo einen weiteren Weg. Deshalb kommt alles in den Prozess der Stagnation: Wissenschaft, Produktion, junge Leute, die nicht heiraten und  keine Kinder wollen.

Es gibt eine allgemeine Ermüdung, weil ein Mensch fühlt, keine Antwort auf die Hauptfrage zu bekommen: “Wozu lebe ich?“

Schließlich wussten wir während der vergangenen Jahrtausende, in welche Richtung wir uns entwickelten und unser Egoismus verlangte nicht mehr als nötig. Er hatte sehr reale Bedürfnisse: eine gute Familie, ein Beruf, Kinder und Geld und wir entwickelten uns entsprechend dieser Verlangen. Heute allerdings hat unser Verlangen zu empfangen sein lineares Wachstum beendet und das ist das Problem.

In der Tat begann dieser Prozess vor fünfhundert Jahren zur Zeit des Ari: das Verlangen hörte einfach auf zu wachsen  und „verendete“. Alle Teile der Verlangen in Bezug auf die unbelebte, pflanzliche und tierische Natur haben sich bis zu einer bestimmten Stufe entwickelt und müssen sich nun in der korrekten Form vereinen.

Das heißt, jetzt müssen wir uns verbinden. Wenn wir uns auf  die richtige Weise miteinander verbinden, werden wir die Eigenschaft des Gebens erlangen, die die Eigenschaft des Schöpfers ist und folglich die gemeinsame Kraft der Natur zwischen uns enthüllen. Diese Kraft zeigt sich gerade in der richtig korrigierten Verbindung zwischen uns.

 

aus: Kongress „Die Zukunft beginnt hier“ in Europa, 25.08.2017. Das Gesetz von der Führung der Welt, Lektion 1

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Die Illusion unserer Welt

Frage: Hat der Krieg eine spirituelle Wurzel?

Antwort: In unserer Welt hat alles seine spirituelle Wurzel, ansonsten würden diese Objekte gar nicht existieren. Die Kräfte, welche aus der spirituellen Welt runtersteigen, aus dem höheren System der Lenkung und der Verbindung der Kräfte, haben sich allmählich materialisiert und sind in unserer Welt als verschiedenste Objekte vorhanden.

Deswegen wurde gesagt: “Es gibt keinen Grashalm in unserer Welt, der ohne den Einfluss der höheren Kraft ist, die ihn schlägt und zu wachsen zwingt.“ Das ist natürlich.

Die höheren Kräfte steigen aus der Welt der Unendlichkeit über die Welten von Adam Kadmon, Azilut, Brija, Jezira und Assija herunter, kommen bis in unsere Welt und materialisieren sich hier.

Wenn wir von der höheren Wurzel gegenüber seinem Zweig in unserer Welt sprechen, ist das sehr schwer zu erklären, weil dieses System sehr verzweigt ist. Zum Beispiel, wie kann man ein Glas oder die menschliche Hand den höheren Objekten angleichen? Mehr noch, in unserer Welt existieren sie nicht! Das sind nur die Kräfte, welche die Objekte in unseren Verstand malen, in unsere Empfindungen. Uns scheint aber, dass dies materielle Objekte sind. Es ist eine Illusion.

 

Aus der russischen Kabbalalektion 7/9/17

[#215154]



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Was sollte in einem Moment der Furcht getan werden?

Frage: Was sollte in einem Moment der Furcht getan werden?

Antwort: Es gibt einen Artikel im Buch „Shamati“ über die Furcht, die manchmal über einen Menschen kommt.

Man sollte sich sofort ins Gedächtnis rufen, dass es niemanden außer Ihm gibt und der Schöpfer uns dieses Gefühl gibt, damit wir uns an Ihm festhalten sollen wie ein Kleinkind an seiner Mutter, wenn es Angst hat.

Alles hat dasselbe Ziel – uns zur Anhaftung mit dem Schöpfer zu bringen.

Versucht es, seid in Kontakt mit euren Freunden, helft euch gegenseitig und erinnert euch daran, warum das passiert. Es gibt keine andere Handlung in dieser Welt – alles kommt allein mit der Absicht, damit unsere Einheit erreicht wird, die Korrektur der gemeinsamen Seele.

Der Schöpfer hat diese Seele zerbrochen und jetzt ist sie in einer permanenten Bewegung in Richtung ihrer Korrektur. Und weil alle Teile in dieser Korrektur eingeschlossen sind, erleben wir so viele Unglücke und Probleme, weil sich die entgegengesetzten Teile einander nähern.

Man sieht, was in der Welt, in der Politik, in den Beziehungen zwischen den Ländern, den Familien und Nationen passiert. Schaut, was in Europa mit den Immigranten geschieht!

Alles passiert, weil unterschiedliche Teile in der Welt versuchen, sich unter dem äußeren Druck, den der Schöpfer auf sie ausübt, zu vereinen.

Allerdings arbeiten wir mit ihm nicht in der richtigen Weise durch Einheit und Liebe. Und dann wächst der Druck und kumuliert in einer Explosion, wie ein Erdbeben.

Tatsächlich werden wir zukünftig einige Probleme haben, wenn wir nicht die Korrektur auf der menschlichen Stufe beginnen. Dann werden die tierische, pflanzliche und unbelebte Stufe der Natur vollkommen aus dem Gleichgewicht geraten.

Darum müsst ihr immer, sobald ein Problem auftaucht, wissen, dass es der Schöpfer ist und Er ein Spiel mit euch treibt. Er möchte, dass wir zu Ihm durch die Vereinigung der Freunde zurückkehren! Danach wird sich alles allmählich beruhigen.

Aber nähert euch Ihm nicht allein! So betet jeder Mensch auf der Welt. Alle Religionen und Glaubensrichtungen lehren, wie man zum Schöpfer betet. Aber Er hört es nicht. Er hört nur eine Art Gebet: die Notwendigkeit der Verbindung, für die Stärke der Vereinigung. Alles andere ist der Wunsch, das Böse auszurotten. Das muss Er nicht von euch hören, denn Er hat das alles erschaffen. Alles Böse kommt vom Ihm, damit wir uns verbinden mögen.

 

aus: Kongress in Brasilien 30.4.2017 „Vom Wir zu Eins“, Lektion 9

[206337]



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Wie macht die Kabbala den Menschen frei?

Frage: Wie macht die Kabbala den Menschen frei?

Antwort: Die Kabbala enthüllt dem Menschen die ganze Stufe seiner Unfreiheit und erklärt, in welchem Rahmen die Freiheit existiert.

In dieser Welt ist die Freiheit von unserer Selbstsucht, von unserer ganzen Natur, der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Natur möglich. Und das ermöglicht uns nur die Methode der Kabbala. Sie ruft die höchste Kraft hervor, die uns über unsere tierische Selbstsucht erheben kann.

Tatsächlich sind wir absolut schwach, können nicht aus unserem Ego heraustreten. Der Mensch kann sich aus dem Sumpf nicht herausziehen. Aber wenn mit Hilfe des höchsten Lichtes das höchste Niveau auf uns einwirkt, dann zieht uns das Licht aus dem materiellen Niveau heraus.

Der sogenannte ACHaP des Höheren steigt zu uns herunter in Galgalta we Ejnaim des Niedrigen, und wir beginnen uns zu erheben. Wir gehen über die Grenzen unserer Natur hinaus auf das höhere Niveau.

Aber wenn wir uns sogar schon dort befinden, sind wir immer noch nicht frei in dem Sinne, dass wir alles machen können, was wir wünschen. Das heißt, der Begriff der absoluten Freiheit existiert nicht. Die Freiheit hat nur der Schöpfer. Die Geschöpfe haben keine Freiheit.

Die Geschöpfe können im Zustand der Freiheit von der ursprünglichen egoistischen Natur sein und dabei zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer streben, d.h. sich immer mehr zum Altruismus, zum Geben, zur Liebe hinbewegen. In einem solchen Zustand fühlt sich der Mensch absolut zufrieden, erfüllt, er hat keine Bedürfnisse, er fühlt die uneingeschränkte Freiheit.

Außerdem bekommt er das Gefühl der Verantwortung, er ist verpflichtet zurückzugeben, zu helfen, andere zu erfüllen. Er empfindet diesen Zustand der absoluten Unfreiheit wie die absolute Freiheit, weil sie sich immer über seine Selbstsucht, über all seine minderwertigen Empfindungen erhebt.

Aus dem russischen Unterricht vom 02.07.2017

[#214800]

Kabbala Akademie



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Seminar im Kreis und die praktische Kabbala Teil 1

Frage: Die Methode der Kabbala erlaubt uns die Natur des Menschen so zu verändern, dass er anstatt sich um sich selber zu kümmern, anfängt sich um die anderen Menschen zu kümmern. Für die Realisation dieser Methode benutzt man die Seminare in Kreisen, „die runden Tische“. Was ist „der runde Tisch“?

Meine Antwort: Der runde Tisch ist eine Gruppenhandlung, an welcher Männer, Frauen und Kinder teilnehmen. Kabbala ist die Methode der Offenbarung des Schöpfers den Geschöpfen in dieser Welt. Und dies ist nur unter der Bedingung des Gleichheit der Eigenschaften möglich. Das bedeutet, dass wir die Eigenschaften erlangen sollen, die der höheren Kraft ähneln. Dann werden wir diese Kraft offenbaren können. Genauso wie jedes Ortungsgerät dafür bereit sein muss, die Erscheinungen die es orten soll, zu erfassen.

Zum Beispiel ist ein Dampfdetektor darauf aufgebaut, dass er auf den Dampf reagiert und nicht auf einen süßen, sauren oder bitteren Geschmack. Genauso hier, wenn ich die höhere Kraft offenbaren möchte, muss ich in mir ein Gefühlsorgan bilden, welches der Natur des Schöpfers entspricht. Dann kann ich den Schöpfer finden, wie ein Spürhund, der einen Geruch aufgenommen hat. Ich brauche nur „den Geruchsinn“ um zu orten, wo sich der Schöpfer verbirgt.

Die Kabbalisten sagen, dass der Schöpfer sich zwischen uns verbirgt. Wenn zwischen uns die guten Verhältnisse herrschen und die gegenseitige Anteilnahme, Liebe zu den Freunden, als ob wir ein Mann mit einem Herzen wären, sagt uns das, dass wir uns wirklich als Ganzes fühlen wollen.

In diesem Streben fangen wir an, wie ein Hund mit seiner Spürnase die Anwesenheit des Schöpfers zu fühlen. Wir suchen nicht nach Ihm irgendwo in anderen Welten und Räumen, sondern wir verbinden uns miteinander noch mehr, damit wir herausfinden wo und wie wir den Schöpfer offenbaren können.

Es ist klar, dass wir, indem wir freundliche Wechselwirkungen zwischen uns aufbauen, darinnen die höhere Kraft offenbaren. Das Netz der Verbindungen zwischen uns, der maximal guten Verbindungen, bis hin zur Liebe, heißt Shechina. In ihr wollen wir die Anwesenheit des Schöpfers finden, der Shochen heißt.

Daraus folgt, dass keine Notwendigkeit dazu besteht sich in einen anderen Raum zu versetzten. Wir brauchen zwischen uns nur das Netz der  Wechselwirkungen, die gegenseitige Liebe und das Geben, die Umarmung, die Einheit bis zu so einer Stufe korrigieren, bis wir uns innerlich so nahe sein werden, dass sich innerhalb dieser Verbindung der Schöpfer offenbart.  Das Einzige worum wir uns Sorgen machen müssen, ist unsere Verbindung. Alles andere wird sich innerhalb dieser offenbaren.

Für den Aufbau solch einer besonderen Verbindung wird die Arbeit in der Gruppe von zehn Menschen, die die höhere Kraft offenbaren wollen, durchgeführt. Wenn diese Menschen den Anweisungen der Kabbalisten folgen, offenbaren sie allmählich diese Kraft.

Es ist wünschenswert, dass dieser Zehner sich jeden Tag für das Studium der Wissenschaft der Kabbala versammelt und sich auch bemüht alle Freunde miteinander zu verbinden indem man über die Verbindung redet, die kabbalistischen Artikel liest und eventuell Übungen macht.

Das alles geschieht dafür, dass man unter den Freunden solche Beziehungen aufbaut, innerhalb derer sich ein Netz der Verbindungen zwischen uns offenbart. Dieses Netz existiert auch jetzt schon, wir sollen es aber aus seinem Versteck herausholen als ob wir ein Fischernetz aus der Tiefe der See holen. Wie die Fischer den Fisch mit dem Netz herausziehen, werden wir mit diesem Netz auch den Schöpfer herausziehen und offenbaren.

Das Seminar in dem Kreis ist eine Handlung, die uns erlaubt den Eigenschaften der höheren Kraft ähnlich zu sein. Darin verbirgt sich die ganze Wissenschaft der Kabbala, die von der Erhebung des Menschen von unten nach oben spricht.

Es existiert ein Teil in der Kabbala, welcher den Aufbau des Alls, das von der Welt der Unendlichkeit nach unten absteigt, erklärt. Ein anderer Teil der Kabbala lehrt darüber, wie man aus dieser Welt zurück in die Welt der Unendlichkeit aufsteigt und den Schöpfer offenbart. Diese Arbeit geschieht mithilfe des Seminars im Kreis.

Fortsetzung folgt…

 

Aus dem 885. Gespräch über das Neue Leben 

[#214705]



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Den Höheren von unserer Welt aus erreichen

Kommentar: In Originalquellen steht geschrieben: „Es gibt keinen Grashalm, über dem kein Engel steht, der ihn schlägt und ihm sagt: „Wachse!“

Antwort: Es ist tatsächlich so. Alles was in unserer Welt vorkommt, materialisiert sich nach der genauen Führung und dem Einfluss der höheren Welt.

Wir können diese Einflüsse nicht nachvollziehen. Wir können nicht sagen, welche Wurzel, welche Kraft der höheren Welt unsere Welt beeinflusst und welche bestimmte Wirkung diese Kraft realisieren will. Wir sehen die höhere Welt nicht; wir verstehen ihr Programm nicht, den Einfluss auf uns.

Die untere Welt kann die höhere Welt nur erreichen, wenn wir allmählich der Natur der höheren Welt ähnlich werden; es geht nicht anders. Solange wir das ganze, komplexe System des Einflusses von oben nach unten nicht verstehen und von unten nach oben offenbaren, werden wir nichts erreichen.

Das Gesetz von Wurzel und Zweig weist darauf hin, dass es eine Verbindung zwischen der oberen Wurzel und dem unteren Zweig gibt: in jedem Atom, in jeder Handlung, auf allen Ebenen der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Stufe, in Gedanken, Kräften – in allem.

Wir beobachten diese Verbindung nicht und können nicht sagen, welche Ursache für welche Auswirkung in unserer Welt verantwortlich ist oder wie wir eine Art Veränderung in der Wurzel bewirken können, um das Endergebnis und seinen Einfluss auf uns zu verbessern. Das ist tatsächlich der Gegenstand des kabbalistischen Studiums.

Die Wissenschaft der Kabbala studiert diese Wechselwirkung und bietet praktische Ratschläge und Techniken an, wie man sich mit der höheren Wurzel in Übereinstimmung bringen kann, um in der Lage zu sein, sie zu beeinflussen und von ihr eine gewünschte Antwort zu erhalten.

 

Aus der russischen Kabbalalektion 9/7/2017

[215146]



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