Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Kläre alles mit dem Schöpfer

Frage: Sollte der Schüler der Gruppe voll und ganz zustimmen? Oder gibt es hier einen Platz für seinen inneren Kampf?

Antwort:  Selbst wenn der Schüler der Gruppe nicht zustimmt, muss er verstehen, dass seine Meinungsverschiedenheit vom Schöpfer kommt.
Warum sollte er die Gruppe bekämpfen? Er muss mit dem Schöpfer kämpfen, mit den Hindernissen, die von Ihm kommen!

Alles kommt vom Schöpfer! Ich muss alles mit Ihm regeln. Warum gibt Er mir solche Hindernisse? Damit ich den Kontakt zu Ihm aufbaue. Ich muss ihn mit Ihm aufbauen und nicht mit der Gruppe.

Der Schöpfer erweckt im Menschen alle möglichen negativen Eigenschaften. In der linken Linie nimmt er die schlechten Eigenschaften auf und in der rechten Linie die Guten. Deswegen bezieht er sich zur Gruppe in der Weise, dass beide Linien in ihm der Schöpfer sind, in der entgegengesetzten und in der direkten Form.  Er sollte beide in die Gruppe bringen und sie darin einschließen, um ihr die richtige Ausrichtung zu geben.

Und so arbeiten wir: es gibt zwei Linien und die Dritte wird aufgebaut, wenn man bereits in Kontakt mit der Gruppe ist und dem Schöpfer in ihr.

Die Menschen müssen sich ständig selbst kontrollieren, um nicht zu vergessen, dass all ihre Gedanken und Gefühle vom Schöpfer kommen, der ihnen die ursprünglichen Parameter und die Verlangen von jedem gibt. Mit diesen Gedanken und Gefühlen werden wir uns richtig zum Zehner verhalten und so den Schöpfer in ihm offenbaren.

 

Aus KabTV’s “Die Letzte Generation” 10/30/17

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Sind wir für unsere eigenen Gedanken verantwortlich?

Frage: Ist ein Mensch für seine Gedanken verantwortlich?

Antwort: Verantwortung für sich selbst und den Schöpfer, ja. Verantwortung für den Rest der Menschheit, nein, denn bis die Gedanken zu Taten werden, haben wir keine Probleme mit anderen Menschen. Aber im Prinzip sind unsere Gedanken unsere Handlungen.

Fragen: Und wenn ein Mensch von seinen Gedanken entsetzt ist?

Antwort: Das ist nicht wichtig. Es sind seine Gedanken und er muss sie korrigieren.

 

Aus der Kabbala-Lektion in Russisch 1/7/18

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Der Geschmack für Schönheit bleibt

Frage: Warum hat der Schöpfer so viel Interessantes, Wundervolles und Schönes in dieser Welt erschaffen? Der Mensch hat den Wunsch, alles auszuprobieren und zu kosten. Der Schöpfer gab ihm sowohl Möglichkeiten als auch Wünsche. Warum sollten wir dagegen angehen?

Antwort: Man braucht nicht dagegen angehen. Aber wenn sich ein Mensch seine höhere Mission zu eigen machen kann, wird alles andere für ihn uninteressant. So heißt es: „Große Fische fressen kleine Fische auf“.
Wenn ich also den Sinn des Lebens studiere und verstehe, dass ich auf bestimmten Wegen zu ihm kommen muss, dann ist alles andere auf dem Weg nicht mehr als ein Mittel.

Frage: Wird dabei dem Menschen nicht der Geschmack für die Schönheit in dieser Welt genommen?

Antwort: Dem Kabbalisten wird nichts weggenommen. Im Gegenteil, er hat noch mehr Geschmäcker, Wünsche und Verlangen. Ich liebe immer noch gute Musik, schöne Natur und Reisen. Ich schaue gerne den Kanal „National Geographic“, Tierwelten, Ethnographie und die Kulturen der Völker der Welt.

Aus dem Unterricht in Russisch, 28.01.2018

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Der Sinn des Lebens besteht darin, seinen Sinn zu erlernen

Frage: Gibt es außer dem Hauptziel, die obere Welt zu erreichen, noch andere höhere Ziele, die mit natürlichen Begabungen und Eigenschaften eines Individuums zusammenhängen, die verfolgt werden sollten, obwohl sie noch nicht das Verlangen für die Suche nach der oberen Welt entwickelt haben?

Antwort: Und warum sollte sich das Individuum von irgendetwas verwirren lassen? Um ein großartiger Musiker zu sein? Sagen wir mal, ich beginne 12 bis 14 Stunden pro Tag mit dem Üben eines Musikinstruments, um schön spielen zu können. Ist das der Sinn meines Lebens?!

Was erreiche ich damit? Eine große egoistische Erfüllung. Sie verbeugen sich vor mir, respektieren mich, ich werde bekannt, ich verdiene viel Geld, ich gehe auf die Bühne, alle stehen auf und applaudieren!

Anmerkung: Nicht nur das. Die Leute hören der Musik zu und werden in gute Stimmung versetzt.

Mein Kommentar: Ja, die Leute schreien vor Freude, das ist schön und was dann? Am Ende werden ich und meine Zuhörer dennoch sterben und damit endet alles. Ist das der Sinn des Lebens?

Alle sind in einer solchen „Mausefalle“ gefangen. Aber es gibt Menschen, Kabbalisten, mit einem ungeheuren Verlangen, das Wesen der Existenz zu erfahren. Sie sagen: „Wir müssen den Schöpfer erreichen, weniger werden wir nicht akzeptieren! Den Sinn des Lebens, die Erlangung des Punktes, aus dem alles entsteht, und nicht weniger“.

Frage: Und wenn wir die Wissenschaftler berücksichtigen würden, die zum Beispiel Kriseninterventionen entwickelt haben, die Leben retten. Die Menschheit benutzt sie seit Jahrhunderten. Gibt es darin keine Bedeutung?

Antwort: Sie verbessern einfach das tierische Leben der Menschen. Es gibt keinen Sinn in unserer Welt, es besteht keine Notwendigkeit, danach zu suchen! Wir sehen was wir sind und wie alles endet. Menschen werden geboren, leben und sterben, und dies über Generationen, solange die Erde uns trägt. Es gibt nichts anderes. Ist es also sinnvoll, die Bedeutung der Existenz von Proteinen auf diesem Planeten zu diskutieren?!

Frage: Es stellt sich also heraus, dass der Sinn des Lebens darin besteht, seinen Sinn zu erfahren? Kabbalisten sagen, dass dieser in der Anhaftung an den Schöpfer besteht.

Antwort: Natürlich. In diesem Leben. In dieser Welt.
Du musst den Schöpfer erreichen, Ihn offenbaren, Ihn erfahren. Währenddessen erreichst du den Zustand der Ewigkeit und Vollkommenheit, ohne zu sterben, ohne dich mit dem Körper zu identifizieren, der als ein absolut unnötiger Teil übrig bleibt, ein gebrauchter Teil einer Rakete.

Du bist dazu verpflichtet, dies zu erreichen und es klar und deutlich zu erleben, wie ein Kind, das alles in den Mund steckt, denn nur durch den Geschmack kann es erfahren, was es ist. Deshalb wird dies Taamei Tora genannt, „Geschmäcker von Licht“.

 

Aus der Kabbala-Lektion in Russisch 1/28/18

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Meine Gedanken auf Twitter 06/06/2018

Das Studium des Buches Sohar ist erhabener als alle anderen Studien. Auch wenn man nicht versteht was man liest, auch wenn man beim Lesen Fehler macht, ist das trotzdem eine große Korrektur der Seele. Das Buch Sohar beinhaltet verborgene Geheimnisse, und obwohl diese unverständlich sind, beschleunigen sie die Offenbarung des Geschöpfes. (ChIDA)

Das Studium des Buches Sohar ist gerade in unserer Zeit für unseren Schutz vorm Bösen äußerst notwendig. Wer sonst könnte uns denn in unserer Generation, die weit weg von der höheren Wurzel ist, beschützen, wenn nicht die Wissenschaft der Kabbala?! Damit wird alles Verborgene offenbar. (J. Zemach)

Es gibt viele Dumme, die vor den Geheimnissen des Buches Sohar, in denen unser ganzes Leben steckt, fliehen. Wenn ihr auf mich hören würdet, dann solltet ihr all eure Tage mit dem Studium des Buches Sohar und mit der Korrektur verbringen. Ihr würdet dabei alle Katastrophen abwenden und könntet das Licht der Fülle anziehen. (Nozach Chessed)

Die Bedeutung des Studiums des Buches Sohar ist bekannt. Wie der Ari sagte, gleicht ein Tag des Studiums des Buches Sohar und der Geheimnisse der Tora einem Jahr des Studiums von Pschat (die schriftliche Tora). (Vorwort zum Buch Sohar, Liborno Verlag)

Das Studium des Buches Sohar ist die größte Korrektur der Seele. Es erleuchtet die Seele und heiligt sie. (ChIDA)

Es gibt in unserer Welt kein größeres Vergnügen für den Schöpfer, als wenn man sich mit der Weisheit der Kabbala beschäftigt. Und mehr noch: der Mensch ist nur dafür erschaffen worden, um die Weisheit der Kabbala zu studieren.  (MARChU)  

Raschbi konnte das Buch Sohar dank dem Leuchten schreiben, welches er bei seiner Korrektur in der Höhle bekommen hat.  Es ist ein großes und furchterregendes Werk. Es offenbart die gesamte Tiefe der Geheimnisse klarer als die Tora selbst und heißt die Offenbarung der inneren Tora. (Ramchal)

Es heißt, das Buch Sohar –  das Buch des Scheins. Weil das Licht, das von ihm ausgeht, aus dem höheren Scheinen ausströmt. Durch dieses Licht wirken die Studierenden auf die höhere Lenkung ein, damit die Geheimnisse der Tora für sie offenbart werden. Deswegen heißt das Buch Sohar, weil Sohar vom Wort Schein kommt. (Ramack)

Der Mensch hat immer die Möglichkeit, sich an den Schöpfer zu wenden und die Korrektur auszulösen, WENN er das ganze Geschehen als vom Schöpfer kommend annimmt und all seine eigenen Taten als vom Schöpfer kommend sieht. Versuch so zu denken und beobachte, wie sich dein Leben ändern wird!

Je unterschiedlicher die Menschen in einer Gruppe sind, desto schneller werden sie den Widerstand spüren und sie werden gezwungen sein, ihn zu überwinden. In ihrer Unterschiedlichkeit werden sie die Kraft der Verbindung und die Größe der Offenbarung des Schöpfers wahrnehmen. Aber auch zwischen charakterlich gleichen Menschen organisiert der Schöpfer Hindernisse.

Diejenigen, die das Buch Sohar erfassen, werden durch ihre Rückkehr zur Quelle wie das Firmament erstrahlen.

Kabbala Akademie auf Twitter



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Die Selbstaufopferung

Frage von Facebook: Muss ein Kabbalist buchstäblich sich selbst opfern und nicht nur in Bezug auf sein Ego?

Meine Antwort: Es ist nicht ganz klar, was „sich selbst opfern“ bedeutet. Keiner opfert etwas, für niemanden. Der Mensch entscheidet selber, was er in jedem Augenblick seines Lebens besser machen sollte. Deswegen, wenn es für ihn von Vorteil ist, dann macht er es, wenn nicht, dann macht er etwas anderes. Er handelt immer ausgehend von seinem Verlangen und kann niemals eine Handlung darüber machen. So etwas existiert nicht.

Replik: Wir sprechen immer davon, dass wir uns über den Egoismus erheben und ihn unterdrücken sollen…

Meine Antwort: Das wird auch gemacht. Das macht man aus einer bewussten Absicht heraus, aus einem bewussten Verlangen. Deswegen gibt es nichts, was über die Grenzen unserer Verlangen hinausgehen würde.  

Es geht darum, dass wir uns auf höhere Verlangen vorbereiten können. Es existiert eine absolut klare Berechnung innerhalb des tierischen oder spirituellen Körpers, und alles nimmt nur auf diese Berechnung Bezug.

In der Kabbala kommt das Wort „das Opfer“ („kurban“) vom Wort „kirwa“, „itkarwut“, was Annäherung bedeutet. Das heißt, sich in einen dem Schöpfer näheren Zustand zu bringen. Was opfere ich, wenn ich mich Ihm annähere?…

Die Wissenschaft der Kabbala ist die Wissenschaft darüber, wie man das Beste, das Günstigste, das Höchste erlangt.

Frage: Also, die ganze Zeit über existiert die Berechnung: Wenn es für mich günstig ist, mache ich das?

Meine Antwort: Unbedingt. Dabei ist das eine harte, klare, ausgewogene Berechnung.

Frage: Wo befindet sich dann das Geben?

Meine Antwort: Das Geben wird auf dieser rigorosen Berechnung aufgebaut. Deswegen ist es richtiges, wahres Geben. Weil ich zu dem Gedanken und zur Entscheidung komme, dass ich geben möchte. Alles ist auf dem klaren Verlangen aufgebaut, auf dem Streben, auf der Berechnung eines Menschen, ansonsten ist es unseriös.

 

Aus dem Fernsehprogramm „Nachrichten mit Michael Laitman“, 08/05/2018

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Was in einem Streit geboren wird?

Frage: Woher kommen alle Regeln des Seminars? Im Kreis nacheinander sprechen, sich annullieren und nicht kritisieren? Im Gegenteil, im Streit wird die Wahrheit geboren.

Antwort: Alle Regeln der Seminare basieren auf den Prinzipien, die von den Kabbalisten beschrieben wurden. Es begann mit dem Buch Sohar, als zehn große Kabbalisten in einer Höhle zusammenkamen und Schutz suchten. Dort schrieben sie dieses Buch. Von da an gibt es das Verständnis, was ein „Zehner“ ist, wie man sich darin verbindet und was man damit macht.

Später beschrieb mein Lehrer Rabash sehr detailliert die Beziehungen im Zehner. Er betonte, dass alle Grundlagen der Zusammenarbeit zwischen den Menschen im Kreis nichts mit psychologischem Training zu tun haben.

Die Aussage, dass die Wahrheit in einem Streit geboren wird, ist absolut falsch. Wie kann in einem Streit Wahrheit entstehen, wenn alle Egoisten sind und falsch denken? Aus der Tatsache, dass sie streiten, werden aus ihren zehn egoistischen Meinungen zwanzig, dreißig und vierzig geboren.

Ich habe nie gesehen, dass die Wahrheit in einem Streit geboren wird. Dafür sollten die Menschen besonders sein und verstehen, wie es bei dieser begrenzten Kapazität möglich ist, dieses Prinzip anzuwenden.

In der Kabbala ist das völlig inakzeptabel. Es kann keine Streitigkeiten geben, weil die Wahrheit von der nächsten Stufe der Erkenntnis zu uns kommen muss, und nicht von unserer Stufe. Wir können nichts in uns selbst suchen. Es scheint mir, dass die Menschheitsgeschichte uns bereits deutlich gezeigt hat: wir können nichts aus uns selbst ausgraben.

Deshalb suchen wir nichts, auch nicht die “Wahrheit“. Wir müssen uns nur in der Weise versammeln, dass wir den höchsten Glanz, das höchste Licht auf uns ziehen. Und dann werden wir Erfolg haben.

 

Aus dem Unterricht in Russisch, 08.10.2017

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Ein temporärer Rückzug, um noch einmal zu springen

Frage: Wenn ich das Ego in mir enthülle, fühle ich manchmal, dass ich es nicht loswerden kann, dass ich das Ziel nicht erreichen kann.

Antwort: Das stimmt. Aber das ist schon die nächste Ebene. Zum Beispiel brachte ich gestern einem Freund ein Geschenk und ich dachte, dass ich ihn wirklich liebte und dass ich ihm sehr ergeben war. Und heute entdecke ich, was ich gestern nicht verstanden habe: Es stellt sich heraus, dass ich das getan habe, um die Sache für meinen eigenen Vorteil zu berechnen. Gestern konnte ich meinen Gedanken nicht bis zum Ende sehen, ich konnte mein Verlangen nicht erkennen, nur meine Liebe zu dem Freund wurde mir offenbart. Und nun stellt sich heraus, dass ich an dieser Liebe mein eigenes Interesse verfolgt habe.

Was gestern vor mir verborgen war, offenbart sich heute. Was soll ich jetzt tun?

Erstens bereue ich nicht, was gestern passiert ist. Ich tat, was ich tat, gemäß meinen Kräften, und dank meiner Handlung kann ich heute die nächste Ebene enthüllen, ein stärkeres Verlangen, das viel tiefer ist in der Absicht, für mich selbst zu empfangen. Na und? Jetzt nähere ich mich der Korrektur.

Das passiert immer wieder und so heißt es: „Was für den Oberen Verschwendung ist, ist für den Niederen Nahrung.“ Jetzt versuche ich mich zu bemühen, mich dem Oberen anzugleichen, und Er gibt mir ein Beispiel: „Schau, das bin Ich, kannst du wie Ich sein, was bedeutet, nicht die Gefäße des Empfangens zu benutzen, sie einzuschränken und an Mir festzuhalten, und dein Bestes zu geben, um so zu handeln wie Ich“.

Das bedeutet, dass ich mein ACHaP einschränke und mit meinen GE an Sein ACHaP anhafte und so aufsteige. Zuerst muss ich meine GE von meinem ACHaP isolieren. Ich annulliere sie und führe die erste Einschränkung (Zimzum Alef – SA) darauf aus und benutze nur die Gefäße des Gebens gegenüber dem ACHaP des Oberen.

Wenn wir gleich werden, werden meine GE und Sein ACHaP zu zehn Sefirot. Dadurch halte ich mich am Oberen fest und „komme“ zu Ihm, und werde jetzt ein „Embryo (Ubar)“ genannt, und der obere ACHaP wird für mich zum Mutterleib. So steige ich ständig zu Ihm auf, indem ich mich immer mehr annulliere.

Frage: Aber gerade in diesem Moment möchte ich normalerweise aus der Gruppe fliehen. Wie kann ich drinnen bleiben? Wie kann ich trotz allem die Arbeit fortsetzen?

Antwort: Ich kann nur eines sagen: Dein Drang, aus der Gruppe zu fliehen, zeigt an, dass der Schöpfer, das Licht, dir mehrere zusätzliche Wünsche zeigt, durch die du nun in den Oberen eintreten kannst. Ohne diese Störungen könntest du in Ihn nicht eindringen. So entwickelst du jetzt die richtige Einstellung zu Ihm.

Die Flucht ist auch notwendig, da du sonst das zusätzliche Verlangen nicht spüren würdest. Du musst das zusätzliche Verlangen spüren, es bereuen, wieder zu der Gruppe zurückkehren und anfangen zu arbeiten, um das Licht zu empfangen, das das Verlangen korrigiert. Wenn du den zusätzlichen Wunsch korrigierst, wirst du wieder in den oberen Teil aufgenommen. Ein solcher Kreis sollte gezeichnet werden.

Angenommen, du haftest dich an den Oberen, aber du hast die obere Welt noch nicht betreten. Jetzt kommt eine gewisse Störung: (Boom!), und von dem Schlag, den du auf den Kopf bekommst, vergisst du alles. Dies geschieht, damit du den gesamten Kreis durchläufst, dich wieder mit der Gruppe verbindest, zum Ausgangspunkt zurückkehrst und fortfährst.

                               

So „verdaust“ du den Wunsch, der erwacht ist, der dich in verschiedene Richtungen wirft. Plötzlich kommst du nicht mehr in den Unterricht oder du nutzt deine Freizeit nicht gezielt (du gehst ins Kino anstatt zu verbreiten). Du musst das starke Verlangen, das du empfangen hast, spüren (+), es bereuen (-) und dich der Gruppe zuwenden. Dann, wenn die Gruppe dich durch das reformierende Licht (O“M) beeinflusst, entscheidest du dich, wieder am Oberen anzuhaften, egal was passiert.

Schließlich kehrst du zurück, nachdem du eine größere Kraft erlangt hast, die es dir ermöglicht, die Störung zu überwinden, du gelangst wie ein Embryo in die obere Welt und bleibst an der „Wand der Gebärmutter“ anhaften.

Nach den theoretischen Erklärungen kann dir nur eine starke vereinte Gruppe helfen, nur darin kannst du Fortschritte machen. Dementsprechend sollte sich ein Mensch, der weit weg von den Freunden lebt, darüber noch mehr Sorgen machen.

Es ist nicht gut, wenn ein Mensch über große Entfernungen mit Freunden in Kontakt treten muss; es ist noch schlimmer, wenn er nicht live am Unterricht teilnehmen kann, und was noch schlimmer ist, wenn er nicht zu einer Gruppe gehört. Man sollte ständig darauf achten, dass die Störungen in der Verbindung zwischen uns vorteilhaft und nicht schädlich sind.

 

Aus dem 4. Teil der täglichen Kabbalalektion, Shamati 9 vom 1/23/13

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Meine Gedanken auf Twitter 29/05/2018  Teil 2

Der Zehner erschafft mithilfe des gegenseitigen Gebens ein Netz (Kli). Dieses Netz ist kein individuelles Geben von jedem für alle, sondern ein gegenseitiges Geben unter den Gruppen. Dadurch erlangen sie ein neues Niveau des Gebens. Das gemeinsame Geben lässt Keter, den Schöpfer, erscheinen und auch die gemeinsame Malchut: das gemeinsame Verlangen, Ihm zu geben.

Indem ich mir wünsche, dem Licht ähnlich zu sein, anderen zu geben, verwandle ich mich in einen spirituellen Parzuf. Denn ich schränke dadurch mein Verlangen zu genießen ein und verbinde mich mit den anderen Verlangen, die sich in meine neun Sefirot verwandeln.

Es gibt keinen größeren Genuss als die Offenbarung des Schöpfers. Dieser Genuss durchdringt den Horizont. Alles wird nur vor diesem Hintergrund gesehen, der die gesamte Realität erhellt. Wir sollen die gesamte Realität mit dem Schöpfer verbinden und sie nur als Mittel für die Offenbarung Seiner Erhabenheit annehmen.

Der Schöpfer genießt, wenn die Geschöpfe Ihn voll auskosten. Die Ähnlichkeit zum Schöpfer bedeutet, Ihm den Genuss zu bereiten. Ich muss mich überprüfen, ob ich die Erhabenheit des Schöpfers wahrnehme. Wenn ich nicht mit der Freude erfüllt bin, dass ich in einer Welt des Schöpfers lebe, heißt das, dass es mir an Seiner Erhabenheit mangelt.

Der Verstand des Schöpfers ist das Geben, der Glaube. Der Verstand des Menschen ist das Wissen, das Empfangen. Den Verstand des Schöpfers zu erlangen heißt, das Verlangen des Gebens und des Liebens zu bekommen.

Wenn ich ein Problem wahrnehme, verstehe ich, dass es vom Schöpfer kommt, damit man mich erweckt, auf Seine Stufe aufzusteigen. Deswegen bitte ich um die Kraft Seiner Erhabenheit, um auf die Stufe des Glaubens über dem Verstand (des Gebens über dem Problem) aufzusteigen.

Wann hört der Mensch von dem Schöpfer: „Lass uns zum Pharao gehen“?

Dann, wenn er versteht, dass das Böse nur dafür offenbart wird, um über dieses Böse zum Schöpfer zu streben. Man braucht den Schöpfer als Partner, um in jedem Zustand den Schöpfer im Glauben (das Geben) über den Verstand (das Empfangen) zu erheben.

 

Kabbala Akademie auf Twitter



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Bücher über das Ewige

Wenn wir anfangen, einem kleinen drei oder vierjährigen Kind unsere Erwachsenenprobleme zu erklären, dann ist es offensichtlich, dass es sie gemäß seiner intellektuellen, psychischen und seelischen Entwicklung nicht verstehen kann. Sie sind für es uninteressant und liegen überhaupt nicht im Rahmen seiner Auffassung.

Auch wir, wenn wir die von Kabbalisten geschriebenen Bücher lesen, müssen versuchen zu erkennen, dass wir überhaupt nicht verstehen, worum es dort geht.

Angenommen, wir lesen den Artikel „Bezüglich der Liebe zu Freunden“, wir wissen aber weder was Freunde sind noch  was Liebe ist. „Freunde“ im Spirituellen sind Teile meiner Seele, aber so nehme ich sie nicht wahr. Ich verwechsele sofort das Wort „Freunde“ mit der üblichen Freundschaft in dieser Welt, den Kumpels, mit denen man angenehm einen Abend verbringen kann, oder den Freunden aus der Kindheit, mit denen man eine gemeinsame Reise unternehmen kann.

Aber hier ist das ganz anders gemeint. Ich möchte meine Seele, den ewigen Teil der Wirklichkeit offenbaren, aber vorerst  erhalte ich  lediglich eine vergängliche, illusorische Existenz in unserer Scheinwelt, die es eigentlich gar nicht gibt.

Deshalb muss ich verstehen, dass die Bücher von meiner ewigen Seele sprechen, die mir in Gestalt von einigen besonderen Menschen erscheint, mit denen ich von einer höheren Macht zusammengebracht wurde – ein zerrissenes Netzwerk der Verbindungen zwischen uns.

Es ist notwendig, eine Vorstellung eines solchen Systems in sich selbst zu bilden – wenn auch immer noch imaginär, aber so nah wie möglich an der Spiritualität. Außerdem muss man die richtigen Begriffe definieren: was ist „ein Mensch“ im Allgemeinen und „ein Freund“ im Besonderen, was ist „Liebe zu Freunden“? Freunde sind nicht diejenigen, mit denen es angenehm ist zusammen zu sitzen, etwas zu trinken, eine Kleinigkeit zu essen, zu tanzen, gemeinsam zu lernen.

Freunde sind eine besondere spirituelle Verbindung, die nicht den Zweck hat, einander Vergnügen zu bereiten. Vergnügen kann nur ein Mittel sein. Aber in Wirklichkeit ist mit der Liebe zu Freunden gemeint, dass jeder anstelle des anderen handelt. Dies ist eine der Schwierigkeiten beim Studium der Kabbala.

Die zweite Schwierigkeit besteht darin, dass wir die Tora als eine Geschichte über unsere Welt wahrnehmen: als ob es Zeit, Bewegung und Raum gäbe, die es in der spirituellen Welt nicht gibt. Deswegen gibt es auch die ganze „Geschichte“, die wir von der Tora erhalten, nicht! Es gibt weder Ägypten noch das ägyptische Exil.

Ich darf mir nicht vorstellen, dass dies jemals in unserer Welt passiert ist. Die Tora beschreibt keine historischen Ereignisse, sondern eine Reihe von Vorbereitungszuständen, die von einem Kabbalisten durchgeführt wurden, um die wahre und einzige existierende Wahrnehmung der Realität zu erreichen.

Ich darf mir ebenfalls nicht vorstellen, dass ich eine Geschichte aus der Antike studiere, die mit einer Gruppe von Menschen passiert ist, die von einem Ort zum anderen fliehen.

Darum geht es hier nicht, sondern um den Sinneseindruck eines Menschen, der sich in so einen Zustand hineinfühlt, den er als das spirituelle Exil definiert, eine Verbannung aus der spirituellen Welt. Dann kann man sich vorstellen, was spirituelle Befreiung und Entwicklung sind. Es geht nur darum, was im Inneren eines Menschen passiert.

Mit jedem Tag möchte ich mich mehr und mehr von „Überlieferungen“, von Geschichte und Geographie entfernen und sie mir auf der inneren, sinnlichen Ebene erklären: auf meiner Ebene oder auf der von jemand anderem, der sich spirituell entwickeln möchte. All dies gilt nur für die Zeit der spirituellen Entwicklung des Menschen. Daher sollte die „Liebe zu Freunden“ und im Allgemeinen die gesamte Tora nur in ihrer inneren Form in Bezug auf unsere Entwicklung betrachtet werden.

 

Aus der Lektion zum Thema „Vorbereitung auf Pessach“, Kap. 1, 06.03.2018

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