Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Schwache Männer und starke Frauen

Frage: Es wird heute viel darüber geredet, dass die Frauen verängstigt, deprimiert usw. sind. Es ist dagegen nicht üblich, darüber zu sprechen, dass der Mann einen ziemlich traurigen Anblick bietet.

Einerseits ist er in der Familie belastet, da er  keine Rolle mehr hat. Andererseits muss er für die Familie sorgen und alles Notwendige beschaffen. Dieses Notwendige hat sich so entwickelt, dass nur wenige Männer diesem Bedürfnis gerecht werden können. Die Krise führt dazu, dass das was ein Mann früher konnte, er heute nicht mehr im Stande ist zu leisten. Infolgedessen fängt er an herumzutoben, zu randalieren, seine Frau zu schlagen usw.

Antwort: Wir befinden uns in einem, von einer Explosion, bedrohten Zustand. Es ist notwendig, dieses Problem auf ganzheitliche und integrale Weise zu lösen: Kurse an Universitäten, im Fernsehen, in Hausgemeinschaften, Kulturhäusern, Abendschulen usw. anzubieten. Das heißt, wir müssen aufklären! Erstens müssen wir die Frauen unterstützen, da durch sie die Aufklärung weitergeleitet wird. Zweitens muss man die gleichen Fragen gezielt mit Männern lösen. Sie muss man „mit Gewalt“ zu den Kursen bringen.

Wir müssen den Menschen von der tierischen Stufe zur Stufe „Mensch“ erheben, denn heute ist er ein trauriger Anblick. Eine Frau ist viel anpassungsfähiger, sie ist fähig und bereit, sich zu verändern, da sie den Mutterinstinkt hat. Sie hat ein starkes Verlangen nach Leben und will sich mit allen Mitteln über Wasser halten. Sie ist grundsätzlich das starke Element. Ein Mann ist im Gegenteil das schwache Wesen und muss sich daher gut organisieren.

Es dürfte weder Schmarotzer noch Faulenzer geben. Wenn ein Mensch nicht arbeitet, dann studiert er. Wenn er arbeitet, sollte er trotzdem zusätzlich studieren,  zum Beispiel an seinem Arbeitsplatz. Wir müssen alle einen Kurs für die integrale Bildung und Erziehung absolvieren, ohne dem wird es nichts. Es sollte zu einem staatlichen Programm werden, selbst wenn eine Geldinvestition erforderlich wäre (ich glaube nicht, dass die Summen groß sein werden). Es wird in jedem Bereich der Gesellschaft einen sofortigen wirtschaftlichen Effekt geben, so dass der Gewinn um ein Vielfaches alle Kosten decken würde.

Das Wichtigste ist, die Menschen unbedingt zum Kommen und zur Teilnahme zu bewegen und nicht damit zu warten. Es muss ganz selbstverständlich von einer breiten Werbung in den Massenmedien begleitet werden. Sie müssen die Methode der integralen Bildung als ein nationales, staatliches Programm bewerben.

Ich denke, dass in Russland, in dem es große Ansprüche auf eine nationale Idee gibt, es durchaus möglich wäre. Im Prinzip bedroht es in keiner Weise die Staatsmächte – sie könnten dabei ruhig weiter regieren, da wir nur über die Erziehung der Gesellschaft sprechen.

Aus dem Gespräch über die integrale Bildung, 28.05.2012

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Die Unmöglichkeit von Fairness in unserer unkorrigierten Welt

Ich verstehe, dass, wenn ich keine Wahl habe und etwas von mir geben würde, ich nichts zurückbekommen würde. Andere Menschen wollen ebenfalls leben und wenn ich weiter nur bekomme, sind sie verpflichtet, zu mir zu kommen und alles mit Gewalt zu nehmen und mich möglicherweise zusammenzuschlagen.

Es ist eine Tatsache, dass unsere ganze Aufgabe darin besteht, die goldene Mitte in unseren Beziehungen zu finden, die Gleichgewicht (Frieden)zwischen empfangen und geben heißt. Wenn wir das verstehen würden, würden wir uns anders zur Natur beziehen und unser Leben würde besser. Das Problem ist, dass wir unfähig sind, aufrichtige, vorurteilsfreie und gleichberechtigte Beziehungen untereinander aufzubauen. Die Menschheit hat In jedem Zeitalter versucht, diese Art von Übereinkunft miteinander zu erreichen, hatte jedoch bisher keinen Erfolg. Die Folge davon ist, dass es zu einer allgemeinen, globalen und facettenreichen Krise gekommen ist.

Wir sind unfähig, zu bestimmen, wer die Geber sein sollten und wie viel sie geben sollten, noch wer bekommen sollte und wie viel sie bekommen sollten. Letzten Endes müssen wir in der Lage sein, das Gesamtbild der Realität zu sehen, wenn wir diese Aufgabe durchführen wollen, einschließlich aller individuellen Möglichkeiten, Gesundheit, Verlangen und so weiter. In Wirklichkeit haben wir keine Ahnung, mit welchen Möglichkeiten und Vermögen ein Mensch geboren wurde, noch welche Erziehung und Bildung er bekommen hat, mit welchen Gesundheitsproblemen er konfrontiert ist oder welche Launen ihn täglich beeinflussen.

Deshalb können wir uns nicht mit einem echten Maßstab für den Zustand eines Menschen an ihn heranmachen. Stattdessen fordern wir von allen gleich und beurteilen sie nicht nach ihren Fähigkeiten. Um das beängstigende Ungleichgewicht zwischen den Menschen zu vermeiden, baute die Menschheit ein System auf, dass für die Schwachen einen Ausgleich schafft.

Die Gesellschaft nimmt daher ein klein wenig mehr von ihren fähigeren Bürgern und gibt diesen Gewinn an die Schwachen, Armen und Kranken weiter. Wenn dies nicht geschah, kam es zu Bürgerkriegen und Revolutionen, wegen der Tatsache, dass die Reichen einen Teil ihres Einkommens an die Armen geben wollten. Tatsächlich nutzte ihre Geste ihnen selbst, da sie eine Umgebung mit mehr Sicherheit hatten.

Diese Regel ist in den Regierungen aller Nationen eingebaut. Wenn es um eine parlamentarische, demokratische Struktur geht, werden jene, die am lautesten verkünden, dass sie alles gerecht verteilen wollen, gewählt. Was nicht erkannt wird ist, dass es in Wirklichkeit weit schlimmer für alle wäre, wenn es wahrhaftig „gerecht“ wäre.

Kabbala Grundkurs



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Im Krieg mit der Illusion.

Wir befinden uns jetzt in einer besonderen Zeit von Chanukka. Im Wesentlichen ist Chanukka ein Prozess der bis zum Ende der Korrektur existiert und zu Beginn jeder Stufe durchlaufen wird.

Jedes Mal, wenn neue Informationen aus der Zersplitterung (Reshimot) in uns aufgedeckt werden, müssen wir eine Einschränkung machen. Der Bildschirm, das reflektierte Licht, all das wird als die Korrekturen von Chanukka bezeichnet.

Wir bemühen uns ständig, „im Verstand“ zu bleiben und gemäß unserem irdischen Verstand und unserem Gefühl zu leben. Das ist für unseren Egoismus und in dieser Welt üblich. Wir müssen im Gegensatz dazu eine andere Form festlegen. Alles was wir mit unserem Verstand und mit unserem Herz sehen, fühlen, verstehen, – offenbart sich in unseren egoistischen Wahrnehmungsorganen. Es heißt: „Sie haben Augen aber sehen nichts, sie haben Ohren aber hören nichts.“

Wir möchten alles im Verlangen zu geben wahrnehmen was als Glaube über dem Verstand bezeichnet wird. Wir entscheiden, dass alles von einer höheren Kraft kommt, die gut und Gutes tuend ist- und das in jedem Moment des Lebens.

Es gibt Momente, in denen es uns mehr gelingt, und manchmal weniger. Dieser Krieg ist ständig vorhanden. Es ist der Krieg der Makkabäer gegen die Griechen. Dieser Krieg setzt sich innerhalb des Wissens, innerhalb der Empfindungen dieser Welt, des rationalen Verstandes und der Philosophie, unseres egoistischen Geistes fort. Damit haben wir viele Kommunikationssysteme zwischen uns aufgebaut.

Wir kämpfen für eine andere Existenzform und erkennen, dass alle unsere Empfindungen und Ideen falsch sind. Das ist ein trügerisches Bild der Wahrnehmung, der Realität, da es innerhalb des egoistischen Verstandes geschieht.

Wir müssen verstehen lernen, dass die Wahrnehmung der Realität in unserem rationalen Verstand von der einzigen, absolut guten, höchsten Kraft kommt. Jede Form, die wir im Verstand wahrnehmen wird uns nur deshalb gegeben damit wir uns zu einer anderen Wahrnehmung zum Glauben über dem Verstand erheben.

Das heißt, wir entscheiden, dass alles vom Schöpfer kommt der uns nur in dieser Form zu einer wirklichen Wahrnehmung der Realität zur wahren Welt führen kann.

Wir müssen jeden Tag, 24 Stunden lang trotz all der Eindrücke der irdischen Gefühle und des rationalen Verstandes versuchen, die Wahrheit zu erkennen.

Wir rennen von dieser verstandesmäßigen Wahrnehmung nicht weg, da „der Schöpfer eins gegenüber dem anderen geschaffen hat“. Wir streichen nichts durch, sondern verarbeiten es richtig: eins gegenüber dem anderen, bis wir für jedes Konzept „im Verstand“ ein Konzept „über dem Verstand“ aufbauen können.

Wir gewinnen so die Wahrnehmung der spirituellen Realität und beginnen auf zwei Stufen zu handeln: auf der materiellen Stufe, unter Beachtung aller Gesetze und Regeln, die zwischen den Menschen dieser Welt verwendet werden, sowie in der wahren spirituellen Realität. Das höhere Licht wird offenbart, da wir unter allen Bedingungen in der Lage sind, ein Fässchen mit Öl anzuzünden und so die Offenbarung des Schöpfers und der höheren Welt zu erreichen.

Tag für Tag und jeden Moment müssen wir versuchen, uns in diesem Krieg zu sehen. Wir müssen uns das Bild im Verstand und das Bild über dem Verstand vorstellen. Dies ist der Krieg der Makkabäer gegen die Griechen: die Griechen bewegen sich im Verstand und die Makkabäer über dem Verstand.

Aus dem Unterricht „Chanukka laut der Wissenschaft der Kabbala“ vom 14.12.2017

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Um nicht in diese Welt zurückzukehren

Frage: Welcher Teil des Systems bestimmt, wie oft ich sterben und geboren werden muss? Kann ich dies durch das Studium der Kabbala beeinflussen?

Antwort: Das können Sie. Rabash hat einen Artikel mit dem Titel „Wie man nicht wiedergeboren wird“ geschrieben. Das hängt vom Menschen ab. Lasst uns vereinbaren, dass wir nicht mehr in diese Welt zurückkehren wollen. Wir werden in diesem Lebenszyklus, in diesem irdischen Leben, alles beenden was wir beenden sollen und uns von dieser Welt verabschieden.
In der Tat ist diese Welt die schlimmste, die niedrigste der Welten, ein Zustand, in dem jeder spirituelle Zustand viel höher, ehrlicher und im Vergleich besser ist.

Frage: Was bedeutet es, sich von dieser Welt zu verabschieden?

Antwort: Es bedeutet, in unseren Eigenschaften der nächsten Stufe ähnlich zu werden.

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Es gibt niemanden außer Ihm

Frage: Was bedeutet „Es gibt niemanden außer Ihm“?

Antwort: Das ist genau das was wir entdecken müssen. Mit anderen Worten, es gibt für alles einen Grund, wie man sich vielleicht vorstellen kann, und dieser Grund ist eine einzige, alleinige Quelle.

Dieser Grund legt fest, entscheidet, verwirklicht und arbeitet in allem, und das nennt man „Es gibt niemanden außer Ihm“. Wer ist Er? – die Kraft des Gebens und der Liebe. Dies sind Seine Eigenschaften in Bezug auf uns. Abgesehen davon wissen wir nichts über Ihn.

Frage: Wie soll ich damit arbeiten?

Antwort: Du musst Ihn ständig enthüllen, in jeder Situation, in jeder Handlung, Absicht und jedem Gedanken – in allem – mit dem Wissen, dass es nur eine einzige Ursache für alles gibt. Unsere Natur ist schließlich Materie, der Wunsch zu empfangen, und das was ihn in all seinen Formen zum Handeln bringt, ist diese selbe einzige Kraft, neben der nichts anderes existiert.

Warum belebt diese Kraft die Materie? Weil sie die materielle Welt zur Einheit vorantreiben will. Warum? Sie hält für die Materie die Fähigkeit bereit, diese selbe, einzige Kraft, die der Grund für alles ist, zu erreichen, aber zuerst muss die Materie den Zustand der Einheit erreichen.

Und dann erreicht diese Materie, bis zu dem Ausmaß, in dem sie trotz ihres Widerstandes verbunden ist, „Es gibt niemanden außer Ihm“, diese einzige Kraft, und bei ihrer Erlangung erfährt sie sich selbst als lebendig und kontrolliert.

Außerdem erlangt sie über der eigenen Existenzerfahrung auch, was es bedeutet zu leben und sie hat die Kontrolle über die gesamte Realität, da derselbe Grund, „Es gibt niemanden außer Ihm“ der Materie, der Schöpfung die Fähigkeit verleiht, auf Seiner Stufe zu sein, auf der Stufe des Schöpfers. Und dann hat die ganze Menschheit, der erschaffene Wunsch zu empfangen, die Kontrolle über diesen Wunsch und steht nicht unter der Kontrolle des Schöpfers. Dies ist mit Vollkommenheit gemeint.

 

Aus dem 1. Teil der täglichen Kabbalalektion, Thema: „Chanukka in der Weisheit der Kabbala“ 12/15/17

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Neuer Tag – neues Leben

Frage: Kann man ein Beispiel des spirituellen Gleichgewichtes in der Außenwelt nennen und wo zeigt sich das?

 

Antwort: Nein, da unsere Welt kein Beispiel für das Gleichgewicht der spirituellen Kräfte ist. In unserer Welt gibt es keine Spiritualität. Sie wird ausschließlich benötigt, um den Mensch zur inneren Verbindung zu führen. Aus diesem Grund wirken hier getrennte, negative Kräfte. Es gibt keine positiven Kräfte. Manchmal erscheint es so, aber in einem umgekehrten Zustand, sie sollen uns zu der richtigen Erkenntnis, „es gibt niemanden außer Ihm“ bringen.

 

Frage: Vielleicht kann man dies am Beispiel einer Familie sehen. In ihr herrscht im Moment Harmonie und Liebe. Sind die Streitigkeiten und Zwistigkeiten, die es gestern oder vorgestern gab, nicht vergessen worden?

 

Antwort: Es wird nichts vergessen. Wenn sich beide Ehepartner bewusst ausbalancieren können und beide eine klare Ausrichtung auf die richtige Verbindung haben, da sie verstehen,  dass es auf beiden Seiten sowohl Böses als auch etwas Gutes gibt und sie dabei diese Gegensätze ausgleichen möchten, dann neutralisieren sie das Böse und halten es unter Kontrolle. So ähnlich funktioniert das spirituelle System.


Anmerkung: Sie führen oft als Beispiel Ihre Beziehung zu Ihrer Frau an. Wenn Sie sich abends gestritten haben, erinnern Sie sich am nächsten Morgen nicht mehr daran und sprechen nicht darüber?


Antwort: Nichts dergleichen. Am nächsten Morgen erinnere ich mich an alles und sie auch. Wir haben aber beschlossen, dass wir jeden Morgen mit einem unbeschriebenen Blatt beginnen und uns so verhalten, als wäre nichts passiert.
Wir haben ein Bündnis zwischen uns geschlossen und wir versuchen es nicht zu verletzen. Dies ist eine gute, ernsthafte spirituelle Arbeit. Wir sind uns einig, dass wir uns am nächsten Tag nicht an die Vergangenheit erinnern. Ein Tag ist vergangen – durchgestrichen.


Frage: Heißt das, ein Mensch versteht was  für ihn gut ist und er kann auf diese Weise alle Probleme umgehen?


Antwort: Andernfalls können Sie die Ehe nicht über viele Jahre aufrechterhalten. Wir sind seit 50 Jahren verheiratet!


Frage: Aber woher bekommt man diese Kräfte? Vom Schöpfer?


Antwort: Nein. Hier hilft der Wunsch, die Familie zu bewahren. Sie müssen ein bestimmtes Verhaltensmuster entwickeln.

 

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Das Fest der Gabe des Lichts

Frage: Was feiern wir an Schawuot?

Antwort: An Schawuot feiern wir die Gabe der Tora – einen Tag, an dem allen, die als „Israel“ („Isra-El“ bedeutet „direkt zum Schöpfer“) bezeichnet werden, die Tora gegeben wurde – eine Methode, ein Mittel, sich durch die freie Wahl zu verwirklichen und nicht einfach den vorgegebenen Zustand unter Einwirkung des antreibenden Lichts zu erreichen.

Im Gegenteil, sie werden sich selbst, die gesamte Realität und sogar den Schöpfer sehen und an Seiner Stelle bestimmen können, dass sie dieses Ziel wirklich erreichen wollen, als ob nicht Er es vor sie gesetzt hätte.

Wir feiern, dass wir die höhere Kraft, die in uns handelt, begreifen, wahrnehmen und erkennen und uns mit ihren Handlungen identifizieren können. Natürlich ist das in jedem Fall die höhere Kraft, der Schöpfer, der arbeitet. Doch wir erkennen, wie Er handelt, wir sehnen uns danach, dass Er an uns arbeitet und wir streben noch vor Seinen Handlungen nach Ihm. Damit wird das Ausmaß der Liebe gemessen.

Frage: Also verfügt der Mensch erst ab dem Moment der Gabe der Tora über die freie Wahl – und zwar die Wahl, diese Methode an sich selbst zu realisieren, und zuvor hat er keinen freien Willen?

Antwort: Richtig. Und deshalb bedeutet es Freiheit vom Todesengel, „freies Volk im eigenen Land (in unserem Verlangen) zu sein“, frei zu sein. Worin bist du frei? – Jetzt kann ich selbst meine Haltung dem Ziel der Schöpfung und dem Weg gegenüber, den wir gehen, zum Ausdruck bringen.

Kannst du das Ziel ändern? – Nein. Kannst du den Weg ändern? – Nein. Was ist hier also so besonders? – Ich nehme daran teil, ich entscheide, ich wünsche, ich befinde mich in diesem Prozess. Anderenfalls nicht. Der Schöpfer hat uns die Möglichkeit gegeben, in Ihm zu sein. Das bedeutet, dass ich mich selbst, meine Unabhängigkeit durchsetze – in dem Maße, in dem ich mich mit dem Schöpfer identifiziere, mich Ihm angleiche. Entweder bin ich ein Tier oder ein Mensch.

Kabbala Grundkurs



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Die einzige Angst des Kabbalisten.

Frage: Hat ein Kabbalist im Leben vor etwas Angst? 

Antwort: Er hat Angst, dass er nicht mehr zum Schöpfer strebt, den Schöpfer nicht mehr schätzt, sich nicht mehr bemüht, Ihm ähnlich zu werden.

Frage: Hat er keine Angst um seinen Körper, um seine Gesundheit usw.? 

Antwort: Wenn der Mensch sich vollständig dem Schöpfer hingibt, dieser höheren Kraft, die ihn immer und vollständig kontrolliert und er mit dieser Führung einverstanden ist, dann lässt er alles andere los. In dem Maß, in dem er damit nicht einverstanden ist, leidet er. Daher sind alle Krankheiten ein Maß der Differenz zu der Lenkung des Schöpfers. 

Frage: In Extremsituationen wird beim Menschen Adrenalin freigesetzt- er hat Angst um sein Leben. Wie ist das bei einem Kabbalisten?

Antwort: Es hängt davon ab, auf welcher Stufe er sich befindet. Wenn er sich bereits auf einer ernsthaften Stufe den Schöpfer zu erreichen befindet, heißt seine einzige Angst Ehrfurcht –  er möchte alles in ganzem Ausmaß mit dem Schöpfer, der absolut gut ist und alle Zustände bestimmt, in Verbindung bringen.  Diese Ehrfurcht blockiert die tierische Angst, wir empfinden sie dann nicht mehr. Das bedeutet jedoch nicht, dass die tierische Angst vernichtet wird. Sie kann nicht verschwinden, nur überwunden werden.

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Würdest du anderen dein Leben anvertrauen?

Frage: Warum können die Menschen den Instinkt der Liebe zum Nächsten nicht entwickeln, genau wie es Tiere tun, wenn sie sich unter dem Druck von schwierigen Umständen und Leiden befinden? Das scheint der allernatürlichste und evolutionäre Weg der Entwicklung zu sein.

Antwort: Sie haben recht, wenn die Menschen auf der gleichen Entwicklungsstufe wären wie Tiere, würden sie tatsächlich fähig sein, den gleichen Instinkt wie Bienen, Ameisen und menschliche Zellen zu entwickeln. Zum Beispiel ist eine einzige Zelle in einem Körper fähig wahrzunehmen, dass sie die Kraft zum Leben verlieren würde, wenn sie sich nicht mit einer anderen Zelle, dann mit einer dritten und vierten Zelle verbinden würde. Mit anderen Worten, zwei Zellen, die voneinander getrennt sind, gehen durch die Erkenntnis des Bösen und gelangen zur Erkenntnis „Wir sollten uns verbinden, um länger und besser zu leben“.

Im Prozess der Vereinigung gelangen die Zellen zu einem größeren Verständnis des Nutzens der Vereinigung und sie beginnen, sich entsprechend der „Spezialisierung“ jeder Zelle zu teilen: aus einigen Zellen entsteht das Herz, andere werden zur Lunge, wieder andere das Gehirn, doch keines der Organe kann abgetrennt existieren. Jedes Organ ist sicher, dass die anderen für es sorgen werden.

In der Vergangenheit konnte eine Zelle für sich selbst existieren, vollkommen allein. Doch als die Zellen sich verbanden, entdeckten sie, dass Spezialisierung zu einer höheren Existenzform führt. Und damit das geschehen konnte, musste jede Zelle ihrem eigenen Leben absagen und anfangen, das Leben des gesamten Organismus zu leben.

Auf diese Weise vertraut die Zelle ihr Leben den anderen Zellen an. Sie übergab ihr Leben an sie, denn durch die Spezialisierung, zum Beispiel eine Augenzelle zu werden, hörte sie auf, die anderen Funktionen auszuführen. Sie vertraute einer anderen Zelle, ihr Herz zu sein und einer anderen, ihr Gehirn zu sein, und wieder einer anderen, ihre Lunge zu sein.

Und welche Funktion haben die Lungen? Sie atmen für den gesamten Körper, aber tatsächlich brauchen sie für sich selbst praktisch keinen Sauerstoff. Sie tun es, weil der gesamte Körper den Sauerstoff für seine Existenz benötigt. Und die anderen Zellen haben absolutes Vertrauen, dass die Lungen sie mit Sauerstoff versorgen werden, denn sie alle befinden sich in einer gegenseitigen Bürgschaft!

Auf diese Weise werden aus Stammzellen Zellen verschiedener Art – Gehirn, Lunge Herz und so weiter. Und so formten sich Organe und lebende Organismen begannen sich zu entwickeln.

Biologen sind überzeugt, dass das „von alleine“ geschah. Jedoch in Wirklichkeit geschah dieser Prozess durch die Enthüllung der „Reshimot“ (Informationsgene), die von Anfang an in der Schöpfung eingepflanzt sind und in einer bestimmten Reihenfolge enthüllt werden. Ihnen zufolge müssen wir jetzt bewusst die gleiche Art der Vereinigung in der menschlichen Gesellschaft erreichen. 

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Der Feiertag des ersten Sieges über sich selbst

Unser egoistischer Wunsch heißt „die Griechen“ oder das „Wissen“, was bedeutet, dass wir mittels unserer Vernunft und unserem heutigen Gefühl vorankommen wollen. Denn worauf können wir uns eigentlich noch verlassen oder stützen? Nur darauf, was wir schon haben. Hier entsteht aber ein Problem, weil wir mit diesen Kelim nicht die spirituelle Welt betreten können.

Aber die spirituelle Welt befindet sich hier und jetzt und es existiert keine Entfernung, die wir überwinden müssen, sondern nur eine Dimension, in der wir sie begreifen müssen.

Wir begreifen die spirituelle Welt in unseren zusätzlichen Sinnesorganen, die wir über dem eigenen Wissen und der Rationalität entwickeln müssen, d.h. über dem Ego, das wir hierzu richtig vorbereiten müssen, um darin zum ersten Mal zu beginnen, die spirituelle Welt wahrzunehmen.

Der Krieg ‚Makkabäer ‚beschreibt diesen Prozess symbolisch und der Sieg in diesem Krieg heißt Chanukka, was „sie blieben hier stehen“ oder „Chanu Ko“, die Erholung auf dem Wege bedeutet. Dieser Zustand heißt „Chafez Chessed“ (nichts für sich zu wünschen) oder Bina, die als Offenbarung des Schöpfers oder die erste Korrektur des Egos verstanden wird.

Auf dieser Etappe erhebt sich der Mensch über sein Ego und beginnt, die zusätzliche Empfindung zu entwickeln, die mit „dem Geben“ bezeichnet wird. Mit ihrer Hilfe beginnt er, die spirituelle Welt zu empfinden. Obwohl der Mensch die spirituelle Welt empfindet, verhält er sich in dieser Realität immer noch passiv, wie der Embryo im Fruchtwasser.

Es heißt „die Erholung“ eben, weil der Mensch in Wirklichkeit noch nicht bereit ist, über das klare Wissen und die Wahrnehmung zu verfügen, die „das Begreifen“, die Klarheit und die Offenbarung beinhalten, wonach er zum Schöpfer wird und die ganze spirituelle Welt lenkt. Wenn man diesen Zustand und die Situation mit dem Gast und dem Gastgeber gegenüberstellt und den wachsenden Wunsch zu genießen nicht beachtet, befindet man sich dann auf der Stufe von Chanukka, wo der Mensch auf das Empfangen verzichtet. Es ist schon eine geistige Arbeit des Menschen, d.h. er möchte nichts bekommen, an der Spiritualität nicht aktiv teilnehmen, sondern darin nur anwesend sein.

Deshalb ist es an diesem Feiertag verboten, das Kerzenlicht zu benutzen und es nur anschauen. Dazu wird es angenommen, dass zur Chanukka ein Wunder geschieht, weil der Ausgang aus unserem Ego nach draußen erfolgt, anders gesagt das Wunder des Sieges über die Selbstsucht, nach dem Auszug aus Ägypten: die Befreiung von den Wünschen und den Gedanken, die uns in dieser Welt festhalten und nicht zulassen, die spirituelle Welt zu empfinden.

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