Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Male dir die höhere Welt aus!

Unsere ganze Arbeit besteht darin, von der Wahrnehmung der Realität in den egoistischen Wahrnehmungsorganen, zur Wahrnehmung der Realität in den altruistischen Wahrnehmungsorganen zu wechseln.

Darin liegt der Unterschied zwischen der Wahrnehmung dieser Welt, zwischen unserer gegenwärtigen Wahrnehmung der Realität, in der wir in einer Lüge leben, entfernt vom Schöpfer. Wir wissen nicht, wo wir sind – uns fehlt das Verständnis, das Gefühl, das Wissen für die höhere Welt. Wir wissen nicht, wo wir existieren, mit Wem und in Wem wir uns aufhalten.

Die Veränderung der Wahrnehmung erfolgt durch die Anstrengung des Menschen. Zuerst muss der Wunsch nach einer Veränderung der Wahrnehmung vorhanden sein, denn es wird nur stattfinden, wenn wir es uns wünschen.

Deshalb müssen wir uns bemühen, uns eine höhere Wirklichkeit vorzustellen, ein Bild davon in uns schaffen (wie es in den kabbalistischen Büchern steht) und diese Beziehung zueinander in der Gruppe aufbauen.

Wenn wir studieren und über diese höhere Realität lesen, fordern wir eine Kraft heraus, die von oben kommt und unsere Sinne, die Schleusen der Empfindung  öffnet. Wir würden offenbaren wo wir wirklich sind, anstatt in diesem falschen, imaginären, erfundenen Bild zu verweilen, welches uns heute in unseren verwirrten Sinnen vorgespielt wird.

Unsere ganze Aufgabe besteht darin, das was als Realität bezeichnet wird, richtig zu definieren.

Jeder von uns sollte, so gut er kann, versuchen, sich ein bestimmtes höheres Bild vorzustellen. Er sollte es sich ausmalen, es für sich formen. Ein Bild in dem wir alle zusammen in unseren Wünschen und mit dem Schöpfer verbunden sind. Dort gibt es keinen Unterschied zwischen uns. Dort herrscht der Schöpfer (die Eigenschaft des Gebens und der gegenseitigen Liebe) in und zwischen uns.

Es gibt nichts anderes als diesen Zustand, es gibt keine imaginären Bilder, wir verlangen von dieser Wirklichkeit, dass sie auf uns wirkt und sich in uns verkörpert. Das sollte das Ergebnis unserer Anstrengungen sein.

Das ist es, wonach man ständig streben muss, wenn man den Sohar und andere kabbalistische Bücher liest. Deshalb sprechen diese Bücher von der wahren Wirklichkeit. Andernfalls könnten wir Bücher lesen, die in einem anderen Stil geschrieben sind, es aber keinen Sinn macht, sie zu lesen.

Wenn wir also in diesen Büchern der höheren Wirklichkeit lesen, müssen wir danach streben, sie zu erreichen. Wie Baal HaSulam in der „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot“, P.155, schreibt: „Durch ein starkes Verlangen und den Wunsch das Material, das studiert wird, zu verstehen, erweckt man die Lichter, die die Seele umgeben“ und zwar aus  dem einzig existierendem Zustand, so korrigiert man sich.

[151119]

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar.



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Wie man eine neue Welt sieht

Die Gedanken und Reden dieser rechtschaffenen Autoren des Sohar, noch mehr die von Rabbi Shimon, bezogen sich auf die eigentliche Stufe des Handelns, d.h. in Übereinstimmung mit der Eigenschaft der Tora. Sie offenbarten sie und so wurden alle höheren Stufen sofort eingerichtet und danach errichtet. Das bedeutet, die Gerechten bauen die Welten entsprechend den Erneuerungen in der Tora. “Sohar für alle“. Bereschit – 1. “Der Gerechte Stein”, Punkt 200

Frage: Sind es innere oder äußere Welten?

Antwort: Alles befindet sich im Inneren eines Menschen. Es gibt nichts außerhalb von uns. Das was außerhalb von uns zu existieren scheint – die Welt, die Sterne, die Menschen, der Globus – ist das, was wir als in uns stattfindend wahrnehmen. Es gibt nichts außerhalb. All unsere Wahrnehmung der Realität z.B. man nimmt etwas in die Hand, hält es, schaut es an – all diese Dinge entstehen nur in einem selbst.

In dem Maße wie man sich verändert, seine Eigenschaften verbessert, sieht man auch eine andere, eine neue Welt. Aber es ist alles im Inneren des Menschen. Der Mensch ist eine kleine Welt, er schließt alles ein.

(308825)

Aus einer Lektion zum Buch Sohar, 06.02.2023



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Verbindung über alle Differenzen hinweg

Spirituelle Welten sind auf der Verbindung von Gegensätzen aufgebaut: Licht und Dunkelheit, Plus und Minus, Geben und Nehmen, d.h. alle Arten von entgegengesetzten Eigenschaften in all ihren Formen.

Wenn wir uns über diese Unterschiede hinwegsetzen können, so dass nicht die Veränderung der Eigenschaften für uns wichtig ist, sondern die Verbindung, was bedeutet, dass wir die Verbindung über die Gegensätze der Eigenschaften erheben, dann werden wir in ihnen ihre gemeinsame höhere Wurzel offenbaren. Auf diese Weise offenbaren wir den Schöpfer, die gemeinsame höhere Kraft, so offenbaren wir die höhere Wirklichkeit.

Die höhere Welt unterscheidet sich von der niederen Welt dadurch, dass sie rein altruistisch, voller Geben, Verbindung und Liebe ist. Die untere Welt hingegen ist mit Entfremdung und Hass erfüllt.

Deshalb wird über die spirituelle Welt gesagt, dass wir die Dunkelheit in Licht verwandeln und uns wie ein Mensch mit einem Herzen verbinden müssen, damit es keine sich gegenseitig widersprechenden Eigenschaften zwischen uns gibt. Im Gegenteil, wir sehnen uns immer danach, uns nach dem spirituellen Gesetz zu verbinden und uns gegenseitig zu vervollständigen.

Wenn uns das nicht gelingt, dann verstehen wir, dass wir mit solchen Eigenschaften geboren wurden und mit ihnen leben müssen und wir müssen lediglich die Verbindung zwischen uns stärken. Wir verändern unsere Natur nicht vom Empfangen zum Geben, sondern zum Empfangen, um zu geben.

Das ist das Patent. Es ändert sich nichts, außer der Absicht die wir korrigieren müssen. Wenn wir alle unsere Verbrechen und Verlangen auf Kosten von jemand anderem empfangen und genießen, mit der Absicht den Nächsten zu beschenken, dann korrigieren wir damit unser Verlangen. Obwohl es ein Verlangen zu empfangen bleibt, arbeitet es mit der Absicht um des Gebens willen und verbindet uns zu einem Ganzen.

[308899]

Aus dem Unterricht „Wahrnehmung der Wirklichkeit“, 27.01.2023



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Einfaches Spiel

Frage: In dieser Welt, die eine Illusion ist, wird uns die Möglichkeit gegeben, uns miteinander zu verbinden. Korrigieren wir das Spirituelle, indem wir das Spiel der Verbindung spielen?

Antwort: Indem wir miteinander spielen, ziehen wir das Licht um uns herum in dem Maße an, wie wir ihm ähnlich sind. Es ist wie bei Kindern, die spielen und dadurch eine besondere Kraft erwecken, die sie entwickelt. Diese Kraft existiert in der Natur. Wenn ein Kind nicht versucht, zu spielen, entwickelt es sich nicht.

Das Gleiche geschieht mit uns nach demselben Prinzip. Hier gibt es nichts Übernatürliches.

Wir versuchen uns zu verbinden, wir tun es bewusst. Wir wissen, dass wir eine höhere Macht anziehen müssen, wir nutzen alle möglichen Ratschläge von Kabbalisten, wie wir das am effektivsten tun können. Eine Gruppe von zehn Personen kommt mit einer bestimmten Absicht zusammen und bespricht die Themen, die uns die Kraft des Lichts näher bringen.

Es ist das Licht des Geistes, das Licht das uns erfüllt, das uns innerlich warm werden lässt. Das ist unsere Art zu handeln.

Man kann es ein Ritual nennen, das spielt keine Rolle. Die Hauptsache ist, dass unsere Handlungen darauf abzielen die positive Kraft der Natur herbeizurufen, die sofort auf uns einwirkt und uns allmählich, Schritt für Schritt, zielgerichtet zu verändern beginnt.  

Diese Handlungen werden lebenswichtig, denn dank ihrer Wirkung verändert man sich und zwar nachweislich. Man spürt, dass man von Zeit zu Zeit ein ganz anderes Bewusstsein hat, ein ganz anderes Verständnis für das was geschieht, für die Beziehung zu anderen Menschen, zu den Kräften der Natur. Man wird von dieser Kraft beeinflusst, intensiv von ihr angezogen, man verändert sich schneller als der Rest der Menschen, da sie diese Möglichkeit nicht nutzen. Das ist es was uns die Kabbala gibt.

[309080]

Aus dem Vortrag „Mein Telefon hat geklingelt. Eine Welt voller Lügner.“ 



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Absolute Erfüllung

Die Gerechten aber erben in ihrem Land doppelt… Sie erlangen nicht nur die Vollkommenheit des Genusses und die Fülle an Errungenschaften, sondern auch die Übereinstimmung der Form mit dem Schöpfer. Dadurch erreichen sie eine wahre Dvekut (Verschmelzung) und befinden sich dann im Zustand von Ruhe da der Genuss ohne jede Bewegung und Mühe zu ihnen von Ihm kommt. (Baal HaSulam, Talmud Esser haSefirot, “Innere Betrachtung” Kapitel 4, Punkt 21).

Wir sprechen über jene Menschen, die verstehen, wie man die Fülle empfängt. Deshalb wird die Kabbala die Weisheit der Erfüllung des Empfangens genannt. Wenn wir die Fülle richtig empfangen, können wir alles erhalten was wir wollen, dann werden wir Ruhe finden.

Baal HaSulam schreibt, dass der Mensch nicht nur richtig genießen lernt, sondern auch die Gleichheit der Form mit dem Schöpfer erhält. Das heißt, es sind zwei Arten von Genuss, wenn er zum einem Freude daran hat, dem Schöpfer ähnlich zu sein, zum anderen von dem erfüllt ist, was der Schöpfer ihm gibt.

Frage: Welche Art des Genusses schenkt der Schöpfer? Was können wir genießen?

Antwort: So zu sein wie der Schöpfer. Das ist der höchste Genuss. In diesem Fall ist der Mensch von konstantem, absolutem Genuss erfüllt und hat kein Verlangen.

Frage: Wenn es eine solche Technik gibt und sie schon seit mehreren tausend Jahren existiert, warum hat sie dann niemand offenbart und bekannt gemacht?

Antwort: Da es gegen unsere Natur ist. Selbst wenn wir sie anpreisen, sehen wir nicht, dass die Menschen es unbedingt lernen wollen. Unser Ziel ist die absolute Füllung. Sie wird dadurch erreicht, dass sich der Mensch über seinen Egoismus erheben muss, damit sind wir nicht einverstanden.

[306935]

Aus der Fernsehsendung, „Lehre der zehn Sefirot (TES), 18.12.2022



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Eine neue Realität die auf dem Geben aufgebaut ist

Kommentar: Welche Veränderungen muss man durchlaufen, um sich von der materiellen Wahrnehmung der Realität in den Parametern der Zeit, der Bewegung und des Raumes zu lösen um zur Erlangung der spirituellen Realität zu gelangen?

Wir nehmen die Realität in unserem Verlangen zu genießen wahr. Was wir innerhalb dieses Wunsches erleben, wird materielle Welt genannt. Wenn wir uns über die Definitionen von Zeit, Bewegung und Raum erheben, gelangen wir zu einer neuen Wahrnehmung – der spirituellen Welt.

Wir sind so sehr in den materiellen Achsen von Raum und Zeit gefangen, dass wir uns nicht vorstellen können, was außerhalb davon sein könnte. Es gibt die Wissenschaft der Kabbala die uns lehrt, wie wir eine neue Wahrnehmung erlangen (Kabbala=Empfang), d.h. einen Sinn für die spirituelle Welt bekommen, die sich in unseren neuen, spirituellen Sinnen offenbart und wie wir von den materiellen zu spirituellen Empfindungen übergehen können. Das ist das Ziel des Menschen.

Das Leben in dieser Welt ist dazu bestimmt, von der materiellen zur spirituellen Wahrnehmung überzugehen. Die Kabbalisten geben uns Ratschläge, wie wir diesen Wandel in uns selbst vollziehen können, um von der materiellen Welt, die auf das Empfangen basiert, zur spirituellen Welt des Gebens zu gelangen.

In dem Maß in dem es uns gelingt, unsere egoistischen Sinne durch altruistische zu ersetzen, werden wir in der Lage sein, die höhere Welt zu erreichen, d. h. die mit den neuen Sinnen wahrgenommene Realität, die auf dem Geben und der Verbindung aufgebaut ist.

(308896)

Aus einer Lektion über „Wahrnehmung der Wirklichkeit“, 27.01.2023



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Aviut (Grobheit) – die Abstufung der Verlangen

„In jedem sich ausbreitenden Licht des Schöpfers werden sofort zwei Zustände offenbart. Der erste ist die Essenz des sich ausbreitenden Lichts, bevor diese Form des Verlangens zu genießen in ihm enthüllt wird. Der zweite Zustand tritt ein, nachdem die Form des „Verlangens nach Genuss“ darin aufgetaucht ist. Zu diesem Zeitpunkt wird es gröber und etwas dunkler, da es eine abweichende Form angenommen hat“ (Baal HaSulam, Das Studium der Zehn Sefirot, Teil 1, „Innere Betrachtung“, Kapitel 6, Punkt 24).

Aviut ist das, was die Schöpfung vom Schöpfer unterscheidet. Das Geschöpf spürt seinen Unterschied zum Schöpfer und diese Eigenschaft wird Aviut genannt, d.h. es ist etwas, das das Licht des Schöpfers zurückhält, da es den Unterschied zu Ihm erfährt.

In unserer Welt äußert sich dies als die Grobheit des Verlangens. Es gibt gröbere oder reinere Wünsche. Die Abstufung dieser Verlangen, wird Aviut genannt.

[307537]

Aus der Fernsehsendung „Das Studium der Zehn Sefirot (TES)“



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Stimmt euch auf den Sohar ein

Wenn man beginnt, den Sohar zu lesen muss man sich darauf einstellen, mit dem Fluss des Textes, den die großen Autoren des Buches Sohar für uns vorbereitet haben, mitzuschwimmen.

Sie sagen uns, dass die Schöpfung der Wunsch zu empfangen ist. Dieses Verlangen der Wahrnehmung der Realität, der Wahrnehmung des Schöpfers der es erschaffen hat.

Es gibt eine Wahrnehmung innerhalb des Verlangens, die als „von oben nach unten“ bezeichnet wird. Auf diese Weise ist das Verlangen in der Lage, nur das zu erleben, was wir jetzt „innerhalb von uns“ fühlen. Diese Wahrnehmung wird als „diese Welt“ bezeichnet.

Es gibt eine andere Form der Wahrnehmung, über dem Verlangen, „außerhalb von uns“, wenn ich nicht mich, sondern quasi andere erfülle. Diese Wahrnehmung ist uns nicht vertraut, denn wir wurden nicht darin hineingeboren.

Sie erscheint uns seltsam und fremd, obwohl die Autoren des Buches Sohar sagen, dass diese Wahrnehmung natürlich ist, da sie von der Natur, vom Schöpfer kommt. Neben unserer kleinen Welt, die wir in uns erleben, sind alle anderen großen Welten „außerhalb von uns“.

Der Sohar weist uns den Weg, damit auch wir eine Wahrnehmung von außen, außerhalb unseres Körpers erlangen. Wir müssen uns darauf einstellen, eine Realität wahrzunehmen, die nicht „innerhalb“, sondern „außerhalb von uns“ existiert, um in ihr das zu sehen, worauf der Sohar hinweist.

In welcher Form auch immer dieses Buch von Ereignissen in dieser Welt, von Märchenfiguren wie Engeln, Geistern, Palästen erzählt, wie real oder unreal es uns erscheinen mag – in jedem Fall erzählt es uns davon, was in der Form der Wahrnehmung „außerhalb von uns“ geschieht.

Wer also verstehen will, was das Buch Sohar ihm sagen möchte, was es in ihm offenbaren will, sollte sich in dieselbe Richtung ausrichten- nicht danach streben, sich selbst zu füllen, sondern zu erfahren, was sich wirklich „außerhalb von uns“ befindet.

Diese Form der Wahrnehmung ist natürlich, sie setzt die Einstellung des Menschen gegenüber der Welt wie auch gegenüber sich selbst voraus!

[7109]

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar.



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Das Gebet der Vielen

Sohar: Das Gebet der Vielen erhebt sich vor dem Schöpfer, und der Schöpfer wird durch dieses Gebet geschmückt. Denn es erhebt sich mit verschiedenen Bitten: der eine bittet um Barmherzigkeit, ein anderer um Mut, ein weiterer um Mitleid und es umfasst mehrere Linien: rechts, links und die Mitte… Das Gebet des einen umfasst nicht alle Linien und hat nur eine Form: Entweder bittet er um Barmherzigkeit oder um Mut oder um Mitleid. Deshalb ist das Gebet des einen unvollkommen und kann nicht wie ein gemeinsames Gebet angenommen werden, da es nicht alle drei Linien einschließt… (Sohar für alle, „VaYishlach “, Punkt 45 ).

Um zu einem gemeinsamen Gebet zu kommen, um für alle als eins zu beten, um eins zu werden, um eins zu sein, muss man durch sehr schwierige Zustände der inneren Suche gehen: zu verstehen, dass

  1. das spirituelle Ziel wichtiger ist als alle anderen Ziele,
  2. es nicht allein erreicht werden kann, sondern nur durch die Schaffung eines gemeinsamen Strebens – dann wird es dem Schöpfer gleichen und vom höheren Licht erfüllt sein.

Deshalb kann nur eine solche Bitte, ein Gebet, „erhört“ werden, dass die korrigierende Wirkung des höheren Lichts hervorruft.

Das Lesen des Buches Sohar lässt uns verstehen, dass wir zusammen sein müssen, denn ohne aus uns selbst herauszugehen, ist es unmöglich das Geben, die Eigenschaft des Schöpfers zu erreichen, um in der höheren Welt zu existieren.

Es wird gesagt: „Von der Liebe zu den Geschöpfen zur Liebe zum Schöpfer“ – der Schöpfer hat uns die Illusion gegeben, dass es viele um uns herum gibt, wir müssen diese Illusion brechen, verstehen, dass alles in mir ist, und Ihn bitten, die ganze Welt in mir zu vereinen.

Dann wird sich aus dem Gebet der Vielen das wahre Gebet des Einen. ergeben.

[7028]

Aus einer Lektion über das Buch Sohar.



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Eine wunderschöne jüdische Parabel

Kommentar: Eine wunderschöne jüdische Parabel lautet wie folgt: Die wohlhabenden Einwohner einer Stadt stellten einen Wächter ein, dessen Aufgabe es war nachts ihre zahlreichen Besitztümer und Häuser zu bewachen. Einmal spät nachts begegnete ein Weiser dem Wächter und fragte ihn: „Für wen arbeitest du“? Der Wächter beantwortete seine Frage und fragte wiederum den Weisen: „Für wen arbeitest du“? Diese Worte erschütterten den Weisen zutiefst und er antwortete traurig: „Tatsächlich arbeite ich für niemanden“. Die beiden gingen zusammen weiter und sprachen lange miteinander. Schließlich wandte sich der Weise an den Wächter: „Wärst du bereit für mich zu arbeiten? Ich will dir bezahlen was immer du verlangst“. „Sehr gerne“! entgegnete der Wächter, „aber was werde ich tun müssen“? Der Weise erwiderte: „Du sollst mich stets erinnern“.

Meine Antwort: Ja, das ist wahr.

Frage: Also auch ein Weiser bedarf der Erinnerung, dass er für jemanden arbeitet?

Antwort: Natürlich. Darum wird er als Weiser bezeichnet; er scheint alles zu haben außer dem allerwichtigsten: Er hat keine guten Beziehungen zu seinen Mitmenschen.

Kommentar: Und dennoch fragt er: „Für wen arbeitest du“? Es ist also nicht etwas so, dass er es vergisst, sondern vielmehr, dass er sich stets daran erinnern muss, dass er für den Schöpfer arbeitet?

Antwort: Ja.

Frage: Der Weise sagte: „Ich will dir bezahlen was immer du verlangst“. Gibt es so etwas wirklich, dass jemand einen anderen dafür bezahlt von diesem erinnert zu werden“?

Antwort: Das ist sogar das allerwichtigste. Man könnte sagen, dass dies der einzige Weg ist, um zu wahrem Reichtum zu gelangen.

Frage: Das heißt, immer an der Verbindung festzuhalten?

Antwort: Ja. Indem du deine Verbindung zum Schöpfer ständig festigst, investierst du in sie.

Frage: Ist es denn möglich, diese Verbindung immer aufrecht zu erhalten, sie tatsächlich niemals zu verlieren? Oder sind die Ups und Downs, die Unterbrechungen der Verbindung, die Ein-und Austritte dennoch nötig?

Antwort: Ja sie sind unerlässlich. Ein- und Austritte müssen sich stets abwechseln. Die Unterbrechungen sind wichtig, da es sonst zu keiner Erneuerung des Kontakts zwischen Geschöpf und Schöpfer kommt. Dieser Prozess, in dem sich ein Mensch in Bezug auf den Schöpfer befindet, geschieht mittels des Kontakts zu den Mitmenschen. Deshalb befinden wir uns in einer von vielen Unterbrechungen gekennzeichneten Vorwärtsbewegung.

Frage: Steht deshalb geschrieben: „Und es ward Abend und Morgen, ein neuer Tag?“ Der Abend ist der Verlust meiner Verbindung mit der höheren Kraft?

Antwort: Ja. Und der Abend kommt von oben. Wir bezeichnen ihn als „ein Erwecken von oben“. Von unten, also von uns aus, sollte es ein Bestreben geben, ein Verlangen, welches in ein Gebet mündet, eine Hinwendung und Forderung.

Kommentar: Gemäß der Parabel kann ein Erwachen von unten sich nur dann ereignen, wenn es einen Kontakt zu einem Wächter, sprich, einem anderen Menschen gibt, der mich erinnert.

Meine Antwort: Ja. Deswegen heißt es in der Parabel, dass jener ihn erinnert.

Frage: Er kann das also nicht alleine tun?

Antwort: Nein. Keinesfalls.

Kommentar: Warum nicht? Er ist doch ein rechtschaffener Mann, ein Tzadik…

Meine Antwort: Deswegen wird er als rechtschaffen bezeichnet, als weise und als Tzadik. Er kennt sich selbst, weiß in welchem Zustand er sich befindet und was er tun muss, um nicht von seiner Stufe zu fallen.

Frage: Indem er sich erinnern lässt?

Antwort: Ja. Jemand anderes würde von sich vermutlich behaupten, dass alles in Ordnung und er gänzlich mit dem Schöpfer verbunden sei.

Frage: So können wir also jenen, der dies sagt als Sünder bezeichnen?

Antwort: Ja. Denn rechtschaffen ist der, welcher den Schöpfer rechtfertigt. Er rechtfertigt den Schöpfer dafür, dass er die Welt nicht vollkommen erschaffen hat, sondern dem Menschen Raum gelassen hat, sie zu verbessern. Der Sünder hingegen mag denken, dass die Welt sich in einem absolut perfekten Zustand befindet. Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Menschheit versteht das nicht.

Frage: Als Sünder bezeichnen wir also denjenigen, der sagt: „Alles wurde vollkommen geschaffen, alles befindet sich in wunderbarer Verbindung“?

Antwort: Ja. Der Rechtschaffene hingegen sagt: „Alles wurde vollkommen erschaffen, weil noch Arbeit für mich bleibt. Dadurch habe ich die Möglichkeit die Welt zu erheben“.

[308221]

Aus der Sendung „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“, 15.12.2022



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