Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Der Körper begleitet den Menschen auf dem spirituellen Weg

Ich werde oft gefragt: Warum braucht der Mensch einen Körper, warum kann er nicht einfach in Gedanken leben? In der Tat gehört der Körper zur tierischen Stufe, und wir wollen zur menschlichen Stufe aufsteigen, die dem Schöpfer ähnlich ist. In diesem Fall brauchen wir diesen Körper natürlich nicht.

Aber wir haben die endgültige Korrektur noch nicht erreicht, und deshalb existieren wir in einem physischen Körper, um von Stufe zu Stufe aufzusteigen.

Gedanken allein sind nicht genug. Schließlich werden wir in einem tierischen Körper geboren und leben eine bestimmte Anzahl von Jahren in ihm, um schließlich zu erkennen, dass wir uns über die Stufe des Körpers zur Stufe der Gedanken, Absichten und des Gebens erheben müssen. Deshalb brauchen wir diesen Körper noch, und all unsere Arbeit bis zum Ende der Korrektur kann im Körper weitergehen.

Der Körper ist kein Hindernis für den spirituellen Fortschritt, er widersetzt sich nicht, sondern im Gegenteil, er begleitet uns auf dem Weg, soweit wir ihn brauchen. Dies ist eine besondere Berechnung, die von oben geschieht.

Wenn wir alle Stufen korrigieren, die durch die Existenz im Körper korrigiert werden müssen, indem wir alle Widerstände des Körpers überwinden, dann wird dieser Körper überflüssig. Anstelle eines physischen Körpers aus Fleisch und Blut wird unser Körper dann zu einem Verlangen, das wir genießen können, und wir existieren weiterhin in unserem spirituellen Körper.

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Aus dem 1. Teil der täglichen Kabbala Lektion vom 9.6.23, Schriften des Rabasch „Was ist die Schwere des Kopfes in der Arbeit?“



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Abstufung der Verlangen

Frage: Sie sagten, dass es in der Gruppe unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche Stufen gibt und alles nur von der Absicht des Einzelnen abhängt. Wie kann ein Mensch mit seiner Absicht diese Stufe wählen?

Antwort: Durch seine Entwicklung! Er steigt auf. Im Moment kann man nicht fühlen, auf welcher Entwicklungsstufe man sich befindet.

„Ich bin ein Mensch in dieser Welt. Seht, ich bin ein Mensch! Schau- zwei Beine, zwei Arme, wie bei einem Affen und ein Kopf ist auch vorhanden. Bin ich nun ein Mensch oder nicht? Ich schaue mich im Spiegel an – ich denke ich bin ein Mensch. Plötzlich sehe ich eine Art Wolfsgesicht – nein, das bin nicht ich! Ich bin es, aber in innerlich. Plötzlich erscheint ein Hasengesicht – und das bin ich auch, manchmal“.

Wer bin ich in meinem Inneren?! Was wir im Inneren sind verstehen wir nicht. Man versteht nicht, auf welcher Stufe man sich befindet, auf welcher Stufe die Verlangen der pflanzlichen, tierischen, unbelebten oder menschlichen Art sind.

Im Grunde sind sie alle sehr leicht zu unterscheiden. Wenn man nach den Prinzipien der anderen lebt, mitten in dieser Welt, dann sind die Wünsche definitiv von der unbelebten Stufe, sonst würde man nicht existieren.

Die Wünsche der pflanzlichen Stufe sind: vollkommen dem zu folgen, was in dieser Welt ist, man folgt allen anderen – wo alle anderen hingehen, geht man auch hin. Etwa so: ein bisschen in Richtung Sonne, ein wenig in diese, ein wenig in jene Richtung – das sind egoistische Wünsche auf der pflanzlichen Stufe, sie sind noch nicht einmal tierisch.

Die Verlangen der tierischen Stufe sind: man beginnt in den Bewegungen nach einem Sinn zu suchen, es entsteht dabei eine Unruhe.

Wenn man anfängt, diese Wünsche für den Aufstieg auf die nächste Stufe zu realisieren, obwohl sie immer noch egoistisch sind, ist man den Verlangen der Stufe „Mensch“ näher. Das heißt, man schreitet von lo-lishma (für sich selbst) zu lishma (für den Nächsten) voran.

Frage: Wie werden sie in der Gruppe, entsprechend ihrer Absicht sortiert?

Antwort: In einer Gruppe befinden sie sich gewöhnlich auf der vierten Stufe, oder sie bewegen sich an der Grenze zwischen der dritten und der vierten Stufe.

Dann werden sie auf den nächsten Stufen weiter sortiert, denn jede Stufe besteht aus vier weiteren. Das ist das natürliche Gesetz der Einteilung eines jeden Objekts.

Frage: Gibt es also in der Gruppe eine unbelebte, eine pflanzliche Stufe usw.?

Antwort: Ja, man kann es an den Menschen sehen, wie sehr sie an allem teilnehmen, wie sehr sie in der spirituellen Arbeit sind, wie sehr sie sich der Umsetzung der Methode hingeben. Immer ist es aber nicht so, denn sie sind ineinander eingeschlossen und Vieles hängt von der Wurzel der Seele ab.

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Aus dem Vortrag „Mein Telefon hat geklingelt.  Die Wurzel der menschlichen Seele“.



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Wann kommt das Licht?

Frage: Erhält der Mensch das höhere Licht, wenn er gegen sein Verlangen handelt und versucht, es zu überwinden?

Antwort: Das Licht kommt, wenn der Mensch trotz seines Egoismus, seines Hasses, seiner Wut und allem was ihn von der Liebe, von der Verbindung mit anderen Menschen und von der Verschmelzung mit ihnen zu einem gemeinsamen Wunsch abhält, mit ihnen verbunden sein will und sich über das Ego erhebt.

Natürlich kann er das nicht sofort anstreben, sondern bewegt sich allmählich, so wie ein Kind wächst, in kleinen Schritten. Auch wenn seine Verbindung zu den anderen rein egoistisch ist, wirkt das Licht langsam auf ihn ein und er erkennt, dass er sich noch in diesem Zustand befindet.

Denn der Abstieg, die Abschwächung der Kraft des höheren Lichts fand absichtlich statt, Schritt für Schritt und durch ein System von Filtern. Selbst wir, die wir uns in der entgegengesetzten Eigenschaft zu Ihm befinden, absolut egoistisch sind und nur für uns selbst empfangen wollen, können es auf uns wirken lassen.

Nicht direkt, wenn wir spüren, dass es in uns erwacht, sondern in Form des „umgebenden Lichts“, wie aus der Ferne, da wir Ihm entgegengesetzt sind. In dem Maße, in dem wir Ihm immer ähnlicher werden, uns diesem Licht angleichen, spüren wir es noch deutlicher. Diese Manifestation von Ihm wird die Offenbarung des Schöpfers genannt.

Frage: Wird das Licht nicht alles zu Asche niederbrennen, wenn es sich in so einer Form offenbart?

Antwort: Wie kann es sich in einem entgegengesetzten Zustand offenbaren? Es kann sich nur nach dem Gesetz der Ähnlichkeit offenbaren, nichts anderes.

Das Licht befindet sich in einer freien, offenen Form vor dir, du kannst es nur in dem Maße empfangen, fühlen und anziehen, wie du es anstrebst. Es kann sich also nicht mehr oder weniger offenbaren – du bestimmst das Maß, in welchem es sich in dir offenbart. Nichts hängt von Ihm ab. Alles hängt ausschließlich vom Menschen ab!

In dem Maße, in dem du eine Handlungen in dir hervorrufst, die dich zum Licht bringt, Ihm näher bringt und dich ausrichtet, wirkt es auf dich. Du rufst seinen Einfluss hervor.

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Aus dem Gespräch „bei mir klingelte das Telefon. Wann kommt das Licht?“



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Das Geheimnis der Wahrnehmung der Welt

Frage: Warum sehen wir unsere Welt als eine physische Welt? Sie sagen doch, dass alles ein Feld ist, Lichtfunken, die zusammenkommen.

Antwort: Unsere Welt besteht aus einer Kraft, die auf uns einwirkt und uns ein Gefühl für das Bild in unserem Inneren vermittelt. Auf diese Weise prägt sie sich auf der Netzhaut unserer Augen und in unserem Gehirn ein.

Es handelt sich um ein lichtempfindliches Material, welches das Feld des Lichts, seine verändernde Intensität wahrnimmt und so ein Bild wiedergibt. Es handelt sich um Lichtschwankungen und daraus entschlüsselt man im Kopf das daraus resultierende Bild.

Wenn man ein Kind oder einen Hund in einen Raum bringt, stellt sich für sie eine völlig andere Welt, als die eigene dar. Selbst sieht man die Wände, die Decke, die Bilder, was auch immer und sie sehen das nicht. Für Sie fügt sich alles zu einem Bild von einer Inneneinrichtung zusammen, aber nicht für sie.

Das bedeutet, dass Sie das Bild nach ihren Reshimot entschlüsseln. In Wirklichkeit ist es nur die Wirkung des Lichts, die unterschiedliche Intensität seiner Teilchen, Einflüssen und Feldern. Es gibt nichts anderes!

Frage: Warum haben wir genau diese bestimmte Wahrnehmung und nicht eine andere?

Antwort: Da das der beste Weg ist, von dieser zu einer spirituellen Wahrnehmung überzugehen, bei der man jede Erfahrung nur in dem Maße wahrnimmt, wie man nach seinen Möglichkeiten geben kann. Man nimmt sie jetzt in einer größeren oder geringeren Fähigkeit zu genießen wahr.

Nehmen wir an, ich betrachte gerade ein Bild auf dem Fische zu sehen sind. Warum nehme ich sie wahr? Da sie mir in meinen Wunsch zu genießen, alle möglichen Eindrücke hervorrufen: angenehme oder unangenehme, wünschenswerte oder unerwünschte, Angst oder Freude. Aus diesen Zuständen erhalte ich ein Bild.

Ich sehe weder gelb, lila, blau, Wasser, Fische und so weiter. Ich sehe einige Eindrücke, die für mein Ego angenehmer oder weniger angenehm sind und erst dann entschlüssele ich sie.

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Aus einem Gespräch 



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Was ist Liebe?

Frage: Im Laufe der Geschichte wurden viele Lieder über die Liebe geschrieben und viele schöne Romane verfasst. Auf der anderen Seite hat die Liebe zu vielen Tragödien und Kriegen geführt. Es ist so viel über sie gesagt worden. Vielleicht ist sie das erhabenste menschliche Gefühl.

Was also ist Liebe?

Antwort: Liebe ist eine besondere Beziehung, die ein Mensch zu jemandem oder etwas hat. Wir können das Meer, Musik, einen schönen Geruch usw. lieben. Auch das wird als etwas bezeichnet, was wir lieben.

Warum lieben wir etwas? Weil es uns Freude bereitet. Wir genießen das Meer, die Musik, die Gerüche, den Himmel. Umgekehrt hassen wir das, was uns leiden lässt, was uns Probleme bereitet. So entsteht Liebe oder Hass, sowohl bei Menschen als auch bei Tieren.

Das ist „egoistische Liebe“. Darin sind wir wie Tiere. Wir lieben, was gut für uns ist und distanzieren uns von dem, was schlecht für uns ist. Und das nennt man Liebe. Es ist also nicht die Liebe zu einem Gegenstand, sondern die Liebe zu dem, was er in uns weckt.

Ein Bekannter erzählt zum Beispiel, dass er geschieden ist. „Was ist passiert?!“ – „Die Liebe ist weg.“ Die Liebe existiert also so lange, wie wir uns aneinander erfreuen können. Sogar Ärzte sagen heute, dass die Liebe zwischen Partnern nach 2-3 Jahren verschwindet.

Aber das ist nicht die Art von Liebe, von der die Wissenschaft der Kabbala spricht. Die Wissenschaft der Kabbala spricht von Liebe als etwas, das sich über dem Egoismus eines Menschen befindet, der es genießt, jemanden oder etwas zu benutzen. Liebe ist aber etwas, das wir auf zwei Ebenen aufbauen.

Es gibt eine Beziehungsebene zwischen uns, die von Streit und sogar Hass, also Uneinigkeit, begleitet sein kann. Und gleichzeitig bauen wir über diesen Meinungsverschiedenheiten ein besonderes Band auf, das wir „Liebe“ nennen.

Wir arbeiten hart daran, investieren viel Zeit und Mühe und bauen es auf. Es heißt „alle Vergehen werden von der Liebe bedeckt“. Das heißt, die Liebe wird gerade über den „Vergehen“ aufgebaut, über den Widersprüchen, die zwischen uns bestehen.

Nur auf diese Weise können sich zwei Menschen miteinander verbinden, damit das Band zwischen ihnen gut, stark, gesund und wahrhaft menschlich ist. Es ist eine Verbindung zwischen Menschen, die sich bewusst sind, dass sie egoistisch sind und sich vielleicht am nächsten Tag wieder streiten. Trotzdem arbeiten sie daran, dass zwischen ihnen eine schöne, gute Verbindung entsteht, die „Liebe“ genannt wird.

Und es ist keine Liebe, die auf sexueller Anziehung oder Gewohnheit beruht, oder auf dem, was mir heute gut tut, und morgen vielleicht wieder etwas anderes.

Im Gegenteil, es ist eine Liebe zwischen Menschen – zwischen Männern, Frauen, Kindern, innerhalb eines Volkes oder in einer Gruppe von Menschen. Es geht nicht um das Vergnügen aneinander, dass wir den anderen genießen und deshalb lieben. Denn in diesem Fall ist es eine tierische Ebene.

Auf der menschlichen Ebene hingegen schaffen wir ein Band der Liebe zwischen uns, das alles übertrifft, was wir voneinander bekommen – Genuss oder sein Gegenteil – bis dahin, dass wir den anderen für seine Gewohnheiten hassen können, weil wir ihn nicht mögen. Trotzdem sagen wir, dass wir einander lieben sollten, schließlich gehören wir zum selben Volk.

Und dann arbeiten wir daran, wie wir uns auf der Ebene dieser Welt physisch, menschlich oder irgendwie sonst in den Gewohnheiten einander annähern können.

Mit anderen Worten: Liebe ist der ultimative Wert in einer Beziehung zwischen Menschen, die sich miteinander verbinden wollen, weil sie verpflichtet sind, verbunden zu sein und diese Art der Verbindung zu wählen.  Daran arbeiten sie beständig.

Deshalb heißt es: „Alle Vergehen werden durch die Liebe bedeckt“. Es gibt „Vergehen“ zwischen uns. Das sind alle Arten von Meinungsverschiedenheiten. Und über ihnen bauen wir unsere Liebe auf. Und mehr noch: Je mehr Unstimmigkeiten es gibt, desto stärker muss die Liebe über ihnen sein.

So sollten die Menschen erzogen werden. Dann können wir einen Zustand erreichen, in dem wir den Schirm der Liebe über die ganze Welt, über die ganze Menschheit spannen können. Das ist Liebe. Andernfalls ist es nur materielle Liebe und man liebt nur das, was gut für den eigenen Körper ist – Tierliebe eben.

Die menschliche Liebe hingegen wird über all dem aufgebaut, was uns am  anderen missfällt. Aber es gibt einen Grund – einen höheren Wert – warum wir verpflichtet sind, ihm gegenüber freundlich zu sein.

Und wir beide erkennen, dass wir auf der gewöhnlichen Ebene alle möglichen Meinungsverschiedenheiten haben – über das Land, das Leben und alles andere. Aber in jedem Fall kommen wir zu dem Entschluss, dass wir verpflichtet sind, miteinander verbunden zu sein, trotz der verschiedenen Einstellungen, die uns voneinander unterscheiden.

Wir bauen dieses Band, unsere Liebe langsam, Schritt für Schritt auf der Grundlage eines höheren Ziels auf, das wir gemeinsam erreichen wollen, in der Verbindung zwischen uns – jenseits unserer physischen Körper.

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Aus einer Radiosendung 103FM 



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Die letzte Münze

Kommentar: Je weiter wir fortschreiten, desto stärker tritt der böse Trieb, die Macht des Egoismus, hervor – am Ende wissen wir nicht mehr was wir tun sollen. Es ist, als ob eine Mauer vor uns auftaucht, die wir nicht überwinden können. Schließlich nähern wir uns dem Meer an- stürmische, wütende Wellen, die bereit sind, uns zu verschlingen und uns vom Leben abzuschneiden.

Wir beginnen, alle Kräfte der Natur zu spüren, wenn wir diese Zustände überwinden und sie in uns aufnehmen, werden wir stärker, darin liegt unser Fortschritt.

Es heißt jedoch, dass „die Kinder Israels, wenn sie an den treuen Hirten Moses glauben würden, seine Stimme hören und aus den Fängen von Pharao gerettet werden könnten“. Das bedeutet, dass es immer noch eine Chance gibt herauszukommen, aber die Frage ist, ob sie diese nutzen oder nicht.

Wie in der Mathematik in der Minus mal Minus ein Plus ergibt, so ist es auch bei der spirituellen Entwicklung, beim Auszug aus Ägypten. Wenn die meisten der Gruppe bereit sind, für den Schöpfer um des Gebens willen zu arbeiten, können sie Ihn verpflichten, ihnen zu helfen.  

Der Himmel gibt keine halben Sachen – das volle Maß des Bösen muss offenbart werden, dann kommt die Hilfe in ihrer ganzen Fülle von Oben. Wir können uns also beklagen und Forderungen stellen, aber solange wir nicht das volle Maß an Anstrengung aufbringen, das in unserem Zustand erforderlich ist, wird es keinen Durchbruch geben. Erst wenn wir die letzte Münze in den Korb der Anstrengung legen, wird der Schöpfer uns helfen, das Ziel zu erreichen.

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Aus dem Unterricht über Pessach.



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Damit die Liebe vollkommen wird…

Buch Sohar. Vorwort. Artikel „Das zweite Gebot“, Absatz 198: Das zweite Gebot ist … das Gebot der Liebe: Der Mensch muss den Schöpfer mit vollkommener Liebe lieben – selbst ohne Unterstützung, selbst wenn Ich dir nichts gebe, muss deine Liebe vollkommen sein, um mit Mir mit ganzem Herzen und ganzer Seele zu verschmelzen.

Dabei geht es um das Verlangen. Wenn mein Verlangen und das Verlangen meines Nächsten so funktionieren, dass ich sein Verlangen nutzen möchte, um mein eigenes zu erfüllen – dann nennt man das „Selbstliebe“.

Wenn wir uns in einem gleichberechtigten Zustand befinden: „Ich gebe ihm und er gibt mir“, wenn jeder von uns sein eigenes Verlangen und das seines Nächsten als eins wahrnimmt – sagen wir, wie in einer Mannschaft oder als „ein Mensch mit einem Herzen“ – dann ist dies der Zustand: „Tu dem anderen nicht an, was dir verhasst ist“. Dann seid ihr miteinander verbunden, aber unter der Bedingung, dass ihr durch ein einziges Verlangen miteinander verbunden seid. Das ist noch keine Liebe, sondern eine Verbindung von Freunden.

Liebe hingegen bedeutet, dass ich mein Verlangen nehme und es “unter“ das Verlangen des Freundes stelle (die Tiefe hängt von der Stärke der Liebe ab), um mein Verlangen nur dazu zu benutzen, das Verlangen des Freundes zu erfüllen. Sein Verlangen bestimmt alles für mich und ich lebe innerhalb seines Verlangens, wie die Mutter und ihr Baby – sie fühlt alles, was es fühlt, was es braucht und existiert nur dafür.  Das nennt man Liebe.

Mit dem ganzen Herzen und der ganzen Seele verschmelzen, bedeutet das Verlangen des Nächsten zu seinem eigenen zu machen und sich Tag und Nacht nur darum zu kümmern, seinem Wunsch zu erfüllen. Wann ist dies möglich? – Wenn alle durch eine höhere Kraft des Lichts miteinander verbunden sind.

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Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar



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Unangepasste Herzen

Kommentar: Was bedeutet es für alle, ihre Herzen auf die Verbindung vorzubereiten? Früher wurden Häuser auf diese Weise gebaut, nicht aus einfachen Ziegeln, sondern aus zufällig geformten Steinen. Man hat sie nur ein wenig geklopft, damit sie zusammengesetzt werden konnten und auf diese Weise wurden die Wände des Hauses gebaut.

So reiben wir unsere Herzen aneinander um sie zu schleifen und sie für das eine Ziel vorzubereiten: sich zu verbinden und auf dem spirituellen Weg voranzukommen. Jeder passt sich an seinen Freund oder seine Freundin an, um ein gemeinsames Haus, ein gemeinsames spirituelles Gefäß zu bauen.

Aus diesem Grund müssen wir unsere Herzen schärfen. Man prüft, inwieweit man sich auf andere einzustellen kann: was steht im Weg, was ist überflüssig und was fehlt einem selbst? Durch diese persönliche Arbeit an sich kann man zwischen den Herzen, die aus Stein sind, Reibung erzeugen. Jeder wärmt sein Herz auf.

Wenn man sich bewusst macht, dass man dem Ziel der Schöpfung entsprechend dazu verpflichtet ist, dann schleift jeder seinen Stein, um ihn an die anderen Steine anzupassen. Man schaut nicht mehr nur auf sich, sondern bewertet sich im Hinblick auf seine Bereitschaft sich zu verbinden. Wo und wie sehr man sich schleifen muss, wird nur im Verhältnis auf die Verbindung mit anderen geprüft, um mit ihnen in Kontakt zu kommen.  

Es ist nicht notwendig danach zu streben, jeden Stein perfekt rechtwinklig zu machen. Es ist nur notwendig, dass wir zueinander passen.  Möge jeder eine gebogene Form haben, aber wenn der andere die richtige Krümmung hat, dann passen wir zueinander.

Dann können wir von der ersten Sekunde an zusammenarbeiten. Das Wichtigste ist nicht zu prüfen, wie der Freund geformt ist, wie ein normaler Ziegel, sondern wie er zu mir passt und ich zu ihm. Wenn es gelingt, uns aneinander anzupassen, dann haben wir die Möglichkeit gemeinsam ein System in uns zu errichten, um den Schöpfer zu offenbaren, einen Tempel, ein Haus der Heiligkeit für die Manifestation der Eigenschaft des Gebens zwischen uns.

Im Voraus weiß man nicht, welche Eigenschaften man haben sollte. Die Umgebung bestimmt welche Form ich annehmen soll, um in die Gemeinschaft aufgenommen zu werden.

Wie in der antiken Steinmetzkunst, dort musste man einen Stein an den anderen anpassen, um eine Mauer zu errichten. Wir müssen genauso mit unseren Herzen arbeiten.  Kein Herz will zu einer gleichmäßig rechteckigen Form, bei der alles entfernt wird, was nicht zum anderen passt, geschliffen werden.

Um die heute im Bauwesen üblichen Blöcke herzustellen muss man das natürliche Material vollständig zerkleinern und die Bruchstücke in die gewünschte Form bringen. Im Spirituellen ist das unmöglich. Entsprechend dem Egoismus würde man das gerne mit anderen machen, aber das funktioniert nicht.  

In der wahren spirituellen Entwicklung muss sich jeder auf seine eigene Weise entwickeln, dann kann sich jeder in der Form entwickeln, die für ihn optimal ist. Der andere kann so bleiben, wie es ihm passt.  Wir müssen nur die Kraft des Widerstandes zwischen uns beseitigen und dann werden wir die Form der Verbindung entfalten, die der Schöpfer zwischen uns gewollt hat. Die Form der Verbindung, die sich zwischen uns offenbart hat, heißt Schöpfer.

Allenfalls enthüllen wir nichts als die Erfindungen unseres Verstandes, mit denen kein Gebäude errichtet werden kann. Deshalb sehen wir, dass alles was der Mensch gebaut hat, zusammenbricht: das Gebäude der Familie und der spirituellen Gesellschaft. Wir müssen nur wissen, wie wir die Herzen verbinden können.

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Aus der Lektion „Vorbereitung auf die Öffnung des Herzens im Kongress“. 



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Alles beginnt mit der Verbindung der Herzen

Kommentar: Das wichtigste Ziel des Kongresses ist es, die Herzen zu öffnen. Schließlich ist der Kongress eine Versammlung der Herzen, um das gebrochene Herz von Adam HaRishon, der gemeinsamen Seele, von der wir alle ein Teil sind, zu heilen. Wir müssen also versuchen zu spüren, wie weit unsere Herzen voneinander entfernt sind.

Als Herz wird das bezeichnet, was im Menschen ist, alle seine Wünsche und Gedanken, es sind Verlangen die erfüllt werden müssen. Wenn wir uns verbinden und versuchen einander zu fühlen, wird dies geschehen. 

In dem Maße, in dem wir den anderen wie uns selbst lieben, beginnen wir die Kraft zu spüren, die nach dem Zerbruch von Adam HaRishon aus uns gewichen ist. Wir werden unsere Herzen über unsere egoistischen Verlangen hinweg verbinden, dieses System korrigieren und wieder den Schöpfer fühlen. In unserem gemeinsamen Herzen wird eine einzige und besondere höhere Kraft herrschen- der Schöpfer.

Das ist das Ziel unseres Lebens und unserer Existenz, das Ziel der Erschaffung aller Welten und der gesamten Natur. Der Weg dorthin, die Gefühle und Gedanken die mit dem Prozess der Offenbarung des Systems des Schöpfers und des Schöpfers selbst zusammenhängen, werden als Öffnung des Herzens bezeichnet.

Wenn sich das Herz öffnet, fühlen wir, wie die spirituellen Organe in uns geboren werden und zu wachsen beginnen. Es ist wie in jedem, sich entwickelnden lebenden Körper: Gehirn, Herz, Leber, Arme, Beine usw.

Wir werden spüren, wie wir mit allen Teilen des Herzens handeln, insofern wir sie zu einem System verbinden wollen. Wie aus einem Samentropfen, der sich im Mutterleib entfaltet, so wird sich aus unserem winzigen inneren Wunsch nach Vereinigung, Verbindung, Gegenseitigkeit ein besonderes Wesen innerhalb der höheren Macht des Schöpfers entwickeln.

Wenn wir in der Lage sind, uns miteinander zu verbinden und mit dem Schöpfer zu verschmelzen, werden wir spüren, dass wir in einem Körper existieren, in einem Schöpfer, als Teile dieses gemeinsamen Körpers, die Freunde genannt werden. Wir werden wie Zellen eines lebenden Körpers wachsen und unsere Verbindung und unsere gegenseitige Abhängigkeit spüren. In dem Maße, in dem einer dem anderen und der andere dem Nächsten geben kann, werden wir uns immer weiter ausbreiten und einen gemeinsamen Körper aufbauen.

Man stelle sich Milliarden winziger Verlangen vor, von denen sich jeder nicht allein, sondern durch die Verbindung mit anderen Verlangen entwickelt und entsprechend seiner Bestimmung wächst.

Wenn wir uns auf diese Weise ausrichten, bauen wir ein Verständnis für den Schöpfer auf und beginnen zu verstehen, wer Er ist, wie Er in uns gekleidet ist und wie wir uns Ihm nähern können. Daraus wird deutlich wie wichtig jeder Freund ist, der das Verlangen nach dem Schöpfer vergrößert. Jeder Freund bringt mich näher zum Schöpfer, fügt mehr und mehr Verständnis hinzu, als würde man den Bildschirm vergrößern und weitere hundert, tausend, zehntausend neue Details hinzufügen, die sich zusammenfügen.

Es wird das Bild der höheren Welt und die Verbindung untereinander offenbart. Man sieht alle Bewegungen aller Menschen, ihre Gedanken, Absichten, alle Veränderungen, die in ihnen vor sich gehen. Man erkennt die Wurzel der Höheren Kraft, die alle auf diese Weise erweckt hat.

Auf diese Weise gelangen wir von der Liebe zu den Geschöpfen zur Liebe zum Schöpfer und erkennen die Realität. Alles geschieht durch die Verbindung der Herzen.

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Aus der Lektion „Vorbereitung auf die Öffnung des Herzens beim Kongress“.



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Heuchelei oder Spiel?

Frage: Ein wesentlicher Teil unserer inneren Arbeit besteht darin, den nächsten Zustand zu spielen. Wir streben danach, da es für uns sehr wichtig ist. Gleichzeitig gibt es die Vorurteile, dass es heuchlerisch, unwahr usw. wäre. Wie kann man damit umgehen?

Antwort: Überhaupt nicht! Ich schaue dich an, direkt in deine Augen und sage: “ Anatoli, ich hatte keine Ahnung, dass ich dich so sehr liebe“.

Das heißt, wir spielen den nächsten Zustand als Kinder, die einen Erwachsenen spielen und auf diese Weise wachsen. Damit rufen wir die mächtigen Kräfte der integralen, vereinten Natur herbei, die uns nach demselben Prinzip wie Kinder erziehen. Durch dieses Spiel nähern wir uns der Natur an.

Ein Kind lernt automatisch, wie ein Affe: Du hast etwas getan, er hat es getan. Warum handeln wir nicht nach demselben Prinzip?

Nehmt ein Beispiel aus der Natur, nicht nur aus der menschlichen und tierischen, sondern auch aus der pflanzlichen Natur – alles ist darauf aufgebaut, den nächsten Zustand voraus zu ahnen und anzustreben, so wächst alles. So entwickelt sich jede Zelle – durch das Streben nach dem nächsten Zustand.

Das geschieht, da ACHaP des höheren Teils in der Galgalta we Ejnaim des unteren Teils waren – auf diese Weise ist alles abgestiegen. Deshalb entdecken wir, sobald wir den nächsten Zustand anstreben, ACHaP in unserer Galgalta we Ejnaim, das heißt, wir entdecken in unserem oberen Teil bereits den höheren Zustand. Das war’s! Wir stimmen uns also nicht auf den höheren Zustand ein, sondern versuchen in ihn einzudringen, da er sich in uns befindet.

Frage: Wie kann ich mich trotzdem mit dem was wir tun identifizieren, wenn ich das als Heuchelei empfinde?

Antwort: Wie ein Spiel! Wir spielen! Wir sind alle Künstler. Wie kann ich den „Ich liebe –Knopf“ drücken, wenn es bei Rabash steht, dass man die Gruppe lieben, respektieren, verehren und als etwas Größeres empfinden muss? Das alles ist nicht für mich geschrieben. Aber wenn ich mich auf diese Weise anstrenge – dann ruft diese Anstrengung schließlich entweder das umgebende Licht oder den nächsten inneren Zustand hervor, der sich schon in mir befindet und beginnt, meinen gegenwärtigen Zustand zu ersetzen. Das ist ein einfaches physikalisches Prinzip, es gibt absolut keine Wunder. Wir müssen es den Menschen immer und immer wieder erklären.

Wir haben keine andere Wahl. Der Schöpfer verlangt es durch die Welt, die er uns zeigt. Wir müssen diese Herausforderung, diese außergewöhnliche Möglichkeit, die sich jedem von uns bietet, annehmen. Wir müssen diese Chance ergreifen, uns fest an den Händen halten, zusammenkommen, uns umarmen, unsere Herzen und unseren Verstand verbinden und die nächste Stufe der Existenz erreichen.

In unserer Verbindung offenbart sich uns die höhere Welt! Lasst uns das nicht vergessen, dann wird sich alles, was wir viele Jahre lang theoretisch studiert haben, in uns entfalten. Ich hoffe, euch auf dieser Stufe zu treffen. Versucht es!

[104777]
aus dem virtuellen Unterricht, 07.04.2013



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