Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Freude der Sehenden und Wehmut der Blinden

Frage: Ich glaube, dass ich jedes Ihrer Worte verstehe. Warum bringt mir das keine Freude?

Meine Antwort: Wegen der mangelnden Erkenntnis der Wichtigkeit.

„Ja, ich verstehe, doch was habe ich davon?“

„Du erlangst mehr, als die ganze Welt hat“.

„Na und? Was geht mich das an, was die anderen haben? Ich hab’s doch nicht“.

„Und was willst du?“

„…“

Der Mensch muss zusammen mit der Gruppe an der Steigerung der Wichtigkeit des Ziels arbeiten. Wenn er sie nicht spürt und nicht schätzt, dann geschieht das nicht wegen seines großen Verstandes, sondern wegen der Dummheit und der Verhüllung.

Seine Verlangen sehen nicht das, was sich vor ihm befindet. Er ist blind. Für ihn ist die Welt finster und leer.

„Mach die Augen auf!“

„Ich will nicht“.

Nur wenn der Mensch die Wichtigkeit des Ziels erkennt und sich von dem Feuer der Gruppe durchdringen lässt, wird er die Kraft für das richtige Vorankommen erhalten. Ohne jedoch die Freude zu spüren, kommt er nicht voran.

Wenn der Mensch von der Wehmut übermannt wird, dann kann er machen, was er will, das wird nicht zum Ziel führen. Denn in seinem Inneren grenzt er sich ein und wendet sich einer anderen Richtung zu.

Ohne Freude ist es unmöglich, den richtigen Kurs zu halten. Das ist soviel wie unter den Schlägen des Schöpfers zu weinen und sich unterwürfig darüber auszulassen, wie gut es mir dabei geht. Eine solche Lüge zeugt von einer falschen Verbindung.

Lass es in der Gruppe Turbulenzen, Anspannung und selbst kleine Uneinigkeiten geben – denn das sind Anzeichen von Energie und Verlangen. Und gleichzeitig soll es Freude geben, die von der Wichtigkeit des Ziels hervorgerufen wird, das uns vorne leuchtet.

Für Verzweiflung ist hier kein Platz. Im Grunde genommen bedeutet Verzweiflung Hochmut: „Ich bin nicht mit dem, was ich habe, zufrieden. Der Schöpfer nimmt mich nicht ernst, dabei habe ich etwas Besseres verdient. Ich kann mich mit wenig zufriedengeben, doch mit einer Null bin ich nicht einverstanden“.

Mir wird das Fehlen der Erfüllung gezeigt, damit ich nicht um der Belohnung willen arbeite, und dazu bin ich nicht bereit. Ich muss eine Belohnung sehen, dann werde ich mich freuen und hinter ihr herlaufen.

Der Mensch versteht nicht, dass ihm verschiedene Möglichkeiten gegeben werden, um einen Schritt nach vorne zu tun. Wie ein dummes Kleinkind stellt er Bedingungen und ist trotzig.

Was eben der Verstand nicht schafft, schafft die Zeit. Der Trotz und der Verzicht auf den Einschluss in die Gruppe können sehr viele Jahre kosten, bis der Mensch aus der Verzweiflung herauskommt und nach vorne schreitet.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 12.10.2010

 

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Der Wohnsitz in der Welt der Unendlichkeit

Frage: Über den Sukkot Feiertag ist gesagt: „Gehe aus deinem Haus heraus und lasse dich an dem zeitweiligen Ort nieder“.

Aber welcher normale Mensch wird freiwillig sein festes, bequemes Haus verlassen, um in den Behelfsbau umzusiedeln?

Antwort: Wir werden sowieso gezwungen sein, unsere egoistische Behausung zu verlassen, ob wir es wollen oder nicht. Auch wenn dir jetzt dein heutiger Wohnsitz als fest vorkommt, ist es allen bekannt, dass er vorübergehend ist, und alle an den anderen, beständigen Ort umgesiedelt sein werden.

Und Kabbala bietet im Voraus „das beständige Haus zu verlassen“, das uns solch sicher zu sein scheint, und, „ins vorübergehende“ überzugehen.

Unsere Selbstsucht zeichnet uns unsere Welt als beständig auf, aber das Studium der Kabbala zeigt uns eine andere Beziehung der Welten: die Welt des Gebens ist konstant, in Wirklichkeit ist sie die Welt der Unendlichkeit, worin sich der Mensch mit dem Schöpfer verbindet und die Ewigkeit und die Vollkommenheit erreicht.

Und wir sind wie kleine Kinder, die am gewöhnlichen Ort befestigt sind, wir haben Angst, uns davon zu entfernen, das Lieblingsspielzeug abzugeben, sogar für die Erwachsenen ist es schwierig, sich von den gewöhnlichen Anblicken zu trennen und, die Welt anders anzuschauen.

Der Unterschied zwischen der beständigen und vorübergehenden Behausung besteht darin, dass ich mit Hilfe der neuen Umgebung versuche, von der vorigen Umgebung abgetrennt zu werden, die „der beständige Wohnsitz“ heißt.

Ich befinde mich in der vorigen Umgebung unter dem Druck der Massenmedien, der Meinung der Mitarbeiter und der Nachbarn, mit der Verpflichtung, wie alle zu sein, wie alle zu denken.

Ich hänge von der Menge der Faktoren ab, die meine „ständige Behausung“ bestimmen – ich bin allen verpflichtet, ich lebe genauso, wie es alle tun. Meine Lebensweise ist allen klar und von allen gebilligt.

Und plötzlich scheint mir diese beständige Behausung, ein Konzentrationslager zu sein, aus dem ich mich nicht befreien kann! Ich beginne, mich von der Seite zu betrachten, beginne zu verstehen, dass dieses beständige und so ein vorübergehendes Leben schon bald zu Ende gehen wird…

Unter der neuen Einwirkung der Bücher und der Meinung der Gruppe, gehe ich allmählich aus „dem Wettbewerb des Lebens“ hinaus und sehe „den beständigen Wohnsitz“ (den Zustand) an – im höheren Licht, in seiner absoluten Ruhe, sowohl in dieser Welt, als auch in der Zukunft.

Aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 22.09.2010

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Unsere Seele wird es uns lehren

LaitmanZwei Fragen, die ich über andere Lehren erhalten habe

Frage: Lieber Rav Laitman, ich bin sehr schockiert. Ich höre mir Ihren Unterricht an und möchte wirklich gerne etwas wissen: Welches Recht haben Sie, einerseits einem Menschen sein persönliches Verstehen über Gott abzuerkennen und wie können Sie andererseits behaupten, dass alle anderen Wege nicht die richtigen sind? Es steht doch klar geschrieben: „Ein Mensch studiert, wohin sein Herz ihn führt“ – Sie sind nicht der einzige, der Kabbala unterrichtet, was bezwecken Sie also damit – wollen Sie über die Welt herrschen? Meine Mutter war rechtschaffen und hat sich immer der Gesellschaft gewidmet, doch hat sie noch nie Kabbala studiert. Drum, was ist diese Weisheit wert, wenn es letzten Endes auch ohne sie reine Menschen gibt? Und wenn es nicht dazu gedacht ist, die Welt zu verbessern, dann kann sie doch nicht gut sein!?

Meine Antwort: Ich habe das Recht, meine Meinung zu bekunden und Sie haben das Recht, nicht mit mir übereinzustimmen. Ich beschwere mich Ihnen gegenüber auch nicht. Kabbala hat ihre Behauptungen und Sie haben Ihre. Solange Sie noch nicht herausgefunden haben, worum es bei der Kabbala geht, existieren ihre Behauptungen auch nicht für Sie und sie haben völlig Recht, diese abzuweisen. Wenn in Ihnen jedoch das Bedürfnis entsteht, zu enthüllen, was es mit der Kabbala auf sich hat und wenn Sie dann entdecken, worüber sie spricht, dann werden Sie Ihre Meinung ändern. Alles zu seiner Zeit.

Frage: Ich kann ohne einen Lehrer nichts erreichen. Wo finde ich einen, wenn ich in Baltimore lebe? Und warum erhalte ich keine Antworten, Hinweise und Erklärungen von Blavatsky, Levi, Jung, Platon und Pythagoras?

Mein Antwort: Machen Sie sich auf und wenn diese Lehren Sie zufrieden stellen, werden Sie dort Antworten erhalten. Ein Mensch sollte dem folgen, was sein Herz ihm sagt und er sollte das studieren, was sein Herz erfüllt.

Verwandtes Material:
Chapter 6 from the Book: The Kabbalah Experience: Soul
Lesson: Freedom of Will
 
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Eine fröhliche Verbindung mit dem Fest der Natur!

Die inneren Umwälzungen, die jemand benötigt, um sich mit anderen verbinden zu können, bis hin zu vollständiger Übereinstimmung, Einheit und wechselseitigem Austausch, der uns mit der Natur in Einklang bringt, sind nicht einfach. 

Die Phasen derartiger Veränderungsprozesse verlaufen in einem Zyklus, der wieder am Ausgangspunkt endet. Es liegt an uns, diesen gesamten Zyklus zu durchlaufen. Wir brauchen dazu die Absicht, uns selbst zu korrigieren und uns in einen nützlichen Teil der Natur zu verwandeln – und nicht in einen krebsartigen Tumor, der alles um sich herum verschlingt und die Erde zerstört. Ein Mensch muss eine Quelle der Gesundheit und des Wohlergehens für das Gute und das Gleichgewicht in der Natur sein. 

Jedes Jahr kehren diese Zustände wie in einer Spirale zurück und wiederholen sich auf höheren Ebenen. Im Wesentlichen bezeichnet ein Jahr die Anzahl der Stufen, die wir in unserer Verbindung zur Erreichung des Ziels durchlaufen müssen. Dieser Zyklus der Korrektur wurde von Abraham in der Vorzeit entdeckt. Er unterrichtete seine Schüler, welche zur Quelle der Entstehung des jüdischen Volkes wurden. Dies kommt im Jahreszyklus der jüdischen Feiertage zum Ausdruck. 

Wir müssen verstehen, dass die jüdischen Feiertage nicht die Tradition einer bestimmten Nation oder eines Volkes sind. Vielmehr sind sie Symbole einzigartiger spiritueller Zustände, in denen wir gegenseitige Hingabe, Liebe auf einer höheren Ebene und eine größere Tiefe der Verbindung des Herzens und des Verstandes erreichen.

Es geht hier nicht um eine Feier historischer Ereignisse, die ein einzelnes Volk erlebte und die außerhalb des allgemeinen Naturprogramms stehen. Diese Feiertage spiegeln die spirituellen Zustände der Menschen als Gemeinschaft wider. Sie sind bereits als bestimmte Ebenen unserer Übereinstimmung mit der Natur verborgen, wenn wir uns in Richtung Gleichgewicht und Harmonie bewegen. 

Wenn wir uns als Volk wahrnehmen und uns auf die eine oder andere Weise miteinander verbinden und eine bestimmte Ebene der Einheit erreichen, die in der Natur verborgen ist, dann feiern wir dieses Geschehen besonders. Wenn wir auf die nächste Ebene der Verbindung und uns wieder ein Stück mehr an die Natur annähern, feiern wir diese Errungenschaft erneut. Der Mensch legt die Feiertage nicht nach eigener Wahl fest, sondern feiert seine Errungenschaft der Ähnlichkeit und Anhaftung an die Natur. Diese Feiertage können also nicht geändert werden.

In unserem heutigen Zustand stehen wir der integralen Natur völlig entgegengesetzt gegenüber, denn alle Teile der Natur – außer der menschlichen Spezies – sind zu hundert Prozent in einem einheitlichen System verbunden.

Wenn die Menschheit oder zumindest ein Teil davon jedoch beginnt, sich der Natur und der Ganzheit anzugleichen, dann werden wir mit Sicherheit einen bestimmten Grad der Verbindung erreichen. Zunächst einmal liegt es an uns, unsere gegenseitige Abneigung zueinander zu erkennen, denn so ist die Natur, mit der wir geboren werden. 

Das nennt man „Erkenntnis des Bösen“. Uns muss bewusst sein, dass unsere der Natur entgegengesetzten Eigenschaften uns nicht erlauben, Harmonie und Balance zu erreichen. Dafür brauchen wir eine innere Prüfung, und wir müssen uns selbst bewerten (lehipatel: beten, sich selbst beurteilen). Ein solches In-Sich-Gehen vor Rosh HaShana wird als „Monat Elul“ bezeichnet.

Zu diesem Zeitpunkt hinterfragen wir unseren IST-Zustand in Bezug auf den guten und wunderbaren Zustand der Verbindung, den wir erreichen müssen. Das bedeutet, dass wir das, was als korrigierter Zustand bezeichnet wird, erkennen. Wir vergleichen ihn mit unserem gegenwärtigen Zustand, nehmen die gewaltige Kluft zwischen beiden wahr und gelangen so zu einer Selbstbeurteilung.

Wir erkennen dann, dass wir Sünder sind und was zu tun ist. In der Folge organisieren wir unsere Arbeit besser, um weiter in Richtung Verbindung voranzuschreiten. Die Kraft, die sich in der Natur befindet und alle ihre Teile verbindet, sehen wir als die herrschende Macht, die uns lenkt. Diese Kraft hält das gesamte System zusammen und wird zu unserem Ziel. Wir sehnen uns danach, ihr zu ähneln. Dies nennt man Rosh HaShanah, den Anfang (Rosh) unserer Veränderungen (Shinuim) und den neuen Zyklus, an dessen Ende wir wie die allgemeine Kraft sein wollen, die die Natur durchdringt. 

[144178] Aus dem Programm „A New Life“ 14.09.14.  

 



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Wie man sich über Zeit, Raum und Bewegung erhebt und mit den Toten kommuniziert

Nach der Weisheit der Kabbala würden wir keine solchen technischen Mittel benötigen, wenn wir uns wie die Natur und ihre Gesetze entwickelten und einen fortgeschritteneren menschlichen Zustand anstreben würden. Wir würden eine vollkommenere Realität erleben als jede technologische Entwicklung, die sich ein beschränktes menschliches Gehirn jemals vorstellen kann. 

AI-Technologie schlägt eine Richtung ein, um uns zu helfen, mit den Toten zu kommunizieren. Das HereAfter-Startup bietet AI-Lernen an, sodass Sie nach dem Tod weiterhin Gespräche mit Ihren Lieben führen können. Anstatt sich mit Geschichten zu begnügen, die auf Erinnerungen an Ihre Lieben basieren, bietet HereAfter an, deren Sprache und Verhalten mit AI-Technologie zu lernen, damit Sie mit ihnen in Kontakt bleiben können, nachdem sie gestorben sind.

Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie wir uns technologisch weiterentwickeln, aber innerlich in unserer Haltung gegenüber Menschen, der Welt und der Natur nicht weiter vorankommen. Wenn wir geistig und emotional weiter fortgeschritten wären, würden wir die Notwendigkeit, mit unseren verstorbenen Lieben zu kommunizieren, als einfach kindisch und aus einem Mangel an Sinn im Leben ansehen.

Es ist verständlich, dass Menschen Gefühle der Wärme, Unterstützung und des Schutzes suchen und dass diese Technologie dazu beitragen kann, diese Empfindungen hervorzurufen, aber ein solches Engagement trägt zu keiner positiven menschlichen Entwicklung bei. Es ist nichts anderes als die Tendenz, heutzutage Psychopharmaka problemlos zur Verfügung zu stellen: uns in Luftblasen der Ruhe zu halten.

Der Gesellschaft fehlt im Allgemeinen der Sinn des Lebens. Was einst als hochgestecktes Ziel vor uns leuchtete, auf das es sich hinzuarbeiten lohnte, ist verschwunden. In seiner Abwesenheit entstehen solche Entwicklungen, zusammen mit der Tendenz zu legalisierten Drogen, was in dieselbe Richtung geht, als vorübergehender Ersatz.

Sie benötigen keine Technologie, um mit den Toten zu kommunizieren

Nach der Weisheit der Kabbala würden wir keine solchen technischen Mittel benötigen, wenn wir uns wie die Natur und ihre Gesetze entwickelten und einen fortgeschritteneren menschlichen Zustand anstreben würden. Wir würden eine vollkommenere Realität erleben als jede technologische Entwicklung, die sich ein beschränktes menschliches Gehirn jemals vorstellen kann. 

Wer sind Kabbalisten? Es sind Menschen, die über Zeit, Raum und Bewegung eine Wahrnehmung und Empfindung der Realität als miteinander verbunden erlangt haben. Da sie sich über Zeit, Raum und Bewegung erheben, können sie miteinander und mit Menschen aus der nahen oder fernen Vergangenheit kommunizieren, unabhängig davon, ob sie einen physischen Kontakt hergestellt haben.

Es ist weder eine imaginäre, illusorische, mystische noch prophetische Fähigkeit. Es ist stattdessen eine sehr reale Fähigkeit, die mit der Kabbala-Methodik erreicht werden kann.

Indem wir uns in unserer Wahrnehmung und Empfindung über Zeit, Raum und Bewegung erheben, erhalten wir Zugang zu Anfang und Ende der Natur. Wir können uns dann in jeden Menschen hineinversetzen, der jemals gelebt hat, wissen, was und wie er dachte und fühlte, und auf diese Weise direkt von ihm lernen und seine Ratschläge anwenden.

Der Kabbalist Yehuda Ashlag schrieb in seinem Artikel: „Spiritualität nennt man das, was niemals verloren gehen wird“.

Daraus geht das hervor, was unsere Weisen sagen, die die Verse der Tora interpretieren. Sie sagen, dass Abraham dies zu Isaak sagte, und andere ähnliche Reden unserer Weisen. Sie würden sagen, was geschrieben steht, was in den Versen erklärt wird.

Es stellt sich die Frage: „Woher wussten sie, was einer zu einem anderen sagte“? Aber weil diejenigen, die die Stufe erreichten, auf der Abraham (oder jemand anderes) stand, sehen und wissen sie, was Abraham sah und wusste.

„Aus diesem Grund wissen sie, was Abraham gesagt hat. Und genauso verhält es sich mit allen Reden unserer Weisen, als sie die Verse der Tora interpretierten. Dies alles war darauf zurückzuführen, dass auch sie die Stufe erreichten und dass jede Stufe in der Spiritualität eine Realität ist. Jeder sieht die Realität, wie alle, die in die Stadt London in England kommen, sehen, was in der Stadt ist und was in der Stadt gesprochen wird.“

Wie man mit der Kabbala über Zeit, Raum und Bewegung aufsteigt

Wir alle spüren Zeit, Raum und Bewegung im engen Rahmen unserer subjektiven individuellen Wahrnehmung, die auf unseren angeborenen egoistischen Eigenschaften basiert. Die Weisheit der Kabbala ist eine Methode, wie wir uns über unsere egoistische Wahrnehmung der Realität erheben können, indem wir Liebe zu anderen entwickeln. Auf diese Weise enthüllen wir eine ewige und perfekte Realität, in der alles und jeder miteinander verbunden sind.

Eine solche Realität zu erreichen bedeutet, eine ungefilterte und unverzerrte Wahrnehmung der Natur zu erlangen. Wir kommen zu dem Gefühl, dass die Natur eine Kraft der Liebe und des Gebens ist, die alle Teile der Realität als Ganzes miteinander verbindet, und richten unser Lebensgefühl nach den Gesetzen und Funktionen der Natur aus. 

Von dieser miteinander verbundenen Erlangung der Realität aus, können wir dann auf die Wünsche und Gedanken eines jeden Menschen zugreifen, der jemals gelebt hat. Dies lässt sich damit vergleichen, wie wir derzeit mithilfe einer Suchmaschine Informationen, die wir benötigen, aus einer virtuellen Cloud abrufen. Es ist jedoch viel intensiver als eine bloße Suchanfrage, da wir uns buchstäblich in die Zustände aller Arten von Menschen einkleiden, von König Salomon über Hitler bis hin zu Menschen, von denen wir nie wussten, dass sie existierten.

Natürlich kann diese begeisterte Fähigkeit nur jenen gewährt werden, die sie völlig uneigennützig zum Wohle anderer und der Natur einsetzen würden, ohne dass ein Hauch von egoistischem, eigennützigem Nutzen damit verbunden wäre. Das ist der Zustand der Natur. Deshalb müssen wir die Weisheit der Kabbala über das Ego erheben, um eine solche Einstellung zur Realität zu erreichen. 

Die absolute Verbindung zu anderen und zur Natur erfordert keine ausgefeilten Technologien. Wir müssen nur an unseren Gedanken, Wünschen und Absichten arbeiten, die nach der Methode der Kabbala als „innere Arbeit“ bezeichnet werden, und dann entwickeln wir eine ganz neue expansive Wahrnehmung und Empfindung der Realität.

Thrive Global:  Wie man sich über Zeit, Raum und Bewegung erhebt und mit den Toten kommuniziert

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay



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Wunschsortierung


Frage: Woher wissen wir, welche Wünsche wir jetzt und welche wir anschließend korrigieren können? Wie können wir mit etwas keine Zeit verschwenden, das wir nicht ändern können?

Antwort: Es gibt tatsächlich Wünsche, die wir noch nicht ändern können. Das spielt keine Rolle. Wir können sie nur dann sortieren, wenn wir in einer Gruppe sind.

Ich arbeite in der Gruppe an der Größe der Hingabe und der Verbindung. Das wird die Größe des Schöpfers genannt. Es gibt keinen Schöpfer– es gibt die Eigenschaft der Verbindung, der Hingabe und der Liebe.

Wenn ich in einer Gruppe bin und an diesen Eigenschaften arbeite, beginne ich damit, die Wünsche und Gedanken, die in mir auftauchen, richtig zu sortieren und mit ihnen zu arbeiten.

Frage: Was ist angemessener: sich auf die Wünsche meiner Freunde in der Gruppe zu konzentrieren oder ihnen die Möglichkeit zu geben mir zu helfen?

Antwort: Das Beste ist, wenn ich in der Gruppe ihre Gedanken und Wünsche bekomme und ich ihr Helfer, sogar ihr Sklave werde. Ich bin bereit, ihnen dabei zu helfen, dass sie ihre Wünsche und Gedanken verwirklichen können.

Aus dem Unterricht, 14.04.2019

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Zwei Kräfte, die vom Schöpfer kommen


Frage: Es gibt zwei Kräfte, Kraft des Empfangens und Kraft des Gebens, Gut und Böse. Wenn all dies der Schöpfer ist, wer ist dann derjenige, der diese beiden Kräfte wahrnimmt?

Antwort: Der Mensch entwickelt sich in seiner natürlichen Eigenschaft, die wir Egoismus nennen. Sie wird uns vom Schöpfer gegeben. Er hat uns mit dieser Eigenschaft erschaffen. Er sagt „Ich habe Egoismus geschaffen.“

Jetzt müssen wir diese Eigenschaft in das Gegenteil umwandeln, in das Geben und die Liebe. Woher kommt die Eigenschaft des Gebens? Vom Schöpfer. Nur der Egoismus entwickelt sich in uns, selbst dann, wenn wir den Schöpfer nicht darum bitten. Das Geben entsteht dagegen in uns, wenn wir den Schöpfer dazu drängen.

Unsere Aufgabe ist es, Ihn immer durch die Gruppe zu bitten, den Egoismus den der Schöpfer ständig in uns entwickelt, mit dem Altruismus  in Einklang zu bringen. Dann werden wir wie auf zwei Beinen gehen, das ganze Universum verstehen und alle Welten jenseits von Zeit, Raum und Bewegung fühlen.

So kommen beide Kräfte vom Schöpfer. Eine ist die Kraft des Schöpfers, die Kraft der Hingabe und Liebe. Seine zweite Kraft, ist die Egoistische, die von Ihm aus dem Nichts erschaffen wurde.

Aus dem Unterricht, 07.04.2019

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Zeige mir, welchen Schirm du hast

Die Nacht „Oschana Raba“ symbolisiert die Vollendung der Korrektur „Sukkot“ (die Laubhütte).

Sieben Tage zogen wir das umgebende Licht heran, bauten den Vorsprung der Laubhütte auf. Denn das Licht geht von Aba we-Ima (АwI) der Welt Azilut durch Seir Anpin (SA), was der Palmenzweig symbolisiert.

Weiterhin geht das Licht durch ChaGaТ, durch die Sefirot Chessed-Gwura-Tiferet, wofür drei Myrtenzweige als Symbol stehen und durch Sefirot Nezach-Hod, verkörpert von zwei Zweigen der Weide.

Und dann kommt das Licht aus Jessod des Parzufs SA in Malchut ein, was die Zitrusfrucht symbolisiert. Diese Vereinigung aller Kanäle des Lichtes (von АwI bis Malchut) verwirklicht sich unter dem Vorsprung der Laubhütte, d.h. unter dem Schirm, worin die Seele vom Licht verborgen ist.

Nachdem man alle sieben umgebenden Lichtern der Korrektur in sieben Feiertagen erhält, prüft man in der letzten Nacht, die als „die Große Rettung“ (Oschana Raba) genannt wird, was man erreicht hat, welchen Schirm, die Eigenschaft des Gebens.

Denn als Ergebnis des umgebenden Lichtes in unserer Arbeit gilt gerade der Schirm. Kaum wird er in meinem Inneren aufgezeigt, beginne ich sofort im Maß der Stärke des Schirmes, den Schöpfer zu empfinden, sowie die Wechselbeziehungen zwischen uns zu bestimmen.

Deshalb legen wir soviel Wert auf diesen Moment unserer Entwicklung, es ist das besondere Ereignis, der Anfang unserer Arbeit mit dem Schirm. Diese Arbeit bildet mich zur Persönlichkeit in der spirituellen Welt.

Denn ohne Schirm gibt es mich einfach nicht. Das Maß des Schirmes, seine Größe, sein Charakter und seine Form, all das bin ich. Sowohl der Wunsch „zu genießen“, als auch der Wunsch „Genuss zu bereiten“, bzw. das Licht – ist von mir nicht abhängig. Was bin ich dann? Nur der Schirm!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel 8 aus dem Buch „Schamati“, 29.09.2010

 

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Zum Gedenken an Baal HaSulam


Wir sind von der Welt der Unendlichkeit durch 125 Stufen der Verringerung des Lichtes, von Verhüllungen, getrennt und von der wahren Realität vollkommen abgeschnitten, als ob wir bewusstlos wären und nicht verstehen würden, wer und wo wir sind.Aus diesem Zustand müssen wir erwachen, das Bewusstsein erlangen und über die 125 Stufen an den Ort zurückkehren, von dem wir herabgestiegen sind, zu unserer Wurzel. Indem wir auf diesem Wege von unten nach oben Verhüllungen überwinden, erreichen wir die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, werden genauso wie Er.

In Wirklichkeit hat der Mensch in dieser Welt gar keine Möglichkeit, selbst aus der Bewusstlosigkeit zu erwachen und aus dem tiefsten Punkt, der unter den 125 Stufen der Verhüllung begraben ist, aufzusteigen. Wie geschrieben steht: „Der Gefangene kann sich selbst nicht aus den Gefängnis befreien“ – er braucht eine äußere Kraft dazu.   

Wir nehmen die höhere Welt nicht wahr und stellen uns selbst in einer falschen Wirklichkeit vor. Wir träumen in unserem bewusstlosen Zustand, als ob wir leben würden und um uns herum die Welt voller Menschen, die Erde und das Universum existieren würden. Solche Gestalten entstehen in unserem bewusstlosen Zustand und erscheinen uns als das wahre Leben.

Und wenn wir wie im Schlaf Stimmen hören, die uns sagen: „Du bist doch bewusstlos, abgeschnitten vom wahren Leben, von der spirituellen Welt!“, glauben wir ihnen nicht. Und nur Menschen, die uns von der Seite betrachten, verstehen, dass wir bewusstlos sind.

Deshalb müssen wir dankbar für die Erweckung des „Punktes im Herzen“ in uns sein. Durch diesen Punkt fange ich an, etwas, das zu mir aus einer anderen Welt durchdringt, zu erkennen – und zwar, dass es eine andere Realität gibt. Und die großen Kabbalisten versuchen uns wiederzubeleben, zum wahren Leben zu erwecken.

Von Adam, der als erster das Bewusstsein wiedererlangt hat, bis heute zieht sich eine lange Kette von Kabbalisten hin, die das wahre Leben erlangt haben. Doch heute müssen wir alle aus der Bewusstlosigkeit erwachen.

Und unser Arzt Baal HaSulam zusammen mit seinem Assistenten Rabash bieten alle ihre Kräfte auf, um uns wiederzubeleben. Sie sind diejenigen, die den Lichtstrahl erwecken, der aus der wahren Realität in unser ausgeschaltetes Bewusstsein durchdringt.

Aus dem Unterricht zu Ehren von Baal haSulam vom 16.09.2010

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Das ungerechtfertigte Risiko ist ansteckend


Replik: Wissenschaftler der Universität Melbourne und der California University haben bewiesen, dass ungerechtfertigtes, riskantes Verhalten ansteckend ist. Wir können sehen, wie sehr Glücksspiel, schnelles Fahren auf den Straßen und sogar terroristische Organisationen anziehend sind. Schließlich hat die Umgebung einen sehr starken Einfluss auf uns. 

Meine Antwort: Es geht nicht um die Umgebung, sondern darum, dass man auf diese Weise mit dem Unbekannten in Kontakt kommt.

Der Mensch fühlt, dass es etwas Unbekanntes gibt, das ihn kontrolliert. Es gibt eine gewisse Kraft, die über ihm steht. Im monotonen Alltag kann er keinen Kontakt mit ihr haben, und nur wenn er versucht, einen Sprung zu machen, wird er unter die Macht dieser Kraft fallen und die Verbindung mit ihr spüren kann.

Es ist ein sehr inneres, sehr starkes Bedürfnis. Was bedeutet ein Glücksspiel? Wenn ich im Voraus wüsste, dass ich gewinnen oder verlieren würde, dann würde es zum Geschäft werden. Das Spiel ist, dass ich das Ergebnis nicht kenne, und das ist genau das, was ich mag und will, denn wenn ich mich über das Unbekannte erhebe, erhebe ich mich über den Egoismus und beginne, die Kraft zu spüren, die über uns steht – die Kraft der Lenkung unser Welt.

Das wirft die Menschen in die Arme von Glücksspielen, terroristischen Organisationen aller Art – ich spreche nicht von denen, die sich vom zukünftigen Garten Eden angezogen fühlen, sondern von Glücksrittern, die nach Abenteuer suchen, oder von Wissenschaftlern, die es wagen, an sich selber verschiedene Experimente durchzuführen, etc. 

Aber all das ist sehr klein – der arme Mensch hat keine andere Möglichkeit, sich mit der höheren Lenkung, der höheren Vorbestimmung, zu verbinden, sich über sich selbst zu erheben, aus sich austreten. Was ist damit, dass er sich mit dem Kopf nach unten auf das Seil wirft?

Ich hatte einen Freund, der Fallschirmspringen ohne Fallschirm liebte, und sein Freund musste ihn in der Luft fangen, und dies füllte ihn innerlich. Gewöhnliche Menschen werden durch Angst zurückgehalten, und er erklärte alles sehr einfach: „Ich habe Freude, die höher ist als Angst. Ich kann mich nicht zurückhalten!”

Frage: Was ist, wenn diese Menschen auf die Suche nach Spiritualität gerichtet werden?

Meine Antwort: Das ist ein Problem! Die Suche nach Spiritualität versetzt einen Menschen in die Zustände, die er mit seiner eigenen Anstrengung schafft. Indem er seine Abhängigkeit von der Höheren Macht versteht, offenbart er diese Zustände, und dann offenbart sich ihm die Höhere Kraft. Aber es geschieht in einem sehr schwierigen internen Kampf, in einer ernsthaften Vorbereitung.

Es ist kein Ruck, es ist kein Glücksspiel, es ist das Leben. Aber wenn ein Mensch es lebt, erhebt er sich auf die Ebene der Höchsten Lenkungskraft und beginnt, in Partnerschaft mit ihr zu arbeiten. Dann erhält er einen zweiten Atem: Er ist gleichzeitig in der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, und all das verschmilzt zu einem Ganzen.

Das Gefühl, das ihn erfüllt, entfernt alle Eindrücke von Zeit, Raum, Bewegung, und er fühlt sich ständig im Fluss dieses Zustandes.

Wenn man sich also die kindischen Versuche ansieht, ein solches Gefühl an seinen Schweif zu erfassen, stellt man fest, dass sich die Menschen auf diese Weise wenigstens für einen Moment füllen wollen, während dieses Gefühl permanent erlebt werden kann.

[#180519]

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