Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Eine fröhliche Verbindung mit dem Fest der Natur!

Die inneren Umwälzungen, die jemand benötigt, um sich mit anderen verbinden zu können, bis hin zu vollständiger Übereinstimmung, Einheit und wechselseitigem Austausch, der uns mit der Natur in Einklang bringt, sind nicht einfach. 

Die Phasen derartiger Veränderungsprozesse verlaufen in einem Zyklus, der wieder am Ausgangspunkt endet. Es liegt an uns, diesen gesamten Zyklus zu durchlaufen. Wir brauchen dazu die Absicht, uns selbst zu korrigieren und uns in einen nützlichen Teil der Natur zu verwandeln – und nicht in einen krebsartigen Tumor, der alles um sich herum verschlingt und die Erde zerstört. Ein Mensch muss eine Quelle der Gesundheit und des Wohlergehens für das Gute und das Gleichgewicht in der Natur sein. 

Jedes Jahr kehren diese Zustände wie in einer Spirale zurück und wiederholen sich auf höheren Ebenen. Im Wesentlichen bezeichnet ein Jahr die Anzahl der Stufen, die wir in unserer Verbindung zur Erreichung des Ziels durchlaufen müssen. Dieser Zyklus der Korrektur wurde von Abraham in der Vorzeit entdeckt. Er unterrichtete seine Schüler, welche zur Quelle der Entstehung des jüdischen Volkes wurden. Dies kommt im Jahreszyklus der jüdischen Feiertage zum Ausdruck. 

Wir müssen verstehen, dass die jüdischen Feiertage nicht die Tradition einer bestimmten Nation oder eines Volkes sind. Vielmehr sind sie Symbole einzigartiger spiritueller Zustände, in denen wir gegenseitige Hingabe, Liebe auf einer höheren Ebene und eine größere Tiefe der Verbindung des Herzens und des Verstandes erreichen.

Es geht hier nicht um eine Feier historischer Ereignisse, die ein einzelnes Volk erlebte und die außerhalb des allgemeinen Naturprogramms stehen. Diese Feiertage spiegeln die spirituellen Zustände der Menschen als Gemeinschaft wider. Sie sind bereits als bestimmte Ebenen unserer Übereinstimmung mit der Natur verborgen, wenn wir uns in Richtung Gleichgewicht und Harmonie bewegen. 

Wenn wir uns als Volk wahrnehmen und uns auf die eine oder andere Weise miteinander verbinden und eine bestimmte Ebene der Einheit erreichen, die in der Natur verborgen ist, dann feiern wir dieses Geschehen besonders. Wenn wir auf die nächste Ebene der Verbindung und uns wieder ein Stück mehr an die Natur annähern, feiern wir diese Errungenschaft erneut. Der Mensch legt die Feiertage nicht nach eigener Wahl fest, sondern feiert seine Errungenschaft der Ähnlichkeit und Anhaftung an die Natur. Diese Feiertage können also nicht geändert werden.

In unserem heutigen Zustand stehen wir der integralen Natur völlig entgegengesetzt gegenüber, denn alle Teile der Natur – außer der menschlichen Spezies – sind zu hundert Prozent in einem einheitlichen System verbunden.

Wenn die Menschheit oder zumindest ein Teil davon jedoch beginnt, sich der Natur und der Ganzheit anzugleichen, dann werden wir mit Sicherheit einen bestimmten Grad der Verbindung erreichen. Zunächst einmal liegt es an uns, unsere gegenseitige Abneigung zueinander zu erkennen, denn so ist die Natur, mit der wir geboren werden. 

Das nennt man „Erkenntnis des Bösen“. Uns muss bewusst sein, dass unsere der Natur entgegengesetzten Eigenschaften uns nicht erlauben, Harmonie und Balance zu erreichen. Dafür brauchen wir eine innere Prüfung, und wir müssen uns selbst bewerten (lehipatel: beten, sich selbst beurteilen). Ein solches In-Sich-Gehen vor Rosh HaShana wird als „Monat Elul“ bezeichnet.

Zu diesem Zeitpunkt hinterfragen wir unseren IST-Zustand in Bezug auf den guten und wunderbaren Zustand der Verbindung, den wir erreichen müssen. Das bedeutet, dass wir das, was als korrigierter Zustand bezeichnet wird, erkennen. Wir vergleichen ihn mit unserem gegenwärtigen Zustand, nehmen die gewaltige Kluft zwischen beiden wahr und gelangen so zu einer Selbstbeurteilung.

Wir erkennen dann, dass wir Sünder sind und was zu tun ist. In der Folge organisieren wir unsere Arbeit besser, um weiter in Richtung Verbindung voranzuschreiten. Die Kraft, die sich in der Natur befindet und alle ihre Teile verbindet, sehen wir als die herrschende Macht, die uns lenkt. Diese Kraft hält das gesamte System zusammen und wird zu unserem Ziel. Wir sehnen uns danach, ihr zu ähneln. Dies nennt man Rosh HaShanah, den Anfang (Rosh) unserer Veränderungen (Shinuim) und den neuen Zyklus, an dessen Ende wir wie die allgemeine Kraft sein wollen, die die Natur durchdringt. 

[144178] Aus dem Programm „A New Life“ 14.09.14.  

 



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Wie man sich über Zeit, Raum und Bewegung erhebt und mit den Toten kommuniziert

Nach der Weisheit der Kabbala würden wir keine solchen technischen Mittel benötigen, wenn wir uns wie die Natur und ihre Gesetze entwickelten und einen fortgeschritteneren menschlichen Zustand anstreben würden. Wir würden eine vollkommenere Realität erleben als jede technologische Entwicklung, die sich ein beschränktes menschliches Gehirn jemals vorstellen kann. 

AI-Technologie schlägt eine Richtung ein, um uns zu helfen, mit den Toten zu kommunizieren. Das HereAfter-Startup bietet AI-Lernen an, sodass Sie nach dem Tod weiterhin Gespräche mit Ihren Lieben führen können. Anstatt sich mit Geschichten zu begnügen, die auf Erinnerungen an Ihre Lieben basieren, bietet HereAfter an, deren Sprache und Verhalten mit AI-Technologie zu lernen, damit Sie mit ihnen in Kontakt bleiben können, nachdem sie gestorben sind.

Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, wie wir uns technologisch weiterentwickeln, aber innerlich in unserer Haltung gegenüber Menschen, der Welt und der Natur nicht weiter vorankommen. Wenn wir geistig und emotional weiter fortgeschritten wären, würden wir die Notwendigkeit, mit unseren verstorbenen Lieben zu kommunizieren, als einfach kindisch und aus einem Mangel an Sinn im Leben ansehen.

Es ist verständlich, dass Menschen Gefühle der Wärme, Unterstützung und des Schutzes suchen und dass diese Technologie dazu beitragen kann, diese Empfindungen hervorzurufen, aber ein solches Engagement trägt zu keiner positiven menschlichen Entwicklung bei. Es ist nichts anderes als die Tendenz, heutzutage Psychopharmaka problemlos zur Verfügung zu stellen: uns in Luftblasen der Ruhe zu halten.

Der Gesellschaft fehlt im Allgemeinen der Sinn des Lebens. Was einst als hochgestecktes Ziel vor uns leuchtete, auf das es sich hinzuarbeiten lohnte, ist verschwunden. In seiner Abwesenheit entstehen solche Entwicklungen, zusammen mit der Tendenz zu legalisierten Drogen, was in dieselbe Richtung geht, als vorübergehender Ersatz.

Sie benötigen keine Technologie, um mit den Toten zu kommunizieren

Nach der Weisheit der Kabbala würden wir keine solchen technischen Mittel benötigen, wenn wir uns wie die Natur und ihre Gesetze entwickelten und einen fortgeschritteneren menschlichen Zustand anstreben würden. Wir würden eine vollkommenere Realität erleben als jede technologische Entwicklung, die sich ein beschränktes menschliches Gehirn jemals vorstellen kann. 

Wer sind Kabbalisten? Es sind Menschen, die über Zeit, Raum und Bewegung eine Wahrnehmung und Empfindung der Realität als miteinander verbunden erlangt haben. Da sie sich über Zeit, Raum und Bewegung erheben, können sie miteinander und mit Menschen aus der nahen oder fernen Vergangenheit kommunizieren, unabhängig davon, ob sie einen physischen Kontakt hergestellt haben.

Es ist weder eine imaginäre, illusorische, mystische noch prophetische Fähigkeit. Es ist stattdessen eine sehr reale Fähigkeit, die mit der Kabbala-Methodik erreicht werden kann.

Indem wir uns in unserer Wahrnehmung und Empfindung über Zeit, Raum und Bewegung erheben, erhalten wir Zugang zu Anfang und Ende der Natur. Wir können uns dann in jeden Menschen hineinversetzen, der jemals gelebt hat, wissen, was und wie er dachte und fühlte, und auf diese Weise direkt von ihm lernen und seine Ratschläge anwenden.

Der Kabbalist Yehuda Ashlag schrieb in seinem Artikel: „Spiritualität nennt man das, was niemals verloren gehen wird“.

Daraus geht das hervor, was unsere Weisen sagen, die die Verse der Tora interpretieren. Sie sagen, dass Abraham dies zu Isaak sagte, und andere ähnliche Reden unserer Weisen. Sie würden sagen, was geschrieben steht, was in den Versen erklärt wird.

Es stellt sich die Frage: „Woher wussten sie, was einer zu einem anderen sagte“? Aber weil diejenigen, die die Stufe erreichten, auf der Abraham (oder jemand anderes) stand, sehen und wissen sie, was Abraham sah und wusste.

„Aus diesem Grund wissen sie, was Abraham gesagt hat. Und genauso verhält es sich mit allen Reden unserer Weisen, als sie die Verse der Tora interpretierten. Dies alles war darauf zurückzuführen, dass auch sie die Stufe erreichten und dass jede Stufe in der Spiritualität eine Realität ist. Jeder sieht die Realität, wie alle, die in die Stadt London in England kommen, sehen, was in der Stadt ist und was in der Stadt gesprochen wird.“

Wie man mit der Kabbala über Zeit, Raum und Bewegung aufsteigt

Wir alle spüren Zeit, Raum und Bewegung im engen Rahmen unserer subjektiven individuellen Wahrnehmung, die auf unseren angeborenen egoistischen Eigenschaften basiert. Die Weisheit der Kabbala ist eine Methode, wie wir uns über unsere egoistische Wahrnehmung der Realität erheben können, indem wir Liebe zu anderen entwickeln. Auf diese Weise enthüllen wir eine ewige und perfekte Realität, in der alles und jeder miteinander verbunden sind.

Eine solche Realität zu erreichen bedeutet, eine ungefilterte und unverzerrte Wahrnehmung der Natur zu erlangen. Wir kommen zu dem Gefühl, dass die Natur eine Kraft der Liebe und des Gebens ist, die alle Teile der Realität als Ganzes miteinander verbindet, und richten unser Lebensgefühl nach den Gesetzen und Funktionen der Natur aus. 

Von dieser miteinander verbundenen Erlangung der Realität aus, können wir dann auf die Wünsche und Gedanken eines jeden Menschen zugreifen, der jemals gelebt hat. Dies lässt sich damit vergleichen, wie wir derzeit mithilfe einer Suchmaschine Informationen, die wir benötigen, aus einer virtuellen Cloud abrufen. Es ist jedoch viel intensiver als eine bloße Suchanfrage, da wir uns buchstäblich in die Zustände aller Arten von Menschen einkleiden, von König Salomon über Hitler bis hin zu Menschen, von denen wir nie wussten, dass sie existierten.

Natürlich kann diese begeisterte Fähigkeit nur jenen gewährt werden, die sie völlig uneigennützig zum Wohle anderer und der Natur einsetzen würden, ohne dass ein Hauch von egoistischem, eigennützigem Nutzen damit verbunden wäre. Das ist der Zustand der Natur. Deshalb müssen wir die Weisheit der Kabbala über das Ego erheben, um eine solche Einstellung zur Realität zu erreichen. 

Die absolute Verbindung zu anderen und zur Natur erfordert keine ausgefeilten Technologien. Wir müssen nur an unseren Gedanken, Wünschen und Absichten arbeiten, die nach der Methode der Kabbala als „innere Arbeit“ bezeichnet werden, und dann entwickeln wir eine ganz neue expansive Wahrnehmung und Empfindung der Realität.

Thrive Global:  Wie man sich über Zeit, Raum und Bewegung erhebt und mit den Toten kommuniziert

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay



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Wunschsortierung


Frage: Woher wissen wir, welche Wünsche wir jetzt und welche wir anschließend korrigieren können? Wie können wir mit etwas keine Zeit verschwenden, das wir nicht ändern können?

Antwort: Es gibt tatsächlich Wünsche, die wir noch nicht ändern können. Das spielt keine Rolle. Wir können sie nur dann sortieren, wenn wir in einer Gruppe sind.

Ich arbeite in der Gruppe an der Größe der Hingabe und der Verbindung. Das wird die Größe des Schöpfers genannt. Es gibt keinen Schöpfer– es gibt die Eigenschaft der Verbindung, der Hingabe und der Liebe.

Wenn ich in einer Gruppe bin und an diesen Eigenschaften arbeite, beginne ich damit, die Wünsche und Gedanken, die in mir auftauchen, richtig zu sortieren und mit ihnen zu arbeiten.

Frage: Was ist angemessener: sich auf die Wünsche meiner Freunde in der Gruppe zu konzentrieren oder ihnen die Möglichkeit zu geben mir zu helfen?

Antwort: Das Beste ist, wenn ich in der Gruppe ihre Gedanken und Wünsche bekomme und ich ihr Helfer, sogar ihr Sklave werde. Ich bin bereit, ihnen dabei zu helfen, dass sie ihre Wünsche und Gedanken verwirklichen können.

Aus dem Unterricht, 14.04.2019

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Zwei Kräfte, die vom Schöpfer kommen


Frage: Es gibt zwei Kräfte, Kraft des Empfangens und Kraft des Gebens, Gut und Böse. Wenn all dies der Schöpfer ist, wer ist dann derjenige, der diese beiden Kräfte wahrnimmt?

Antwort: Der Mensch entwickelt sich in seiner natürlichen Eigenschaft, die wir Egoismus nennen. Sie wird uns vom Schöpfer gegeben. Er hat uns mit dieser Eigenschaft erschaffen. Er sagt „Ich habe Egoismus geschaffen.“

Jetzt müssen wir diese Eigenschaft in das Gegenteil umwandeln, in das Geben und die Liebe. Woher kommt die Eigenschaft des Gebens? Vom Schöpfer. Nur der Egoismus entwickelt sich in uns, selbst dann, wenn wir den Schöpfer nicht darum bitten. Das Geben entsteht dagegen in uns, wenn wir den Schöpfer dazu drängen.

Unsere Aufgabe ist es, Ihn immer durch die Gruppe zu bitten, den Egoismus den der Schöpfer ständig in uns entwickelt, mit dem Altruismus  in Einklang zu bringen. Dann werden wir wie auf zwei Beinen gehen, das ganze Universum verstehen und alle Welten jenseits von Zeit, Raum und Bewegung fühlen.

So kommen beide Kräfte vom Schöpfer. Eine ist die Kraft des Schöpfers, die Kraft der Hingabe und Liebe. Seine zweite Kraft, ist die Egoistische, die von Ihm aus dem Nichts erschaffen wurde.

Aus dem Unterricht, 07.04.2019

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Zeige mir, welchen Schirm du hast

Die Nacht „Oschana Raba“ symbolisiert die Vollendung der Korrektur „Sukkot“ (die Laubhütte).

Sieben Tage zogen wir das umgebende Licht heran, bauten den Vorsprung der Laubhütte auf. Denn das Licht geht von Aba we-Ima (АwI) der Welt Azilut durch Seir Anpin (SA), was der Palmenzweig symbolisiert.

Weiterhin geht das Licht durch ChaGaТ, durch die Sefirot Chessed-Gwura-Tiferet, wofür drei Myrtenzweige als Symbol stehen und durch Sefirot Nezach-Hod, verkörpert von zwei Zweigen der Weide.

Und dann kommt das Licht aus Jessod des Parzufs SA in Malchut ein, was die Zitrusfrucht symbolisiert. Diese Vereinigung aller Kanäle des Lichtes (von АwI bis Malchut) verwirklicht sich unter dem Vorsprung der Laubhütte, d.h. unter dem Schirm, worin die Seele vom Licht verborgen ist.

Nachdem man alle sieben umgebenden Lichtern der Korrektur in sieben Feiertagen erhält, prüft man in der letzten Nacht, die als „die Große Rettung“ (Oschana Raba) genannt wird, was man erreicht hat, welchen Schirm, die Eigenschaft des Gebens.

Denn als Ergebnis des umgebenden Lichtes in unserer Arbeit gilt gerade der Schirm. Kaum wird er in meinem Inneren aufgezeigt, beginne ich sofort im Maß der Stärke des Schirmes, den Schöpfer zu empfinden, sowie die Wechselbeziehungen zwischen uns zu bestimmen.

Deshalb legen wir soviel Wert auf diesen Moment unserer Entwicklung, es ist das besondere Ereignis, der Anfang unserer Arbeit mit dem Schirm. Diese Arbeit bildet mich zur Persönlichkeit in der spirituellen Welt.

Denn ohne Schirm gibt es mich einfach nicht. Das Maß des Schirmes, seine Größe, sein Charakter und seine Form, all das bin ich. Sowohl der Wunsch „zu genießen“, als auch der Wunsch „Genuss zu bereiten“, bzw. das Licht – ist von mir nicht abhängig. Was bin ich dann? Nur der Schirm!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel 8 aus dem Buch „Schamati“, 29.09.2010

 

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Zum Gedenken an Baal HaSulam


Wir sind von der Welt der Unendlichkeit durch 125 Stufen der Verringerung des Lichtes, von Verhüllungen, getrennt und von der wahren Realität vollkommen abgeschnitten, als ob wir bewusstlos wären und nicht verstehen würden, wer und wo wir sind.Aus diesem Zustand müssen wir erwachen, das Bewusstsein erlangen und über die 125 Stufen an den Ort zurückkehren, von dem wir herabgestiegen sind, zu unserer Wurzel. Indem wir auf diesem Wege von unten nach oben Verhüllungen überwinden, erreichen wir die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, werden genauso wie Er.

In Wirklichkeit hat der Mensch in dieser Welt gar keine Möglichkeit, selbst aus der Bewusstlosigkeit zu erwachen und aus dem tiefsten Punkt, der unter den 125 Stufen der Verhüllung begraben ist, aufzusteigen. Wie geschrieben steht: „Der Gefangene kann sich selbst nicht aus den Gefängnis befreien“ – er braucht eine äußere Kraft dazu.   

Wir nehmen die höhere Welt nicht wahr und stellen uns selbst in einer falschen Wirklichkeit vor. Wir träumen in unserem bewusstlosen Zustand, als ob wir leben würden und um uns herum die Welt voller Menschen, die Erde und das Universum existieren würden. Solche Gestalten entstehen in unserem bewusstlosen Zustand und erscheinen uns als das wahre Leben.

Und wenn wir wie im Schlaf Stimmen hören, die uns sagen: „Du bist doch bewusstlos, abgeschnitten vom wahren Leben, von der spirituellen Welt!“, glauben wir ihnen nicht. Und nur Menschen, die uns von der Seite betrachten, verstehen, dass wir bewusstlos sind.

Deshalb müssen wir dankbar für die Erweckung des „Punktes im Herzen“ in uns sein. Durch diesen Punkt fange ich an, etwas, das zu mir aus einer anderen Welt durchdringt, zu erkennen – und zwar, dass es eine andere Realität gibt. Und die großen Kabbalisten versuchen uns wiederzubeleben, zum wahren Leben zu erwecken.

Von Adam, der als erster das Bewusstsein wiedererlangt hat, bis heute zieht sich eine lange Kette von Kabbalisten hin, die das wahre Leben erlangt haben. Doch heute müssen wir alle aus der Bewusstlosigkeit erwachen.

Und unser Arzt Baal HaSulam zusammen mit seinem Assistenten Rabash bieten alle ihre Kräfte auf, um uns wiederzubeleben. Sie sind diejenigen, die den Lichtstrahl erwecken, der aus der wahren Realität in unser ausgeschaltetes Bewusstsein durchdringt.

Aus dem Unterricht zu Ehren von Baal haSulam vom 16.09.2010

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Das ungerechtfertigte Risiko ist ansteckend


Replik: Wissenschaftler der Universität Melbourne und der California University haben bewiesen, dass ungerechtfertigtes, riskantes Verhalten ansteckend ist. Wir können sehen, wie sehr Glücksspiel, schnelles Fahren auf den Straßen und sogar terroristische Organisationen anziehend sind. Schließlich hat die Umgebung einen sehr starken Einfluss auf uns. 

Meine Antwort: Es geht nicht um die Umgebung, sondern darum, dass man auf diese Weise mit dem Unbekannten in Kontakt kommt.

Der Mensch fühlt, dass es etwas Unbekanntes gibt, das ihn kontrolliert. Es gibt eine gewisse Kraft, die über ihm steht. Im monotonen Alltag kann er keinen Kontakt mit ihr haben, und nur wenn er versucht, einen Sprung zu machen, wird er unter die Macht dieser Kraft fallen und die Verbindung mit ihr spüren kann.

Es ist ein sehr inneres, sehr starkes Bedürfnis. Was bedeutet ein Glücksspiel? Wenn ich im Voraus wüsste, dass ich gewinnen oder verlieren würde, dann würde es zum Geschäft werden. Das Spiel ist, dass ich das Ergebnis nicht kenne, und das ist genau das, was ich mag und will, denn wenn ich mich über das Unbekannte erhebe, erhebe ich mich über den Egoismus und beginne, die Kraft zu spüren, die über uns steht – die Kraft der Lenkung unser Welt.

Das wirft die Menschen in die Arme von Glücksspielen, terroristischen Organisationen aller Art – ich spreche nicht von denen, die sich vom zukünftigen Garten Eden angezogen fühlen, sondern von Glücksrittern, die nach Abenteuer suchen, oder von Wissenschaftlern, die es wagen, an sich selber verschiedene Experimente durchzuführen, etc. 

Aber all das ist sehr klein – der arme Mensch hat keine andere Möglichkeit, sich mit der höheren Lenkung, der höheren Vorbestimmung, zu verbinden, sich über sich selbst zu erheben, aus sich austreten. Was ist damit, dass er sich mit dem Kopf nach unten auf das Seil wirft?

Ich hatte einen Freund, der Fallschirmspringen ohne Fallschirm liebte, und sein Freund musste ihn in der Luft fangen, und dies füllte ihn innerlich. Gewöhnliche Menschen werden durch Angst zurückgehalten, und er erklärte alles sehr einfach: „Ich habe Freude, die höher ist als Angst. Ich kann mich nicht zurückhalten!”

Frage: Was ist, wenn diese Menschen auf die Suche nach Spiritualität gerichtet werden?

Meine Antwort: Das ist ein Problem! Die Suche nach Spiritualität versetzt einen Menschen in die Zustände, die er mit seiner eigenen Anstrengung schafft. Indem er seine Abhängigkeit von der Höheren Macht versteht, offenbart er diese Zustände, und dann offenbart sich ihm die Höhere Kraft. Aber es geschieht in einem sehr schwierigen internen Kampf, in einer ernsthaften Vorbereitung.

Es ist kein Ruck, es ist kein Glücksspiel, es ist das Leben. Aber wenn ein Mensch es lebt, erhebt er sich auf die Ebene der Höchsten Lenkungskraft und beginnt, in Partnerschaft mit ihr zu arbeiten. Dann erhält er einen zweiten Atem: Er ist gleichzeitig in der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, und all das verschmilzt zu einem Ganzen.

Das Gefühl, das ihn erfüllt, entfernt alle Eindrücke von Zeit, Raum, Bewegung, und er fühlt sich ständig im Fluss dieses Zustandes.

Wenn man sich also die kindischen Versuche ansieht, ein solches Gefühl an seinen Schweif zu erfassen, stellt man fest, dass sich die Menschen auf diese Weise wenigstens für einen Moment füllen wollen, während dieses Gefühl permanent erlebt werden kann.

[#180519]

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Versöhnungstag ist ein Freudentag


Jom Kippur bedeutet Versöhnungstag, einen Tag, an dem das Kli (das Verlangen), das von uns korrigiert werden muss, enthüllt wird.

Rabash schreibt in vielen Artikeln, dass der Mensch entsprechend seinem inneren Zustand, der ohne jegliche Verbindung mit dem kalendarischen Feiertag eintreten kann, zum Versöhnungstag kommt.

Jeder von uns durchläuft in seiner persönlichen Entwicklung diese Zustände, Aufstiege, die als „Rosh haShana“ (Jahresanfang), „Jom Kippur“ (Versöhnungstag) u. a. bezeichnet werden.

Jom Kippur ist ein sehr hoher Zustand, und es bedarf eines gewaltigen Lichtes, das auf uns einwirkt, um diesen Tag, diese Stufe in uns zu enthüllen.

Dafür ist eine ganze Handlungsabfolge notwendig. Der Mensch unternimmt große Anstrengungen innerhalb der Gruppe, innerhalb unserer Verbindung, wo einst das Zerbrechen stattgefunden hat.

Der Ort des Zerbrechens ist uns dafür gegeben, damit wir ihn korrigieren. Dann begreifen wir, was Korrektur bedeutet, wie der Aufbau dieses Ortes ist, wie die höhere Kraft ihn erschaffen hat und ihn unterstützt. So enthüllen wir den Schöpfer.

Um das zu erreichen, strengen wir uns an – entsprechend dem Hauptgesetz der Tora „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

Wie uns die Kabbalisten empfehlen, setzen wir es nicht in der gesamten Menschheit um, weil das unmöglich ist, sondern vor allem in einer oder mehreren kleinen Gruppen.

Indem wir versuchen, dieses Gesetz nach der Methode der Kabbalisten in der Verbindung zwischen uns umzusetzen, das heißt, durch die Liebe zu den Geschöpfen die Liebe zum Schöpfer zu erreichen, stellen wir fest, wie wenig wir uns in der Eigenschaft des Gebens befinden.

Die Rede ist nicht von unserem Leben in dieser Welt, wie schlecht oder wie gut es uns geht; nicht dadurch überprüfen wir Gut oder Böse, nicht damit kommen wir zum Versöhnungstag.

Nur wenn ich mich in der Gruppe befinde, die Verbindung mit den Anderen anstrebe, das Licht, das zur Quelle zurückführt, erwecke und es mir leuchtet, dann sehe ich, wie tief ich im Hass und in der Abstoßung gegenüber meinen Freunden stecke, die nach der Einheit streben, um in ihr das Geben, den Schöpfer, zu entdecken.

Ich enthülle in mir die Kraft der Abstoßung, die Kraft des Zerbrechens – und nur über sie kann ich sagen, dass ich das Böse enthüllt habe. Nur mit diesem Übel kann ich zum Schöpfer kommen und von ihm die Korrektur verlangen.

Dann wird der Versöhnungstag zum Freudentag, weil ich die Krankheit des Egoismus, meine Natur, die korrigiert werden muss, enthüllt habe.

Ich habe die Bedingung „Ich erschuf den Egoismus“ enthüllt und kann jetzt den Schöpfer um die Tora bitten – um die Kraft, die den Egoismus korrigiert, weil weiter von Ihm gesagt wird „Und erschuf die Tora zu dessen Korrektur, da das Licht in ihr zur Quelle zurückführt“, d.h. zu Mir.

Darum kommen wir erst nach einer schweren Arbeit an der Verbindung zwischen uns am Versöhnungstag an: erst – nachdem das höhere Licht von der Stufe des Monats ELUL („Ich zum Geliebten und der Geliebte zu mir“) scheint, erst – nachdem wir Rosh haShana erreicht haben, weil wir einen Neuanfang, eine Änderung auf dem Weg wünschen und nur die Verbindung zwischen uns – die Geburt eines neuen Systems, eines neuen Menschen (Adam) in uns – anstreben, erst danach kommen wir zu einem Zustand, in dem wir unsere gesamten zehn Eigenschaften überprüfen, und am zehnten Tag nach dem Jahresanfang, nach dem Beginn eines neuen Weges, am Versöhnungstag ankommen.

Dann befinden wir uns einerseits wirklich in dem Zustand der völligen Hoffnungslosigkeit und Kraftlosigkeit und andererseits in der unvorstellbaren Freude, weil wir jetzt endlich so zum Schöpfer flehen können, dass Er uns hilft.

Wir haben die völlige Sicherheit, dass Er uns hilft, weil wir uns bereits geprüft und erkannt haben, dass wir uns alle ausschließlich im Bösen befinden und nichts dagegen tun können. Andererseits haben wir in der Verbindung zwischen uns die Sicherheit gefunden, dass in diesem Fall der Schöpfer hilft, und warten genau auf diesen Moment.

Baal haSulam schreibt, dass „es keinen glücklicheren Moment im Leben eines Menschen gibt als den, wenn er feststellt, dass er völlig geschwächt ist und den Glauben an seine Kräfte verloren hat, weil er alle möglichen Anstrengungen unternommen hat, die er nur im Stande war, zu unternehmen, und doch nichts erreicht hat. Weil er gerade in einem solchen Moment, in einem solchen Zustand, zum absoluten, klaren Gebet, zur Bitte, zum Gebet an den Schöpfer, bereit ist!“ Eben dieser Moment nennt sich Versöhnungstag. Von diesem Moment an und weiter ist der Mensch bereits sicher, dass er das Licht der Korrektur erhält.

Aus dem Unterricht nach den Artikeln von Rabash, Auszüge zum Versöhnungstag vom 15.09.2010

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Hat die Seele etwas mit dem Körper zu tun?


Frage: Kann ein Mensch, der in dieser Welt in einem biologischen Körper lebt, Einfluss auf seine Seele haben?

Antwort: Fragst du, welche Bedeutung unser materieller Körper hat?

Unser materieller Körper wurde uns gegeben, um einen Platz für die Seele zu finden, sie zu öffnen und sie zu entwickeln. Ab einem bestimmten Zustand, sollten wir den Körper verlassen können, um mit der Seele zu arbeiten .

Frage: Kümmern Sie sich als Kabbalist, immer noch um ihren Körper? Ist er Ihnen wichtig?

Antwort: Natürlich. Da ich in meinem Körper existiere, verstehe und entwickle ich meine Seele. So korrigiere ich sie. Der Körper nimmt nur indirekt daran teil.

Frage: Heißt das, dass man die Seele nur aus einem Zustand heraus entwickeln kann, wenn man sich in einem materiellen Körper befindet?

Antwort: Ja. Die Seele hat jedoch mit dem Körper nichts zu tun. Es heißt, wenn ich im Körper lebe, dann entwickle ich die Seele.

Frage: Wie kann ich das machen?

Antwort: Die Seele wird Verlangen genannt: entweder negativ – egoistisch oder positiv – altruistisch. Wenn man an sich so arbeitet, dass altruistische Wünsche Vorrang vor den Egoistischen haben, dann bauen wir unsere Seele auf.

Aus der TV Sendung „Grundlagen der Kabbala“11.12.2019

 [250610]

 



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Unsere Verlangen ordnen


Durch das Studium der Kabbala beginnt ein Mensch zu verstehen, dass es genau die Handlung „aus sich selbst herauszukommen“ ist, die es ihm ermöglichen wird, etwas ganz Besonderes zu erkennen. Außerhalb seiner kleinen Welt gibt es etwas Großartiges, Ewiges und Perfektes – eine höhere Dimension. All das geschieht durch einen Wechsel der Prioritäten, welche die Wichtigkeit der Spiritualität über das erhebt, was einen Menschen hier in dieser Welt umgibt.

Das Streben zum Ziel hängt von seiner Wichtigkeit in Bezug auf die Wichtigkeit von allem anderen im Leben eines Menschen ab. Ein Mensch wird an der Liste seiner Prioritäten und Ziele gemessen. Deshalb ist es wichtiger für ihn, aus sich selbst herauszukommen, um Ewigkeit und Vollkommenheit zu erlangen, als das, was ihn umgibt (außer dem Lebensnotwendigen). Das bedeutet, dass er seine Prioritäten und Werte in die richtige Reihenfolge gebracht hat.

Die Reihenfolge der Werte sollte der Gegenstand seiner unaufhörlichen Sorge und Selbstanalyse sein, die er in sich selbst durchführt. Nahrung, Sex und Familie sind körperliche (tierische) Verlangen, die für eine bestimmte Art der Erfüllung nötig sind. Geld, Ruhm, Macht und Wissen sind menschliche Verlangen. Darüber hinaus haben wir das das Verlangen nach Spiritualität, das höher ist und sich jenseits der Existenz unserer Welt befindet.

Wenn ein Mensch ständig darauf bedacht ist, seine Verlangen in die richtige Reihenfolge zu bringen, bleibt er in jeder Situation auf dem Weg zum spirituellen Ziel und kommt voran.

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