Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Familie und Ehe, Teil 3

Was hilft eine Ehe aufrechtzuerhalten?

Frage: Heutzutage kann die Institution der Ehe nicht mehr künstlich angetrieben werden, daher ist es notwendig, nach zusätzlichen Zielen zu suchen. Was sind diese Ziele, um eine Ehe aufrechtzuerhalten?

Antwort: In unserer Zeit kann eine religiöse Weihe die Ehe nicht mehr aufrechterhalten. Und das nicht nur in einer kleinen Gesellschaft, sondern fast überall auf der Welt. Es spielt für die Jugendlichen keine Rolle, was man hier und da über sie denken wird. Sie sind in der Regel nicht von ihren Eltern abhängig, leben nicht mit ihnen zusammen, sind nicht in der gleichen Gesellschaft, in der sie geboren und aufgewachsen sind. Im Allgemeinen sind junge Paare unabhängig von der vorherigen Generation und der Gesellschaft, in der sie aufgezogen wurden.

Sie trennen sich völlig ab und schaffen ihre Familien auf einem komplett neuen Niveau. Zwischen ihnen entstehen ganz andere notwendige Verbindungen. Und wenn sie nicht existieren, dann, wie wir sehen können, existiert die Ehe nicht.

 Frage: Was sind die Ziele, die eine Ehe in Zukunft aufrechterhalten können?

Antwort: Zumindest nicht gemeinsame Kinder und Gemeinschaftsgüter, sondern etwas, das über das Materielle hinausgeht. Das kann nur ein Ziel sein, das höher ist als das Leben: Ich brauche diesen Menschen als Mann oder Frau, mit Kindern und mit all meinen Lebensweisen, denn mit ihnen finde ich den notwendigen Raum, um mich auf einen höheren Zweck vorzubereiten. Ohne dem wird es keine Familie geben.

Die Fortsetzung folgt…

Aus der Fernsehsendung „Die Grundlagen der Kabbala“, 01.01.2019

 [#253893]



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Wurzeln und Zweige – Ursachen und Folgen

Die Worte des Lehrers können niemals das höhere Wissen vermitteln. Es befindet sich außerhalb von Zeit, Raum und Bewegung. (Baal HaSulam, „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“)

Es handelt sich um die Höhere Welt, die außerhalb von unserer Wahrnehmung liegt, und deshalb können wir keinen geeigneten Gegenwert zu dem finden, was sich darin befindet. Schließlich gibt es in unserer Welt keine entsprechenden Worte, Ausdrücke, Kräfte, Handlungen, Beziehungen wie in der Spiritualität.

Es gibt dann ein Problem: Wie kann man die spirituelle Welt mit unseren Worten einem Menschen erklären, der gerade erst mit seinem Weg beginnt? Deshalb sagt Baal HaSulam, dass wir versuchen sollten, es in der Sprache der Zweige darzustellen. Was bedeutet aber „die Sprache der Zweige“?

Trotz der Tatsache, dass die höhere Welt mit unseren gegenwärtigen Eigenschaften völlig unbegreiflich ist, steigt alles, was sich in ihr befindet, in unsere Welt herab und bildet hier Zweige – die Folgen daraus.

Wenn wir die Sprache der Zweige richtig verwenden, das heißt, wir benennen die Eigenschaften der Höheren Welt mit Wörtern, Bildern und Begriffen unserer Welt, können wir alles, was dort existiert, richtig ausdrücken und unser Wissen vom Lehrer zum Schüler oder zwischen den Menschen übertragen, ohne Verwirrung zu verursachen.

Angenommen es gibt in der Höheren Welt einige Wechselwirkungen zwischen den Punkten „A“ und „B“ (Wurzeln). Und in unserer Welt sehen wir ihre Folge als „a“ und „b“ (Zweige).

Folglich können wir dann sagen, dass von der Höheren Welt in unsere Welt eine Eigenschaft herabgestiegen ist und in ihr eine bestimmte Folge gebildet hat, das heißt, wir können über das Zusammenspiel von Wurzeln und Zweigen sprechen.

Frage: Kann man etwas über ein großes „A“ anhand des kleinen „a“ sagen?

Antwort: Wir können nur eines sagen: das kleine „a“ und das große „A“ stehen zueinander als Ursache und Wirkung. Das große „A“ ist die Ursache, das kleine „a“ ist die Folge. Gleiches gilt für das große und kleine „B“. Deshalb werden sie als „Wurzel“ (Ursache) und „Zweig“ (Folge) bezeichnet.

Auf diese Weise besteht ein Zusammenhang zwischen den Eigenschaften des Höchsten und unserer Welt. Und wenn wir Wahrnehmungen der Höheren Welt haben, dann können wir bereits sagen, dass wir uns von den Zweigen zu den Wurzeln bewegen. Wir verstehen dann unter den Zweigen unserer Welt das Zusammenspiel der Wurzeln.

Aus dem Unterricht von 27.10.2019

[#255242]



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Fortschritt durch Fragen und Antworten

Frage: Ist die Frage ein wesentliches Element der praktischen Arbeit beim Studium der Wissenschaft der Kabbala?

Antwort: Ja. Die Frage ist das Bedeutendste in unserem spirituellen Fortschritt. Es ist nicht notwendig, eine Frage zu stellen und auf eine Antwort zu warten. Du beschäftigst dich damit, du willst sie beantworten, du bittest den Schöpfer durch die Gruppe und bekommst eine Antwort. Unser ganzer Fortschritt besteht aus Fragen und Antworten. Darüber wird in Pessach Geschichten über die vier Söhne gesagt: Selbst, wenn man einen Zustand durchläuft, wo man keine Frage stellen kannst, muss man nach Möglichkeiten suchen, eine zu haben. Ohne dies gibt es keinen Fortschritt.

Frage: Wird die Frage als spirituelle Handlung betrachtet?

Antwort: Ja, natürlich. Das ist die linke Linie, die für die Handlung notwendig ist.

Frage: Kann die gestellte Frage ein echtes Geschenk an einen Lehrer oder Freund sein, als Vorbild der Hingabe an die Gruppe?

Antwort: Im Allgemeinen ja.

Frage: Lohnt es sich, eine Frage zu stellen, wenn die Methodik uns lehrt, dass die Fragen, die in uns auftauchen, während unserer Arbeit in der Gruppe auf natürliche Weise aufgedeckt und geklärt werden?

Antwort: Wenn du die Frage stellst oder etwas tust, musst du darüber nachdenken, wie du damit den anderen helfen kannst.

Aus dem 4. Unterricht des Kongresses in Moldawien, 07.09.2019

[#254544]



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“Liebe deinen Nächsten” ist die Bedingung, die uns die Natur stellt

Frage: Es gibt Menschen, Gruppen und Organisationen, die sich selbst als ein Ganzes und der Natur nahe ansehen. Sie sagen, sie würden einander, die Pflanzen und die Tiere lieben. Bedeutet dies „liebe deinen Nächsten“?

Antwort: „Liebe deinen Nächsten“ ist ein Gesetz der Natur, eine Bedingung der uns umgebenden Welt. Diese Bedingung wird uns nun plötzlich enthüllt, weil wir uns zu ihr hin entwickelt haben, ähnlich einem Kind, das zu einem Erwachsenen heranreift, und so fortan die Gesetze der Gesellschaft befolgen muss.

Man stelle sich vor, alle Medien würden plötzlich ankündigen, dass jeder bis Jahresende nach dem Gesetz „liebe Deinen Nächsten“ leben müsste und jeder, der dazu nicht in der Lage sei, würde hingerichtet werden. Das ist überhaupt nicht lustig – das ist die Bedingung, die die Natur uns gestellt hat. Wir sind jedoch unfähig dies zu sehen.

Was sollen wir also tun? Wir müssen lernen, wie wir “ liebe deinen Nächsten“ erreichen können. Wir müssen herausfinden, was dieses Gesetz bedeutet und was die Natur von uns will. Wir können dieses Gesetz nicht umgehen – wir müssen es lernen. Aber wie?

Indem wir lernen. Das ist das einzige Mittel, um die Menschen begreifen zu lassen, dass ein Weglaufen unmöglich ist und die einzige Lösung, die eigene Korrektur mittels einer besonderen Kraft der Natur ist. Diese besondere Kraft nimmt Einfluss auf eine Person, die den Wunsch nach Korrektur hegt, damit sie die Stufe des „liebe deinen Nächsten“ erreichen kann.

Es ist so wie eine Wellenfrequenz unter Millionen von Frequenzen. Du wirst sie nur erfahren, wenn Du den Wunsch nach ihr hast. Die Natur verlangt von dir, dass du dich auf diese Frequenz einstellst, in der du fühlen wirst, dass „liebe deinen Nächsten“ das einzige ist, was du möchtest! Dann wird diese Kraft kommen und dich korrigieren.

Alle anderen Versuche werden uns in Krisen führen, damit wir diesen Weg zum Ziel finden. Andere Wege um uns herum, verschwinden gerade nach und nach. Das wird die „ägyptischen Plagen“ genannt, und sie werden uns schließlich erkennen lassen, dass wir keine andere Wahl haben. Wenn wir uns in völliger Dunkelheit wiederfinden, werden wir mehr als bereit sein wegzulaufen, um nur eines zu erreichen – „liebe deinen Nächsten“. Wo sind die Menschen von Ägypten aus hin gelaufen? Nur zur Liebe, wie die Verbindung bewies, die später auf dem Berge Sinai stattfand.

Verwandtes Material:
Blog-post: Wir werden uns entwickeln, um Macht über die ganze Natur zu erlangen
Blog-post: Der Schöpfer und die Natur sind dasselbe
 
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„Wir werden gezwungen uns zu korrigieren“

Frage: Kritiker sagen, dass die Kabbala die Apokalypse als Mittel benutzt, um Menschen einzuschüchtern.
Meine Antwort: Ich mache niemandem Angst, ich sage nur: „Lasst uns ein Auge auf das werfen, was in der Welt vor sich geht. Ich möchte meinen Schülern die Dialektik, die Beobachtung beibringen, wie sich die Welt entwickelt.

Schaut bitte meine Lektionen von vor einem Jahr an, vor fünf Jahren, vor zehn Jahren, und ihr werdet sehen, dass ich immer wieder darüber spreche, was in der Welt geschehen soll, denn die Welt ist die allmähliche materialistische Entwicklung des menschlichen Egoismus.

Deshalb erkläre ich, dass die Entwicklung des Egos uns dazu führt, so egoistisch zu werden, dass wir zu Spaltungen kommen, zur Entdeckung schrecklicher Zustände unter uns, und so weiter.
Ich beängstige und bedrohe niemanden, sondern sage einfach, dass wir verpflichtet werden, uns zu korrigieren. Lasst uns herausfinden, warum, wieso, wie! Lasst uns darauf im Voraus vorbereitet sein.

Bemerkung: Die Sache ist die, dass, wenn man es durch das Prisma des eigenen Egoismus betrachtet, man den Eindruck bekommt, dass Sie uns Gruselgeschichten erzählen und sagen: „Die Lösung, die Medizin gibt es nur bei mir, komm zu mir, ich werde euch heilen“.

Meine Antwort: Aber dies sind keine Gruselgeschichten. Ich kann es offen sagen. Ich bin der Einzige, der eine Lösung hat. Oder besser gesagt, nur in der Kabbala ist die Lösung. Wenn ihr es annehmt, werdet ihr in der Lage sein, mit jedem Übel entsprechend umzugehen und den Frieden, Wohlstand und alles Gute zu erreichen.

(256394)



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Neues Leben #1173 – Der Tod des Egos

                                  Neues Leben #1173 – Der Tod des Egos
Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Tal Mandelbaum ben Moshe

 

Nach der Weisheit der Kabbala ist das Ego die Hauptfigur in der Natur. Das Ego trennt uns. Es ist das Böse, der Wille, dem anderen zu schaden. Es ist ein Wunsch, über den anderen zu stehen. Respekt und Kontrolle zu verlangen und zu spüren, um alles zu bestimmen. Die Natur hat uns absichtlich das Ego gegeben, um uns zu helfen. Uns von der tierischen Ebene zu einer höheren Existenzebene zu entwickeln. Wir wünschen uns nicht den Tod des Egos, des Ichs, da die Natur nichts Unnötiges geschaffen hat. Wir müssen nur verstehen, wie wir das Ego richtig nutzen können. Wie ein Hebel, der uns hilft, aufzustehen und zu wachsen. Das menschliche Ego ist eine „negative“ Kraft (Schöpfung), die uns gegeben wurde, damit wir durch die Nutzung dieser Kraft zur „positive“ Kraft (Schöpfer) kommen. Sie hat die Fähigkeit, uns auf die Stufe des höheren Bewusstsein zu erheben, wenn wir bereit sind die Kraft der Liebe und der unbegrenzten Selbsthingabe erlangen zu wollen.
[254860]

Aus KabTVs „New Life # 1173 – Der Tod des Ego“, 31.10.19


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Von Raketen zur europäischen Kennzeichnung auf israelischen Produkten in Europa

 
Veröffentlicht in The Times of Israel  „Von Raketen zur europäischen Kennzeichnung auf israelischen Produkten in Europa“

 

Wann werden die Drohungen Israel gegenüber ein Ende nehmen?

An die 450 Raketen wurden bei dem letzten massiven Raketenangriff auf Israel- Mitte November vom Gazastreifen aus abgefeuert, und das sogar über einen nach einigen Tagen verhandelten Waffenstillstand zwischen Israel und dem islamischen Dschihad hinaus. Jenseits der Schlagzeilen zahlen die Bewohner im Süden und Zentrum des Landes, den Teilen Israels, welche unter direktem Beschuss standen, einen hohen Preis, indem sie in ständiger Furcht und Ungewissheit im Hinblick auf die Zukunft leben.

Befinden wir uns auf dem Weg zu einer neuerlichen Eskalation oder werden diese gegenwärtigen Bedrohungen in Kürze aussterben? Wie auch immer- wir sind weder zu der Wurzel des Problems vorgedrungen, noch scheint eine Lösung in Sicht. Unser Schicksal liegt allein in unserer Hand, in der Hand des Volkes Israel. Alles hängt davon ab ob wir uns in Einheit befinden oder nicht.

Wachsender Druck auf Israel.

Das Leben in Israel ähnelt dem in einer Festung, in ständiger Alarmbereitschaft gegen feindliche Angriffe. Und doch verfügen wir über keinen wirkungsvollen Schutz gegen irgendeinen unserer Feinde: weder die  Hamas und den islamischen Dschihad im Süden, noch die Hisbollah im Norden, oder auch ein russisches U-Boot, das kürzlich vor der Küste Zentral-Israels gesichtet wurde. Wenn wir uns gut umsehen, werden wir begreifen, dass die Angriffe von allen Seiten kommen. Der europäische Gerichtshof ließ uns keine Zeit, uns von den Wunden des letzten Raketenangriffes zu erholen, als er bereits zum nächsten Schlag gegen uns ausholte.

Der oberste Gerichtshof der EU stimmte einer Resolution zu, welche die europäischen Staaten dazu verpflichtet sämtliche Produkte, die aus den von Israel im Jahre 1967 im Zuge des damaligen Nah – Ost-Krieges besetzten Gebieten also Westbank und Ost-Jerusalem stammen, mit einem dahingehenden Label zu kennzeichnen. Bei diesen Gebieten handelt es sich um Territorium, dessen Rückgabe von den Palästinensern gefordert wird. Die Kennzeichnung diene dazu den Konsumenten bei ihrem Einkauf eine „fundierte Wahl“ zu ermöglichen.

Die Entscheidung des Gerichtshofs wurde von den israelischen Behörden und Herstellern als antisemitisch und diskriminierend bezeichnet, da Israel das einzige Land ist, welches ausgeschlossen wurde. Trotz der Tatsache, dass es derzeit über 200 territoriale Streitigkeiten weltweit gibt, sind es nur israelische Produkte, die mit einer Kennzeichnung versehen werden müssen.

Wie sollte Israels Reaktion aussehen?

Weder Kriege, die im Feld, noch solche, die per Gericht ausgetragen werden, weder Bodenoffensiven noch psychologische Kriegsführung, können hier helfen. Ebensowenig tatenloses Zusehen. Wenn die Völker der Welt sich gegen Israel erheben- egal in welcher Weise- dann besteht die einzige praktikable Lösung darin auf unser gemeinsames Arsenal zurückzugreifen: Die Kraft der Verbindung. Hierin liegt eine Kraft, welche alle gegenwärtigen Kräfte an Stärke übertrifft. Unsere Weisen formulierten es folgendermaßen:

„Die hauptsächliche Verteidigung gegen Unglück bilden Liebe und Einheit. Wenn Liebe, Einheit und Freundschaft untereinander in Israel herrschen, dann kann kein Unglück sie treffen“. (Maor Vashemesh).

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Die Pflicht aller Seelen

Du siehst also die absolute Verpflichtung, die dem ganzen Volk Israel auferlegt wurde, jedem, wer es auch sei, sich mit dem inneren Teil der Tora und deren Geheimnissen zu beschäftigen, ohne die die Schöpfungsabsicht im Menschen nicht erreicht wird. Aus diesem Grunde durchlaufen wir Lebenskreisläufe, eine Generation nach der anderen bis hin zu unserer Generation, in welcher die Seelen versammelt sind, die das Ziel, für das sie erschaffen wurden, noch nicht erreicht haben. (Baal HaSulam Vorwort zum Buch „Mund der Weisen“)

Baal haSulam sagt, dass wir die Wissenschaft der Kabbala offenbaren müssen, damit sich alle Seelen (und jeder von uns ist Träger eines Teilchens der gemeinsamen Seele) in einer gemeinsamen Seele, genannt „Adam“, vereinen können, und so einen Zustand vollständiger Identität mit dem Schöpfer erreichen können, d.h. dass sie auf das Niveau absoluten Wissens, Unsterblichkeit, Vollkommenheit aufsteigen können.

Frage: Können wir uns aus Sicht der Kabbala vorstellen, dass die Schöpfung ein großes Verlangen zu empfangen ist, das, sich ständig weiterentwickelnd, alle möglichen Metamorphosen auf der historischen Achse durchläuft? Und jeder Mensch ist ein persönliches Verlangen zu empfangen?

Meine Antwort: Ja. Die Verlangen, die wie in einem Kaleidoskop miteinander spielen, klären ständig die verschiedenen Seiten des Schöpfers  und allmählich verbinden sie sich miteinander. 

Frage: Sind das also dieselben Seelen?

Meine Antwort: Ja. Die gleichen Seelen steigen in die Welt herab, nur auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Kombinationen miteinander.  

[254518]

 



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Die gesamte Wirklichkeit ist ein einziges Gesetz

Alle Artikel von Kabbalisten über die gegenseitige Bürgschaft sind das Resultat ihrer Wahrnehmung der höheren Realität. Auf diese Weise geben sie deren Gesetze an uns weiter. Natürlich können diese Gesetze durch Formeln und graphische Darstellungen zum Ausdruck gebracht werden, wie in jeder anderen Wissenschaft auch.

Doch weil im Gegensatz zu anderen Naturgesetzen diese Erscheinungen von uns empfunden werden und es erwünscht ist, dass sie von uns verinnerlicht und nicht als trockenes Wissen durch reinen Verstand wahrgenommen werden, versuchen die Kabbalisten, sie in Form von Erzählungen, Briefen und Gleichnissen niederzuschreiben.

Man darf aber nicht vergessen, dass das, worüber sie schreiben, keine Moralpredigten oder Empfehlungen beinhaltet, sondern das Oberste Gesetz ist. Nur wird es uns in einer solchen Form dargeboten, dass wir uns möglichst gefühlsmäßig und geistig in Einklang mit ihm bringen können.

Denn auch die Natur dieser Welt in der Form, wie wir sie empfinden, stellt ein gewisses Gesetz dar. Und wenn wir kleine Kinder an das Leben heranführen, machen wir sie sehr langsam damit bekannt.

Während wir allmählich die Welt für sie öffnen, erschaffen wir Schutzmechanismen um sie herum. In der Natur existieren solche Mechanismen nicht, es gibt keine Einschränkungen – sie werden von uns erschaffen.

Genauso verhalten sich unsere spirituellen „Vater und Mutter“ (AwI) uns gegenüber, während sie uns mit der spirituellen Welt bekannt machen. Dort gibt es ebenfalls solche Hilfssysteme, die sie vor uns verbergen, sie enthüllen uns nach und nach, dass die gesamte Wirklichkeit ein einziges Gesetz ist.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“ vom 15.10.2010

 

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Unsere Welt ist ein Abdruck der Welt von Assija.

Frage: Unsere Welt ist Teil der Welt von Assija und somit gehört sie quasi zu den spirituellen Welten. Aber sie unterscheiden sich im Maß des Gebens, und das ist in unserer Welt nicht der Fall. Vielleicht erschien unsere Welt getrennt, nicht als Teil der spirituellen Welten? Schließlich ist dies eine andere Existenzqualität. Warum gehört sie denn diesem System an?  

Antwort: Zuerst einmal wird von Baal HaSulam darüber geschrieben. Das ist die allererste und einfachste Antwort. Ich beziehe mich immer auf die Primärquellen.

Zweitens befindet sich unsere Welt unter allen spirituellen Welten und ist der Abdruck der Welt von Assija, wo es die gleichen Elemente wie in den spirituellen Welten gibt. Der Unterschied besteht darin, dass diese Elemente in den spirituellen Welten durch das Gesetz des Gebens, der Liebe, der gegenseitigen Vereinigung und in unserer Welt dagegen durch das Gesetz des Empfangens und der Ablehnung  verbunden sind.

Im Detail sind unsere Welt und die spirituelle Welt absolut identisch. Aber man darf nicht behaupten, dass unsere Welt separat geschaffen wurde. Man kann sich alles mögliche einbilden, aber wir gehen von dem aus, was die Kabbala sagt. Das ist alles, was ich sagen kann.

Lest die Primärquellen. Es ist dort alles ein wenig mehr beschrieben und erklärt, als wir es in unseren Unterrichten durchsprechen können. Ich denke, ihr müsst das alles einfach sehr gut durchkauen, runterschlucken und verdauen. 

Somit bekommt ihr nicht nur ein Verständnis, sondern auch ein Gefühl dafür, wie sehr unsere materielle Welt mit der spirituellen Welt verbunden ist: in welchen Aspekten sind sie ähnlich, was unterscheidet sie, inwiefern kann unsere Welt von der spirituellen Welt beeinflusst werden und so weiter.

Wenn wir über die Ähnlichkeit unserer Welt mit der höheren Welt sprechen, meinen wir nur ihre Struktur, aber nicht die Eigenschaften und ihre Steuerung. Obwohl unsere Welt ein Abdruck der höheren Welt ist, besteht sie aus einem völlig anderen Material. Die spirituelle Welt ist ein Material der Hingabe, der Liebe, der Einheit, und unsere Welt ist ihr absolut entgegengesetzt, sie ist egoistisch.

(254294)

Aus dem russischen Unterricht, 06.10.2019


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