Aussage: Ein typischer Fehler von Kabbala-Anfängern, zumindest in den ersten Jahren, ist, dass man nach Wissen verlangt.
Antwort: Ja, er setzt auf Wissen, weil er in unserer Welt daran gewöhnt ist. Es ist eine natürliche, egoistische, verständliche Errungenschaft.
Frage: Er verlangt also die Empfindung des Schöpfers. Aber das ist falsch, wenn ich richtig verstehe?
Antwort: Kommt darauf an. Im Prinzip sollte er dem Schöpfer keine Befehle erteilen. Indem er voranschreitet, verliert er außerdem den Wunsch, den Schöpfer zu offenbaren. Dafür erwacht ein Wunsch in ihm, die Eigenschaft des Gebens zu erlangen, sich mehr auf der Eigenschaft des Schöpfers zu konzentrieren, statt Ihn in seinem Egoismus zu spüren.
Frage: Wir sind in der Lage, unseren jetzigen Zustand zu erklären, ebenso wie den zukünftigen Zustand: wie wir uns empfinden werden, wenn der Schöpfer sich in uns manifestiert. Aber der eigentliche Übergang vom Zustand „X“ zum Zustand „X plus eins“ ist nicht klar. Wie geschieht das? Welche Maßnahmen sollten wir ergreifen? Ich kann es nicht auffangen.
Antwort: Es wird darüber gesagt: „Was der Verstand nicht tut, tut die Zeit“. Man muss systematisch lernen, die Kraft in die Gruppe und in die Verbreitung einsetzen, an sich selbst arbeiten – mit anderen Worten: „Was immer du tun kannst, tu es“.
Am Ende erregt man mit all diesen Handlungen das hohe Licht, und es bringt einen weiter. Es strahlt ständig seine Kraft auf uns aus, da es eine Eigenschaft des Gebens, der Liebe und der Annäherung ist, und diese Qualitäten werden in uns offenbart. Man beginnt, sie zu begehren und zu fühlen, dass sie nicht in einem selbst sind. In diesem Licht empfindet man das Gegenteil von ihm. Man nennt es „Erkenntnis des Bösen“.
Und aus dem Grund, dass du das Gegenteil siehst und das Böse in dir selbst spürst, willst du es loswerden, sogar durch deine egoistischen Eigenschaften. Und trotz deines Egoismus willst du dich von deinem Ego befreien. Du empfindest es als schädlich. Hier beginnt die Arbeit des Menschen an sich selbst und seine konsequente Entwicklung hin zur Eigenschaft des Gebens.
Aus dem TV-Programm „Die Grundlagen der Kabbala“, 01.04.2019.
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