Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Form der zukünftigen Welt- die gegenseitige Bürgschaft

Die gegenseitige Bürgschaft ist eine Korrektur, welche die gesamte Menschheit von oben erhalten muss.  Letztendlich werden alle verpflichtet sein, die Form von Adam HaRishon anzunehmen, d.h. zu einem Menschen mit einem gemeinsamen Verstand und Herzen zu werden.

Wir werden keine Trennungen zwischen uns bemerken. Wir werden uns als einen Körper wahrnehmen: sowohl im spirituellen als auch im materiellen Sinne, der alle unsere Wünsche, Gedanken, Eigenschaften und Hoffnungen umfasst.

Es wird keine Trennung zwischen uns geben. Wir werden selbst danach suchen was uns trennen kann, damit wir diese Unterschiede beseitigen und eins werden können. Dann werden wir die Form des Menschen, Adam, annehmen, wie der Schöpfer.

Dieses erhabene Ziel muss von allen Menschen, allen Nationen erreicht werden, darin liegt unsere Zukunft. Wir hoffen, dass es so bald wie möglich eintritt. All dies hängt davon ab, wie wir die trennenden Mauern, niederreißen, damit uns nichts mehr voneinander trennt und alle Unterschiede die wir jetzt erkennen, zu Kräften der Verbindung werden. Dann wird die Dunkelheit als Licht erstrahlen.

Je stärker wir uns verbinden, desto intensiver werden wir das höhere Licht, den Schöpfer spüren, der alle Lücken zwischen uns ausfüllt. Alle Hindernisse, die unsere Verbindung hindern  werden im Gegenteil zu Quellen der Kräfte der Einheit. So werden wir 620-mal stärker Verbindung, Erkenntnis, das Gefühl den Schöpfer zu offenbaren, als ein gemeinsam spirituelles Kli, empfinden. All dies geschieht dank der Bürgschaft.

Es heißt, dass „die Dunkelheit als Licht leuchten wird“. Das heißt, die Unterschiede, die Kräfte des Gegensatzes, die wir noch nicht überwinden können, werden sich in ihr Gegenteil verwandeln – in eine kraftvolle Verbindung, dass wir uns vereint fühlen werden, in einem Herzen, in einem System, in dem jeder jeden als Eins unterstützt.

Widersprüche werden sich in Kräfte der Unterstützung verwandeln.  Durch die Korrektur der Distanz, der Unterschiede des inneren Widerstands, der Entfremdung des Menschen durch den Menschen, wird das kleine, fast ungreifbare Licht das zwischen uns ist, um das 620 fache verstärkt. Dann wird jeder die ganze Welt klar als ein Mensch wahrnehmen, erfüllt von der Kraft des Schöpfers, ohne Unterschiede und Schranken. So kommen wir zur vollkommenen Bürgschaft.

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Aus dem Unterricht zum Artikel „ die Bürgschaft“, 23.05.2023



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Ein Happy End für die gesamte Menschheit

Unser ganzer Weg zur Endkorrektur (Gmar Tikkun) wird als „Weg der Korrektur“ bezeichnet. Wir korrigieren uns, so wie, sagen wir, ein Auto repariert wird das man in die Werkstatt gebracht hat. Es wird repariert und dann fährt man damit weiter. Wir wissen nicht, wohin wir als nächstes fahren werden.

Die erste Etappe unserer großen, langen Existenz ist es, den Schöpfer zu erfassen, Ihm gleich zu werden. Diese Erkenntnis ist endlos! Es ist nicht ersichtlich, wo und wie es weitergeht. Gibt es Begriffe für Zeit, für Ursache und Wirkung? Es ist ein vollkommen anderer Geist.

Selbst in der spirituellen Welt, von der wir sprechen, gibt es keine materiellen Begriffe. Wir können trotzdem darüber sprechen, denn unsere Welt und die höhere Welt sind miteinander verbunden. Diese spirituelle Welt von der wir sprechen, befindet sich noch höher, deshalb können wir sie uns nicht vorstellen.

Seid unbesorgt. Ob wir es wollen oder nicht, wir werden trotzdem dorthin kommen. Es ist das Ende der gesamten Menschheit, ein glückliches Ende.

Frage: Dann werden wir, da wir bereits Partner des Schöpfers sind, mit Ihm auf eine andere Stufe aufsteigen?

Antwort: Ja. Wir werden gemeinsam als gleichberechtigte Partner weitergehen. Der Schöpfer möchte, dass wir auf dem Weg zu dieser Stufe, Ihm absolut gleich werden. Er führt uns deshalb durch den Weg des Zerbrechens und der Korrektur. Es ist so wie man etwas zerbricht, um zu verstehen, wie es gemacht ist und es dann nach und nach wieder zusammensetzt. Dann weiß man alles: seine Bestimmung und seine Funktion. Das ist es, was wir jetzt tun.

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Aus dem Gespräch „Bei mir klingelte das Telefon. Was bedeutet es, sich außerhalb des Körpers zu befinden?“



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Die chemische Reaktion der Seelen, die sich verbinden

Kommentar: Das Festhalten an seine Freunde, an die Gruppe, ist der erste Schritt der „Nächstenliebe“, bevor man die Liebe zum Schöpfer erreicht. Im ersten Schritt erkennt der Mensch seine Unfähigkeit andere zu lieben und bittet den Schöpfer um Hilfe.

Dann sieht er, wie abhängig er von seinen Freunden ist, von jedem einzelnen und von allen zusammen. Er sucht wie er sich jedem Freund annähern und ihn unterstützen kann und wie alle zusammen zu einem Menschen, zu einem System verschmelzen können, welches Schöpfer ausfüllt und auf die Stufe der Verbindung erheben wird.  

Verbinden bedeutet, sich zu bemühen seinem Freund immer näher zu kommen, ihn besser kennenzulernen und die innere Verbindung mit ihm zu stärken, bis man spürt, dass man ein Mensch mit einem Herzen ist. Das bedeutet, dass wir ein einziges Verlangen haben, obwohl wir zwei verschiedene Menschen sind.

Wir empfinden die ganze Zeit die Distanz zwischen uns, aber darüber hinaus wollen wir Nähe und Verbindung erreichen. So lernt man, wie sehr sich diese beiden Gegensätze gegenseitig helfen.

Man studiert die Eigenschaften des anderen und versucht, die eigenen Eigenschaften in der äußeren Form, mit seinen in Einklang zu bringen. So lernen Kinder von Erwachsenen, indem sie sie in allem nachahmen. Dieser Instinkt ist dem Kind auf der tierischen Stufe angeboren. Auf der spirituellen Stufe müssen wir in die inneren Eigenschaften eines Erwachsenen eindringen, in seine Gefühle, sein Verständnis, seine Natur und versuchen, ihm innerlich ähnlich zu werden.

Das ist natürlich unmöglich. Durch äußere Handlungen kann man einen Freund nachahmen, sogar den Schöpfer und ihn bitten, unsere Bemühungen zu belohnen, indem er in uns innere Veränderungen bewirkt, die uns näher zu ihm bringen werden. Genau das ist der Sinn der Gruppenarbeit.

In einer Gruppe von zehn Menschen gibt es zehn Verlangen. Jedes Verlangen ist in weitere, kleinere Verlangen unterteilt. Wenn man aber versucht, sich einander mehr anzunähern und seine Wünsche miteinander verbindet, wird man mit der Zeit spüren, wie jeder die Wünsche des anderen durchdringt und allmählich werden wir zu einem Menschen mit einem Herzen.

Eine solche Verbindung zwischen den Menschen findet nicht in der materiellen Welt statt – es ist eine Verbindung spiritueller Natur, auf einer anderen Stufe. Es ist wie eine chemische Reaktion zwischen Atomen verschiedener Substanzen, wenn sie sich zu immer komplexeren Molekülen verbinden. Nur diese Reaktion findet auf einer höheren Stufe statt: zwischen Verlangen, Gedanken, Wahrnehmungen, bis alles wirklich zu einem Herzen vereint ist.

Jeder von uns hat unterschiedliche Qualitäten, aber es gibt einen Kopf über uns allen, der alles steuert. Wenn der Zehner nach diesem Prinzip aufgebaut ist und funktioniert, erleben wir darin die Offenbarung des Schöpfers.

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Aus der Lektion zum Artikel „Übergabe der Tora“



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Eine Reise durch die Zeit


Frage: Was ist Erinnerung?

Antwort: Erinnerung sind vergangene Zustände, die ich abrufen und als gegenwärtig erleben kann. So etwas wie Erinnerung gibt es eigentlich nicht. Es ist nur so, dass alle meine Zustände in mir als vergangene „Parzufim“ gespeichert sind und ich von einem Zustand zum anderen wechseln kann. Ich kann zwischen ihnen wie in der Zeit reisen. Im Spirituellen ist das absolut real.

Frage: Was ist die Bedeutung dieser Zeitreise? Welchen Nutzen hätte sie?

Antwort: Keinen, sehr wenig. In der Regel sollte man nach vorne schauen und nicht zurückblicken.

Frage: Ist es möglich, in der Zeit vorwärts zu reisen?

Antwort: Nein, denn dazu muss man zu zukünftigen Zuständen aufsteigen, sie erlangen. Wir können nur nach der nächsten Stufe streben, mehr nicht. Man kann nicht sehen, was vor uns liegt, da diese Zustände noch nicht verwirklicht sind. Das ist alles nur Physik, hier gibt es keine Mystik.

Es gibt Menschen, die die Zukunft in unserer Welt wahrnehmen. Dafür gibt es berühmte Beispiele: Wolf Messing, Vanga, Nostradamus. Sie benötigten keine spirituellen Erkenntnisse. Sie wussten nichts über die spirituelle Welt, sie gingen einfach von ihren Empfindungen aus.

Wolf Messing sagte, er wisse selbst nicht, woher er solche Fähigkeiten habe. Er falle plötzlich in Zustände, in denen er die Zukunft, die Gegenwart oder die Vergangenheit fühle, da sie alle existierten.

Wenn wir über die Spiritualität sprechen, gibt es dort bereits einen freien Willen. Zukünftige spirituelle Zustände können also im Prinzip gesehen werden. Das hängt davon ab, wie man sich ihnen nähert: entweder durch Leiden oder durch Licht, durch unsere Bemühungen – das ist nicht bekannt, es hängt von uns ab. Darin liegt die absolute Willensfreiheit, die verwirklicht werden muss.

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Aus dem Gespräch „Bei mir klingelte das Telefon. Was ist Erinnerung“



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Leben nach den Gesetzen des Gebens

Frage: Wie kommt es, dass Phänomene, die als „spirituelle Entwicklung“ bezeichnet werden, aus gegensätzlichen Dingen bestehen? Wie kann es in der Wahrnehmung eines Kabbalisten einen Sinn ergeben, während es in der Wahrnehmung eines normalen Menschen völlig unvereinbar ist?

Antwort: Da der gewöhnliche Mensch einen kleinen tierischen Verstand hat. Es existiert nur in ihm und er sieht nur die Ereignisse die sein tierischer Zustand beobachtet, mehr nicht. Der Kabbalist entwickelt in sich zusätzliche Sichtweisen, Gefühle und „Kelim“- Verlangen.

Unsere tierischen Verlangen geben uns körperliche Empfindungen von unserer Welt. Mit Hilfe der Kabbala und der Einbindung in die Gruppe der Freunde, werden äußere Verlangen in uns entwickelt, in denen wir alles empfinden. So beginnen wir die Freunde, wie sich selbst zu spüren.

Natürlich geschieht dies allmählich, von einem kleinen, zu einem großen Prozentsatz. Es gibt 125 Stufen in der Empfindung von Freunden. Wenn wir auf diese Weise aus uns herausgehen, beginnen wir die Höhere Welt zu spüren. Dort herrschen ganz andere Gesetze als in unserer Welt – die Gesetze des Gebens. So heißt es: „Und ich sah die andere Welt“.

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Aus dem Gespräch: „Mein Telefon hat geklingelt.“ “ Was ist Logik?“



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Übermittlung von spirituellen Informationen

Frage: Welche Methoden gibt es neben Texten und Tönen, um spirituelle Informationen zu übermitteln?

Antwort: Zusätzlich zu Texten und Tönen kann es eine direkte Verbindung zwischen zwei Menschen geben, einen sogenannten „gemeinsamen Schirm“.

Kommentar: Sie sagten, dass man an einem Menschen, der sich in der Spiritualität befindet, vorbeigehen kann, nicht mit ihm sprechen muss und trotzdem eine Verbindung mit ihm herstellen kann. Es ist wie wenn man zwei Modems verbindet, eines sendet ein Signal und das andere empfängt.

Antwort: Ja, so kann man es ausdrücken. Zuerst gibt es eine grobe Ausrichtung auf den gemeinsamen Schirm und dann wird es immer genauer.

Frage: Kann man nicht auf unserer weltlichen Stufe die spirituelle Information übertragen?

Antwort: Nein, natürlich nicht. Ihr habt kein entsprechendes Werkzeug. Kann man Wasser auf  elektrische Drähte übertragen? Das sind ganz andere Eigenschaften.

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Aus dem Gespräch „Bei mir klingelte das Telefon, Übertragung von spirituellen Informationen“



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Erst die Absicht, dann die Handlung

Frage: Was ist der Unterschied zwischen „an etwas denken“ und dem „Handeln“? In dieser Welt beurteilt man Menschen nach ihren Taten, aber eigentlich kommt ja vor der Handlung der Gedanke – man verurteilt also niemanden danach, dass er z.B. jemanden am liebsten umbringen will…

Meine Antwort: Genau. In dieser Welt beurteilen die Menschen eine Person nach ihren Taten, in der spirituellen Welt aber werden die Gedanken beurteilt! Das ist ein großer Unterschied. Deshalb muss der Mensch seine Gedanken korrigieren. Das wird als „Korrektur der Absicht“ bezeichnet.

Einschub: Zum Glück tun Menschen solche Dinge nur in ihren Gedanken! Sonst würden sie sich alle gegenseitig umbringen!

Meine Antwort: Die Menschen stehen deshalb unter dem Einfluss der spirituellen Welt. Der Mensch hat nicht die Kräfte der höheren Welt, sonst würde er diese nehmen und mit seiner egoistischen Absicht die Welt vollständig zerstören. Darum erhalten die Menschen diese Kräfte nur in dem Ausmaß, in welchem sie fähig sind, diese Kräfte richtig – das heißt zum Wohle anderer – einzusetzen.

Das spirituelle System ist so angelegt, dass es immer zuerst die Absicht und dann eine Handlung geben muss. Sobald man also eine schlechte Absicht hat, wird auch die daraus hervorgehende Handlung als schlecht bewertet. Befindet sich ein Mensch auf dem spirituellen Weg, dann fällt er, wenn er die falsche Absicht hat, sofort von der aktuellen spirituellen Stufe hinab und verliert die Kraft, spirituell weiter voran zu schreiten.

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Aus dem Vortrag: „Mein Telefon klingelte. Denken und Handeln„ 



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Der Weg im Feld des Lebens

Rabbi Chia und Rabbi Yosi (zwei Weisen) gingen einen Weg entlang. Als sie zu einem Feld kamen, sagte Rabbi Chia zu Rabbi Yosi: „Wenn gesagt wird, dass das Wort „im Anfang ( bereshit)“ indirekt auf „geschaffen sechs (bara shit)“ – Das tut es in der Tat. (Vorwort zum Buch Sohar, Kapitel „Das Schloss und der Schlüssel“)

Frage: Hier geht es nicht um die Geschichte, sondern um die innere Entwicklung des Menschen.  Was ist der Weg? Warum wird gerade die Tatsache betont, dass die Weisen sich einem Feld und nicht etwa einem Wald näherten? Was ist das Geheimnis all dieser Begriffe?

Antwort: Was im Buch Sohar beschrieben wird ähnelt tatsächlich unserem Leben. Wir müssen ein Feld durchqueren und unseren Weg darin finden. Es ist gut, jemanden zu haben, der mit uns auf dem Weg geht – einen Freund, mit dem wir unseren Weg besprechen, uns zusammentun und versuchen können unser Ziel herauszufinden, ob wir den richtigen Weg gehen und so weiter.

Deshalb beschreibt der Artikel „Das Schloss und der Schlüssel“ ein Phänomen das in unserem Leben häufig vorkommt, wenn wir etwas tun wollen und einen Weggefährten haben mit dem wir zu einer bestimmten Schlussfolgerung kommen: was wir tun sollten, um auf dem Lebensweg keinen Fehler zu machen.

Die Methode symbolisiert den Lebensweg, den wir gehen. Das Feld ist ein Ort der Arbeit, an dem sich ein Mensch bemüht, seine Richtung zu wählen und den richtigen Weg zu finden, der ihn zum Ziel des Lebens führt.

(313296)

Aus der Fernsehsendung „Vorwort zum Buch Sohar“



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Übergang Von der Illusion zur Wahrnehmung der wahren Realität

Eine Frage, die ich erhielt: Welche Absicht sollte man haben, wenn man das Buch Sohar liest: das Licht zwischen den Freunden zu offenbaren, den Text in sich selbst zu offenbaren, oder beides zusammen? Und was ist wichtiger?

Meine Antwort: Ich betrachte diese beiden Aspekte nicht getrennt. Wir sprechen davon, dass die ganze Welt im Inneren eines Menschen existiert, also die gesamte Realität, die ich wahrnehme. Auch wenn ich derzeit in einer Illusion existiere und denke, dass ich Freunde vor mir sehe, die Welt um mich herum, Feinde, Häuser, Sterne und alles andere, so ist es doch so, dass all dies mein eigenes Verlangen ist. Wie ich es wahrnehme, hängt also von meinem Verlangen ab.

Mein Verlangen enthält Sphären. Einige davon sind meine inneren Sphären, die Wurzel (Shoresh), Seele (Neshama) und Körper (Guf) genannt werden. Dann gibt es noch zwei äußere Sphären, genannt Kleider (Lewush) und Haus (Heichal).

Deshalb nehme ich mich selbst in den inneren Sphären (der Wurzel, der Seele und dem Körper) wahr, in den äußeren Sphären (den Kleidern und dem Haus) dagegen die Welt, die außerhalb von mir zu sein scheint. Der Grund dafür ist, dass sich die beiden äußeren Sphären während der Zweiten Einschränkung (Zimzum Bet) von mir getrennt haben. Deshalb umgeben sie mich. In Wirklichkeit sind sie jedoch in mir. Sie existieren in mir, aber ich nehme sie als äußerlich wahr.

Da meine inneren Wünsche Keter, Chochma und Bina sind, oder Wurzel, Seele und Körper, nehme ich in ihnen das Innere Licht wahr – NaRaN. In den Wünschen, die mich umgeben (Kleidung und Haus), gibt es ein schwaches Umgebungslicht, und deshalb halte ich sie nicht für sehr wichtig. Ich bin in gewissem Maße von ihnen abhängig; zum Beispiel leuchten die Sterne und die Sonne für mich, und die Welt umgibt mich, aber das Wichtigste bin ich.

Ich ahne nicht einmal, dass meine wichtigsten Wünsche außerhalb von mir liegen, obwohl sie alle zu mir gehören. Es ist nur so, dass ich innerhalb einer Illusion existiere, in der sie mir fremd erscheinen.

Wo befindet sich also die Gruppe, der Lehrer, der Schöpfer, das Buch Sohar, die ganze Welt, mein Ehepartner? Und wo meine Kinder? Sie alle existieren in meinen Wünschen. Wen habe ich geheiratet? Meinen Wunsch. Wen habe ich heute angeschrien? Über wen habe ich gelacht? Das waren alles meine eigenen Wünsche. All das bin ich.

Du könntest nun fragen: „Wenn du sagst, dass ich in dir bin, aber ich sage, dass du in mir bist, wer hat Recht?“ Die Antwort ist, dass beide Recht haben!.

Solange wir uns nicht über diese Welt in die Spiritualität erheben, werden wir uns nicht von dieser Illusion befreien können. Wenn ich jedoch die ganze Welt als meinen Wunsch betrachte, dann ist es viel einfacher für mich, von dieser illusorischen Wahrnehmung der Realität zur wahren Empfindung der Realität zu gelangen.

Aus der täglichen Kabbala Lektion „Sohar“



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Die zehn Sefirot, die die vier Welten bilden

Frage: In der „Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“ heißt es, dass der vierbuchstabige Name des Schöpfers in seinem allgemeinen Aspekt in den zehn Sefirot manifestiert wird. Wie ist das zu verstehen?

Antwort: Im Grunde genommen handelt es sich nicht um vier Stufen des absteigenden Lichts, d.h. um den Einfluss des Schöpfers auf die Schöpfung, sondern um zehn Stufen, da eine der Stufen aus sechs Unterstufen besteht. Das Ergebnis ist zehn.

Diese zehn Sefirot, zehn Stufen, bilden die vier Welten – Azilut, Bria, Jetzira, Asijah und ihre Wurzel, genannt Adam Kadmon (AK).

Unsere Welt wird dabei in die letzte Stufe von Asijah einbezogen.

Frage: Wie kann sich der Mensch diese Welten vorstellen?

Antwort: Er kann es nicht. Es ist ein allmählicher Abstieg, eine Abschwächung des höheren Lichts gegenüber den Schöpfungen, die auf diesen vier Stufen existieren.

All dies ist im Menschen, spürbar in seinem Verständnis.

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Aus der Fernsehsendung „Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“.



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