Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Wo beginnt das wahre Leben?

Frage: Wir sehen die Welt so, als ob sie in uns ist und wir versuchen, unsere Wünsche zu befriedigen, aber außerhalb von uns sehen wir nichts, es scheint uns, als seien es die Wünsche anderer Menschen. Führt uns die Kabbala zu dem Punkt, an dem wir die ganze Welt als unsere Wünsche wahrnehmen?

Antwort: Ja, und mehr noch: Die Wünsche, die nach außen hin von uns auszugehen scheinen, werden für uns bedeutungsvoller sein als die, die wir im Inneren fühlen.

Man wird anfangen, die Wünsche anderer Menschen mehr zu spüren als die eigenen. Man wird sich selbst nur noch in dem Maße wahrnehmen, wie man es benötigt. Es ist, als würde man schweben, ohne sich zu spüren. Wenn man denkt: „Was könnte man ihnen geben?“ – dann kehrt man zu sich zurück und fängt an, durch sich hindurch zu schauen, was man für sie tun könnte.  

Anmerkung: Es gibt Milliarden von Menschen um einen  Kabbalisten herum. Denkt er nur daran: „Was kann ich geben?“

Antwort: Man fühlt darin, wie das Licht, des Schöpfer, durch einen hindurchfließt. Man ist der Kanal, der den Schöpfer mit jedem Menschen verbindet. Man fühlt es nicht, der Kabbalist schon.

Frage: Wie schafft man es, die anderen, wie die eigenen Wünsche wahrzunehmen und sogar darüber hinaus?

Antwort: Darum muss man bitten. Dort beginnt das wahre Leben.

Man genießt es, den Plan des Schöpfers auf alle Menschen zu übertragen, man ist Sein Kanal. Man verschmilzt mit Ihm, man wird ein Werkzeug in Seinen Händen.

Der Schöpfer ist allumfassend. Nur durch euch kann er jedes Wesen erreichen.

In der Verschmelzung mit dem Schöpfer liegt der ganze Gewinn, der Lohn, die Erfüllung.

[206564]

Aus dem Unterricht von, 15.01.2017



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Durch Hingabe zu einer neuen Stufe gelangen

Die Anstrengungen, die der Mensch macht, sind nur eine Vorbereitung, um zur Hingabe zu gelangen. Daher sollte er sich zunehmend an die Hingabe gewöhnen, denn ohne Hingabe kann man keine Stufe erlangen. Sie ist das einzige Hilfsmittel, das den Menschen befähigt, jeder Stufe würdig zu werden. (Baal HaSulam, Shamati 208. die Anstrengung)

Frage: Was bedeutet es, sich um einer neuen Stufe willen zu verlieren, d.h. sich zu opfern, ohne den Zustand zu kennen, in den man sich begibt?

Antwort: Es bedeutet, unseren Egoismus zu verlieren, ihn nicht mehr zu spüren. Ohne diesem können wir nicht auf die nächste Stufe aufsteigen. Wir müssen bereit sein, unser Ego zu opfern.

Frage: Opfern wir unsere Eigenschaften oder einige Schichten des Verlangens zu empfangen?

Antwort: Im Prinzip opfern wir nichts. Wir stimmen zu, dass das höhere Licht unseren Egoismus Schritt für Schritt annulliert. Vor jedem neuen Zustand, der vom Schöpfer durch unsere Freunde zu uns kommt, müssen wir uns selbst annullieren und bereit sein, uns gegenseitig in allem zu helfen.

Wir müssen uns ständig in diese Richtung bewegen, um dem Schöpfer näher zu kommen, um unseren Zustand so zu verändern, dass wir mit Ihm verschmelzen. Die Hauptsache ist, nicht stehen zu bleiben und vorwärts zu gehen. Wir alle haben eine gute Zukunft vor uns.

Frage: Wie kann man eine neue Stufe effektiv aufbauen, so dass sie von Liebe und Geben geprägt ist?

Antwort: Um dies zu tun, muss man einfach lieben.

[325602]

Aus einer Lektion über einen Artikel aus dem Buch „Shamati“, 18.02.2024



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Was bedeutet es, auf dem spirituellen Weg fleißig zu sein

Frage: In Baal Sulams Artikel „Shamati“ 248 heißt es: der Fleißige wird belohnt. Wen meint Baal HaSulam damit?

Antwort: Das ist ein Mensch, der seine Handlungen verstärken will, um auf andere zuzugehen. Er wartet nicht darauf, dass sein Freund ihn liebt, sondern versucht, ihn zuerst zu lieben, wie es heißt: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

Derjenige, der schnell handelt und versucht, sich seinen Freunden anzunähern, ist ihnen immer voraus.

Frage: Die Quellen sagen, dass der Schöpfer der Erste und der Letzte ist. Ist das Bemühen zwischen dem Ersten und dem Letzten das Werk des Fleißes?

Antwort: Deine Arbeit besteht darin, dass du versuchst, deine Freunde und den Schöpfer mit all deiner Kraft und deinem Verlangen zu lieben.

[325249] 

Aus einer Lektion über einen Artikel aus dem Buch von Shamati, 12.02.2024



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Die Namen des Schöpfers ist die Erkenntnis seiner Eigenschaften

Und Er gab sich die Namen „El“, „Elokim“, „Shadai“, „Zwaot“, „Ekje“, damit man Ihn in jeder Seiner Eigenschaft erkennen würde. (Baal HaSulam Vorwort zum Buch Sohar. Punkt 40.)

Frage: Sind die Namen des Schöpfers, die den zehn Sefirot entsprechen, ihre Füllung oder ihre Bezeichnung?

Antwort: Dies sind die zehn Sefirot mit dem Licht in ihnen.

Der Name des Schöpfers besteht aus dem Kli und dem Licht, welches es erfüllt. Kabbalisten drücken ihre Erkenntnisse in solchen fast gleichartigen Begriffen aus. Diese Namen werden vergeben, damit es einfacher ist, das zu bezeichnen, was du annimmst. Genau wie in unserer Welt drückt man, wenn man über jemanden oder etwas spricht, eine besondere Empfindung dieses Objekts aus, mehr nicht.

Frage: Was bedeutet es, dass das Kli eines Zehners eine solche Form annimmt, dass es das Licht oder den Namen des Schöpfers aufnehmen kann, wie El, Adni oder Ekje?

Antwort: Alles hängt von der Stufe ab, auf der man alle Auffassungen über seine Beziehung zum Schöpfer vereint. Das, worin er dem Schöpfer ähnlich ist – dieses Maß an Ähnlichkeit fühlt er in sich, misst und benennt dementsprechend den Schöpfer.

Genauso wie du in unserer Welt über einen Menschen sagst, dass er klug sei, dass er irgendeine Besonderheit habe. Du nennst ihn also so, weil du seine Eigenschaften so empfindest.

Frage: Gibt es eine Möglichkeit, das in Bezug auf den Schöpfer zu messen bzw. zu prüfen?

Antwort: Indem du den Schöpfer erfasst, kannst du deine Ähnlichkeit mit Ihm messen. Und jeder, der Ihn auf derselben Stufe erfasst, nennt Ihn genauso.

[#325659]

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zum Buch Sohar“ von 21.02.2024.



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Den Schöpfer durch das Bild der Welt erkennen

Das gesamte Universum, das der Schöpfer vor mir aufrollt, ist lediglich ein Bild, durch welches er mich lehren will, mich mit Ihm unmittelbar zu verbinden.

Indem ich versuche, ihn durch dieses Bild zu erkennen, sammele ich Erfahrungen. Ich höre auf, dem Bild meine Aufmerksamkeit zu schenken und verlagere es von einer äußeren zu einer inneren Sichtweise. Und dann beginne ich, nicht das Bild an sich, sondern ausschließlich Ihn zu erkennen.

Es ist, als ob das Bild in mich eindringt, in meine Empfindungen und meinen Verstand. Ich nehme es in mich auf, wie bei einem Computer, wo neue Daten oder Programme eingeführt werden. Wir nehmen es über das Internet auf, integrieren es in uns, prägen es uns ein. Auf diese Weise beginne ich, mehr und mehr in Ihn einzudringen, und alle diese Programme in mich zu übertragen.

Programme sind sämtliche Bilder: von mir selbst und von denen, die sich um mich herum befinden und die ich als solche wahrnehme.

Auf diese Weise gelange ich zu dem Zustand, in dem ich seinen Plan erkenne, fühle und vermute. Dabei sind das nicht einfach Vermutungen und Gefühle, sondern ich werde in diesem Maße Ihm ähnlich, sonst kann ich weder vermuten, noch fühlen.

Das heißt, durch äußere Darstellungen, Abbilder, Bilder der Welt, die ich nach und nach in mich aufnehme, kann ich Ihn immer mehr, immer tiefer, immer klarer verstehen und mich Ihm angleichen.

[#325121]

Aus dem Gespräch „Mein Telefon klingelte. Der Schöpfer ist überall.“



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Das Wunder der Übersetzung der Tora

Frage: Im Talmud, der alten Quelle jüdischer Weisheit, steht geschrieben: „Ptolemäus, der König von Ägypten, versammelte 72 Älteste von den Weisen Israels und brachte sie in 72 verschiedenen Häusern unter. Zuerst verriet er ihnen nicht, warum er sie versammelt hatte, damit sie sich nicht vorher beraten würden.

Dann wandte er sich an jeden von ihnen einzeln und sagte zu ihnen: „Schreibt mir, das heißt, übersetzt mir das Gesetz von dem großen Weisen Mose.“ Daraufhin legte Gott jedem von ihnen die gleiche Absicht und das gleiche Verständnis in das Herz hinein, und sie waren alle einer Meinung. Dann übersetzten sie nicht nur richtig, sondern wo sie Änderungen vornahmen, waren es dieselben Änderungen.“

So wurde die Tora ins Griechische übersetzt.

Frage: Als erste, kann man glauben, dass die Art und Weise, wie es im Talmud geschrieben steht, richtig ist?

Zweitens, was wird als Wunder bezeichnet – dass die 72 Ältesten die Tora wie von einem einzigen Übersetzer übersetzt haben, oder dass Gott ihnen einen Gedanken, eine Absicht gegeben hat? Was ist hier das Wunder?

Antwort: Das Wunder ist höchstwahrscheinlich, dass sie alle zusammen wie ein Mensch übersetzt haben. Der Grund dafür war, wie es hier heißt, dass Gott eine Absicht und einen Gedanken in sie hineingelegt hat.

Frage:  Wie ist es möglich, dass 72 verschiedene Menschen  denselben Text ohne den kleinsten Fehler geschrieben haben. Wie kommt es, dass Gott in jedem von ihnen einen Gedanken hineinlegt?

Antwort: Weil es Gott ist. Und weil es 72 besondere Weisen sind, die auf der höchsten Stufe des Wissens stehen (daher 72). Die Zahl selbst ist die Ebene des höheren Wissens. Deshalb waren sie in der Lage, es zu tun.

Frage: Wenn Gott eine Absicht und einen Gedanken in die Welt setzt, kann man dann sagen, dass Gott will, dass diese Quelle, die Tora, in der ganzen Welt verbreitet wird?

Antwort: Es wurde mehr als einmal gesagt, auch in den unmittelbaren Texten, dass diese Gesetze für die ganze Welt sein sollen.

Kommentar: Hier steht, dass die Weisen eine Meinung gebildet haben.

Antwort: Ja, das ist wirklich ein Wunder.

Frage: Eine Meinung zu haben, ist ein Wunder. Wo früher 72, 120 Leute,  Sanhedrin, eine Entscheidung treffen, können heute zwei Menschen nicht eine Entscheidung treffen. Zwei! Sie streiten sich, jeder will seine Meinung durchsetzen.

Wie können unsere gewöhnlichen Menschen, gewöhnliche Politiker, Chefs oder einfach Menschen, Familien, eine Entscheidung treffen und zu einer Meinung kommen?

Antwort: Es fehlt die Erkenntnis, dass wir alle unter der Herrschaft des Allmächtigen stehen und alles von Ihm kommt. Und deshalb, wenn man mit einem anderen übereinstimmt, kommt man dem Schöpfer näher.

Frage: Das heißt also, dass man mit dem Schöpfer übereinstimmt, der sich durch einen anderen zu mir wendet?

Antwort: Ja.

Frage: Wenn man sich darauf einlässt und sich annulliert, kann man dann hören, was von oben zu einem gesagt wird?

Antwort: Du wirst den Schöpfer hören. 

Frage: Ist damit gemeint, wenn zwei Menschen sich streiten, in der Familie, oder allgemein?

Antwort: Es geht nicht darum, dass man hört, was der andere sagt. Man hört den Schöpfer durch den anderen. Und das ist wichtig.

Frage: Und das geschieht durch eigene Annullierung?

Antwort: Ja.

Kommentar: Sie messen der Annullierung eine so große Bedeutung bei.

Antwort: Sobald der eigene Egoismus annulliert wird, kann man mit dem arbeiten, was man von außen empfängt. Und das „Außen“ kommt zu ihm vom Schöpfer.

Frage: Also das Wunder ist die Annullierung?

Antwort: Ja, das ist ein Wunder. Wenn wir uns annullieren könnten, würden wir den Schöpfer hören. Er versteckt sich hinter dem, was wir uns gegenseitig sagen und wartet darauf, dass wir in der Lage sind, uns zu annullieren.

[325209]

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“.



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Purim kabbalistisch betrachtet

Purim ist ein großartiges Fest: es steht für die große Furcht vor der Vernichtung und die Riesenfreude über die Erlösung danach. 

Traditionell wird dieses Fest groß gefeiert, vor allem, weil es zu diesem Feiertag gehört, uneingeschränkten Alkohol zu konsumieren, damit man „nicht mehr zwischen dem bösen Haman und dem gerechten Mordechai unterscheiden“ kann.

Die Hauptbotschaft der Erzählung,  die zu Purim gelesen wird, Magliat Esther (Buch Esther 1.1-10.3) liegt darin, dass Mordechai, der Inbegriff des Guten, dem schlimmsten Übel, symbolisiert durch Haman, hilflos gegenübersteht. Einzig und allein die Einheit zwischen ihnen kann das Böse überwinden.

Die Charaktere in der Erzählung beschreiben die verborgenen Kräfte, die in uns als Individuen und zwischen uns Menschen wirken. Sie sind immer vorhanden und steuern unsere spirituelle Entwicklung. Mordechai steht für die Eigenschaft von Barmherzigkeit. Er stellt die reine Güte dar und will nichts für sich selbst. Uns dagegen zeigen sich heute immer wieder neue „Hamans“, und zwar in uns und in der physischen Welt um uns. Das Gegenmittel gegen dieses Übel bleibt die Vereinigung. Sobald wir Menschen uns vereinen, sind wir gerettet; schaffen wir dies nicht, droht uns irgendwann die Vernichtung.

Der Plan der Schöpfung, die Eigenschaft der Barmherzigkeit als Herrscher der Welt einzusetzen, ist ein wichtiges Element, auf das die Erzählung hinweist. Würde die Welt von der Barmherzigkeit, von Mordechai, regiert, wären alle Menschen glücklich. Bei uns jedoch regiert Haman, die Bosheit. Weil die Eigenschaft „Mordechai“ nichts für sich selbst will, hat sie nicht den Wunsch zu regieren und bleibt uns deshalb verborgen.

Die Höhere Kraft muss „Mordechai“ als Eigenschaft der Barmherzigkeit zwingen, die Herrschaft anzunehmen. Darum setzt sie eine Bedrohung ein, die groß genug ist, um „Mordechai“ zum Handeln zu bewegen. Es ist dies die drohende Vernichtung, die nicht nur Mordechai, sondern auch das gesamte Volk Israel betreffen würde. Diese Bedrohung personifiziert Haman, der das Gegenteil von Barmherzigkeit darstellt – der rücksichtslose Wunsch, zu verbrauchen, zu besitzen und ohne Rücksicht auf andere zu genießen. Kurz gesagt, Haman symbolisiert den reinen Egoismus.

Auch die Kostüme, die an Purim getragen werden, sind symbolisch zu betrachten. Purim ist nicht die jüdische Version von „Halloween“. Die Verkleidungen stehen für die Verborgenheit der Kräfte, die dieses Szenario der großen Furcht vor der Vernichtung, und die Riesenfreude über die Erlösung innerhalb eines jeden Menschen auslösen.

Die Hamantaschen sind ein süßes, dreieckiges Gebäck, das an Purim zubereitet wird. Sie stellen die Korrektur der egoistischen Wünsche dar. Diese findet statt, sobald sich alle Menschen vereint haben. Aus diesem Grund sind diese Taschen süß gefüllt. DIe Süße symbolisiert die Freude der Einheit.

Wenn alle Menschen vereint sind, muss man nicht mehr auf der Hut sein oder einander misstrauen, da dann alle Menschen wie Eins sind. In diesem Zustand wird es überflüssig, zwischen Haman und Mordechai zu unterscheiden – das Betrunkensein symbolisiert diesen berauschenden Zustand der Einheit

Der Feiertag Purim lehrt uns, dass alles Leid als Folge unseres Getrenntseins entsteht. Wenn Menschen sich spirituell vereinen, werden sie zum Licht für die Völker der Welt, indem sie das Licht der Vereinigung verbreiten.

Durch unsere Anstrengungen, die Verbindung zu „einem Ganzen“ zu erreichen, werden wir korrigiert und an diesem Feiertag auch etwas beschwipst. Deshalb: vereinigt euch in Freude!

Geschrieben/bearbeitet von Student*innen des Kabbalisten Michael Laitman.



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Die Welt ist wunderschön!

Frage: Der König hatte einen treuen Freund, sie verbrachten die meiste Zeit zusammen. Und egal was passierte, der Freund sagte immer: „Das ist gut.“

Eines Tages gingen sie auf die Jagd. Dem König explodierte das Gewehr, dabei wurde sein Finger abgerissen. Der Freund sagte: „Das ist gut!“. Der König wurde wütend und sperrte ihn für viele Jahre ins Gefängnis.

Es verging einige Zeit, der König reiste weit von zu Hause weg. Seine Karawane wurde von Kannibalen angegriffen. Die Kannibalen aßen alle außer dem König auf. Sie hatten den Aberglauben, niemals Menschen mit körperlichen Mängeln zu essen.

Als der König nach Hause kam, lief er als Erstes ins Gefängnis und bat seinen Freund um Verzeihung. Der Freund rief aus: „Aber es ist gut, dass du mich ins Gefängnis gesteckt hast!“. „Warum?“ „Ich wäre sonst bei dir auf dieser Reise gewesen“. Das bedeutet, auch er wäre von den Kannibalen gegessen worden.

Frage: Kann man über alles, absolut alles, sagen, dass es gut ist?

Antwort: Absolut richtig! In unserer Welt stimmt das in allen Fällen.

Erwiderung: In unserer Welt ist das fast unmöglich zu behaupten, aber Sie sagen, dass das in allen Fällen stimmt.

Antwort: Richtig. Alles führt zum Besten.

Frage: Sagen Sie, wie kann man das lernen? Eine Frage für alle. Wie kann man das in unserer Welt lernen, in der alle das Gegenteil behaupten, nämlich dass alles zum Schlechten führt: Kriege, Leiden, der Tod von Angehörigen?

Antwort: Wenn wir alles, was vom Schöpfer kommt, akzeptieren, dann müssen wir sagen, dass alles zum Besten ist und alles auf Besserung hinarbeitet. Tatsächlich wird die Welt nicht schlechter, sondern besser.

Erwiderung: Also gibt es hier nur eine Tür, die geöffnet werden muss – das wir glauben, dass alles vom Schöpfer kommt. Wir müssen es spüren oder erkennen, dann wird alles gut.

Antwort: Ja.

Frage: Erklären Sie, wie man das erreichen kann. Kann man das durch mechanische Wiederholung, durch Übungen lernen? Wie erreicht man es, dass es niemanden außer Ihm gibt, dass alles von Ihm kommt?

Antwort: Es gibt nur eine Kraft, die alles lenkt und uns dazu bringen will, auf ihre Stufe zu steigen.

Frage: Sie wissen doch, es gibt Theorien, dass der Schöpfer die Welt verlassen hat, uns zurückgelassen hat, dass Er nicht gut ist und so weiter. Es gibt solche Versionen. Warum sollte ich zu der Interpretation kommen, dass das gut ist und alles gut ist, was von Ihm kommt?

Antwort: Die Kabbalisten sagen es. Ich akzeptiere ihre Meinung ohne Zweifel. Ich entdecke allmählich, dass es wirklich so ist.

Frage: Sie sagen, dass wir uns an diese Meinung klammern und an die Kabbalisten festhalten müssen, egal was passiert? Wird das auch als „Glaube über den Verstand“ bezeichnet?

Antwort: Ja.

Frage: Mir geht es schlecht, aber ich halte daran fest und glaube, dass alles zum Besten ist.

Sagen Sie, warum ist das alles vor uns verborgen? Warum kann man einem Menschen nicht in einem bestimmten Moment einen kleinen Hinweis geben, wie man sich öffnen und sich für einen Moment dem Schöpfer hingeben kann?.

Antwort: Nein! Das wäre völlig falsch!

Frage: Auch wenn man es nur ein bisschen öffnet?

Antwort: Es gäbe keinen Halt, denn es wäre dann alles bekannt, das Spiel wäre verloren.

Erwiderung: Es eröffnen sich also solche verrückten Freuden…

Antwort: Nicht nur Freuden – die Wahrheit offenbart sich.

Frage: Man versteht, dass das die Wahrheit ist?

Antwort: Ja. Danach gibt es keine Zweifel mehr und keinen Grund zu leben, es gibt keine Rechtfertigungen für irgendetwas. Dann erklärt sich: Gut -Böse, Verbrechen – Strafe und so weiter.

Frage: Man braucht also Zweifel und Erfahrungen? Benötigt man Höhen und Tiefen?

Antwort: Unbedingt!

Frage: Braucht man Böses, Gutes, Wahrheit, Unwahrheit, all das?

Antwort: Dazwischen lebt der Mensch in Verwirrung.

Erwiderung: Das ist schön, aber nicht einfach.

Antwort: Das ist das Leben. In der Welt gibt es nichts Schlechtes. So wie es gestaltet ist, ist es wunderschön!

[#325520]

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 04.01.2024.



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Die zehn Sefirot enthüllen

Frage: Was bedeutet es, wenn ein Mensch die Zehn Sefirot zum ersten Mal erfasst?

Antwort: Die Erkenntnis der Zehn Sefirot bedeutet, dass der Mensch durch alle seine Eigenschaften, die in ihm eingeprägt sind hindurchgeht, sich mit ihnen solidarisiert, sich ihnen angleicht. So geht er durch die Welt Azilut.

Frage: Wie durchlaufen diese Eigenschaften die Welten und prägen sich in ihnen ein?

Antwort: Jede Eigenschaft manifestiert sich vor einer bestimmten Welt, durchläuft diese, färbt sich in ihr ein und geht weiter.

Frage: Angenommen, wir wollen die zehn Sefirot im Zehner enthüllen. Jeder fühlt die Vereinigung, die Verbindung mit den Freunden. Was bedeutet es, dass sich die zehn Sefirot darin zu offenbaren beginnen und dass jede Eigenschaft in dieser Empfindung erfasst wird?

Antwort: Der Mensch fühlt sich aus diesen Eigenschaften zusammengesetzt, möchte in jeder von ihnen den Schöpfer wahrnehmen und offenbart sie so in sich selbst.

[325200]

Aus der Lektion zum Artikel „Einführung in das Buch Sohar“, 12.02.2024



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Ausgewählte Auszüge aus M. Laitmans Buch „Offenbarung der höheren Welten“


Der große Kabbalist des letzten Jahrhunderts, Magid von Mezrich, formulierte 10 Grundsätze für die spirituelle Arbeit, die ein Mensch von einem Säugling und von einem Dieb lernen kann.

Drei Regeln die von einem Säugling erlernt werden können:

  1. Sich ohne Rücksicht auf alles freuen
  2. Keine Minute ruhig sein
  3. Das mit aller Kraft verlangen, was man will

Sieben Regeln die von einem Dieb erlernt werden können:

  1. Nachts arbeiten
  2. Was man in der vorigen Nacht nicht geschafft hat, versucht man in der Nächsten zu erreichen
  3. Seinen Freunden gegenüber loyal sein
  4. Alles riskieren, selbst, für unbedeutende Dinge 
  5. Nicht das schätzen, was man erbeutet hat und es für einen Hungerlohn verkaufen
  6. Lass dich nicht unterkriegen, selbst wenn du Schläge erhältst
  7. Vorteile in der Arbeit sehen und nichts daran ändern wollen

Magid fügte hinzu: Zu jedem Schloss gibt es einen Schlüssel, aber wenn das Schloss nicht nachgibt, bricht der kühne Dieb es auf. Der Schöpfer liebt den Menschen, der sein Herz bricht, um das Haus des Schöpfers zu betreten.

Den Schöpfer in sich aufnehmen

Es scheint dem Menschen, dass der Schöpfer sich verbirgt, es ist schwer, an seine Existenz und Lenkung zu glauben. Aber wenn der Mensch das Gefühl hat, dass der Schöpfer sich vor ihm verbirgt, ist es keine Verhüllung mehr, sondern ein Zustand, aus dem heraus der Schöpfer auf die Bemühungen des Menschen wartet, sich ihm zu nähern.

Warum fühlt sich ein Mensch, der sich um eine Annäherung an den Schöpfer bemüht und das Gefühl hat, Ihm bereits in gewissem Maße nahe zu sein, plötzlich fern? Die Antwort darauf gab der große Kabbalist Baal Shem Tov aus dem 18ten Jahrhundert

„Es ist, wie wenn man einem Kind das Laufen beibringt: Man unterstützt es und es nähert sich seinem Vater, indem es ein paar Schritte macht, aber der Vater, der seinem Sohn das Laufen beibringen will, entfernt sich, bis der Sohn laufen gelernt hat.“ Die Arbeit des Menschen besteht darin, bis zum letzten Atemzug mit dem Egoismus zu kämpfen und an seiner Stelle immer wieder den Schöpfer in sich aufzunehmen.“

Der Schöpfer wird gerade deshalb Ort („Mohn“) genannt, weil der Mensch mit seinem ganzen Wesen in ihn eintreten muss, so dass der Schöpfer ihn umgibt und sein Ort ist. Wir befinden uns im Ozean des Lichts des Schöpfers und müssen uns dessen nur bewusst werden.

Man braucht sich nicht mehr zu quälen

Einst fragte der Enkel des Baal Shem Tov: „Es ist bekannt, dass in alten Zeiten diejenigen, die den Schöpfer offenbaren wollten, sich ständig Beschränkungen unterwarfen und du hast sie aufgehoben, gemäß dem Gesagten, dass jeder, der sich freiwillig Entbehrungen unterwirft, ein Übertreter der Tora ist und sich dafür verantworten muss. Was ist also das Wichtigste bei der Arbeit des Menschen an sich selbst?“

Baal Shem Tov antwortete: „Ich bin auf diese Welt gekommen, um einen anderen Weg zu zeigen – ein Mensch sollte danach streben, drei Dinge zu beherrschen: die Liebe zum Schöpfer, die Liebe zu den Menschen und die Liebe zur Tora – und dann gibt es keine Notwendigkeit für freiwillige Entbehrungen.“

Es gibt kein Übel in der Welt

Es gibt nichts, was sich der Kontrolle des Schöpfers mehr entzieht als Entmutigung. Die Gründe dafür sind vielfältig: Leid, Ohnmacht, Mangel an dem, was man will, usw. Es ist unmöglich, die Schläge zu spüren und sich über sie zu freuen, es sei denn, man erkennt die Notwendigkeit und ihren großen Nutzen für den eigenen spirituellen Fortschritt. Dann wird jeder Schlag als Medizin wahrgenommen. Die einzige Sorge des Menschen sollte daher sein, warum er sich fürchtet.

Über das Leiden, sagte Rabbi Moshe von Kovrin, sollte man sagen, dass es nicht schlecht ist, denn es gibt nichts Schlechtes in der Welt, sondern bitter, denn das ist der wahre Geschmack der Medizin.

Man muss sich ernsthaft bemühen, das Gefühl der Niedergeschlagenheit zu „heilen“, denn die Folge des Glaubens ist die Freude und nur durch die Erlangung des Glaubens kann man von der Verzweiflung gerettet werden. Deshalb fügt der Talmud zu dem, was in der Mischna gesagt wird: „Man ist verpflichtet, für schlechte Dinge zu danken“, sofort hinzu: „Man ist verpflichtet, mit Freude zu empfangen“, denn es gibt kein Übel in der Welt!

Und das Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ ist eine natürliche Folge der Verschmelzung mit dem Schöpfer, denn es gibt niemanden außer Ihm, und wenn der Mensch dies begreift, ist die gesamte Schöpfung, einschließlich unserer Welt, mit dem Schöpfer vereint.



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