Ohnmacht gegenüber dem Egoismus
Frage: Am fünfzigsten Tag nach dem Auszug aus Ägypten kam das Volk zum Berg Sinai. „Sinai“ bedeutet auf hebräisch „Hass“. Berg kommt von dem Wort „ar“, „irurim“, das bedeutet Zweifel. Was sind das für Zweifel? Zweifeln Sie an Ihrem Hass.
Antwort: Wenn man den Hass, der den Menschen erfüllt, in Hinsicht auf die Eigenschaft des Gebens und Liebens, auf die Eigenschaft, die „Schöpfer“ genannt wird betrachtet, dann kann niemand glauben, dass es überhaupt möglich ist, diesen Berg zu erklimmen. Es erscheint unmöglich, den Egoismus in all seinen Erscheinungsformen zu überwinden.
Am Fuße des Berges zu stehen heißt zu spüren, dass man nichts tun kann. Man hebt die Hände und lässt es geschehen. Man hat keine Macht über den eigenen Egoismus, über seine Natur, die einen vollständig einnimmt und macht, was sie will.
Frage: Ist der Berg Sinai der Hass auf die Eigenschaft des Schöpfers, die Eigenschaft des Gebens, der Liebe? Oder ist es Hass auf die Menschen um einen herum?
Antwort: Das ist das Gleiche. Wir übertragen in unserer Welt die menschlichen Eigenschaften der Menschen auf ihr äußeres Erscheinungsbild. So lieben wir die einen und die anderen nicht. Wir definieren unsere Haltung nicht über das „Fleisch“, sondern über die Eigenschaft, welche die Person verwirklicht. Als würde sie uns ein Theater vorspielen. Das ist der Grund, warum wir einen Menschen lieben oder nicht, ihm näher sind oder auch nicht.
Aus der Fernsehsendung, „Spirituelle Zustände“, 09.04.2021
[281227]
Diesen Beitrag drucken