Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Nur darüber sollte man enttäuscht sein

Eine Frage, die ich erhielt: Jedes Neujahr erweckt neue Hoffnung in mir, dass ich die spirituelle Welt erreiche und jedes Mal spüre ich Enttäuschung. Wie kann ich weiter hoffen?

Meine Antwort: Neue Hoffnung und erneute Enttäuschung sind beide gut! Man muss die beiden nur miteinander verbinden und verstehen, dass uns die spirituelle Welt nicht auf einem Silbertablett serviert wird.

Es gibt keinen Schöpfer außerhalb von uns. Außerhalb des Menschen gibt es keine Welt. Wir können von nirgendwo her empfangen. Ein Mensch wird alles in seinem korrigierten Selbst enthüllen.

Wenn man sein Kli korrigiert, enthüllt man den Schöpfer darin. Alles wird im korrigierten (vorher egoistischen) Verlangen (dem Kli) offenbart.

Diesem ist nicht leicht zuzustimmen, doch steht uns niemand im Wege, die spirituelle Welt zu erreichen – die Eigenschaft des Gebens und der Liebe.

Wir existieren nur in einer Wirklichkeit, an einem Ort – in unseren Wünschen. Wenn wir sie ändern, spüren wir, dass wir uns in einer anderen Welt befinden. Wenn wir die Wünsche von „für mich“ zu „geben wollen“ verwandeln, dann enthüllen wir die Höhere Welt!

Alles ist in deinem Innern – diese Welt und auch die zukünftige. Diese Welt ist so, wie ich sie jetzt wahrnehme. Wenn ich mein Kli korrigiere, dann werde ich anfangen, die spirituelle Welt zu empfinden – meine kommende Welt.

Es gibt nur ein Gesetz, von dem ich gelenkt werde: man spürt immer nur seine eigenen Eigenschaften und nichts anderes. Darum braucht man niemanden anderes zu bitten, die Welt zu verändern oder dich zu verändern. Man kann sich nur dadurch verändern, indem man die Naturgesetze anwendet.

Wenn ein Mensch an einer roten Ampel wartet und es nach fünf Minuten noch immer rot ist, fängt er dann an zu fluchen und seine Fäuste dagegen erheben? Nein, denn die Ampel lebt ja nicht. Früher gab es Polizisten, die man fragen konnte.

Alles hängt von der Vorstellung ab, was man vor sich sieht – ein lebendiges Wesen oder ein Gesetz. Wir meinen, dass der Schöpfer „lebendig“ ist wie wir und wir Ihn beeinflussen oder um etwas bitten können. Tausende von Jahren der Geschichte sollten uns jedoch etwas anderes zeigen.

Frage (fortgesetzt). : Und was ist mit Gebeten?

Meine Antwort: Beten bedeutet, sich selbst zu beurteilen. Durch das Gebet verändert der Mensch seine Verlangen und Eigenschaften. Durch sein Flehen setzt er das System, in welchem er lebt, in Bewegung. Dieses System beeinflusst ihn und bis zu diesem Grade ändert sich dann auch sein Verlangen.

Frage (fortgesetzt): Und das Licht, welches verändert?

Meine Antwort: Das Licht zu enthüllen bedeutet, dass man eine Wahrnehmung in seinem korrigierten Verlangen erhält – die Eigenschaft des Gebens. Diese Wahrnehmung deines korrigierten Zustandes ist das eigentliche Licht!

Wenn man das Licht innerhalb des Kli enthüllt, dann enthüllt das Kli selbst seine korrigierten Eigenschaften. Wenn das Licht, welches verändert, auf dich scheint, dann enthüllst du deinen zukünftigen Zustand, der dir nun bereits im gegenwärtigen Zustand beleuchtet wird.

Frage (fortgesetzt): Ein Mensch fühlt sich aber müde, enttäuscht…

Meine Antwort: Aber ein Mensch ist nur durch die Tatsache enttäuscht, dass er sich nicht genug anstrengt. Sonst wäre er in der Lage, sich zu ändern und diese Veränderung auch zu spüren – die Höhere Welt oder höheren Zustand.

Genau diese Anstrengung bringt mich zu meiner eigenen Unzulänglichkeit, ich habe keine Kraft, und ich werde aus eigener Kraft nie die spirituelle Welt erreichen. Diese Kraft kann ich nur in der Gruppe erreichen. Ein Mensch kann alleine vor sich hin weinen, aber dies wird ihm nichts helfen.

Man muss die Stärke von anderen erfahren, sich mit ihnen zusammentun, und dann wird man genug Kraft haben, seine Eigenschaften zu verändern, eine neue Welt in ihnen zu offenbaren.


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