Neid – Wie man das Monster zügeln kann
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Während einige Länder die Einkaufszentren öffnen und der Handel wieder auf Hochtouren läuft, tauchen die Gebrechen der westlichen Gesellschaft wieder auf, als hätten wir nie Covid gehabt. High-End-Läden sind so überfüllt, dass die Menschen in langen Schlangen vor ihnen stehen, in der Hoffnung, viel Geld für schicke Accessoires auszugeben. Man sollte meinen, dass das Coronavirus uns von diesen Übeln geheilt hätte, aber es hat nichts dergleichen getan. Im Gegenteil, es scheint, als ob die Menschen mit Rache einkaufen.
Aber warum kaufen sie überhaupt ein? Brauchen sie wirklich neue Accessoires? Wahrscheinlich nicht. In den meisten Fällen kaufen sie ein, um zu zeigen, dass sie eingekauft haben, oder dass sie viel Geld haben, oder um andere neidisch zu machen. Wäre es nicht der Neid, würden sie sich nicht die Mühe machen, für den fragwürdigen Spaß stundenlang in überfüllten Schlangen und Läden zu verbringen. Sie verpressen ihre Gehälter für High-End-Statussymbole, die sie nicht wirklich brauchen und möglicherweise nicht einmal mögen.
Trotzdem bin ich froh, dass sie so kauffreudig sind. Je mehr sie ausgeben, desto schneller werden sie verstehen, dass es keine wirkliche Befriedigung bringt, nur um es zu haben oder andere zu beeindrucken. Das macht nicht wirklich glücklich. Es sei denn, man hat Freude daran, etwas zu besitzen, was andere nicht haben. Das ist auch eine Art von Glück.
Es gibt etwas, was wir tun können, um dauerhaftes Glück zu erreichen. Wir können sogar den Übergang beschleunigen. Wir können uns die Eigenschaft des Neides zu Nutze machen. Menschen achten darauf, was andere gut finden; sie kaufen Sachen, folgen Trends, ahmen bestimmte Charaktere nach, die andere schätzen, weil es andere Menschen neidisch macht.
Wenn wir andere gesellschaftliche und soziale Werte fördern, werden die Menschen ganz natürlich dazu übergehen, sich die neuen Werte anzueignen, um den Neid in anderen zu wecken.
Wenn wir Bewunderung den Menschen erweisen, die zu Einheit, Solidarität und Zusammenhalt in der Gesellschaft beitragen, werden viele so sein wollen. Sie würden sich so verhalten, als wären sie freundlich und fürsorglich, auch wenn sie es nicht sind, nur um Neid zu erzeugen und gesellschaftliche Akzeptanz zu bekommen, und um sich nicht minderwertig fühlen zu müssen (weil sie vielleicht unempfindsam, unsensibel sind).
Für andere Menschen würde es gar nicht erkennbar sein, wer wirklich fürsorglich ist und wer nicht, und sie bekämen den Eindruck, dass alle so sind. Das würde sie dazu bringen, sich ähnlich zu verhalten, und sehr schnell würde sich die gesamte Gesellschaft verändern.
Wir dürfen die Macht des Neides nicht unterschätzen; er ist die stärkste Kraft in der menschlichen Natur. Wir müssen ihn nur zügeln, ihn in eine positive Richtung lenken, und der Weg zur Besserung der gesellschaftlichen Missstände wäre geebnet. Je früher wir damit anfangen, desto schneller werden wir eine gesunde Gesellschaft erschaffen, wo jeder Freude und dauerhaftes Glück empfinden wird.
Bildquelle: Bild von StockSnap auf Pixabay
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