Mit offenen Augen und gebeugtem Haupt
Wenn ich die Gruppe als Umgebung für mein Vorankommen ausgesucht habe, dann muss ich von nun an meinen gesamten Weg an ihr messen.
Ich beginne, in der Gruppe die Erscheinung des Schöpfers zu erkennen: gerade Er liefert mir das, was ich in den Freunden sehe.
Ich habe keine Möglichkeit, sie objektiv einzuschätzen, und vertrete von nun an das Prinzip: „Jeder kritisiert gemäß der eigenen Verdorbenheit“ .
Das bedeutet nicht, dass ich über alles hinwegsehe. Nur liegt unsere gegenseitige Beziehung jetzt in zwei Ebenen.
Einerseits nehme ich die Freunde über dem Wissen als eine wahre, bessere, vollkommene Gruppe an. Ich sehe sie als groß und mich selbst als jemanden, der sich ihrem Umfeld angeschlossen hat, an.
Andererseits nehme ich sie entsprechend meiner Logik wahr und sehe, dass wir alle uns noch zum Besseren ändern müssen, um der Gruppe zu helfen.
Beide Aspekte meiner Herangehensweise basieren auf einer realen Grundlage: entweder sehe ich mich selbst oder uns alle als unkorrigiert.
Ich begreife, dass meine Sicht vom inneren Zustand abhängt und arbeite deswegen in beiden Ebenen: mal beuge ich den Kopf vor der Größe der Freunde, mal bewege ich mich in gleicher Höhe mit ihnen im Bestreben nach der Einheit und dem gemeinsamen Aufstieg.
Dabei weiß ich, dass ich niemals das wahre Bild sehe, weil bis zur Endkorrektur alles relativ ist und ich keine unverrückbaren Kriterien habe.
Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 24.10.2010
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