Meine Kerze
Wenn wir uns von außen, außerhalb der Grenzen dieser Welt anschauen würden, dann könnten wir sehen, dass „das Leben“ darin nicht das wahre Leben ist. Wir sind vom wahrhaften Begriff des Lebens vollständig getrennt. Wir sind spirituell tot, und unsere Realität ist die Illusion eines Zustands der Ohnmacht, der flüchtige Funke, der für die gesamte Welt ausreicht.
Der Mensch ist erst dann tatsächlich lebendig, wenn er das Licht bekommt und es über sich hält, wenn er nicht zulässt, dass der Genuss erlöscht. Gleichzeitig soll er das Licht nicht direkt in den Wunsch reinlassen. Somit löschen das Licht und der Wunsch einander nicht, und verlieren dabei auch ihre Beziehungen nicht. Sie gleichen einer Kerze, sind wie das Öl und das Feuer, welche vom Docht vereinigt sind.
Das Öl ist unser Material, unser Wunsch. Der Docht ist der Schirm (Massach), und die Flamme der Kerze ist das Licht. Ich halte das Feuer über mich, erschaffe eine Grenze zwischen ihm und dem Wunsch: ich muss also das Licht nicht ganz abstoßen, und es zwecks des Gebens festhalten können.
Ich rechne ständig aus, wie viel Öl ich gießen und wie viel Wunsch ich ergänzen soll, damit die Flamme so stark, wie möglich brennt, und deswegen erlischt meine Kerze nicht.
Wenn es uns auf diese Art und Weise gelingen wird, dann werden wir das Leben als ewig und vollkommen empfinden. Und diese Möglichkeit haben wir vor uns.
Auszug aus einem Unterricht über einen Artikel von Rabasch, 24.12.2010
Diesen Beitrag drucken