Meine Arbeit ist ein Teil der gemeinsamen Arbeit
Eine Frage, die ich erhielt: Wofür soll jeder während des Unterrichts sorgen: für die Reinheit seiner spirituellen Arbeit oder einfach für die Einheit?
Meine Antwort: Es reicht keine schematische Fürsorge für die Einheit im Allgemeinen. Wie Baal HaSulam schreibt, müssen wir die Einheit von Israel, der Tora und dem Schöpfer anstreben.
Wir befinden uns in einem solchen Zustand, in dem jeder Einzelne und alle gemeinsam entscheiden. Jeder leistet seinen Beitrag zum gemeinsamen Verlangen der Gruppe und erhält von ihr das richtige Streben nach dem Gebet. Und anschließend fließt sein persönliches Gebet in die Einheit des gemeinsamen Gebets ein.
Die persönliche Arbeit wird immer mit der gemeinsamen Arbeit verbunden: der Mensch vervollständigt die Gesamtheit und wird selbst durch diese vervollständigt. Letztendlich bilden wir ein gemeinsames Gebet, von dem auch geschrieben steht: „und die Söhne Israel stöhnten wegen der Arbeit“.
Dafür muss das Ziel äußerst wichtig in unseren Augen sein. Wir werden es gegen keine „Errungenschaften“, gegen keine theoretischen Kenntnisse eintauschen. Wir geben uns nicht mit dem einschläfernden Rhythmus des Alltags zufrieden, weil wir in einem solchen Tempo noch tausend Jahre unterwegs sein werden.
Wir geben uns nicht mit den Erfolgen in der Verbreitung zufrieden, denn das ist selbstverständlich nur ein Mittel. Wie groß unsere Taten auch sein mögen, sie dürfen nicht als Lebensziel gelten, selbst nicht als ein vorläufiges Zwischenziel.
Man darf sich nicht mit den Ergebnissen der Arbeit und der Anstrengungen zufrieden geben, in der Hoffnung, dass sie mit der Zeit ihre Wirkung haben werden. Nein, der Mensch muss sofort seinen Blick auf das Wichtigste richten und das wahre Ziel vor Augen haben – die Enthüllung der Eigenschaft des Schöpfers, der Eigenschaft des Gebens in sich selbst, und unermüdlich und unentwegt danach verlangen.
Jede Pause schadet ihm selbst und seiner Verbindung mit dem Schöpfer. Aus diesem Grund wird hier das gemeinsame Gebet benötigt, das zu einem steten Gebet werden kann.
Man muss verstehen, dass der Eintritt in die spirituelle Welt sehr großer Anstrengungen bedarf, doch in der Gruppe sind sie nicht so schwer und hängen von der Einigung ab.
Aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 14.12.2010
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