Kann die Frau das Wunder der Einheit schmecken?
Frage: Aus den Beobachtungen der psychologischen Phasen des Zerspaltens und der Integration haben wir bemerkt, dass der Mann integrieren kann, aber die Frau in der Regel nicht. Ist es mit den Gesetzen, über welche Sie reden, verbunden?
Meine Antwort: Natürlich. Wir haben schon über die Besonderheiten der weiblichen und der männlichen Gruppe geredet. Die weibliche Gruppe wird an die männliche Gruppe angeschlossen, sie existiert um sie herum, wie eine Hilfe, wie eine Unterstützung, wie ein Teil, der die Männer verpflichtet, sich nach vorn zur Vereinigung zu bewegen. Und dann verbreitet sich die Einheit, welche die Männer untereinander schaffen, auch auf den weiblichen Teil.
Deswegen ist die Arbeit in der weiblichen Gruppe ganz anders. Sie ist scheinbar auf den äußeren Teil, auf die männliche Gruppe, gerichtet. Und die Frauen vereinigen sich miteinander nur, um auf die Männer einzuwirken.
Es wäre wünschenswert, dass sie die Effektivität ihrer Zusammenarbeit mit dem Ziel der Einwirkung auf die männliche Gruppe verstehen.
Aber das ist ein kompliziertes und nicht sofort lösbares Problem. Nur nach vielen, vielen besonderen Ereignissen, wenn die Frauen die Einheit, die in der männlichen Gruppe geschaffen wird und die auf sie einwirkt, zu schmecken beginnen, sind sie bereit, sich irgendwie zu vereinigen, um die nächste Stufe der Männer einzufordern und von ihnen die Unterstützung zu bekommen. Sie bekommen diese natürliche Notwendigkeit. Sie ist nicht erdnatürlich – sie kommt schon aus dem Integralniveau.
Deswegen erscheint unter der Einwirkung der Vereinigung der männlichen Gruppe eine neue Anfrage zur Einheit in den Frauen, sogar untereinander. Das heißt, in ihnen wird die Leere – der Wunsch zur Vereinigung – geschaffen. Sie beginnen, in dieser Vereinigung die persönliche Teilnahme zu spüren. Jede bekommt ihre Füllung von der männlichen Gruppe; und wenn sie sich mehr verbinden, beginnen sie, über ihr weibliches Wesen zu steigen, und können sich schon zum einheitlichen weiblichen Teil, in einheitlicher weiblicher Weise vereinigen.
Vielleicht äußere ich meine Gedanken zu kompliziert, weil es eine ziemlich hohe Stufe ist, die nicht für die beginnenden Gruppen geeignet ist. Deswegen muss man nicht darüber theoretisch mit den Frauen sprechen, da es ursprünglich gegen ihre Natur ist, und sie nur abstösst.
Auszug aus dem 11. Gespräch über die integrale Erziehung, 16.12.2011
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