Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Ist die Menschheit auf die nächste nukleare Katastrophe vorbereitet?

Vor einem Jahrzehnt löste das stärkste jemals in Japan aufgezeichnete Erdbeben einen Tsunami aus, der vor dem Atomkraftwerk Fukushima aufschlug, der mehr als 18.000 Menschen tötete und durch das Strahlungsleck ganze Städte verwüstete.

Heute fragt sich die Welt, welche Lehren daraus gezogen wurden, um zukünftige Katastrophen zu vermeiden. Leider keine. Anstatt die potenziellen Risiken zu verringern, steigert die Welt in einer kurzsichtigen und gefährlichen Vision ihre Kriegsführung. Statt globaler Konfrontation müssen wir dringend menschliche Verbundenheit als die mächtigste Waffe für Frieden und Sicherheit aufbauen.

Fukushima war die schlimmste nukleare Katastrophe seit Tschernobyl, aber es scheint, dass diese Katastrophe keine besonderen Spuren im Bewusstsein der Welt hinterlassen hat. Denn man kann sich fragen: Was kann man gegen die Naturgewalten tun? Und am Ende sind die Japaner ein besonderes Volk, das trotz schwerer Schicksalsschläge mühsam ein blühendes Land aufgebaut und erfolgreich überwunden hat. Es bestand kein Zweifel, dass sie sich auch von diesem Schlag erholen würden.

Andererseits sehen wir das, was sich in bestimmten Teilen der Welt abspielt, nicht als etwas an, das auch uns betreffen könnte. Aber irgendwann wird es das, denn der Planet Erde ist rund und funktioniert als ein komplexes System von Abhängigkeiten, Beziehungen und Wechselwirkungen.

Wenn wir uns unserer Verbundenheit bewusst wären, würden wir aus den schwierigen Ereignissen, die die Menschheit erlitten hat, lernen und wären bereit, unsere egoistische Einstellung und unser Handeln zum gegenseitigen Nutzen zu ändern.

Allerdings sieht die Menschheit im Allgemeinen vergangene Katastrophen oder Konflikte nicht als lehrreiche Erfahrungen an. Die Welt wurde von mehreren Atomunfällen und zwei Weltkriegen heimgesucht, aber nichts hat sich geändert. Zehn Jahre sind seit der Nuklearkatastrophe von Fukushima vergangen, und es sind immer noch über 414 Kernkraftreaktoren in 32 Ländern in Betrieb. Sie liefern ein Zehntel des weltweiten Stroms, aber wenn die Länder wirklich die Absicht hätten, die Atomreaktoren loszuwerden, um Gefahren und Bedrohungen zu vermeiden und zu mindern, hätten sie bereits nach Alternativen gesucht.

Die Nukleartechnologie ist umstritten, kann aber weder als böse kategorisiert noch als gut gepriesen werden, denn die Hauptfrage ist, wie sie eingesetzt wird, in welcher Dosierung und mit welcher Absicht. Eine globale Abschätzung würde zeigen, dass wir die derzeitige rücksichtslose Ausbeutung natürlicher Ressourcen um des unmittelbaren Profits willen, die uns langfristig schadet, nicht brauchen. Wären wir uns dessen bewusst, würden wir unsere Produktionssysteme nur auf das für unsere Existenz Wesentliche beschränken.

Ohne ein Umdenken, ohne eine umfassende Vision für die Zukunft und die Umsetzung eines internationalen Bildungsprogramms, das das Bewusstsein für unser betrügerisches Verhalten schärft, werden wir keinen Erfolg haben. Und wenn die Welt ihr Business so fortsetzt, wird der nächste Schlag unweigerlich kommen und die Menschheit zur Selbstreflexion zwingen.

Die „Green New Deals“, die von mehreren Ländern vorgeschlagen wurden, fördern soziale Gerechtigkeit und Umweltgerechtigkeit. Doch auch wenn sich hinter diesen Vorschlägen einige positive Maßnahmen verbergen, lenken sie nur vom Hauptproblem ab. Der Mensch ist die schädlichste Kraft in der Natur, sogar noch schädlicher als eine Atombombe, also ist das, was wir in Ordnung bringen müssen, genau die menschliche Natur.

Gegenseitiger Hass überflutet alle Ebenen, zwischen Menschen und Ländern und innerhalb von Gesellschaften. Die Menschheit handelt in die entgegengesetzte Richtung der Natur, die ausgeglichen und harmonisch ist. Stattdessen entfernen wir uns voneinander und entwickeln raffinierte Mittel zur gegenseitigen Zerstörung. Der exponentielle Effekt dieser Spaltung innerhalb der Menschheit ist es, der Kriege und globale Krisen verursacht.

Wenn wir es nicht schaffen, unseren egozentrischen Fokus zu ändern, werden wir weiterhin einen Weg des anhaltenden Leidens beschreiten. Deshalb müssen wir die korrupte Art und Weise erkennen, wie wir miteinander umgehen, und neue, positive Beziehungen des friedlichen Zusammenlebens innerhalb der Gesellschaft aufbauen. Das gegenwärtige globale Szenario drängt uns dazu, einen zivilisierteren, angenehmeren und weiseren Weg zu wählen. Einen Weg der gegenseitigen Unterstützung und Fürsorge, der die ganze Welt als die mächtigste Kraft auf der Erde ausstrahlen wird.


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