Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Ich wähle Euch, Brüder!

Wenn der Mensch begreift, worin seine Arbeit besteht, beginnt er, eine andere Einstellung seiner Umgebung gegenüber zu entwickeln. Denn er sieht, dass er kein eigenes Verlangen besitzt, sondern alles vom Schöpfer kommt und erlaubt es ihm deshalb noch nicht, als Schöpfung bezeichnet zu werden.

Als Schöpfung wird er erst dann bezeichnet, wenn er sich an seine Umgebung wendet und von ihr die Verlangen empfängt. Dann werden diese Verlangen ihm zugerechnet.

Er muss sich also beugen und begreifen, dass nur jene Verlangen, die er von der Umgebung empfängt, als Shechina bezeichnet werden, als Ort der Enthüllung des Schöpfers, der Shochen heißt. Darum ist der Einschluss in die Gruppe für das spirituelle Vorankommen absolut notwendig.

Aus diesem Grund steht über die Notwendigkeit der Liebe zu den Freunden geschrieben: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Denn gerade in dieser Verbindung zwischen allen, die Liebe heißt, enthüllt der Mensch die spirituelle Welt, den Schöpfer.

In Wirklichkeit suche ich die Freunde nicht aus. Meine Wahl werde ich erst später treffen. Doch zuerst bringt mich der Schöpfer in die Gruppe und darin habe ich keine Freiheit. Meine Wahl beginnt später, wenn ich mich wirklich mit ihnen verbinde und die Frage beantworten muss: Wozu brauche ich sie, was will ich von ihnen haben?

Auf diese Weise komme ich voran, indem ich jedes Mal die Freunde wähle, weil ich sie immer größer sehen muss, obwohl sie mir immer unbedeutender, unwichtiger und leerer vorkommen. Genau das bedeutet, dass ich sie wähle! Denn ich wähle jetzt genau die Freunde, die der Schöpfer mir für das spirituelle Vorankommen gegeben hat.

Auf diesem Wege schreite ich voran und baue mein eigenes, neues Verlangen in mir auf. Genau dieses Verlangen, das ich von der Umgebung bekomme und in dem ich dem Schöpfer ähnlich werden möchte, die Kraft des Gebens enthüllen möchte, nennt sich Mensch.

Und jeder muss seine Liebe zu der Gruppe zeigen, denn wir müssen einander unterstützen, was als gegenseitige Bürgschaft bezeichnet wird. Jeder bürgt für alle anderen, dass alle ausreichend Kraft haben werden, die Kraft des Gebens zu enthüllen und die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer zu erlangen. Deshalb bin ich für alle verantwortlich, ich habe für sie gebürgt. Ihre Spiritualität liegt in meinen Händen, genauso wie meine Spiritualität in ihren Händen liegt.

Und wenn auch nur einer von uns ein Loch ins gemeinsame Boot bohrt, gehen wir alle in unserem Egoismus, in den eigennützigen Absichten unter und werden den Schöpfer nicht enthüllen können.

Deshalb, je weiter wir uns der Enthüllung des Schöpfers entgegenbewegen werden, desto härter und fordernder werden die Bedingungen. Und wir müssen verstehen, dass wir vor den Gesetzen der Natur des Lichts und des Verlangens stehen, und hier kann es keine Kompromisse und keine Nachsicht geben. Alles geschieht entsprechend den Gesetzen der Beziehung zwischen diesen beiden Kräften.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash, 05.07.2012


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