Gruppe als Struktur und Gruppe als Verbindung
Eine Frage, die ich erhielt: Wie weit muss ich mich über das Wissen erheben, wenn die Gruppe mir schlecht erscheint?
Denn es steht geschrieben: „Einer Versammlung von Spöttern sollst du nicht beiwohnen“. Was ist, wenn die Freunde meinem spirituellen Vorankommen schaden?
Meine Antwort: Es ist alles richtig, und doch muss der Mensch verstehen, dass dieser Zustand ihm von oben geschickt wurde. Er sieht niemals die Wahrheit. Wenn er sie anstelle von ständiger Kritik an ihnen über dem Wissen annimmt, dann hilft ihm selbst der kleinste Funke von Freunden beim Vorankommen.
Die Realität muss so wahrgenommen werden, wie sie ist. Ich befinde mich nicht in willkürlichen, zufälligen Bedingungen, sondern in einer Situation, die der Schöpfer für mich erschaffen hat. Er ist derjenige, der bestimmt, was ich sehe und fühle. Und darum kann und muss ich über das Wissen gehen.
Neben dem Gruppenaufbau und der konstruktiven Kritik, muss ich in der spirituellen Hinsicht den jetzigen Zustand als den effektivsten, als optimal für mein Vorankommen annehmen.
Schwierige Diskussionen, Zusammenstöße beim Aufbau und im Alltag der Gruppe haben nichts mit Spiritualität zu tun. Das ist materielle Arbeit, bei der wir aufbauen, zerstören und wieder aufbauen.
Und gleichzeitig, auf einer anderen Ebene, hält jeder die Freunde für die Größten, beugt sich vor ihnen und sieht in ihnen „Engel“ – Abgesandte des Schöpfers.
Die Rede ist von zwei Ebenen der Wahrnehmung, und wir müssen lernen, diese voneinander zu trennen. Einerseits steht die Gruppe als Struktur in dieser Welt und andererseits als Verbindung der Seelen, der ich mich anschließen muss. Diese Ebenen der Wahrnehmung der Gruppe bedürfen eines unterschiedlichen Verhaltens.
Ich kann etwas gegen bestimmte Formen der Verbreitung haben, gegen Freunde, die die Unterrichte versäumen bzw. ihre Verpflichtungen gegenüber der allgemeinen Struktur nicht erfüllen oder nicht zustimmen. Doch wenn ich mich mit ihnen zum Zwecke meiner spirituellen Weiterentwicklung verbinde, muss ich über meine Meinung/mein Wissen gehen und mich vor ihnen beugen.
Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 10.10.2010
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