Griechenland aus Schengen ausschließen
Frage: Österreich schlägt vor, Griechenland aus dem Schengen-Raum auszuschließen. Der österreichische Innenminister forderte, dass Griechenland – bereits mit Schulden und Problemen überlastet – seine See- und Landgrenzen zur Türkei schließen und den Strom der Flüchtlinge, die Griechenland über die Türkei erreichen und nach Europa weiter ziehen, verhindern müsse. Wie realistisch ist die österreichische Forderung und was können Griechenland, die Türkei und Europa in dieser Situation tun?
Meine Antwort: Die Türkei ist nicht daran interessiert, den Flüchtlingsstrom zu stoppen oder ihn in irgendeiner Weise einzuschränken. Im Gegenteil ist sie als muslimische Nation eher daran interessiert, den Strom von Muslimen nach Europa zu ermöglichen. Griechenland ist nicht in der Lage, seine Grenzen zu schließen, nicht weil es eine schwache Armee hat, sondern weil hunderte von Inseln den Grenzschutz erschweren. Jede Insel müsste mit militärischer Präsenz ausgestattet sein. Jede der Inseln verfügt jedoch nur über einige wenige Polizeibeamte, die die Flüchtlinge nicht aufhalten können und werden. Wie sollten sie auch gegen die Flüchtlinge konkret vorgehen, die üblicherweise zu Duzenden die griechischen Inseln mit dem Boot erreichen?
Frage: Also will die Europäische Union Griechenland von Europa abtrennen, damit die Flüchtlinge in Griechenland bleiben?
Meine Antwort: Natürlich verstehe ich, dass Europa versucht, seine Probleme einfach auf Kosten der Schwachen zu lösen. Es hat einen sehr direkten, praktischen und strengen Ansatz. Es tut sofort, was zu seinem Vorteil ist. Allerdings geht es bei dieser Angelegenheit nicht um Griechenland. Der EU ist bewusst, dass Flüchtlinge, die nicht über Griechenland nach Europa kommen, andere Wege und Routen finden werden, um an ihr Ziel zu gelangen. Wir sehen, wie Menschen über Murmansk ausweichen, um nach Europa zu kommen! Flüchtlinge aus dem „warmen“ Mittleren Ostens wählen mittlerweile Routen über das kalte Russland, wobei schwer vorstellbar ist, dass sie dabei nicht erfrieren oder sterben.
Es ist nicht möglich, diesen Fluss zu stoppen. Es wird keinen Unterschied machen, wie viele Parlamentssitzungen noch stattfinden werden, denn Millionen von Menschen sind bereits auf dem Weg und sie werden mit allen Mitteln ihren Weg fortsetzen. Und zusammen mit diesen Millionen von Flüchtlingen werden auch Kämpfer des IS Europa erreichen. Tatsächlich hat sich Europa in eine Situation gebracht, in der es bereits „besetzt“ ist. Im Vergleich zu seiner Leistung und Solidarität (genauer gesagt, seinen Mangel an Solidarität), ist die Masse, die Europa bereits erreicht hat, ausreichend, um Europa zu destabilisieren.
Die Flüchtlinge werden sich niederlassen und schnell Fuß fassen, weil sie nicht anspruchsvoll sind. Europa selbst wird sich nicht dagegen wehren können. In der Weisheit der Kabbala und in den Büchern der Propheten heißt es, dass Ismael, der den Islam darstellt, Europa erobern und beherrschen wird.
Frage: Vor nicht langer Zeit kehrte ich aus Bulgarien zurück nach Israel, und ich bin überzeugt, dass die öffentliche Meinung dort sehr klar ist. Die Bulgaren sind nicht bereit, den Flüchtlingen zu erlauben, in ihr Land zu kommen, und tatsächlich gibt es dort auch keine. Dasselbe geschieht in Polen, Ungarn und der Slowakei; Norwegen, Schweden und Deutschland hingegen öffnen ihre Länder mehr oder weniger bereitwillig. Wie kann man sich erklären, dass sich die verschiedenen Völker Europas nicht in einer ähnlichen und eindeutigen Art und Weise verhalten?
Meine Antwort: Wir können das nur schwer verstehen verstehen, weil wir nicht den gesamten Prozess der gesellschaftlichen Entwicklung der westeuropäischen Nationen durchlaufen sind.
Frage: Ich fragte die Norweger, wie sie sich die Zukunft ihrer Kinder vorstellten, und sie konnte die Frage nicht beantworten. In diesen Ländern gibt es sehr viele ausländische Arbeitskräfte. Die Anwohner haben keine Vision mehr, wie sie ihr Leben gestalten sollen.
Meine Antwort: Das ist der Lauf der Geschichte. Europa wurde einst von den Römern erobert. Danach wurden die Römer schwächer und andere Völker erstarkten. Die vorliegende historische Periode wird durch die Ausbreitung des Islam in Europa geprägt, genau wie sich einst europäische Völker auf die islamischen Länder ausbreiten wollten. Aus historischer Sicht ist das nichts Neues, aber die vor uns liegende Periode ängstigt uns, weil Europa das kulturelle Zentrum der entwickelten Zivilisation darstellt, dem nun große Veränderungen bevorstehen.
Es gibt nur ein Heilmittel: Alle Zivilisationen und Religionen müssen verstehen, dass sich ihre zukünftige Handlungen an die Gesetze der Natur angleichen müssen, und dass der Schöpfer – oder wie auch immer Sie es nennen wollen – von uns fordert, dass wir uns auf integrale Weise miteinander verbinden. Wenn wir dies nicht erreichen, werden wir ständig alle Arten von Schlägen empfangen.
Wir sehen schon, dass wir die Verbindungen, die Ressourcen und Systeme, die wir in unserer Gesellschaft selbst geschaffen haben, nicht kontrollieren und verwalten können. Wir können nicht mehr wie bisher existieren. Der Rückgang der Moral und aller menschlichen Werte ist offensichtlich. Wir vermitteln unseren Kindern keine Werte mehr und verzichten darauf, eine Familie zu gründen, Kinder zu bekommen und zu erziehen. Wir haben eine Situation erreicht, in der das System anfängt, uns selbst zu fressen.
All das zielt darauf ab, dass die Erreichung der Ähnlichkeit mit der Natur, über die die Weisheit der Kabbala spricht, die korrekte und einzige Lösung für das Problem darstellt. Also müssen wir von der Natur lernen und uns ein Beispiel an ihr nehmen. Wir werden dies erreichen, nachdem wir viele Schläge und Gewalt durchlebt haben werden. Wir könnten diesen Prozess beschleunigen, wenn wir auf die Kabbalisten hören, denn damit würden wir die Gesellschaft richtig aufbauen. In jedem Fall muss die Menschheit diese Sackgasse überwinden. Wir hoffen, dass die Menschheit dies mit einem Minimum an Leiden erreichen wird.
Aus KabTV „News mit Michael Laitman“ 1/28/16
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