Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Gemeinsame Sprache des Schöpfers und der Schöpfung

Je größer das Hindernis, das mir im Weg steht, ist, desto größer ist die „Gegenhilfe“, die ich darin sehe – entsprechend dem Charakter und den Eigenschaften meines Egoismus, welcher der Eigenschaft des Lichts entgegengesetzt ist.
Denn wenn ich mich über ihn, über all seine Eigenschaften erheben kann, werde ich dem Licht ähnlich sein. Auf eine andere Weise kann ich nicht erfahren, wie das zu erreichen ist.
Alle diese Hindernisse muss ich bis zum letzten Detail durchspüren – ich füge mich in sie ein und erhebe mich über sie durch die Kraft des Lichtes!
Doch gerade sie geben mir seine Form, denn weder das Licht selbst noch das Verlangen zu genießen haben ihre eigene Form. Wie sonst kann diese ähnlichkeit erreicht werden? Wie können zwei absolute Gegensätze – das Verlangen und das Licht – miteinander verbunden werden?
Deshalb werden in der Mitte zwischen ihnen Zwischenwände, Sprossen, Stufen als Mittel zu ihrer Verbindung gesetzt. Und das Verlangen zu genießen, das all diese Hindernisse in sich aufnimmt, wird letztendlich dem Licht vollkommen ähnlich sein.
Im Inneren wird es immer noch das Verlangen zu genießen sein. Doch diese Filter helfen ihm, dem Licht ähnlich zu werden. Es muss sich nur über sie erheben! Sie nicht als Hindernisse, die das Licht schwächer werden lassen, wahrnehmen, sondern sie in umgekehrter Form in sich einschlieъen. Das bedeutet, in dem „Glauben über dem Verstand“ zu gehen.
Wir müssen uns vom Zustand, in dem Bina sich in Malchut einfügt und Malchut die Macht über Bina erhält, erheben, damit umgekehrt Bina anfängt, über Malchut zu herrschen, und die Eigenschaften von Bina maßgebend werden.
Alle diese Formen zwischen der Unendlichkeit, Keter, und der letzten, vierten Stufe, Malchut, werden als Namen (Eigenschaften) des Schöpfers bezeichnet und dienen als Beispiele, nach welchen das Licht Malchut erschaffen und beeinflussen kann.
Und Malchut kann, durch das umgekehrte HaWaYaH von ihr zu Keter, sich in das Licht einkleiden (mit dem Licht sprechen), ihm ähnlich werden. Diese acht Sefirot zwischen Malchut und Keter sind wie eine gemeinsame Sprache, die zwischen dem Licht und dem Verlangen, dem Schöpfer und der Schöpfung, möglich ist.
Aus diesem Grund werden sie als heilige Namen bezeichnet, denn der Name bedeutet Enthüllung, Erkenntnis der Eigenschaft des Schöpfers, Seines bestimmten Verhältnisses uns, Malchut, gegenüber. Doch das, was ich nicht erkannt habe, kann mit keinem Namen bezeichnet werden.

Aus dem Unterricht nach dem Talmud Esser HaSefirot vom 07.09.2010

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