Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Für wen soll ich das Licht bitten?

Eine Frage, die ich erhielt: Für wen bitte ich das Licht, das zur Quelle zurück bringt, für mich oder für meine Freunde?

Meine Antwort: Der Mensch bittet, indem er von dem tiefen inneren Bedürfnis ausgeht, aus dem Verlangen. Das Verlangen muss für die Gesellschaft sein. Denn wenn wir über die Spiritualität sprechen, gibt es in der Spiritualität keine persönliche, individuelle Rechnung.

Man kann nicht sagen, dass ich in der Spiritualität existiere. Ich – heisst ein System, eine Gemeinschaft der Seelen, in der ich eingeschlossen bin. Deswegen kann der Mensch dort im Spirituellen nicht alleine stehen, von den anderen abgetrennt.

Für welches Leben erbittet er die Kraft? Die Lebenskraft für den gemeinsamen Körper der einen Seele. Er muss die Kraft bitten, um diesem Körper zu geben. Sein ganzes Leben wird davon bestimmt, wie viel er an das gemeinsame System hingibt.

Deshalb, auch wenn sein Gebet durch den Wunsch, die Kräfte zu empfangen, verursacht wird, ist ein Gebet dafür, die Kräfte an den gemeinsamen Körper der Seele zu geben. Deshalb ist es unwichtig, ob er für sich oder für andere bittet – das ist dasselbe Gebet.

Wenn wir davon sprechen, dass es ein „Gebet der Einzelnen“ und ein „Gebet der Vielen“ gibt – sprechen wir von dem noch unkorrigierten Gebet. Es gibt kein anderes Gebet – nur das „Gebet von Vielen“ – das Gebet für die Gesellschaft.

Aber solange sich der Mensch in dem noch nicht komplett korrigierten Zustand befindet, bittet er zum Teil für sich und zum Teil für die Gesellschaft. Dementsprechend wird er korrigiert, er wird genauer ausgerichtet oder seine Richtung wird verfeinert, damit er fühlt, wo es besser ist und wo schlechter, und so kommt er zum richtigen Gebet.
Aus einem Unterricht nach dem Buch Sohar, 24.05.2010

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