Es sollte keine Schule geben
„ Zwei Menschen blickten aus einem Fenster:
Der Eine sah nur Regen und Schmutz.
Der Andere dagegen einen blauen Himmel und allerlei Frühlingsblätter!“
„ Zwei Menschen blickten aus einem Fenster…“ (Omar Chajam)
Frage: Warum sehen wir, im Großen und Ganzen nur eine Sache?
Antwort: Wir sind so erzogen worden, es ist nicht unsere Schuld. Wir wurden dementsprechend in Kindergärten, Schulen, Universitäten und in der Beziehung gegenüber Menschen erzogen. Die Massenmedien machen eine Gleichmachung von allem, so dass es keine Persönlichkeiten mehr gibt. Wir müssen nach eigenen persönlichen Standpunkten in der Welt suchen. Es ist nicht einfach. Wir müssen nicht mit dem Strom schwimmen, uns nicht von dem mitreißen lassen, was andere mitreißen lässt. Ab und zu sehen wir Kinder, die eine eigene Weltanschauung haben. Sie neigen dazu, anders zu sein, vielleicht wirken sie seltsam. Sie müssen wir unterstützen.
Frage: Sind das Kinder, die einige Talente besitzen?
Antwort: Nein, vielleicht haben sie nicht einmal Talente. Sie haben eine eigene Sicht der Welt. Vielleicht scheinen sie manchmal gar nicht so weit entwickelt zu sein wie andere. Das spielt keine Rolle.
Frage: Sollten wir sie in den Vordergrund stellen?
Antwort: Ja. Man muss ihnen die Möglichkeit geben, sich entsprechend zu entwickeln.
Anmerkung: Das muss man sehen, das ist keine leichte Aufgabe.
Frage: Nein, man muss es nicht einmal sehen. In unserer Gesellschaft sollte alles auf folgende Weise vorbereitet werden: Wer will, soll sich entwickeln können. Die Hauptsache ist, keinen Druck auszuüben. Es müssen nicht alle gleich funktionieren- hinsetzen, aufstehen, weggehen, Noten und Bewertungen bekommen…..
Anmerkung: Dann ist die Schule ein großes Problem…
Antwort: Die Schule ist kein großes Problem. Es sollte keine Schule geben, das ist alles! Solch eine Schule zerstört die Persönlichkeit. Eine wahre Schule, lässt einen Menschen sich so entwickeln, wie es für ihn richtig ist. Das ist eine sehr ernsthafte, lange und sanfte Annäherung an alle. Es ist nicht nötig, irgendwelche Klassiker zu zitieren und Dutzende von Büchern zu lesen. Wie in der Tora beschrieben, würde ich mehr Zeit den Künsten widmen: Tanzen, Malen, Musik. Sie entwickeln die innere Welt eines Menschen stärker, er spürt wohin er gezogen wird und wie er sich ausdrücken kann. Ein Kind soll, wie es will, zeichnen, kritzeln und sich dabei selbst entwickeln. Dazu kommt dann noch ein bisschen Mathematik, Physik und als Muss die Astronomie.
Frage: Was wird aus einem Kind, wenn es so lebt?
Antwort: Es wird erwachsen werden.
Frage: Ist es der falsche Ansatz, sich Gedanken darüber zu machen, was aus ihm wird?
Antwort: Nein, wir dürfen Menschen nicht abstempeln.
Frage: Warum haben wir sie abgestempelt? Ich denke, es ist das System. Sie und ich haben das alles durchgemacht! Wir haben also tatsächlich etwas in einem Menschen getötet?
Antwort: Wir haben sein „Ich“ zerstört, seine Wurzeln. Wir sind für diejenigen, die diese Welt regieren, die Vollstrecker. Das heißt, wir tun alles, was von uns verlangt wird. Letztendlich führt alles was sie wollen, zusammen mit uns, ins Leere. Jetzt beginnt die Geburt der wahren Menschheit!
Frage: Das „Ich“ wird aus der Ummauerung ausbrechen. Wird es gelingen?
Antwort: Es gibt keine andere Wahl, das ist das Naturgesetz.
Frage: Dann wird es wirklich mein “Ich„ sein?
Antwort: Ja, es wird bei jedem so sein.
Frage: Was ist das „Ich“?
Antwort: Es ist die persönliche Teilnahme an der gemeinsamen Menschheit. Jeder nimmt dort seinen individuellen Platz ein. Jeder denkt darüber nach, wie er dieses Bild der gesamten Menschheit, wieder gutmachen kann.
Aus dem TV Programm“ Nachrichten mit Michael Laitman“, 17.08.2020
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