Erster Apell und erster Kontakt mit dem Schöpfer
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Aus dem Brief von Baal HaSulam Nr.57: In dem Moment, in dem der Kelch eurer Bemühungen überläuft, wird die Zeit des Gebets kommen. Bis dahin glaube an das, was die Weisen gesagt haben, dass es unmöglich ist, spirituelle Offenbarung zu finden, ohne sich zu bemühen.
Wenn das Maß gefüllt und das Gebet vollständig ist, wird der Schöpfer es mit aller Großzügigkeit beantworten, wie die Weisen versprechen: „Ich habe mich bemüht und gefunden, glaube es!“ Denn vorher ist man nicht fähig, ein solches Gebet zu sprechen, dass vom Schöpfer erhört werden wird.
Diese ganze Welt, alle höheren Welten, all ihre Stufen, die von oben nach unten absteigen, unsere Arbeit in dieser Welt, ist dazu bestimmt eine Bitte, einen Schrei, ein Gebet, einen Appell an das Licht, an den Schöpfer zu richten, damit Er unsere Korrektur vornimmt. Unsere Aufgabe besteht nur darin, die Notwendigkeit dieser Korrektur zu erkennen und dabei wird uns keine Nachsicht gewährt. Die Notwendigkeit der Korrektur umfasst mehrere Faktoren.
Zunächst muss man genau erkennen, was das Problem ist und welche Art von Korrektur es benötigt. Dann ist es notwendig zu erfassen, dass man nicht in der Lage ist, diese Korrektur vorzunehmen und dass es einen Schöpfer gibt, der diese Korrektur vornimmt. Er wird es nur dann tun, wenn man wirklich spürt, dass es daran mangelt und nur den Schöpfer um Hilfe bittet.
Es stellt sich heraus, dass dieser Schrei viele Komponenten beinhaltet. Nur durch besondere Arbeit und dem beharrlichen Bemühen, es nach den Ratschlägen der Kabbalisten auszuführen, durch solch lange, harte und anstrengende Bemühungen, begreifen wir diesen grundlegenden Begriff, der allem zugrunde liegt, was „Gebet“ genannt wird- der erste Appel und Kontakt mit dem Schöpfer.
Alles ist so organisiert, dass man nichts anderes zu tun hat, als sich auf dieses Gebet vorzubereiten. Am Handeln ist alleine das höhere Licht beteiligt und die Geschöpfe können lediglich die Notwendigkeit der Korrektur in sich entdecken.
Deshalb ist der Mensch, das Studium, die Gruppe, alle Handlungen, die Welt, die angeblich um uns herum existiert und all diese Komponenten notwendig, um einen korrekten Appell des Geschöpfes an den Schöpfer aufzubauen, auf das Licht das gezwungen wird, zu antworten.
Es ist klar, dass „die Kuh das Kalb mehr säugen möchte als das Kalb trinken kann“. Dennoch kann dieses Verlangen von oben, gemäß der Reihenfolge der Schritte, nicht ohne ein vorheriges Verlangen von unten wirksam werden. Deshalb aktiviert man das höhere Licht und zieht seine Wirkung an.
„Behaupte nicht, dass du bereits schreist und betest. Es ist ein komplettes Fehlverständnis, wenn du glaubst, dass du fähig bist zu beten, bevor das Gebet geboren ist, geformt durch deine Bemühungen“. Viele Begriffe müssen gelernt werden, um das Verlangen zu erhalten, welches in der Lage ist, das Licht zu erwecken.
Es ist kein Gebet, welches nur aus einem Gebetbuch gelesen wird, das besagt, wo man zu weinen und wo man sich zu freuen hat. Man muss ein Gebet erlangen, das aus dem tiefsten Teil des Herzens kommt.
Die Arbeit im Herzen ist das, was man Gebet nennt.
Deshalb hilft nichts anderes, als sich nach den Ratschlägen der Lehrer zu richten. Auf diese Weise wird man das richtige Bedürfnis in sich aus dem uns umgebenden Licht formen. Durch jede Handlung erweckt man ein kleines Leuchten, das nach und nach das Verlangen aufbaut und es zu dem Punkt bringt, an dem es für eine Korrektur geeignet sein wird.
[100308]
Aus dem Unterricht nach dem Brief von Baal HaSulam.
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