Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Entscheide dich für einen lebendigen Born

Frage: Was soll man mit den Menschen tun, die das Material selbständig studiert haben und mit bereits gefestigten, eingebildeten „Axiomen“ kommen, die die anderen Studierenden nur durcheinander bringen?

Meine Antwort: Die Gruppe muss sich in ihrem kabbalistischen Zentrum wie ein Embryo im Mutterleib isolieren. Die wachsende Seele bedarf des Schutzes! Sie muss wie ein Embryo oder ein Kleinkind mit Fürsorge umgeben werden, um sie herum muss eine geeignete Umgebung erschaffen werden, wie „Arche Noah“.

Solange die Schüler die spirituelle Erkenntnis noch nicht erlangt haben und noch nicht begreifen, was sie tun oder wohin sie gehen, wirft es sie von einer Seite zur anderen, von einem Zustand zum anderen, denn jedes Mal werden unterschiedliche neue Systeme in uns gebildet. Und während wir dabei sind, uns aufzubauen, werden wir immer solche instabilen Zustände durchlaufen, und aus diesem Grund dürfen wir nicht unter dem Einfluss von mehreren Faktoren stehen, sondern nur eines Faktors.

Baal HaSulam schreibt in dem Artikel zum Abschluss des Buches Sohar, dass, wenn der Schüler sich nicht an den Lehrer anheftet, wie ein Embryo im Mutterleib, und sich nicht mit dem Höheren verbindet, er nicht voran kommt. Das ist ein Gesetz, das sowohl in der spirituellen als auch in der materiellen Welt wirkt, solange wir uns im Vorbereitungsstadium befinden und mit unseren egoistischen Eigenschaften arbeiten.

Wenn der Schüler das nicht macht, wird ihm nichts helfen. Er kann sehr schlau sein und über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, doch er wird keine spirituelle Erkenntnis erlangen. Darum steht geschrieben: „Tausende gehen in den Unterrichtsraum hinein und nur einer kommt zum Licht heraus“. Und alles nur aus Nachlässigkeit, aus fehlender Bereitschaft, genau der Idee des Lehrers – jenes Menschen, der die Spiritualität an dich weitergibt – zu folgen.

Ich selbst brauche das überhaupt nicht, ihr wisst, wie mir jegliche Verehrung zuwider ist. Doch für den Schüler ist es notwendig, eine solche Haltung in sich zu entwickeln.

Man muss nur ganz am Anfang des Weges eine Entscheidung treffen, wie geschrieben steht: „Der Mensch lernt nur dort, wohin sein Herz ihn trägt“.

Wie könnt ihr also jemandem erlauben, in euer Zentrum, in euer Haus zu kommen und euch durcheinander zu bringen? Ich hätte so etwas niemals zugelassen.

Wir werden ohnehin nicht klären können, wer recht und wer unrecht hat – alles ist relativ. Und wenn du dich spirituell entwickeln willst, darfst du niemandem glauben – du selbst muss die Quelle, aus der du trinken willst, wählen. Jeder muss für sich selbst den Lehrer aussuchen, der seine Fragen und Erwartungen beantwortet und Mentor für sein Vorankommen sein kann.

Auszug aus der 2. Lektion des Kongresses in der Arava, 30.12.2010


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