Enthüllt die Welt der Wurzeln
Die spirituelle Welt ist eine Welt der Eigenschaften, der Kräfte, der Wünsche, der Absichten. Es gibt nur zwei Kräfte, zwei Wünsche – das Erhalten und das Geben, und alles andere geschieht infolge ihrer Wechselwirkung, der gegenseitigen Durchdringung.
Der Wunsch, zu geben reiht sich in den Wunsch, zu genießen ein, und ruft darin die Kraft des Widerstandes, die Gegenwirkung, den Bildschirm, Avijut (die Dicke, die Grobheit des Wunsches), Sakut (die Sauberkeit, die Feinheit des Wunsches) und so weiter hervor.
Aber nur zwei Kräfte wirken im ganzen Universum, im gegenseitigen Einschluss, wie es aus den vier Stadien der Verbreitung des direkten Lichtes bekannt ist.
Es ist nicht mehr vorgegeben, ausser „Etwas aus dem Wahren“ („jеsch mi jеsch“) – die Kraft des Gebens, „Etwas aus dem nichts“ („jеsch mi аjin“) – die Kraft des Erhaltens, die darin geschaffen ist.
Alles andere bildet sich aus dem Widerstand dieser zwei Kräfte. Es ist uns verboten, uns etwas außer ihnen beiden vorzustellen, denn man nimmt es sonst in der Loslösung von der wahrhaften Empfindung wahr.
Und wenn du dir wünschst, zur wahrhaften Empfindung zurückzukehren, so sollst du dich anstrengen, dich bemühen, zum echten Bild zurückzukehren, als ob du aus der Bewusstlosigkeit erwachend zur Besinnung kommen würdest.
Während wir die Artikel der Kabbalisten lesen, das Buch Sohar, oder die tägliche Arbeit in unserer Welt erledigen, sollen wir uns bemühen, die lenkenden Kräfte, die Wurzeln zu enthüllen, die für Geschehnisse in dieser Welt verantwortlich sind.
Wenn wir den Sohar lesen, sollen wir uns in diesen Bemühungen aufhalten. Weil du dich aufgrund des Textes dieses Buches die ganze Zeit bemühst, das qualitative Bild – das Bild der Eigenschaften, der Kräfte, der Wünsche – zu öffnen, rufst du die Einwirkung der Kraefte aus einem Höherem Zustand hervor, aus zwei Kräften – des Erhaltens und des Gebens -, und sie wirken auf dich ein.
Denn Sohar spricht darüber, wie die Verbindung zwischen zwei Kräften zu finden ist. Dies ist die ganze Realität, ungeachtet davon, worüber ich gerade lese: sei es Аba we Ima, SON, oder sie steigen hinauf, fallen herab, großer Zustand (gadlut), kleiner Zustand (katnut).
In der Empfindung der Geisteswelt gibt es keine Wörter, es gibt die Kombination zweier Kräfte in allerlei Formen, und es ist die wahrhafte Realität, die einzig und allein existierende.
Eine Eigenschaft gehört der Schöpfung, die andere dem Schöpfer. Es ist unmöglich, über die eine ohne die andere zu sprechen, nur über die Verbindung zwischen ihnen, von deren vollen Loslösung bis zur vollkommenen Verschmelzung.
Aus dem Unterricht nach dem Buch Zohar,11.07.2010
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