Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Einheit und ein bisschen Frechheit

Frage: Heute Abend führen wir einen besonderen Unterricht durch, der den Ausgang des Feiertages Pessach, den Auszug aus dem Egoismus symbolisiert. Wie soll hier unsere Herangehenweise sein, um eine maximale Forderung zu erlangen, die ausreicht, um den Machsom zu überqueren?

Meine Antwort: Das kommt unerwartet. Keiner weiß, wann genau, keiner kann etwas bestimmen. Baal HaSulam schreibt jedoch , dass die Pessach – Zeit eine sehr wichtige ist. In unserer Welt ist es eine besondere Zeit und zwar in Bezug auf die umgebenden Lichter. Im Allgemeinen kann der Übergang jederzeit geschehen, jeden Tag, wir müssen jedoch gleichzeitig das Bestmögliche tun und zwar  entsprechend der materiellen Zweige und spirituellen Wurzeln. Wir haben alle Chancen dafür,  benötigen aber eine große gemeinsame Anstrengung, sowie ein bisschen Frechheit:

–          Es steht uns zu!

–          Warum?

–          Darum!

Genau das ist notwendig. Darüber wird auch gesagt „Meine Söhne haben mich besiegt“. Auch wenn ich weiß, dass ich es nicht verdient habe, fordere und dränge ich trotzdem, diese Frechheit ist sehr gesund. Aus den Rahmen des Egos steigend, glaube ich daran, dass ich vom Schöpfer abhängig bin und eben von Ihm fordere ich das Ersehnte. Dahinter steckt kein Emotionausbruch, sondern ein gezielter Schrei, ein hartnäckiger und eindringlicher Aufruf an Ihn: „Mach es“! So werden in mir die neuen Kelim (Gefäße) – Verlangen erweckt, zusätzliche Bedürfnisse.

Frage: Wie formulieren wir diese Forderung während des Tages?

Meine Antwort: Es ist notwendig, sich auf den Widerstand zu fokussieren, welcher sich während des Auszugs aus Ägypten ergibt, sich auf die Einheit und Erhebung über unseren persönlichen sowie allgemeinen Egoismus zu konzentrieren. Im Großen und Ganzen, benötigen wir eine Mischung aus Forderung und Frechheit, aber das Wichtigste ist und bleibt die Einheit. Auf nichts Weiteres sollte man sich zerstreuen.

Frage: Wie frech sollte ich in dieser Forderung sein, aber gleichzeitig für alle, mit allen zusammen bitten?

Meine Antwort: Es wird erwähnt, dass wir aus Ägypten während der nächtlichen Dunkelheit ausziehen. Das heißt aber nicht, dass wir darauf warten,  bis die Dunkelheit anbricht und das Licht  zu Hause ausgeschaltet wird. Nein, dies ist die Dunkelheit des Egoismus, die wir in unserem Inneren spüren, wenn uns nichts mehr retten kann und es kein Schlupfloch zur Flucht gibt. Und flüchten müssen wir ins Zentrum der Gruppe, zur Freundesliebe, zur Nächstenliebe. Darauf müssen wir uns konzentrieren und fordern, dass für uns nur eine solche Bitte zählt! Das Licht offenbart sich im Kli (Gefäß) und korrigiert es, alles kommt vom Licht außer die Bitte um die Hilfe.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel vom Rabash, 31.03.13


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