Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Eingriff in die Zukunft

Frage: Neulich wurde ein Artikel über die Vorhersagen der berühmten bulgarischen Wahrsagerin Baba Wanga veröffentlicht. Sie hatte vorhergesagt, dass im Jahr 2010 der arabische Konflikt in Syrien beginne, und im Jahr 2016 würden die Muslime Europa angreifen, chemische Waffen benutzen und Europa verwüsten. Sie hat auch gesagt, dass der 44. USA Präsident ein Farbiger sei und er der letzte Präsident wäre. Diese Vorhersagen klingen nach Apokalypse. Erlaubt die Wissenschaft Kabbala, die Zukunft vorherzusagen?

Antwort: Die Wissenschaft Kabbala kennt alle Pläne der Natur (=Schöpfer) und den ganzen Weg, den wir gehen müssen. Denn die Balance zwischen den positiven und negativen Kräften auf allen Niveaus entwickelt sich gemäß den Formeln, die die Kabbalisten kennen. Und in diesen Formeln gibt es einen kleinen Koeffizient, der „freier Wille“ heißt. Das bedeutet, dass wir in diese Formeln eingreifen und erkennen können, in welcher Form wir von der Gegenwart zur Zukunft gelangen.

In jeder Sekunde des Daseins, die sich augenblicklich in die Vergangenheit verwandelt, kann ich für den nächsten Augenblick oder für längere Zeit bestimmen, wie ich von einem Zustand zu dem anderen kommen kann. Unsere Zustände müssen in die Richtung des allgemeinen Gleichgewichts, das wir zwischen uns erreichen sollen, voranschreiten. Die ganze Natur strebt zum Gleichgewicht, die menschlichen Systeme inklusive. Aber wie genau können wir uns zu diesem Gleichgewicht bewegen, zu diesem Zustand, den wir als Endzustand bezeichnen? Es hängt von der Menschheit ab. Wir können mithilfe des guten Weges oder des schlechten Weges dorthin kommen, abhängig von unserem Eingreifen in das Geschehen.

Frage: Ist für die letzte Korrektur eine gewisse Zeit gegeben?

Antwort: Die Zeit ist mit 6000 Jahren „berechnet“, und wir haben heute das Jahr 5776. Für die Menschheit bleiben 224 Jahre, um sich zu korrigieren und alle funktionierende Kräfte in Balance zu bringen: gute und böse. Diese zwei Kräfte muss man nur ausgleichen. Es gibt keine schlechte und gute Kraft – schlecht ist nur, dass zwischen den Kräften kein Gleichgewicht herrscht. Und wir Menschen sind verpflichtet, sie in Einklang zu bringen.

Wir müssen aber keine 224 Jahre abwarten! Man kann innerhalb von ein paar Monaten die Balance dieser Kräfte, die in der Menschheit herrschen, herstellen. Die Kraft des Bösen ist eine gewaltige Kraft – unser böse Trieb oder auch Egoismus genannt, der in jeder Handlung steckt. Und die gute Kraft ist sehr schwach. Sie gleicht nur minimal unseren Egoismus aus und erlaubt uns zu leben, ohne uns gegenseitig zu ermorden und aufzufressen. Aber grundsätzlich sind wir alle nur von unserem Ego gesteuert und jeder will höher, reicher und stärker als der andere sein. Wir müssen vor allem begreifen, dass unser Egoismus unser Feind ist und aus- oder angeglichen werden muss. Wir besitzen die gute Kraft, die den Egoismus ausgleichen kann – wir müssen sie lediglich entfalten.

Die Kraft des Guten und die Kraft des Bösen sollen richtig miteinander verbunden werden, um die sogenannte „mittlere Linie“ zu erreichen, die Integration von Gutem und Bösen. Durch die Balance der beiden Kräfte kommen wir zu einer guten und ausgeglichenen Welt.

Die ganze Natur ist auf diese beiden entgegengesetzten Kräften aufgebaut: Licht und Dunkelheit, Tag und Nacht, Plus und Minus, Wärme und Kälte, Elektronen und Positronen. Es gibt keine Kraft in der Welt, die keine Gegenkraft besitzt.

Man muss nur den Punkt des Gleichgewichtes in allen Aspekten zwischen den beiden finden und an diesem Punkt fühlen wir uns gut. Wenn wir diese beiden Kräfte  in Gleichgewicht bringen, werden wir spüren, dass wir in einer ewigen und vollkommenen Welt leben – im Garten Eden.

Aus dem Radioprogram 103FM vom 11.12.2015

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