Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Eine grenzenlose Welt

Frage: Welchen Sinn haben die endlosen Übergänge von einem Zustand hinüber in den nächsten, deren Ende nicht abzusehen ist?

Meine Antwort: Irgendwann wird diese Kette zu Ende gehen. Jedesmal erlangst du eine andere Dimension, als ob die Welt sich ausbreiten würde, und du dich in einem quadratischen Raum aufhalten würdest. Und daraus steigst du in den Raum hinauf, der sich auf einer noch höheren Stufe befindet, und so weiter und weiter hinauf, als ob man von einem Himmel in den anderen hinaufsteigen würde. Dabei werden Zeit, Bewegung und Raum auf jeder vorangegangenen Stufe (die die Grundlage bildet) bezüglich der höheren Stufe für dich fest und unbelebt.

Immer wieder erlangst du zwischen den zwei Augenblicken des Wechsels von einer Stufe zur nächsten die neue Dimension. Dabei wird die gesamte vorhergehende Stufe für dich unwichtig und verliert ihre Lebenskraft, gleich unserer Welt. Das ganze Leben wird gerade während des Überganges empfunden; deshalb unterscheidet sich dieses Lebensgefühl so sehr von dem Leben, das wir jetzt empfinden.

Wir befinden uns außerhalb der Spiritualität gerade deswegen, weil wir in einem konstanten Zustand wie in einem Kokon eingeschlossen sind. Und später wirst du plötzlich durch das winzige Loch in die riesige Welt herausgerissen werden. Aber dieses Loch existiert in der Realität noch nicht – du sollst es infolge des stufenweisen Übergangs selbst erschaffen.

Infolge dieser Übergangszustände entwickelt sich eben der spirituelle Parzuf des Menschen. Dieser Parzuf weist eine qualitative Struktur auf, die sich aus deinen Bemühungen beim Vollbringen solcher Übergänge bildet. Deshalb existiert er nicht selbständig in der Realität – es gibt nur seinen Träger, auf dem er sich später aufbauen kann.

Auszug aus dem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 17.04.2012


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