Ein Kabbala-Museum – ist so etwas möglich?
Außer dem Ausstellen von Quelltext-Manuskripten, kann es so etwas wie ein Kabbala-Museum nicht geben, da authentische Kabbala nichts auszustellen hat. Eine Ankündigung, die ich erhielt, behauptet jedoch etwas anderes: „Ein Museum, das sich exklusiv der Kabbala widmet, dem mystischen Aspekt des Judentums, wird am 25. Juni in Jerusalem, Israel, eröffnet.
Das Jerusalemer Kabbala-Museum – eines der ersten seiner Art – wird Artefakte, Amulette, Gewänder und historische Manuskripte ausstellen.
Das Museum wird eine Zeitachse der Kabbala offenbaren – von seinem Beginn bis zur modernen Zeit.
Das Museum wird einen starken Aufklärungssaspekt haben und für Interessierte persönliches Kabbalatrainung anbieten, als auch Israeltouren mit dem Schwerpunkt auf Plätzen von kabbalistischem Interesse.
Die Ausstellungen werden detaillierte Beschreibungen der berühmtesten Kabbalisten, Rabbis und Kabbalaschulen, ihrer Arbeit und Errungenschaften beinhalten.
Mein Kommentar: Es gibt ein Kabbalamuseum im Archiv des Bnei Baruch Centers, das Manuskripte von Baal HaSulam und anderen Kabbalisten beinhaltet. Authentische Kabbalah hat nichts mit „Artefakte, Gewänder und Amulette“ zu tun . Es geht um ausschließlich handgeschriebenes oder gedrucktes Material, das seinen Lesern die Gedanken der Kabbalisten enthüllt.
Spiritualität inkarniert nicht ins Körperliche und daher hat nichts in unserer Welt kabbalistischen Gehalt – außer Manuskripte. Genauso gibt es nichts Heiliges oder Spirituelles („spirituell“ meint die Eigenschaft des Schenkens) in Kleidung, Amuletten oder anderen „Exponaten“. Ein kabbalistisches Museum kann nicht existieren, weil es nichts „auszustellen“ gibt – Kabbala kann nicht ausgestellt werden. Es wäre treffender, dieses Museum „Mystik des Judentums“ zu betiteln.
hl
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