Dort, wo die Sünder zurücktreten
Wir arbeiten außerhalb unseres Materials, dem Verlangen zu genießen. Dieses Verlangen soll ständig wachsen, damit auch wir wachsen können, indem wir außerhalb von Ihm eine Form des Gebens und der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer erlangen.
Und deshalb empfinden wir den wachsenden Wunsch als das Leiden. Es beginnt erst dann, wenn der Mensch dazu bereit ist. Es steht geschrieben: „Das Leiden, das zu den Sündern kommt, fängt mit den Gerechten an“. Mit anderen Worten: Die negativen Formen werden in demjenigen offenbart, der früher ein Gerechter war, der den Aufstieg geschafft und sich vorbereitet hat.
Die Anfänger, die die Methode noch nicht ganz verstehen, geraten dadurch in Verwirrung: „Warum treten trotz der angestrengten Bemühungen solche schlechten Zustände ein? Plötzlich geht die Begeisterung verloren, und alles wird gleichgültig …“. Aber mit der Erfahrung kommt die Weisheit, und der Mensch erkennt, dass der Weg durch den Abstieg und den Widerstand gegen den egoistischen Trieb führt
Das spirituelle Ziel wird für mich immer fragwürdig sein: „Wofür schreite ich voran? Soll ich gegen die Selbstsucht, gegen die Natur kämpfen? Ist es normal, in solchen Abstiegen ohne jedes Streben und die Absicht zu arbeiten?“ Der Mensch fühlt sich benachteiligt und hilflos und empfindet seinen Zustand als unwürdig und unverdient.
Es ist eben jene Stelle, über die geschrieben steht: „Die Gerechten werden vorankommen und die Sünder werden zurücktreten“. Hier handelt es sich darum, dass wir aus unserer Natur herauskommen sollen. Jedes Mal, wenn der Mensch sich für einen solchen Aufstieg vorbereitet hat, gibt man ihm eine neue „Belastung des Herzens“, damit er noch höher aufsteigt. So kommt er auf dem spirituellen Wege voran.
Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Das Elend, das zu den Sündern kommt…“, 5.01.2011
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