Dieser Weg kann nur von jenen bewältigt werden, die ihn auch gehen
Eine Frage, die ich erhielt: Ich nehme an den Lektionen teil, die von Bnei Baruch angeboten werden. Aber ich habe den Eindruck, jetzt ein schlechterer Mensch zu sein, als vor Beginn des Studiums. Was mache ich falsch? Ich glaube zu verstehen, wie wichtig die Gruppe ist, aber ich empfinde keine Liebe für sie. Stattdessen fühle ich eine tiefe, sich stets vergrößernde Kluft. Ich bin wertend und zynisch, in meinem Privatleben bin ich deprimiert, zornig und gereizt, aber es gibt dafür keine logische Erklärung. Trotzdem spüre ich all diese Gefühle sehr stark. Es scheint, als ob mein Verstand oder ein Teil von mir auf einer Seite einer Fahrbahn, und mein fühlender anderer Teil (welcher mich lenkt) auf der anderen Seite in entgegengesetzter Richtung unterwegs wären, verbunden mit einem Hass/Liebe-Verhältnis zur Kabbala und dem Studium.
In den Lektionen wird uns klar gemacht, dass sich das Studienmaterial ausschließlich auf spirituelle Zustände bezieht. Aber wie sieht der „praktische“ Teil aus? Was für eine Person soll ich sein?
Meine Antwort: Alle von uns erleben solche Zustände, wenn wir abzuwägen beginnen, ob das spirituelle Wachstum, das die Kabbala uns lehrt, richtig und notwendig ist. Im Augenblick erreicht die gesamte Menschheit eine Periode der Neuorientierung ihres Wertesystems und erlebt daher Krisen in allen Bereichen des Lebens – in Bildung, Politik, Gesellschaft, Familie, Wissenschaft, Ökologie, Natur, usw.
Wir bewerten zudem unsere körperliche Existenz, wie auch die Notwendigkeit, unseren unkorrigierten egoistischen Verlangen (Herz) und Gedanken (Verstand) Spiritualität hinzuzufügen (also die Enthüllung der Höheren Welt und des Schöpfers). Ihr Egoismus wird weiterhin viele „Enttäuschungen“ auf dem Weg der spirituellen Entwicklung erleben, weil er auf diesem Weg keine Erfüllung findet – sondern das Gegenteil. Um Spiritualität entwickeln zu können, muss der eigene Egoismus ausgelöscht werden. Aber es muss betont werden, dass nicht die Verlangen und Gedanken ausgelöscht werden sollen, sondern es muss die Absicht „für sich selbst zu empfangen“ in eine Absicht „für andere zu empfangen“ umgewandelt werden.
Wie kann man auf dem spirituellen Weg vom Egoismus abrücken, ohne dabei den Egoismus zu Hilfe zu nehmen. Egoismus steht im Gegensatz zur Spiritualität. Deshalb wird Egoismus als „Hilfe gegen sich selbst“ bezeichnet, weil er sich letztendlich selbst annulliert. Denn wenn du egoistisch in einer Gruppe Kabbala studierst und versuchst, dich mit den anderen zu verbinden, ziehst du das Höhere Licht an, welches dann den Egoismus korrigiert. Die Misserfolge und Abstiege sind daher nur der vom Egoismus wahrgenommene Mangel an egoistischen Füllungen. Die zukünftige Erfüllung wird nicht durch Empfangen, sondern durch Geben für andere erreicht. Dies wird durch das Gefühl der Liebe und der Erkenntnis, dass jeder in einem einzigen Ganzen eingebunden ist, entstehen.
Das einzige was dich ans Ziel bringt – zum ewigen Schöpfungsziel – sind das beständige Studium, die Teilnahme an der Gruppe und die Verbreitung und zwar trotz deinem Egoismus, „wie ein Ochse zu Bürde und ein Esel zur Last“. Alle Shamati Artikel sprechen darüber, also lest weiterhin darin! Dieser Pfad kann nur von jenen bewältigt werden, die ihn auch gehen!
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