Die zentrale Kraft der Natur
Frage: Inwiefern unterscheidet sich das Ego von einem hohen Selbstvertrauen?
Meine Antwort: In der Tat ist das Ego nicht schlecht. Es ist die zentrale Kraft der Natur, die jeden Stoff entwickelt und alles vorwärtstreibt. Der Punkt ist, dass sie sich heutzutage, wo wir der Natur entgegengesetzt sind, negativ auswirkt.
Bis in unsere Zeit war sie nicht negativ. Wir machten Fortschritte, entwickelten Wissenschaft, Technologie, das Leben und soziale und politische Strukturen. Je mehr Sehnsüchte und Wünsche jemand hatte, um so höher stand er: Ein Wissenschaftler, ein Erfinder, ein Dichter; egal, was genau, aber er trieb die Entwicklung voran.
Wie auch immer, jetzt ist es umgekehrt. Das Ego ist zum Pharao geworden und alles ist zum Stillstand gekommen; nichts entwickelt sich mehr, sondern alles sinkt und schwindet nur noch. Weil die Natur ganzheitlich geworden ist, verwandelt sich das Ego in ein Hindernis. Es müsste auch integral werden.
Wenn irgendein Organ im Körper beginnt, nur noch an sich selbst zu denken, wird es zu einem bösartigen Tumor, der alles um sich herum aufsaugt und zerstört. Das ist genau, was in unserer Gesellschaft diese Tage passiert, mit unserem Planeten, mit unserer Umwelt.
Wir müssten uns im Gegenteil in einer wechselseitigen, integralen Verbindung miteinander befinden, genau wie auch unser Körper beschaffen ist. Wenn alle Teile der Gesellschaft sich – wie die einzelnen Teile des Körpers – zu einem integralen Bund vereinigen, so müssen sie lernen, zusammenzuarbeiten. Andernfalls werden sie sich gegenseitig zerstören, genauso wie ein bösartiger Tumor.
Diesen Beitrag drucken