Die Welt im Licht des Gebens sehen
Frage: Während des Lesens des Sohar versuche ich daran zu denken, dass ich mich korrigieren will und dass das Studium mich korrigieren wird. Reicht das?
Meine Antwort: Jein. In dem Gebet während des Studiums muss die Verbindung zwischen uns allen enthalten sein, damit wir uns mit den Eigenschaften des Gebens erfüllen können. Darum muss der Mensch bitten. Es ist unmöglich, sich selbst zu zwingen, doch es ist möglich, sich allmählich zu einem solchen Verlangen zu bringen.
Ich muss mich also während des Unterrichts zu einem solchen Verlangen bringen, dass sich alles zu einem gemeinsamen Verlangen, welches die Korrektur fordert, – zur Enthüllung der zerbrochenen Seele – vereint.
Später, wenn wir mit diesem zerbrochenen Verlangen in den spirituellen Zustand eintreten, d.h. wenn die Eigenschaft des Gebens in ihm zu herrschen beginnt, werden wir gerade in diesem zerbrochenen Kli alle möglichen Erscheinungsformen der Verbindung zwischen uns, des Gebens und der Liebe – Sefirot, Parzufim, Welten – wahrnehmen. Wir werden SoN, Aba we Ima, ACHaP, Galgalta we Ejnaim, deren Auf- und Abstiege erkennen können. Dann wird unser Studium eine Form annehmen, über die geschrieben steht: „Die Seele des Menschen lehrt ihn“.
Doch in jedem Fall muss ich alles zu einem Ganzen vereinen. Denn die ganze Welt ist meine momentane Wahrnehmung. Das heißt, ich muss mich nicht einfach auf irgendeinen kleinen Gedanken konzentrieren, sondern daran denken, dass mein ganzes Ich, meine ganze Welt, alles, was ich mir vorstelle, jetzt der Korrektur unterliegt. Ich will diese ganze Realität im Licht des Gebens sehen.
Auszug aus dem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 06.03.2011
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