Die Tür nicht zufallen lassen
Frage: Auf dem Kongress in Vilnius hat sich uns eine neue „Tür“ geöffnet. Wie können wir einen Fuß in diese Tür setzen und sie nicht zufallen lassen?
Meine Antwort: Vor allem sollten wir diesen Verlust fürchten, vor der Größe des erreichten Zustands beben, den Eindruck, der in uns entstanden ist, nach Möglichkeit verstärken.
Wir werden nicht in einem Zug durch diese Tür gehen. Wir werden Monate brauchen, um das zu verwirklichen. Denn wir treten in die Phase der Geburt ein, und eine Geburt kann unterschiedlich verlaufen: manchmal dauert sie ein paar Tage und manchmal ein paar Wochen. So oder so, wie lange wir auch brauchen mögen, es handelt sich um einen Prozess, der Geburtswehen einschließt, und nicht um ein augenblickliches Ereignis.
Wir sind auf dem Weg, und wenn du willst, dass der Prozess sich ununterbrochen weiterentwickelt, musst du ihn auf eine richtige Art und Weise annehmen. Du setzt den Weg fort, nicht weil er angenehm und wonnig aufregend ist. Für dich ist nicht der Zustand an sich wichtig – wichtig ist, dass du weißt, dass er dem Schöpfer den maximalen Genuss bereitet. Der Vektor muss vom Empfangen zum Geben umgestellt werden.
Wenn du diese Absicht hinzufügst, kommst du voran. Zwar wird sie sofort einen faden Beigeschnack bekommen, doch wird sie dir das Vorankommen garantieren. Später wirst du den wahren Geschmack spüren – jedoch bereits in Kontakt mit dem Schöpfer, im Geben. Und jetzt rufst du das Licht hervor, damit es das realisiert.
Wenn du aber von angenehmen Empfindungen begeistert bist, wenn du dich darüber freust, dass du endlich die Herrlichkeit der Verbindung mit den Freunden kosten durftest, dann schmeckt dieses Gefühl bitter nach Egoismus und wird deshalb nicht halten. Denn man will dich voranbringen und wird dir deshalb diesen Zustand wegnehmen. Du wirst eine Erschütterung bekommen, ihn vergessen und wirst wieder daran kommen, jedoch mit einer größeren Bereitschaft, nicht vom Gefühl, sondern von der Absicht durchdrungen zu werden.
Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Fragen zum Kongress“, 26.03.2012
Diesen Beitrag drucken