Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Die Sprache der spirituellen Kräfte

Frage: Gibt es einen Unterschied im geistigen Aufstieg, wenn wir das Buch Sohar auf Hebräisch oder in der Übersetzung in andere Sprachen lesen?
Meine Antwort: Ich wuerde sagen, dass es doch einen Unterschied gibt. Die Besonderheit der hebräischen Sprache liegt darin, dass sie aus der geistigen Wurzel stammt. Und deshalb äußern die Form der Buchstaben, ihre Reihenfolge, die Kombinationen der geistigen Kräfte.

Diese Sprache ist nicht meine Muttersprache und gerade deswegen, weil ich mich an sie nicht gewöhnt habe, öffne ich in den Kombinationen der Buchstaben und in ihrer Form eine wahrlich mathematische Logik. Das sind die Berechnungen, die Symbole, die sich in Form der Buchstaben ausprägen. Der Buchstabe ist ein Symbol.
Der Sohar sagt so viel über die Buchstaben, ihre Formen und die Ordnung zwischen ihnen, dass, wenn Du ihn in einer anderen Sprache liest, Du quasi die Möglichkeit, das zu machen, verlierst. Und dasselbe gilt für die Wortfolge, die Reihenfolge der Buchstaben.

Angenommen, es gibt im Hebräischen viele Sachen, auf die man verzichten könnte, z.B. die Buchstaben „Schin“ und „Sin“, die zwar identisch geschrieben werden, aber anders ausgesprochen, oder „Tav“ und „Tet“, die anders geschrieben werden, aber identisch ausgesprochen. Dazu gehört auch die Schreibweise der Buchstaben und der Wörter.
Die anderen Sprachen änderten sich im Laufe der Zeit, und deshalb sind in den heutigen Sprachen auch einige Elemente der alten Sprache vorhanden geblieben, wie z.B. die Endungen im Französischen.
Das Hebräische änderte sich allerdings während der Zeit nicht. Die Kräfte, die im Geistigen jene Begriffe schaffen, die die Wörter beschreiben, sind so geregelt, dass es während der Jahrtausende unmöglich war, weder die Schreibung der Wörter, noch die Form der Buchstaben zu ändern.
In jeder Sprache gibt es die alte und die neue Sprache, aber im Hebräischen gibt es dies nicht. Es gibt die Umgangssprache, aber die Sprache selbst ist unverändert geblieben. Sie kann sich nicht ändern, weil sie anhand der Kräfte aufgebaut ist, die diese Symbole schaffen, sogenannte Buchstaben und Wörter.
Diese Sprache wird erst im Gmar Tikun entschwinden, wenn wir von SaT (sieben unteren Sefirot) von Bina und SoN zu GaR (drei ersten Sefirot) von Bina aufsteigen werden – dort werden diese Buchstaben entschwinden. Dann wird auch die ganze Materie entschwinden.
Deshalb als Antwort auf die Frage „Hebräisch zu lernen oder nicht?“ würde ich antworten, dass es in irgendeinem Maß gefordert wird, zumindest ein wenig. Wenn man die Möglichkeit und die Zeit hat, lohnt es sich, diese Anstrengung zu machen.
Auszug aus dem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 30.12.2010


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